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Saufnix  
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Dieses Thema hat 8 Antworten
und wurde 622 mal aufgerufen
 Meckern, Toben, Alltagsfrust
*Michaela* ( gelöscht )
Beiträge:

13.03.2008 13:41
RE: Jammer, Mecker und RABÄÄÄHHHH Zitat · Antworten

Gestern Abend hatte ich Streit mit meinem Angetrauten.

Ich fühle mich immer noch so verdammt allein und heimatlos hier in Nürnberg. Wenn mein Chef nicht so viel zu tun hat, dann merke ich das extrem. Jeder Streit bringt mich dermaßen aus der Fassung; in Karlsruhe hatte ich meine Plätze und Menschen, wo ich hinflüchten und wieder ruhiger werden konnte.
Hier hab ich das (noch) nicht.

Wo soll ich hin? Schrei, Heul, Zeter
Zum Wald: ewig weit. Hinzu kommt ne gewisse Lustlosigkeit und Lethargie, geb ich ja zu.
Die Katzen: schlafen oder hab grad keinen Bock mich mit ihnen zu beschäftigen. Schlimm schlimm, ich weiß.
Freunde/Freundinnen/Vertraute: hab ich hier nicht. Da beißt die Maus keinen Faden ab, ist so.
Selbstmitleid? Jaaaa, schon möglich...ziemlich...

Was mir so fehlt, ist immer noch die innere Heimat.
Ich lerne da grad viel bei meiner Focusingtherapeutin, gott sei dank, aber diese Fremdheit und Einsamkeit und nicht wissen, wohin und auch das spüren, dass ich so wenig geübt hab, mir selbst beizustehen, ich glaub, das tut am meisten weh. Hab halt oft gesoffen in so Momenten. Und das fällt mir auch gleich ein (= Saufdruck).
Ich WILL es aber aushalten. Dann lern ichs halt jetzt und wenns mit Rotz und Wasser und Null Bock auf gar nix ist. Punkt. Ich bins mir wert, ich will es mir wert sein. Ich flüchte jetzt in meinen spannenden Roman, auch wenn ich soooooo viel zu tun hätte....bin wie gelähmt.
Was macht ihr in solchen Momenten?
N bissl Trost vom Board wär auch net schlecht...


Friesenvolker Offline




Beiträge: 2.911

13.03.2008 14:40
#2 RE: Jammer, Mecker und RABÄÄÄHHHH Zitat · Antworten

Hallo, *Michaela*,

sehe ich das richtig, Dein Angetrauter ist "Dein Chef"? Jedenfalls habe ich Deine ersten Sätze so verstanden.

Ich sehe in meiner "Angetrauten" da doch eher meinen Lebenspartner, im Sinne von >Partner, der mit mir gemeinsam "unseren" Weg geht, mit dem ich teile, der sozusagen mein - übertrieben gesagt - zweites Ich darstellt. Der mich auch bremst, wenn's sein muß und von dem ich mir auch etwas sagen lasse, auch wenn es mir nicht in den Kram paßt. Und vor dem ich vor allen Dingen niemals Angst verspüre, niemals.

Aber nicht als Chef? Der mich womöglich auch noch bestimmt, wo's lang geht. Nee, das wäre eine unsägliche verbindung für mich.

Es gibt aber Menschen, die ich auch kenne, die so etwas brauchen. Tatsächlich. Die brauchen einen Menschen, der leitet, einen "Leitwolf" sozusagen, dem ich dann ach so schön "hinterherdackeln" kann, der Verantwortung für mich übernimmt, und der mich beschützt.

Fühlst Du Dich da in dieser Position besser?

Angenehmer?

Etwas besorgt mich auch der von Dir geschriebene Satz

Zitat
*Manuela**Michaela*
:"... in Karlsruhe hatte ich meine Plätze und Menschen, wo ich hinflüchten kann"



der zum Ausdruck bringt, dass Du jetzt keine "Fluchtmöglichkeiten" hast. Flucht? Vor was? Vor Deinem Angetrauten, vor Deinem Zuhause?

