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Saufnix  
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Dieses Thema hat 15 Antworten
und wurde 2.227 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
Seiten 1 | 2
struppi Offline



Beiträge: 9

24.08.2008 20:12
RE: Frusttrinken aus Einsamkeit Zitat · Antworten

Hi,
Mir viel kein besserer Titel ein aber ich denke er trifft es ganz gut. Ich weiß auch nicht so recht wo ich anfangen soll; also ich, 32 m, bin auf'm Dorf groß geworden und den ersten Kontakt mit Alk hatte ich als Kind weil ich von OPA mal nen schluck Bier bekam.
Auf'n Dörben gibt das immer so lustige Traditionen und bei passender gelegenheit hab ich mir mal die Kornbuddel geschnappt und ein paar Schluck genommen. Da war ich Zwölf, oder so. Warum? Neugier, Nachahmungseffekt, keine Ahnung
Naja, jedenfalls hat man mit 15 kein Problem mehr Alk im Dorfladen oder in der Dorfdisko zu bekommen. Man kennt ja auch genug Ältere. Von da an war im Prinzip jedes Wochenende Trinken angesagt. Angefangen mit einer Flasche Likör für Fünf Mann, ist man mit 18 bei einer 3/4 Flasche Korn pro Person angelangt. Zum Vorglühen!
Also, ich merk schon ich werd ausschweifend...
...mit ca.16 hab ich den ersten Joint geraucht, aber mit 20/21 wurde es richtig extrem. da kamen dann auch andere Drogen hinzu, XTC & LSD. Gekifft wurde in der Zeit fast Täglich. XTC gabs 4-5mal, LSD 8-12mal. Natürlich ist alles geschätzt weil ich den Lebensabschnitt gerne mal vergesse...
Zum Ende meiner Lehrzeit (Ende der '90) hatte ich mal einen richtig schlimmen Trip da hatte ich in ein paar Tagen alles an Drogen konsumiert was es so gab: Alkohol, LSD, XTC, THC. Die E war auch noch mit anderen Drogen gestreckt wie ich später erfahren hab. Zu dem Zeitpunkt ging garnichts mehr, Ich konnte nicht schlafen, nicht essen, keine Geräusche ertragen, kein TV, keine Musik, kein Vogelzwitschern, kein garnichts. Die Totale Reizüberflutung..
..jedenfalls hab ich damals aufgehört mit allen "Illegalen Drogen" und bin bei Nikotin und Alk hängen geblieben.
Das Dumme war halt nur das ich mich irgendwie leer gefühlt hab am Wochenende und umso mehr getrunken hab. Irgendwann fing ich denn auch an die "Reste" vom WE Sonntags oder in der Woche zu trinken. Das war aber alles noch nicht richtig extrem.
Aber als ich wieder zur Schule ging und danach zum Studieren und ich fast den ganzen Tag alleine In meiner kleinen Studentenbude hockte trank ich immer öfter. Teilweise hab ich in einer Woche nur mit der Kassiererin im Supermarkt geredet, und das war nicht mehr als "Hallo; Ne hab ich nicht; Tschüss"
Der Kontakt zu meiner alten Clique ist damals zerbrochen.
Das Studium hab ich natürlich nicht geschafft, war danach Arbeitslos, hab gearbeit, Arbeitslos, gearbeitet, Sozialhilfe, Leiharbeit-Zeitvertrag-Festvertrag
Eigentlich könnte ich zufrieden sein, ich verdiene gutes Geld, hab gute Kollegen und ein paar Freunde, die ich leider zu selten sehe. Aber in den letzten 7-8 Jahren fing ich halt aus Frust an mir immer öfter einen anzutrinken. Im Moment bin ich so bei ca. 2 Flaschen Bakardi/Woche angelangt. Mal mehr mal weniger.
Warum ich Trinke?
-Manchmal hab ich einfach lust darauf besoffen zu sein
-Weil ich Sa. im Supermarkt haufenweise glückliche und rumfummelnde Pärchen sehe und ich seit 10 Jahren oder so niemanden hab
-Weil ich mich gut fühle, und mich besser fühlen möchte
-Weil ich mich schlecht fühle, und mich besser fühlen möchte
-Weil ich mit Kollegen gerne mal ein Feierabendbier trinke
-Weil ich das Gefühl hab das ich meine Gefühle stärker spüre wenn ich besoffen bin.
-Weil ich angetrunken meine Hemmungen verliere und nicht mehr sooo Xtrem Introvertiert bin.
Und weil ich mir immer neue Gründe such bin ich nun hier.
Ich hab versucht mal darauf zu achten wann ich warum trinke und meistens ist es Einsamkeit, Langeweile und Frust in jedweder Form. Früher hab ich mir deswegen Essen reingeschaufelt dann gekifft und jetzt wird gesoffen. Ich Trinke 1/2 bis 3/4 Flasche an einem Abend, dann ist ein paar Tage Ruhe und dann brauch ich es wieder.
Und dagegen will ich was tun. Eine SHG oder der Weg zum Doc wäre sicher angebracht, allerdings trau ich mich nicht. Ich hab für diesen Text schon 2,5h gebraucht und mich immer wieder überwinden müssen. Ist halt alles nicht so einfach.
Also für irgendwelche Tipps und Anregungen wäre ich SEHR Dankbar. Das Dumme ist ich gehe ja auch noch Schicht und kann kaum Hobbies nachgehen, aus Zeitgründen oder einfach weil ich nur 4h geschlafen hab und kein Bock auf garnichts hab. Und.......Ich hör mal lieber auf...

