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Saufnix  
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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 836 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
blitzdonner Offline



Beiträge: 125

19.04.2009 22:00
RE: wie alles begonnen hat Zitat · Antworten

Wie hat alles begonnen?

Ich werde mich hüten meine Eltern, Geschwister oder Freund für mein Leben verantwortlich zu machen.

Bis ich 16 Jahre alt war hatte ich keinen tropfen Alkohol getrunken. An der Schulabschlussfeier war es dann so weit.

Ich hatte ja keine Ahnung wie Most (gegorener Apfelsaft) wirken kann. Nach vier Gläsern konnte ich kaum noch stehen. Bis zum nächsten Abend ging es mir dreckig.

Ich war sehr sportlich. Langstreckenlauf (mit ein paar Jugendmeisterschaften) Tennis, Radfahren und Fußball waren meine Welt.

Beim Fußball lernte ich den Alk mehr und mehr kennen.
Zu meinem 18. Geburtstag schenkte ich mir einen Vollrausch mit Whisky.

In der Zeit gab’s immer öfter Wochenendbesäufnisse.

Nach meiner Ausbildung ging’s zum Bund. Auch dort war ich einer der Jenigen die am wenigsten getrunken haben. Und doch, für meine sensiblen Körper zu viel (weiß ich aber erst heute).

Zu Hause hab ich nie getrunken. Bis ich meine jetzige EX Frau kennenlernte.

In dieser Zeit fand ich neue Freunde. Einen Motorradclub. Lange Haare, Lagerfeueratmosphäre, echte Männerfreundschaften.

Logisch das ich da auch mit Drogen in Kontakt kam. Bei mir bliebs beim Graß.
Doch jedes Wochenende Motorradtreffen, und saufen. Nach den ersten Problemen mit der Frau zweimal wöchentliches Treffen mit meinen Clubkollegen und Problembesprechen und der Bacardi hatte es mir angetan.
Erste Trennung von der Frau, und der Anfang vom immer regelmäßigerem trinken (24 Jahre alt)
Ich wohnte direkt neben dem Stammlokal unseres Clubs.
Und immer hochprozentiges.

Mit 32 bin ich aus dem Club ausgestiegen, mittlerweile wieder mit der gleichen Frau zusammen und es schien dass alles wieder normal laufen würde. Nur noch Bier und nur am WE.

Doch leider lief es wieder nicht gut in der Beziehung und in der Arbeit. Und ich fing langsam an Bier zu hause zu trinken. Zur Entspannung. Dies ging auch über Jahre hinweg gut. Nach außen zeigte ich mich fast abstinent.

Vor sieben Jahren war ich dann beim Täglichen Bier abends.

Die letzten drei Jahre hab ich es dann fertig gebracht nach außen clean zu wirken. Aber nach gemeinsamen Abenden mit den Freunden bin ich nüchtern nach hause und hab dort heimlich mein Bier getrunken.


Erst waren es zwei, dann drei dann vier kleine Bier pro Abend. Nach dem Umzug in ein kleines Dorf wohnten wir dann neben meinem besten Freund.

Damit es zuhause nicht so nach Alki aussah bin ich oft zu ihm. Er trinkt häufig und für mich war’s super. So konnte ich dort vorspielen das ich nur bei ihm trinke und zu hause hatte ich ja ihn als ausrede.

Irgendwann vor fünf Jahren trennten sich meine Frau und ich. Lebten aber wegen der Kinder unter einem Dach. Ich betäubte mich jeden Abend. Sie war unterwegs ich trank und passte, sofern das ging, auf die Kids auf.(unglaublich wenn ich heute drüber nachdenke)

Der Konsum wurde immer größer. Ich hatte das Gefühl ich kann nur so abends abschalten und schlafen.

Da ich große Berufliche Verantwortung habe trank ich nur abends. 20.00 Uhr angefangen, vier fünf halbe Bier oder ne Flasche Wein bis 21.00 Uhr und dann sofort ins Bett.

2006 bin ich schon mal hier aufgeschlagen. Damals hielt ich mich zwar für gefährdet aber dacht mir Trinkpausen krieg ich alles in Griff.

Den Rest kennt ihr ja. Jetzt bin ich fast vier Wochen weg vom Alk. Und da es noch ein sehr langer Weg für mich ist schreibe ich hier meinen Alkweg damit ich mich immer wieder daran erinnere dass ich mit dem Zeug nicht umgehen kann.

Donner

GROSSER GEIST, BEWAHRE MICH DAVOR, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.

Unbekannter Apachenkrieger


dry68 ( gelöscht )
Beiträge:

19.04.2009 22:44
#2 RE: wie alles begonnen hat Zitat · Antworten

Hallo Donner:hallo4

Wenn ich deine Geschichte lese, merke ich weider einmal mehr, wie sich das Muster doch immer ähnelt.

Gerade das mit dem immer wiederkehrendem Versuch es doch noch kontrollieren zu können habe ich auch so meine Erfahrungen gemacht.

Aber letztendlich musste ich (wie auch du) einsehen, dass das nicht geht. Das gelingt sicherlich nur den Allerwenigsten.

Ich habe nur das Glück, dass bei mir die Familie nicht zerbrochen ist.

Deswegen ziehe ich meinen Hut vor dir, dass du trotz des Verlustes deiner Fam. diesen Weg eingeschlagen hast.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich mich dann entschieden hätte.

meinen Respekt dafür


Gruß
Dirk


blitzdonner Offline



Beiträge: 125

19.04.2009 22:56
#3 RE: wie alles begonnen hat Zitat · Antworten

Hi dry,

hilft ja alles nix. Wenn ich jetzt nicht das ruder rumreise dann weiß ich nicht wo ich ende.

Lebe mittlerweile alleine. Und so doof es sich anhört, ich lerne dadurch das ich auf mich selbst achten muß.

Wollte mich selbst zerstören. Doch ich habe gemerkt das mir das Leben davonläuft. Und ich es doch noch liebe.

Also, Visier nach unten und den Kampf annehmen.

LG Donner

GROSSER GEIST, BEWAHRE MICH DAVOR, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.

Unbekannter Apachenkrieger


mihu ( gelöscht )
Beiträge:

20.04.2009 09:00
#4 RE: wie alles begonnen hat Zitat · Antworten

@blitzdonner, glückwunsch zum ersten fastmonat. erst 1, dann 2, dann 3, dann 4, dann steht das halbe jahr schon vor der tür.


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