Wenn mein eigenes Zuhause für mich keine Fluchtburg wäre, dann würde ich mir große Sorgen machen, und nicht nur das, ich würde das ändern wollen, und wenn es nicht geht, mir ein neues Zuhause suchen, in dem ich mich wieder geborgen und wohlfühlen kann.

Ich fürchte, *Manuela**Michaela* es gibt da neben dem eigentlichen Trinken auch noch ein großes weiteres Problem. Siehst Du das auch so?

Was kannst Du selbst dafür tun, um diese Situation zu ändern?

Wir lesen uns.

LG
Fv

[ Editiert von Friesenvolker am 13.03.08 17:06 ]

Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.


Bea60 Offline




Beiträge: 2.438

13.03.2008 14:57
#3 RE: Jammer, Mecker und RABÄÄÄHHHH Zitat · Antworten

Hallo Michaela,

eines ist sicher: Nürnberg und seine Bewohner werden nicht an Deiner Tür klopfen um sich vorzustellen und Dir Angebote zu machen. Da musst Du schon selbst los um Dir wenigstens mal einen Teil von dem zu schaffen, was Du in KA hattest.

Da nutzt kein Heulen und zetern .

Zitat
Ich fürchte, *Manuela* es gibt da neben dem eigentlichen Trinken auch noch ein großes weiteres Problem. Siehst Du das auch so?



Ich denke, der FV liegt da nicht so ganz falsch.

Lieber Gruß
Beate


Ingmarie Offline




Beiträge: 3.832

13.03.2008 15:03
#4 RE: Jammer, Mecker und RABÄÄÄHHHH Zitat · Antworten

Liebe Michaela, menno, das tut mir schon leid für Dich.

Aber Du weisst schon: nur Du selber kannst dieses trostlose, lähmende "Einsame-Insel-Feeling" ändern. Wenn Du willst dass sich was bewegt, dann beweg DICH - und töt den ineren Schweinehund - is der mal überwunden läufts Schwungrad wieder. Langeweile ist Gift für ne zufriedene Abstinenz, nicht umsonst sag ich zu mir immer "Müßiggang ist bei mir aller Laster Anfang"

Ich bin ja auch seit drei Monaten quasi allein in einer neuen Stadt und hab dort z.B. im Moment außer meinem Liebsten noch net viel an Sozialkontakten. Aber im Gegensatz zu Dir fühl ich mich (noch) ganz wohl damit und wills auch (noch) gar net anders.

Fühl mich recht ausgefüllt genug damit, hier Zweisamkeit, Kind, Wohnungsgestaltung und meine ureigensten Interssen (derzeit endlich viiiel Malen zu können z.B.)zu leben/genießen und hab (zum Glück) nicht dies traurige Gefühl das Du da beschreibst. Im Gegenteil, ich koste es sehr aus dass ich mich momentan zum ersten Mal in meinem Leben mal nur auf mein eigenes privates Leben konzentrieren kann, weil ich das Glück habe mir mal gleichzeitig erstmals in meinem Leben eine mehrmonatige berufliche Auszeit erlauben zu können.

Natürlich muss ich mir da aber auch ab und an so antriebsmässig selber Struktur geben und mir Impulse geben, damit ich nciht in einen gewissen amorphen Trott komme den ich als langweilig empfinde. Und nach jedem Selbstmotivieren aufs Neue ist es weg, dieses "es is alles soo mühsam" und das "Fade" - dann kommt neue frische Kraft, Input und Leben in mich. Hilfreich ist für mich da übrigens auch meine HIER näher beschriebene Vorgehensweise.