gruß,
struppi


zai2feh ( gelöscht )
Beiträge:

24.08.2008 20:19
#2 RE: Frusttrinken aus Einsamkeit Zitat · Antworten

Hi Struppi,

erstmal herzlich hier.
Die erst "Mutprobe" hast Du hinter Dir, indem Du Dir selber eingestanden hast, dass was nicht stimmt. Die zweite ist, dass Du hier schreibst.
Die Suchtberatung ist der nächste Schritt - und der Arzt. #

Gruß
Suse


Elefantino Offline




Beiträge: 4.209

24.08.2008 20:37
#3 RE: Frusttrinken aus Einsamkeit Zitat · Antworten

Hi Struppi!

Auch von mir herzlich in diesem bunten Forum!

Dafür, dass es Dir schwergefallen ist, hier zu schreiben, hast Du aber in meinen Augen einen sehr guten ( weil sehr ehrlichen ) Eingangsbeitrag verfasst.

In einer Selbsthilfegruppe wird es Dir ähnlich ergehen wie hier. Die Angst über die Schwelle zu treten, und das erste Mal etwas von sich preiszugeben, wird sich angenehm auflösen in dem Moment, wo Du merkst, dass Du es mit Betroffenen zu tun hast, die ähnliche Suchtkarrieren wie Deine hinter sich haben.

Wenn Du die SHG noch scheust, könnte auch der Gang in eine Suchtberatungsstelle ein erster Schritt sein. Pardon, ein zweiter. Den ersten Schritt hast Du hier ja gerade gemacht. Dort wird man Dich beraten, welche Wege und Hilfen es für Dich gibt, wenn Du das Saufen einstellen möchtest.

Der Arztbesuch wäre wichtig, wenn Du eine stationäre Entgiftung anstrebst. Allerdings lese ich Dich eher so, als ob Du noch nicht mit körperlichen Entzugserscheinungen zu kämpfen hast...

Wünsche Dir alles Gute!

LG

Christoph

P.S. Da, wo Du herkommst fummeln die Pärchen tatsächlich Samstags im Supermarkt?

