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Saufnix  
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Dieses Thema hat 25 Antworten
und wurde 1.911 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
Seiten 1 | 2
olsen Offline




Beiträge: 40

11.12.2010 11:24
#16 RE: Warum zum Arzt? Zitat · Antworten

Zitat

Ich habe immer gedacht, es ist so wie mit dem Rauchen aufhören. Das habe ich vor einigen Jahren durch. Von zwei Schachteln auf Null. War schwer und hat mir auch ein paar Pfunde auf den Hüften beschert, aber ich habe es geschafft. Und genauso habe ich mir das auch mit meinem Wein-/Sekt-Konsum vorgestellt. Ich habe mich einfach bisher für zu schwach gehalten.



Hallo Berry,

irgendwie kann ich dich gut verstehen, mir ging es ähnlich, als ich aufhören wollte zu trinken. Auch ich dachte , man hört mit dem Trinken genauso auf wie mit dem Rauchen. Auch ich war immer gesund, bin im nassen Zustand sogar noch Marathon gelaufen. Alle anderen haben gesagt, du bist gar kein richtiger Alkoholiker. Natürlich hatte ich auch keinen Hausarzt, für meine Unpässlichkeiten hatte ich meine Hausmittelchen. Vielleicht kannst du dir denken, welche.

Dennoch Rauch- und Trinkentzug ist nicht zu vergleichen. Der körperliche Entzug beim Rauchen ist minimal, bei Trinken kann er tödlich sein. Krampf, Delirium, Zittern Schwitzen, lauter unschöne Dinge die passieren können. Was aber nicht sein muss. Bei einer qualifizierten Entgiftung im Krankenhaus ist das alles viel leichter zu ertragen und auch erfolgversprechender, als alleine zuhause. Hier im Forum wird dir wohl jeder von einem kalten Entzug abraten.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass alle Ärzte, bei denen ich mich geoutet habe, sehr positiv und hilfreich reagiert haben. Und auch mir ist das sehr schwer gefallen, mich zu outen

Falls du keinen Arzt hast dem du vertraust, hast du auch die Möglichkeit zuerst zu einer Suchtberatung zu gehen. So etwas sollte es bestimmt in deiner Nähe geben, und dort kann dir geholfen werden. Dort kennt man auch Ärzte, die sich mit der Suchtproblematik auskennen.

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende

"Trinken" und "Trost". Fangen so ähnlich an, und hören so verschieden auf. (Frank Schulz)


Berry1 Offline



Beiträge: 81

11.12.2010 11:24
#17 RE: Warum zum Arzt? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von RdTina
Moin Berry,

der Arztbesuch ist empfehlenswert um Deinen körperlichen (organischen) Zustand abzuklären.

LG, Tina



Liebe Tina,

danke für das Argument.

Es geht mir nicht darum, zum Arzt gehen zu müssen.

Ich scheue mich davor, nicht in gute Hände zu kommen. Da sitzt man in einem total überfüllten Wartezimmer, der Arzt hetzt von Kranken zu Kranken.

Nach zwei Stunden kommt man dran und wird nur halbherzig abgekanzelt: So, so, Sie trinken also zu viel Wein? Dann meiden sie eben die Supermärkte - Tschüss!

Das ist meine Angst.

Gruß Berry

[ Editiert von Berry1 am 11.12.10 11:28 ]

Bis hierher - und nicht weiter!


RdTina Offline




Beiträge: 4.304

11.12.2010 11:48
#18 RE: Warum zum Arzt? Zitat · Antworten

Moin Berry,

soll ich Dir mal etwas sagen?
Du bist auf einem guten Weg wenn Du nicht mehr auf Argumente Gegenargumente suchst und findest, sondern einfach mal "machst". Aber wenn Dir schon die Wartezeit beim Arzt zu viel ist

im übrigen teile ich Deine Erfahrung mit Ärzten nicht. MEINE haben sich immer Zeit genommen und KEINER hat mich abgefertigt, wenn ICH das nicht wollte.

LG, Tina

Alles im Leben hat seinen Sinn



Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern


septembersonne Offline




Beiträge: 5.747

11.12.2010 11:49
#19 RE: Warum zum Arzt? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Berry1


Ich bin, bis auf dieses Problem, ein kerngesunder Mensch (noch)! Außer den regelmäßigen Routine-Untersuchungen, die Frau so braucht, kenne ich keine Arztpraxis von innen.

Ich sollte eurer Meinung nach mir einen Allgemeinmediziner suchen und mich ihm anvertrauen? Ich glaube nicht, dass er mich wegen 2-3 Liter Wein in eine Klinik einweist. Oder doch??



Berry




Hallo, Berry und


Lies Dich hier erstmal durch und sammle Wissen über die Krankheit Alkoholismus.

Hier mal ein Link: KLICK

Alkohol ist ein Zellgift und schädigt alle Organe, daher ist ein Arztbesuch zu empfehlen, um abzuklären, welche Folgeschäden aufgetreten sind.

