Nochmals vielen Dank für euer herzliches Willkommen In den Tagen habe ich mich ziemlich rar gemacht, mich meinen anderen Süchten gewidmet (PC-Spielen bis zum Erbrechen). Aber ich trinke seit Freitag nichts. Also kein Alkohol. Bislang auch kein Verlangen. Mal sehen was ist, wenn am Freitag Fußball ist. Das sind so Sachen, die mir dann schwerfallen: Fußball, Kegeln, Essen gehen, Geburtstage, Feiertage wie Weihnachten, Urlaub. So alleine zu Hause ist mir aufgefallen, dass ich eigentlich aus Langeweile trinke.
Und: wenn irgendwo mit anfange (Essen, Alkohol, nichtalkoholische Getränke, usw.), muss ich IMMER alles verzehren/machen, bis nix mehr da ist. Dann ist auch gut. Und: schon beim ersten Schluck/Bissen denke ich: Mist, gleich ist das alle. Ich genieße nicht. Kann ich nicht. Schokolade? 4 Bissen in einer Minute und schon isse weg.
Das alles ist übrigens schon Thema in meinen vielen, vielen TherapieStunden. Aber ich bekomme die Kurve nicht Die Theorie verstehe ich, in der Praxis falle ich durch
Wenn ich nun bei den Vorstellungen der Gruppen gesagt habe, dass Alkohol nicht mein Hauptproblem sei, sondern meine Maßlosigkeit, wurde gesagt: "Du redest dir das schön. Du bist Alkoholiker. Punkt. Hör' auf zu saufen und alles ist gut."
kann ich mir schwerlich vorstellen,das sone Sprüche gefallen sind.
Aber trocken leben als Basis potenziert auf jeden Fall deine Chancen und Möglichkeiten, sich den anderen "Maßlosigkeiten" Schritt für Schritt anzunehmen
......von deiner Ordnungssucht hätt ich gern was ab
Vera
Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche (Seneca)
ZitatGepostet von trollblume [b]Wenn ich nun bei den Vorstellungen der Gruppen gesagt habe, dass Alkohol nicht mein Hauptproblem sei, sondern meine Maßlosigkeit, wurde gesagt: "Du redest dir das schön. Du bist Alkoholiker. Punkt. Hör' auf zu saufen und alles ist gut."
kann ich mir schwerlich vorstellen,das sone Sprüche gefallen sind.
Auch, wenn du es dir nicht vorstellen kannst: es war so. Ich war immer mit 2, 3 anderen Leuten von der Station, auf der ich damals lag, bei diesen Vorstellungen. Keiner von denen fand die Aussagen der "Vorsteller" befriedigend noch hilfreich.
ZitatGepostet von trollblume ......von deiner Ordnungssucht hätt ich gern was ab
Das glaube ich nicht. Denn das ist wirklich nicht schön. JEDEN Tag werden meine Frau und mein Sohn von mir angezählt, wenn sie mal was "falsch" gemacht haben: Papier liegen lassen, Schuhe nichtr grade gerückt, Zeitung nicht weggelegt, etc. Es ist einfach nur ätzend Aber ich kann mich nicht bremsen
Mich würde mal interessieren wie Deine Frau mit der Situation umgeht! Wenn Du z.B. schreibst, Du widmest Dich bis zum Erbrechen Deinen anderen Süchten (PC-Spielen) Spielst Du zu Hause?
LG Anja
Menschen, die mit mir nicht klar kommen, müssen eben noch ein bisschen an sich arbeiten :grins2:
ich halte es nicht für zielführend, sich an dem Unsinn den andere erzählen aufzuhalten oder so dem eigenen Trotz Nahrung zu geben:slyrima Vermeidung
Zielführend für mich ist: was stört mich an meinen Verhaltensweisen und meiner Situation. Will ich das ändern? Kann ich das ändern? Brauch ich dazu Hilfe oder kann ich es alleine? Wie klein muß ich die Schritte der Veränderung wählen, um mich nicht auf halbem Wege dem alten -gewohnten- Fatalismus zu ergeben
My way Vera
Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche (Seneca)
ZitatIch habe jetzt erst einmal einen sehr langen Abstinenzzeitraum mit meiner Frau abgesprochen.
und heute schreibst Du:
ZitatBislang auch kein Verlangen. Mal sehen was ist, wenn am Freitag Fußball ist. Das sind so Sachen, die mir dann schwerfallen: Fußball, Kegeln, Essen gehen, Geburtstage, Feiertage wie Weihnachten, Urlaub. So alleine zu Hause ist mir aufgefallen, dass ich eigentlich aus Langeweile trinke.