[ Editiert von Elefantino am 24.08.08 20:39 ]

Die schärfsten Kritiker der Elche
waren früher selber welche


F.W. Bernstein


struppi Offline



Beiträge: 9

25.08.2008 07:45
#4 RE: Frusttrinken aus Einsamkeit Zitat · Antworten

Einen wunderschönen Guten Morgen,
und ich glaub ich pack mich gleich wieder hin
Professionelle Hilfe werd ich mir wohl oder übel suchen müßen, nach den Geschichten die ich hier so gelesen hab ist es wohl schwierig bis unmöglich damit alleine klar zu kommen. Aber so wie ich mich kenne wird das nochmal ein paar Monate dauern bis ich überhaupt den entschluß fasse dort hinzugehen. Ist bei normalen Arztterminen immer ähnlich, das wird solange aufgeschoben bis ich eigentlich schon wieder gesund bin.
Auf jedenfall ist mir jetzt schon irgendwie langweilig und ich weiß nicht was ich den ganzen Tag über machen soll. Eigentlich sollte ich aufräumen, abwaschen, bügeln, den Keller streichen, zum Frisör und ne Runde mit dem Fahrrad los, aber irgendwie hab ich Null Bock auf garnichts. Ich geh jetzt erstmal Duschen!

gruß,
struppi

@Christoph: Das Fummeln ist natürlich "Jugendfrei"


grufti Offline




Beiträge: 3.764

25.08.2008 07:50
#5 RE: Frusttrinken aus Einsamkeit Zitat · Antworten

Hallo und guten Morgen,

erstmal herzlich willkommen!

"Ist bei normalen Arztterminen immer ähnlich, das wird solange aufgeschoben bis ich eigentlich schon wieder gesund bin."

Darauf, dass du ohne Arzttermin von alleine gesund wirst, kannste bei dieser Krankheit lange warten!

Also mach was, warum erst noch einige Monate Scheiße erleben??

Liebe Grüße vom Grufti!
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)


malo Offline




Beiträge: 1.797

25.08.2008 09:58
#6 RE: Frusttrinken aus Einsamkeit Zitat · Antworten

moin struppi...

willkommen im forum...wie du am verantwortungsvollsten für dich handeln kannst...
zur suchtberatung und zum arzt wären sicherlich die anerkannt hilfreichsten nächsten schritte
die du machen kannst...nur...da kommt etwas dazwischen dass dich beherrscht und dir

DAS

Zitat
Auf jedenfall ist mir jetzt schon irgendwie langweilig und ich weiß nicht was ich den ganzen Tag über machen soll. Eigentlich sollte ich aufräumen, abwaschen, bügeln, den Keller streichen, zum Frisör und ne Runde mit dem Fahrrad los, aber irgendwie hab ich Null Bock auf garnichts. Ich geh jetzt erstmal Duschen!



einredet...das ist die sucht...

sie spiegelt dir vor wie öde und langweilig das leben doch ist...und als urlaub von dieser
langen weile hilft am besten alle paar tage ein ordentlichen ausflug ins bacardifeeling...

und das wird sie dir noch so lange weiter einreden wie du sie lässt...kneif die
arschbacken zusammen und hol dir hilfe bei den profis...dann klappts auch mit der kassiererin...

lg malo

wer jeden tag kämpft
muss eines tages verlieren


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

25.08.2008 10:57
#7 RE: Frusttrinken aus Einsamkeit Zitat · Antworten

Hi Struppi,

willkommen hier an Board.

Zitat
Mir viel kein besserer Titel ein aber ich denke er trifft es ganz gut.


... finde ich nicht, das das gut paßt.

Mir wurde nachdem ich aufgehört habe zu trinken, sowas von deutlich klar, das ich nicht getrunken habe aus irgendwelchen *Gründen* ( es gibt keinen Grund um zu trinken, außer die, die man sich im Kopf selbst bastelt ) sondern das ich getrunken habe, weil ich alkoholabhängig bin.

Und ganz ehrlich, ich denke auch du trinkst schon lange nicht mehr, weil es *Spaß* macht, ich denk, der Spaß hat schon längst ein Loch.