ABER WENN ich denn mal diesen Blues wie Du haben sollte und das mit Selbstmotivation allein nicht hinreichend hinkriegen sollte dann ist da ja noch was: es gibt an jedem Wohnort doch auch "die SHG" . Und die ist immer für Dich da - grad DEine, das weisst Du doch!. Und wenn ich denn will - dann HAB ich sie, spätestens dort, meine Sozialkontakte und meine Einflüsse "von außen", meine Anstöße udn mein Gedankenfutter.

Ist doch sicher auch bei Dir so. Schau Dich mal um - hast jede Menge neue Impulse und Kontakte vor der Nase - nur hingehen musste selber.

Was ich natürlich jetzt nicht weiß und unter Umständen Deine Situation von meiner von der Ausgangslage her signifikant unterscheidet: "musstest" Du notgedrungen dort (mit) hin oder WOLLTEST Du dorthin? Konntest Du da mitbestimmen, und war es für Dich ok dass ihr von KA nach N geht? Wieviel Entscheidungsfreiheit war Dir gegeben, als es drum ging, nach Nürnberg zu gehen?

Kann es am End auch sein dass Du Dich innerlich gegen diese Entscheidung auflehnst?

Ich hab für mich erfahren: egal wohin ich ging, ob freiwillig oder nicht: ich nahm MICH immer mit, und wenn ich wo nicht klarkam, lag das nicht an dem Ort oder Haus in dem ich mich grad befand, sondern an dem fehlenden Zuhause IN und BEI MIR, das ich mir selber grad nicht gab...... und das fühlte sich dann trostlos an - genauso wie Du es auch beschreibst....

Ich wünsch Dir auf alle Fälle, dass es vorübergeht und Du Dein Zuhausesein bei Dir selbst findest
...und die grad herrschende Leere in Dir vernünftig zu füllen weißt

LG
IngMarie

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Einfach tun.
Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.


wuschel30 Offline



Beiträge: 429

13.03.2008 15:04
#5 RE: Jammer, Mecker und RABÄÄÄHHHH Zitat · Antworten

Hey Michaela,

da muss ich mich Bea und auch Friesenvolker voll anschließen.

Ich kenn das Problem, war hier Anfangs auch alleine und musste mir meine Kontakte mühsam aufbauen. Jetzt ist es geil.

Aber ich glaube bei Dir kommt heute das Wetter dazu, bei uns in Bayern ist es jedenfalls sch..., kann einen schon runterziehen, gerade dann, wenn man eh nicht gut drauf ist.

Koche Dir eine schöne Tasse Kaffee und lass Dich vom Saufteufel am A... leck...

Liebe Grüsse

Das Leben ist kurz, darum lebe es sinnvoll, denn du weißt nicht weder Tag noch Stunde:gut:


Friesenvolker Offline




Beiträge: 2.911

13.03.2008 15:12
#6 RE: Jammer, Mecker und RABÄÄÄHHHH Zitat · Antworten

Zitat
Ingmarie:"Müßiggang ist bei mir aller Laster Anfang"



"Wer Sorgen hat, hat auch Likör."
(Wilhelm Busch)

LG
Fv

Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.


*Michaela* ( gelöscht )
Beiträge:

13.03.2008 16:50
#7 RE: Jammer, Mecker und RABÄÄÄHHHH Zitat · Antworten

Seufze seufz seufz

Kleine Anmerkung, lieber Volker, ich heiße Michaela.

Die vorherige Frau von meinem Angetrauten hieß Manuela....

Ne, um gottes Willen, mein Chef ist nicht mein Angetrauter - da nehm ich schon lieber meinen Mann. Ich arbeite "nach Bedarf". Und wenn ich arbeite, dann bin ich halt abgelenkt.

Hm, ja das größte Problem, außer dem Trinken, möchte betonen, dass ich trocken bin seit 19. November nach Rückfall..- bin ich selbst. Im Moment schon. Doch.