Ist denn das jetzt für Dich ein sehr langer Zeitraum, wenn Du heute schon, nach nicht einmal einer Woche, einräumst, nicht zu wissen, was ist wenn Freitag Fußball ist?
Diese Abmachungs-Kisten kenne ich aus eigener Erfahrung - was war das doch für´n Krampf für meinen Ex-Mannaber ich war begeistert! Als sein Druck zu groß wurde, da fand er dann ganz schnell nen "GRUND" um saufen zu müssen! Also, ich halte von so schwachsinnigen Abmachungen nicht viel, denn es sind meist nur Worte, die dazu dienen, wieder Ruhe ins Schiff zu kriegen......
Anja
[ Editiert von annilein am 20.06.12 22:57 ]
Menschen, die mit mir nicht klar kommen, müssen eben noch ein bisschen an sich arbeiten :grins2:
ZitatGepostet von annilein Hallo sugo Mich würde mal interessieren wie Deine Frau mit der Situation umgeht! Wenn Du z.B. schreibst, Du widmest Dich bis zum Erbrechen Deinen anderen Süchten (PC-Spielen) Spielst Du zu Hause?
Zu erst einmal: meine Frau ist absolute Anti-Alkoholikerin. In den 20 Jahren, in denen wir zusammen sind, hat sie vielleicht 3 oder 4 mal Alkohol getrunken. Sie mag das Zeug und den damit einkehrenden Kontrollverlust nicht. Und sie mag nicht, dass ich mich betrinke. Das gab immer, immer wieder große Reibereien. Wenn meine Frau nicht wäre, wäre ich wahrscheinlich schon längst vollkommen abgerutscht.
Ich spiele nur zu Hause. Mit anderen Dingen, wie Automaten, fange ich erst gar nicht an. Das würde vermutlich noch mehr Probleme geben... ich denke, ich könnte nicht aufhören, Geld in den Spielautomaten reinzupumpen. Das PC-Spielen toleriert sie.
ZitatGepostet von trollblume ich halte es nicht für zielführend, sich an dem Unsinn den andere erzählen aufzuhalten oder so dem eigenen Trotz Nahrung zu geben:slyrima Vermeidung
Zielführend für mich ist: was stört mich an meinen Verhaltensweisen und meiner Situation. Will ich das ändern? Kann ich das ändern? Brauch ich dazu Hilfe oder kann ich es alleine? Wie klein muß ich die Schritte der Veränderung wählen, um mich nicht auf halbem Wege dem alten -gewohnten- Fatalismus zu ergeben
My way Vera
Ich weiss, was mich stört. Ich weiss, was ich ändern will. Und wenn ich denken würde, dass ich es nicht kann, dann hätte ich meinem "Schicksal" schon ergeben. Hilfe benötige ich und nehme sie an. Von den Ärzten, Therapheuten, etc. habe ich bereits erzählt. Nebenbei haben "wir" (ehemalige Patienten der Psychiatrie) eine Gruppe, in der wir uns austauschen können. Einmal im Monat. Zudem haben wir alle unsere Telefonnummern ausgetauscht, wenn man mal quatschen möchte. Dadurch habe ich wirklich gute, neue Freunde kennengelernt. Man weiss, wovon man spricht. Meine Frau, als psychisch Stabile, kann bei vielen Dingen gar nicht so mitreden. Allerdings sind in der Gruppe nicht nur Alkis. Sondern auch andere psychisch Kranke (Depression, Borderline, ...).
ZitatGepostet von annilein Also, am Samstag schriebst Du:
ZitatIch habe jetzt erst einmal einen sehr langen Abstinenzzeitraum mit meiner Frau abgesprochen.
und heute schreibst Du:
ZitatBislang auch kein Verlangen. Mal sehen was ist, wenn am Freitag Fußball ist. Das sind so Sachen, die mir dann schwerfallen: Fußball, Kegeln, Essen gehen, Geburtstage, Feiertage wie Weihnachten, Urlaub. So alleine zu Hause ist mir aufgefallen, dass ich eigentlich aus Langeweile trinke.
Ist denn das jetzt für Dich ein sehr langer Zeitraum, wenn Du heute schon, nach nicht einmal einer Woche, einräumst, nicht zu wissen, was ist wenn Freitag Fußball ist?