Gruß
Bea


struppi Offline



Beiträge: 9

25.08.2008 21:50
#8 RE: Frusttrinken aus Einsamkeit Zitat · Antworten

Hallo
Ich glaub darüber muß ich erst mal nachdenken..

Zitat
sie spiegelt dir vor wie öde und langweilig das leben doch ist...und als urlaub von dieser
langen weile hilft am besten alle paar tage ein ordentlichen ausflug ins bacardifeeling



Das bedeutet das diese Sucht mir alles vorspielen könnte? Vielleicht bin ich garnicht dauernd deprimiert, oder schüchtern, oder lass mir über den Mund fahren, oder einsam, oder introvertiert, oder Fett, oder schwach, oder intelligent, oder dumm, oder unscheinbar, oder irgendwas, oder impotent, oder potent, oder extrovertiert, oder gelassen, oder angespannt, oder ängstlich, oder mutig, oder sportlich, oder ne faule Socke, oder ein Trinker, oder nur mittelmäßig auf der Arbeit, oder manchmal besonders gut auf der Arbeit, oder verklemmt, oder ein schlechter Gastgeber, oder ein guter Gastgeber, oder naiv, oder extrem, oder gefühllos, oder gefühlvoll, oder taktlos, oder eloquent, oder verständnissvoll, oder vergesslich, oder, Oder, ODER, ODER???

Alles nur vorgespielt, damit ich aus irgendwelchen Gründen das Bedürfnis verspüre zu trinken?

Zitat
Mir wurde nachdem ich aufgehört habe zu trinken, sowas von deutlich klar, das ich nicht getrunken habe aus irgendwelchen *Gründen* ( es gibt keinen Grund um zu trinken, außer die, die man sich im Kopf selbst bastelt ) sondern das ich getrunken habe, weil ich alkoholabhängig bin.



War mein bisheriges Leben nur eine Art ALKOHOLMATRIX ?

Alles scheint so echt, aber in Wirklichkeit ist alles vorgespielt. Von einer Sucht. Und jetzt lauf ich nem Karnickel hinterher und steh vor der Entscheidung ob ich die Grüne oder die Rote Pille nehmen soll. Ob ich in meiner heilen Supadupabuntenwonderwomenerdbeerwelt bleibe, oder ob ich ins REAL-LIFE möchte? Ob ich endlich Leben "LEBEN" möchte?

SCHEIßE, JAA!!!

aber sacken lassen muß ich das trotzdem erstmal.
Wirft ja auch ziemlich viele Fragen auf. Ich mein, bin ich jemand der garnicht existiert? Sondern nur vom Alkohol so gemacht wurde wie ich jetzt bin? Ist es normal das ich mich fast wie in einem Horrorfilm fühle, besessen von irgendjemanden. Hat der Alkohol mich so geformt wie ich jetzt bin, damit er von mir Leben kann? Ist es Normal das ich den Alkohol Personifiziere??? Oder soll ich mich jetzt schon wieder Krank fühlen damit ich mehr Trinke? Ich kann ja nicht einmal mehr meinen eigenen Gefühlen glauben, oder? Oder meinen Gedanken, kann ich meinen Gehirn noch trauen? Woher soll ich wissen wer ich wirklich bin?

Auch wenn Ihr es mir nicht gerade einfacher macht,
DANKE!
Struppi

[ Editiert von struppi am 25.08.08 21:51 ]


Vollmond62 Offline




Beiträge: 75

25.08.2008 22:04
#9 RE: Frusttrinken aus Einsamkeit Zitat · Antworten

Hallo Struppi...

... ganz kurz: das mit dem Horror-Film kenne ich ganz gut aus meiner "nassen" Zeit. Und es war ziemlich schwer, als Hauptstatist da wieder rauszukommen.

Aber nach mehreren Anläufen hatte ich es geschafft. Letztlich ging es nur durch die ambulante Thera (nach meiner 4. Entgiftung) und toi toi toi, heute bin ich 3 Jahre und 4 Monate trocken.