Labor und körperliche Untersuchung, eventuell Ultraschall des Oberbauches und eine Gastroskopie (Magenspiegelung wegen Ösophagusvarizen und Helicobakter pylori Keimen)können Aufschluß geben und natürlich ein klärendes,vertrauensvolles Gespräch.


LG

Manuela

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

11.12.2010 11:51
#20 RE: Warum zum Arzt? Zitat · Antworten

hähä, ich finde es immer wieder lustig, was nasse Alkis für Relationen haben.

Man vergiftet sich täglich und spielt mit seinem Leben (8 mal so viele Alkohol- wie Verkehrstote in Deutschland, offizielle Zahlen) - aber wenn der Arzt einem nicht sanft den Hintern wischt, geht man lieber nicht hin

Wie wäre das eigentlich, wenn Dir ein Felsklotz auf den Fuss gefallen wäre - würdest Du da auch so denken?

Das schöne am Alk ist - man merkts nicht gleich.


Berry1 Offline



Beiträge: 81

11.12.2010 12:04
#21 RE: Warum zum Arzt? Zitat · Antworten

@Olsen: Du bist noch sooo sportlich aktiv gewesen?? Trotz Alkohol? Hut ab! Ich war da auch urlaubsmäßig mal sehr aktiv. Ich habe vor 10 Jahren meinen Tauchschein gemacht. Es war fantastisch!! Du bist im Oszean in Einklang mit dir und der Natur. Tauchst auf... Anzug und Equipment von Salzwasser gereinigt - ab an die Hotelbar einen Gin-Tonic auf das Erlebnis und die vielen bunten Fische.

@Logo: Ich bin hier, weil ich lernen möchte - aus euren Erfahrungen. Keiner kann einen gute Ratschläge geben, wenn er nicht selber alles mitgemacht hat. Es tut mir leid, wenn ich noch nicht auf der untersten Stufe oder noch tiefer angekommen bin. Ich bin froh, dass ich Job, Familie und Wohnung habe. Ich will es einfach nicht so weit kommen lassen, alles zu verlieren. Nur deshalb bin ich hier gelandet. Und einen Arzt zu besuchen, ist für mich immer schon die letzte Möglichkeit gewesen. Ich sitze nicht gern im Wartezimmer, davon wird man ja noch mehr krank. Und ich weiß, dass es weit verbreitet ist, dass die Unterschicht säuft und die Akademiker nur trinken.

@Bea60: Ich erkenne meine Lage. So viele wie du haben mir hier die Augen geöffnet.

@Ingwer: Ich habe den letzten Tag viel im Netz verbracht. Die ganze Klassifizierung von Alkoholikern: Rauschtrinker, Spiegeltrinker, Quartals-Säufer etc. Ich finde meine Lage trotzdem noch gut. Ich habe alle Chancen offen...

@Mary61: Das sehe ich nicht so. Die Luft braucht man zum Leben - den Alkohol nicht. Ähnlich denke ich über das Abnehmen. Die Ernährung kann man umstellen - aber nicht auf Nahrung verzichten - auf die Zigaretten schon.

@kurtfeilich: Ich will die Nüchternheit! Und ich denke, dass der Wille ein ganz, ganz wichtiger Faktor ist! Ich kann mich nicht auf ander verlassen. So wichtig Gruppe oder Forum sind, am Ende liegt es nur an mir!

Ihr seit toll! Danke für den Austausch!

Berry

Bis hierher - und nicht weiter!


Lisahh Offline



Beiträge: 142

11.12.2010 12:08
#22 RE: Warum zum Arzt? Zitat · Antworten

Hallo Berry,


hab mich jetzt durch deine Threads gelesen und bin ehrlich gesagt etwas "geschockt"!

Nur mal zu deiner anscheinend "harmloser Fall" - Theorie:

Mein Durchschnittskonsum waren vier halbe Bier abends, Wein nie, harter Stoff fast nie.

An "guten" Tagen, wie du es nennst, habe ich auch mal 6,7 Halbe ich mich reingedrückt , das war aber maximal 1x die Woche der Fall.

Ich hätte NIEMALS während der Arbeitszeit, beim Autofahren etc. Bier konsumiert.

Na, wenn ich das mal mit deinem Trinkverhalten vergleiche, war ich ja ein ganz kleines Licht in Alki-Kreisen. Und du aus meiner Sicht Schwerstalki

Ändert aber nichts daran, dass ich zur Entgiftung in die Klinik gegangen bin, allein schon weil sicher sicher ist.

Und schon gar nichts ändert es was daran, dass ich alkoholkrank geworden bin. Weil ich nämlich saufen MUSSTE!
Ich konnte NICHT sagen, "heute abend mal nicht, weil...". Und ich konnte auch NICHT "nur" ein Bier trinken. Und spätestens als das morgendliche Trockenkotzen anfing gab es da nichts mehr, was ich beschönigen musste/konnte vor mir selbst.

Da es in meiner Verwandschaft diverse Alkis gab, war mir das Wesen der Krankheit nicht ganz unbekannt.

Ach ja, ich hatte übrigens zum Zeitpunkt meiner Entgiftung keine erhöhten Leberwerte und auch sonst nichts gravierendes.