Mein Mann hat viele viele gute und liebenswerte Eigenschaften, und ein paar, die mich auf die Palme bringen. Wenn ich von ihm Hilfe erwarte bezüglich Verschönerung unserer Wohnung, in dem Fall jetzt mein Zimmer, sollte ich am Besten 3 Wochen vorher n schriftlichen Antrag stellen mit genauer Bezeichnung und wie lange und von wann bis wann...so außer der Reihe - schwierig, seeeeeehr schwierig

Gestern ist mir halt noch nachträglich was eingefallen und da bat ich ihn, mir doch diese 10 Minuten zu helfen.
Nö. Er sei jetzt sogar zu faul, seinen Hintern vom Stuhl zu heben.

Ja, er ist ein Phlegma. Gibt er auch selbst zu. Dieses gemütlich - bärige genieße ich zu großen Teilen, profituere sogar davon, aber manchmal bräuchte ich was anderes. So, und hier hab ich halt niemand so auf die Schnelle, den ich mal schnell anrufen könnte (wie in Karlsruhe).

Dann reg ich mich tierisch auf...flippe aus, schrei rum - das raubt Kräfte und ist scheiße für beide. Und heut früh war dann mein ganzer Elan weg, überhaupt noch was zu tun.

Ja, ich glaub, ich wehre mich innerlich gegen die Situation.

Aus Karlsruhe bin ich mehr kopflos geflohen als freudig und überlegt umgezogen. Das schrieb ich schon anderweitig.

Jetzt aber in die umgekehrte Richtung zurück - das geht mal gar net und damit würd ich mir nix Gutes tun.

Die meiste Zeit ists ja auch ok.

Stimmt, dieses Wetter ist auch SCHEIßE.

Immer, wenn so ne chaotische Situation um mich herum ist, erinnerts mich an die Anfangszeit hier. Und da hab ich gesoffen wie ein Loch.
Ich brauch nicht saufen, ich will einfach nur mein Zimmer streichen und dann alles wieder reinstellen.


Friesenvolker Offline




Beiträge: 2.911

13.03.2008 17:04
#8 RE: Jammer, Mecker und RABÄÄÄHHHH Zitat · Antworten

Hallo *Michaela*,

da hab' ich aus den ersten Sätzen Deines Eingangspost wohl unrichtig interpretiert, was Angetrauter - Chef betrifft.

Und mit dem Namensverwechsler > ganz großes Sorry!

Deine Schilderung des letzten Posts erinnert mich an Max, der hier als Max mX lange Zeit aktiv war. Er schrieb immer so treffend von "eigene Mitte finden" und "durch's Nadelöhr gehn", und ich finde mich da auch ein Stück weit selbst wieder, mit meiner Unruhe, meiner Ungeduld und meinem Wesen, alles lieber selbst und möglichst sofort zu erledigen ...

Ich arbeite dran (einer meiner Baustellen).

Meine Frau sagt, es klappt auch schon erheblich besser (mit dem Lassen und Liegenlassen können usw.). Sie wird es wissen.

In der Ruhe liegt die Kraft.

LG
Fv

Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.


*Michaela* ( gelöscht )
Beiträge:

13.03.2008 18:30
#9 RE: Jammer, Mecker und RABÄÄÄHHHH Zitat · Antworten

So, jetzt haben wir uns auch wieder versöhnt.
Mein Mann und ich haben die restlichen Tapeten an die Wand gebracht im ganz ruhigen und harmonischen Miteinander und die Katzen haben uns interessiert Beistand geleistet.

Ich möchte auch mal lernen, schiefen Haussegen auszuhalten und das Ganze nicht immer so existentiell zu empfinden. Das ist so hyper....hab in Altenkirchen gelernt, dass die sog. Borderliner, welches ich ja sein soll obwohl ich auch net gerne Etiketten habe, aber auch schöne Gefühle so hyper empfinden. Mag sein, ich steck ja nur in mir drin und wundere mich, warum andere sich als so gar nicht begeistern können.
Tja, ich muss schon alles mitnehmen.


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