Eines gefällt mir an Deinen Überlegungen: Deine Seele ist noch nicht tot. Du denkst über das Leben, Deinem SEIN nach. Und das ist sooo wichtig.

Ich wünsche Dir, dass Du die (grundehrliche) Einsicht bekommst, dass Du trocken werden möchtest. Mit Hilfe von außen.

Alles Gute
Frank


Alles wird gut! ~ Euer Frank ~

"Ich liebe mein 2. Leben. Also BIN ich wieder." Frank Mächtlinger


funkelsternchen Offline



Beiträge: 3.824

25.08.2008 22:23
#10 RE: Frusttrinken aus Einsamkeit Zitat · Antworten

hallo struppi,
bevor ich jetzt in die heia verschwinde: lass dich auf das abenteuer ein, dass da leben heißt. und zwar pur ohne betäubung-, aufputsch-, seelentröstermittel. es lohnt sich auf jeden fall. es ist spannend, aufregend, erschreckend, traurig, lustig, .... LEBEN.

ich wünsch dir alles gute auf deinem weg

funkelsternchen


Heizer Offline




Beiträge: 1.025

25.08.2008 22:45
#11 RE: Frusttrinken aus Einsamkeit Zitat · Antworten

Moin struppi

die größte Angst war bei mir vor der Antwort auf die Frage: "wer bin ich ohne Alkohol?"

...und ich kann rückblickend sagen, es ist nicht einfach meine beste Freundin zu werden... aber ich finde bis heute spannend mich mit allen Facetten kennen zu lernen....

...ein Abenteuer, dass ich bis heute nicht bereue, auch wenn nicht immer die Sonne scheint.......

Gruß

Heizer, die früher immer dachte, mit Alk alles inkl. sich selber im Griff zu haben

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Ein neues Leben kann ich nicht anfangen, aber täglich einen neuen Tag...


Kleinerfuchs Offline



Beiträge: 3.729

26.08.2008 00:21
#12 RE: Frusttrinken aus Einsamkeit Zitat · Antworten

Nene Struppi, keine Sorge, Du bist schon noch da, wenn Du aufhörst zu trinken, Du gibst Deine Persönlichkeit nicht mit der Flasche ab.

Eigentlich "optimierst" Du Deine Lebensumstände ein bissl, und Du entwickelst Deine Persönlichkeit weiter und legst gleichzeitig ein paar Verhaltensweisen oder auch mal Einstellungen ab, die Du bisher für hochnotwendig gehalten hast und die sich irgendwann dann doch als völlig überflüssiger Nonsens rausstellen.

Bei mir waren und sind das z.b. oft noch ganz alte Mechanismen, die irgendwann mal tatsächlich in einer Lebensphase notwendig waren, die dann aber einfach mal dableiben, auch wenn diese Phase längst vorbei war, und die mir letztlich nur das leben erschwerten und teils noch erschweren.


Manches passiert unbewusst, auf anderes arbeitest Du bewusst hin, weil Du es musst, wenn Du trocken leben willst. Aber nichts davon passiert wirklich ausserhalb Deiner Kontrolle.

Du wirst nicht einfach ein anderer, den Du gar nicht kennst.

Jetzt hab ich die ganze Zeit Du geschrieben, meine aber natürlich eigentlich mich, bei mir ist es jedenfalls so.

Ich bin zwar selbst erst 4 Monate abstinent, aber soviel kann ich Dir schonmal sagen. Ich erkenn mich schon noch wieder.

Irgendwie hab ich bei Deinem Beitrag 8 das Gefühl, Du hast Angst vor Kontrollverlust. Wenn das so ist solltest Du tatsächlich ernsthaft erwägen, mit dem Trinken aufzuhören, derartige Persönlichkeitsveränderungen und Kontrollverluste wie unter Alk erlebst Du nüchtern nicht mehr. Eine Sorge weniger

Und jetzt mach da nicht so was Mystisches draus und partizipier da nicht so rum, ab ins kalte Wasser mit Dir, das Leben wartet


felidaela Offline




Beiträge: 796

26.08.2008 07:58
#13 RE: Frusttrinken aus Einsamkeit Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Heizer
die größte Angst war bei mir vor der Antwort auf die Frage: "wer bin ich ohne Alkohol?"



