Hallo Ihr, dieses Forum kenne ich schon seit ungefähr 1 Jahr, jedoch habe ich mich nie angemeldet und mich aktiv beteiligt. Die Beiträge hier haben mir jedoch immer wieder geholfen abstinent zu bleiben. Ich bin sehr stolz darauf seit 16 Monaten keinen Tropfen mehr getrunken zu haben. Davor Trank ich im Schnitt 10 - 15 Bier. Dies zog sich etwas 4 Jahre hin. Ich bin und war die ganze Zeit voll berufstätig und trank während der Arbeit nichts. Jedoch Abends wurden die Dosen geöffnet. Wenn das Bier aus war wurde mit dem Auto Nachschub geholt. Zum Glück für andere und mich ist dabei nie etwas passiert. Meine Wohnung bestand nur noch aus kleinen Pfaden, da ansonsten alles mit Bierdosen vollgemüllt war. Auf mein äußeres Erscheinungsbild habe sehr geachtet. Dies war auch einer der Gründe, warum im nahen Umfeld nie etwas aufgefallen ist. Ich habe es irgendwie geschafft, das 4 Jahre kaum jemand meine Wohnung betrat, und wenn ja, wurde alles in ein Zimmer geschoben und die Türe zu gemacht. Bei Feierlichkeiten wunderten sich gelegentlich einige, dass ich so wenig Alk vertrug, was sie aber nicht wussten war, dass ich schon einige Dosen schon vorher gekippt hatte. Puh...wenn ich das alles so schreib wird mir schon wieder klar, wie anstrengend das alles war und wie schlecht es mir in dieser Zeit ging. Zum Schluss ging es mir psychisch so elendiglich schlecht, dass ich mir selbst Hilfe suchte. Darüber bin ich heute noch froh.Und die Erinnerung daran, wie schlecht es mir damals ging, trägt mich noch heute nichts mehr zu trinken, auch wenn es gelegentlich in den Fingern juckt. Ich habe damals eine stationäre Entgiftung gemacht und bin in eine ambulante Tagesklinik. Für mich war dies der richtige Weg der mich heute noch trägt. Nun werde ich versuchen in diesem Forum aktiver zu sein.
Schön das Du hier bist und danke für Deinen Beitrag.
Ja, da hast Du ja eine ganz neue "Wohnsituation", endlich mehr Platz in der Wohnung....
Endlich frei sein, was für ein Gefühl nicht wahr....auch frei von dem ganzen ...Restmüll.
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
@Manuela, ja wirklich...es ist eine ganz neue, räumliche Erfahrung gewesen. Die zurückgegebenen Pfanddosen ( ich trank ausschließlich Dosen ) brachten auch noch einen kleinen finanziellen Aufstieg ( 180 € ). Die Wohnung wurde zudem noch komplett saniert / renoviert. Das Leben fühlt sich ohne Alkohol viel besser an....ich kanns jedem nur empfehlen.
Dein Ausstieg aus der Sauferei klingt ja traumhaft geradlinig, und wenn du das so wie du schreibst ohne Umwege durchgezogen hast, muss ich sagen, meinen allerhöchsten Respekt!
Ich freu mich, mehr von dir zu lesen!
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
Danke Grufti. Ich hätte evtl. noch etwas detaillierter meine Drinkphase beschreiben können, da gibt es tatsächlich noch einige traumatische, psychische und menschliche sehr schmerzhafte Erfahrungen die ich in dieser Zeit erlebt habe. Jedoch fällt es mir momentan schwer, dies alles nochmal hochzuholen. Dies mag Verdrängung sein, ich weis es nicht. Ich habe mich lange nicht mehr so intensiv mit meiner Sucht auseinandergesetzt wie heute. Ich war zwar nach meiner Therapie in einer SHG, doch irgendwann hatte ich das Thema Alkohol satt. Ich wollte davon einfach nichts mehr hören. Der Grund, warum ich mich gerade heute angemeldet habe, liegt an einem Freund der Rückfällig geworden ist, und ich einen Rat brauchte. Auf was ich wirklich stolz bin, das ich es bis jetzt geschafft habe, bei Alkohol nein zu sagen bzw. tatsächlich so geradlinig bin. Das erstaunt mich manchmal selbst. Der Leidensdruck gegen ende meiner Saufkarriere war so hoch, dass ich da auf keinen Fall wieder hin möchte. Das trägt mich.
Hi Stephan, willkommen hier im Forum. Das mit der Wohnung kommt mir sehr bekannt vor. Ich habe jahrelang ein regelrechtes Messie-Dasein geführt. Jedes mal, wenn ich Klingel ging habe ich einen halben Herzinfarkt bekommen, bloss niemanden in die Wohnung lassen. Alk rühre ich seit zwei Jahren nicht mehr an aber das Aufschrecken, wenn es klingelt ist irgendwie geblieben, auch wenn meine Wohnung heute meistens aussieht wie geleckt
Grüße, Sven
This is your life, and it's ending one minute at a time.
Hi Sven, ja das mit der "an der Türe Läuten" kenne ich auch. Es war immer wieder ein Schockmoment. Manchmal habe ich auch die Rollläden unten gelassen. Meistens an Müllabfuhrtagen, da die Lastwägen sonst in meine Wohnung hineinschauen könnten. Der Schreckmoment, da gebe ich dir recht ist so stark verankert, das es mir heute immer noch so geht, wenn auch in etwas abgeschwächter Form....Ich habe auch schonmal nachgedacht mein Klingelton zu ändern.....zumindest muss ich heute nicht mehr aufpassen all zu laut in der Wohnung zu sein, damit niemand erkennt "Ich bin zu Hause"
ZitatDer Schreckmoment, da gebe ich dir recht ist so stark verankert, das es mir heute immer noch so geht, wenn auch in etwas abgeschwächter Form....Ich habe auch schonmal nachgedacht mein Klingelton zu ändern....
Und genau das halt ich für 'ne gute Idee !
Ich erkenne mich in diesem Muster( abgewandelt) wieder, habe es nach Einsicht geändert und es funktioniert.
Generell finde ich es für mich gut, negativ belastetes aus Saufzeiten abzustellen,bzw. zu verändern. Hatte und hat für mich dies Positive " Auf zu neuen Ufern"
Wünsche Dir eine gute Zeit auf'm Saufnix
Yonka
„Ein Psychotherapeut ist ein Mann, der dem Vogel, den andere haben, das Sprechen beibringt.“
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