Ich wollte aber auch nicht solange weitersaufen, bis diese endlich kommen, damit ich den letzten untrüglichen Beweis habe.

Also lebe ich seit einem knappen halben Jahr trocken und ich kann behaupten, dass es das beste halbe Jahr seit Beendigung meiner Kindheit ist.

Und glaube mir: JEDER Arzt freut sich über Patienten, die sich zur Entgiftung und Therapie entschließen. Und dir empfehle ich zudem als allererstes den Gang zur Suchtberatungsstelle, denn ich glaube, dass es bei dir doch noch einige Wissenslücken in Hinblick auf deine Erkrankung gibt, die mal dringend gefüllt werden sollten. Und du brauchst dir auch nicht einzureden, dass man dort keine Zeit für dich hätte, DIE haben alle Zeit der Welt.

DU aber nicht!

Also Hintern hoch, das zumindest wünsche ich dir!

LG, Lisahh

Nach oben gelangt man nur von unten! :grins2:


septembersonne Offline




Beiträge: 5.747

11.12.2010 12:26
#23 RE: Warum zum Arzt? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Berry1


@kurtfeilich: Ich will die Nüchternheit! Und ich denke, dass der Wille ein ganz, ganz wichtiger Faktor ist! Ich kann mich nicht auf ander verlassen. So wichtig Gruppe oder Forum sind, am Ende liegt es nur an mir!


Berry



Am Anfang liegt für mich die Phase der Entscheidung....Leben, oder ein Selbstmord auf Raten.

Mein ganzes Leben hängt immer mehr von Entscheidungen ab, es gibt immer mehr Alternativen....geh ich zur Vorsorge, oder nicht, höre ich mit dem Saufen heute auf, oder später, ach....es gibt "unendlich" viel Beispiele.

Ja und die Entscheidung liegt nur bei Dir.

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

11.12.2010 12:42
#24 RE: Warum zum Arzt? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Berry1

Ich scheue mich davor, nicht in gute Hände zu kommen. Da sitzt man in einem total überfüllten Wartezimmer, der Arzt hetzt von Kranken zu Kranken.

Nach zwei Stunden kommt man dran und wird nur halbherzig abgekanzelt: So, so, Sie trinken also zu viel Wein? Dann meiden sie eben die Supermärkte - Tschüss!

Das ist meine Angst.

Gruß Berry



ich hatte übrigens mal nen Hausarzt, der war genau so. Deswegen ja auch "hatte".

Es gibt diese Sorte.
Das nützt Dir aber nix, wenn Du so denkst.

Bei mir war es die Suchtberatung, die mir dann Ärzte genannt hat, die sich damit auskennen und die sich auch kümmern.
Schlieslich gibt es ja Leute, die sich die Behandlung von Abhängigen zur Lebensaufgabe gemacht haben.

Ich war allerdings Rauschtrinker, habe nicht jeden Tag getrunken und tagsüber auch nicht. Von daher hatte ich die Entzugsproblematik nicht. Aber zusammengerechnet hab ich über 25 Jahre auch riesige Mengen konsumiert, deswegen wollte ich wissen was Sache ist und mich zumindest durchchecken lassen.


Mary61 Offline




Beiträge: 6.128

11.12.2010 12:43
#25 RE: Warum zum Arzt? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Berry1


@Mary61: Das sehe ich nicht so. Die Luft braucht man zum Leben - den Alkohol nicht. Ähnlich denke ich über das Abnehmen. Die Ernährung kann man umstellen - aber nicht auf Nahrung verzichten - auf die Zigaretten schon.

Berry[/b]




einspruch (leider)
sonst würden nicht soviele menschen wärend des kalten entzuges sterben

--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden.
Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin.....
..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."


Mary61 Offline




Beiträge: 6.128

11.12.2010 13:06
#26 RE: Warum zum Arzt? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Berry1



Ich scheue mich davor, nicht in gute Hände zu kommen. Da sitzt man in einem total überfüllten Wartezimmer, der Arzt hetzt von Kranken zu Kranken.

Nach zwei Stunden kommt man dran und wird nur halbherzig abgekanzelt: So, so, Sie trinken also zu viel Wein? Dann meiden sie eben die Supermärkte - Tschüss!

Das ist meine Angst.

[ Editiert von Berry1 am 11.12.10 11:28 ][/b]




so geht es aber gott sei dank, nicht zu .
warum sollte irgend ein arzt dich auch nicht mit respekt behandeln?
und selbst wenn du doch an so eine ausnahme geraten solltest.......
was wäre deine alternative?
weiter trinken
weill du dich vielleicht schämst?

du fängst an zu eiern mein liebe(r),
legst dir ausreden und rechtvertigungen zurecht.

ok, das ist "normal" nach der einsicht,
aber trett dir selber in den hintern
hör auf dir was wäre wenn gedanken zu machen
und handle!
dann wirst du erstaunt sein, das die wege garnicht so schlimm sind,
man sich nicht schämen muß
und dir respektvoll geholfen wird

--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden.
Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin.....
..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."


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