GENAU SO war's bei mir!!!
Denn ich hatte ja geglaubt, dass das übrig bleibt, was zum Vorschein kam, wenn ich mal nüchtern war.

Zitat
...und ich kann rückblickend sagen, es ist nicht einfach meine beste Freundin zu werden... aber ich finde bis heute spannend mich mit allen Facetten kennen zu lernen....



So what ;-) Dadurch verstehe ich aber die Leute besser, die nix mit mir anfangen können

Aber es sind nach einer Durststrecke auch ganz viele von den gemochten Eigenschaften wieder aufgetaucht (im wahrsten Sinn.... :flaschdrin, von denen ich dachte, dass ich sie nur durch den Alk habe.
Oder anders: Für die mir der Mut nüchtern fehlte.
Und dann kam noch Angst hinzu....

felidaela :hallo2:

Somatic Experiencing


Bauigel Offline




Beiträge: 116

26.08.2008 12:05
#14 RE: Frusttrinken aus Einsamkeit Zitat · Antworten

Hallo struppi,

habe nur mal kurz über dein post gelesen.

>Vielleicht bin ich garnicht dauernd deprimiert

Ich glaube in dem Punkt irrst du. Du bist es.
Alkohol hat eine medizinische Wirkung, die du dir täglich in einer wirksamen Dosis
verordnest.

Alkohol und depressive Grundstimmungen verhalten sich wie Feuer und Benzin.

Alles gute
Bauigel


struppi Offline



Beiträge: 9

26.08.2008 15:28
#15 RE: Frusttrinken aus Einsamkeit Zitat · Antworten

Hi,
ich glaub ich versteh so langsam:
Das ist wie mit dem gestressten Raucher der raucht um sich zu entspannen, was ja auch klappt. Nur das Rauchen (bzw Schmacht) den Stress erst erzeugt, oder vorhandenen verschlimmert.
Also Ursache und Lösung in einem !

Zitat
Ich glaube in dem Punkt irrst du. Du bist es.
Alkohol hat eine medizinische Wirkung, die du dir täglich in einer wirksamen Dosis
verordnest.

Alkohol und depressive Grundstimmungen verhalten sich wie Feuer und Benzin.


Medikament und Krankheit in einem. Ich bin depressiv weil ich trinke und ich trinke weil ich depressiv bin. Alle paar Tage hat sich dann soviel Frust angesammelt das mich eine Kleinigkeit aus der Bahn wirft. Ganz schön gemein. Also redet einem der Alk garnichts ein, es sieht nur so aus, oder besser gesagt es ist ein Bild. Wenn mir langweilig ist oder ich frustriert bin, oder irgendwas dann meldet sich eine psychischen Erkrankung, die Ich mit Alkohol bekämpfe. Meine Sucht und mein "schlecht drauf sein" puschen sich dann immer weiter hoch... bis zum :grabsmilie:
Und deswegen ist es wohl ohne fremde Hilfe fast unmöglich:
Ich kann zwar sagen: Nö, ich trink nicht mehr! Aber spätestens nach ein paar Tagen wird mich der normale Alltag überfordern, weil man an zwei Fronten gleichzeitig kämpft, Die Sucht und die Depris. Hab ich ja schon hinter mir, ging auch mal länger gut, aber irgendwann....Ich hab die Mechanismen nur nie so richtig verstanden
Sorry wenn ich hier mal so laut denke, aber ich muß das verstehen.
gruß,
Struppi

PS: Sind hier Schimpfwörter erlaubt? die werden doch normal in *** umgewandelt?


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