Also, ich weiss, dass ich eines weiss: es wird immer eine Situation aufkommen, in denen ich kurz davor stehen werde, schwach zu werden. Alles andere wäre blauäugig. Ich bin lieber vorsichtig, als hinauszuposaunen: "Hoi, Freitag ist Fußball und mir wird das sowas von schei**egal sein.... Da trinke bestimmt nix." Lieber sich mit der Sache im Vorfeld auseinander setzen und eventuell was anderes als Fußballschauen planen.
Zunächst dachte ich an 6 Wochen. Aber das ist Blödsinn. Da betrüge ich mich selber. "Nie wieder" ist auch so eine Geschichte. Ich formuliere das anders: ich will nie mehr in den Sog des Alkohols kommen, weil es mir und meiner Familie schadet.
ZitatGepostet von annilein Diese Abmachungs-Kisten kenne ich aus eigener Erfahrung - was war das doch für´n Krampf für meinen Ex-Mannaber ich war begeistert! Als sein Druck zu groß wurde, da fand er dann ganz schnell nen "GRUND" um saufen zu müssen! Also, ich halte von so schwachsinnigen Abmachungen nicht viel, denn es sind meist nur Worte, die dazu dienen, wieder Ruhe ins Schiff zu kriegen......
Das kann ich irgendwo verstehen. Auf der anderen Seite: der mich behandelnde Psychotherapeut in der Ambulanz der Klinik meinte, dass ich erst einmal einen Zeitraum festlegen solle (6, 8 Wochen), in dem ich nichts trinke. Er sagte, dass ich mich erst einmal nicht für "nie wieder" entscheiden solle.
Und da ist es schon wieder: der eine sagt so, Erfahrungen anderer sind so.
Daher ist es für mich so wichtig, HIER im Forum Erfahrungen von anderen Betroffenen zu sammeln.
ZitatMeine Frau, als psychisch Stabile, kann bei vielen Dingen gar nicht so mitreden.
Das ist ja vielleicht auch Dein Glück!
Für mich eine Horrorvorstellung, nen Mann an meiner Seite zu haben der daddelt, somit, wie bei der Sauferei, gar nicht verfügbar ist, und der uns dann noch auszählt weil div. Dinge nicht an seinem Platz stehen! Puhhh.....fühlt sich grad sehr unentspannt an
LG Anja
Menschen, die mit mir nicht klar kommen, müssen eben noch ein bisschen an sich arbeiten :grins2:
ZitatMeine Frau, als psychisch Stabile, kann bei vielen Dingen gar nicht so mitreden.
Das ist ja vielleicht auch Dein Glück!
Für mich eine Horrorvorstellung, nen Mann an meiner Seite zu haben der daddelt, somit, wie bei der Sauferei, gar nicht verfügbar ist, und der uns dann noch auszählt weil div. Dinge nicht an seinem Platz stehen! Puhhh.....fühlt sich grad sehr unentspannt an
LG Anja
Mein Notebook steht im Wohnzimmer, meine Frau bastelt am Wohnzimmertisch oder schaut fern. Ihr hat das mit dem PC nie was ausgemacht. Sie sagt immer: "Lieber ist mir du spielst zu Hause, als dass du in irgendeiner Kneipe rumhängst." Dann muss ich noch sagen: wir machen sehr viel zusammen. Unsere Hunde sind unser größtes Hobby. Wir treffen uns oft mit Freunden. Betreiben aktiv Geocaching. Flohmärkte, Konzerte,... Dennoch finde ich viel Zeit zum spielen. Denn ich finde (und das denkt meine Frau auch), dass jeder noch Zeit für sich braucht. Wir setzen uns nicht abends auf die Couch, und schauen zusammen fern. Das ist nicht unser Ding. Man muss nicht die ganze Zeit miteinander verbringen.
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In den Tagen habe ich mich ziemlich rar gemacht, mich meinen anderen Süchten gewidmet (PC-Spielen bis zum Erbrechen). Aber ich trinke seit Freitag nichts. Also kein Alkohol. Bislang auch kein Verlangen. Mal sehen was ist, wenn am Freitag Fußball ist. Das sind so Sachen, die mir dann schwerfallen: Fußball, Kegeln, Essen gehen, Geburtstage, Feiertage wie Weihnachten, Urlaub. So alleine zu Hause ist mir aufgefallen, dass ich eigentlich aus Langeweile trinke. 
Die Theorie verstehe ich, in der Praxis falle ich durch 
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aber ich war begeistert!
Als sein Druck zu groß wurde, da fand er dann ganz schnell nen "GRUND" um saufen zu müssen! Also, ich halte von so schwachsinnigen Abmachungen nicht viel, denn es sind meist nur Worte, die dazu dienen, wieder Ruhe ins Schiff zu kriegen......
