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Saufnix  
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Dieses Thema hat 10 Antworten
und wurde 1.412 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
suwe Offline




Beiträge: 956

06.12.2006 13:04
RE: Für alle die es interessiert... Zitat · Antworten

Hallo, wollte mich noch mal richtig vorstellen, damit man sich auch besser versteht!

Habe den ersten Teil aus meinem ersten Nick (Su) kopiert, da hat sich ja im Nachhinein nichts verändert:

Teil I:

Also, ich bin 42Jahre, seit schätzungsweise 27 Jahren alkoholabhängig.
Anfangs habe ich das natürlich garnicht gecheckt, war ja ganz normal in der Clique zu saufen.
Ich wußte auch nichts über Alkoholismus.
Mein Vater hat auch immer ganz anständig...
Bis er mit Mitte 50 einen Infarkt hatte und von einem auf den anderen Tag aufhören mußte.
Ich glaube, da hat es bei mir "Klick" gemacht und ich habe angefangen, mich mit meinem Problem auseinanderzusetzen.
Da war ich ungefähr 30!
Hatte mit Mitte 20 schon mal den Führerschein weg
(2,6 Prom.), nicht zu glauben, hab trotzdem nichts gecheckt.
Na ja, ich habe dann ziemlich schnell eine Therapie gemacht(16 Wochen), war auch alles super,ich dachte ich hätte was begriffen, aber nach 9 Monaten war ich wieder rückfällig!
Das ging dann so ca. 3 Jahre auf und ab, bis ich mich von meinem Freund getrennt habe, der mit meinem Problem überhaupt nicht klar kam, und meine zweite Therapie begonnen habe (10 Wochen).Danach schien es besser zu laufen, ich blieb nämlich 5 ! Jahre lang trocken.
Obwohl diese Zeit kein Zuckerschlecken war, jetzt kamen erst mal die ganzen psychischen Probleme zum Vorschein (Depressionen,Panikattaken...),ich habe nicht getrunken.
Bin auch immer fleißig in die SHG gegangen und habe noch
1 1/2 Jahre lang ambulante Psychotherapie gemacht.
Dann hatte ich wieder Kontakt mit meinem damaligen Freund, (der mit dem Problem mit dem Problem)und wir haben beschlossen noch mal ein Kind zu bekommen.
Es hat auch sofort geklappt, ich freute mich wahnsinnig, die Schwangerschaft war überhaupt nicht belastend, einfach nur schön und im Dez.98 würde mein süßer Sohn geboren!
Allerdings hatten sich in der Beziehung schon wieder die alten Probleme eingeschlichen.
Das wurde dann in den ersten 2 Lebensjahren meines Sohnes immer schlimmer.
Ich hatte immer das Gefühl, mein Mann mag mich nicht, wenn es mir schlecht geht, oder ich irgendwas nicht auf die Reihe kriege, im Gegenzug forderte er aber ungeteilte Aufmerksamkeit für sich, und war knatschig, wenn er diese nicht bekam.
Wie wohl, mit einem Kleinkind???
Ich bin natürlich auch nicht in die Gruppe gegangen, hatte niemand mit dem ich reden konnte und im Dez.2000 war es dann wieder so weit,ich fing wieder an mit dem Saufen!
Dann habe ich wieder Entgiftung gemacht, stationäre Therapie in der Psyche, es ging immer nur auf und ab, wochenlang, monatelang,trocken,nass,trocken,nass,2 Jahre lang,zwischenzeitlich hatte ich mich sogar wieder von meinem Mann getrennt und war wieder zurückgegangen.
Anfangs war der Gedanke an eine 3 LZTherapie für mich unvorstellbar,ich konnte doch nicht so lange von meinem Sohn getrennt sein.Bis ich mich endlich dafür entschied,Ihn einfach mitzunehmen,Mutter-Kind Therapie also!
Damals glaubte ich, das wäre die beste Entscheidung, heute sehe ich das etwas anders.
Mein Mann und ich hatten uns nun zu Beginn der Thera darauf geeinigt, uns endgültig zu trennen, weil er auch nicht bereit war, in irgendeiner Form mitzuarbeiten.
Er sagte allerdings, daß er das Kind haben wollte.
Ich hatte natürlich durch meine eigene Problematik auch massive Erziehungsprobleme mit dem Kleinen, aber ich wollte das jetzt unbedingt durchkämpfen.
Leider stellte sich heraus, daß ich diese Probleme in der Thera nicht bearbeiten konnte, bzw. es nicht wesentlich besser wurde.
Kurz vor Ende, im Juni 2003, war ich bereit meinen Mann anzurufen und ihm zu sagen, daß er den Kleinen zu sich nehmen kann.Ich konnte einfach nicht mehr, ich hatte auch Angst, daß das Kind Verhaltenstörungen durch meine Unfähigkeit es zu erziehen bekommt.
Gesagt,getan!
Ansonsten war die Zeit eigentlich sehr gut, ich habe wieder viel Selbstbewußtsein aufgebaut, was mir vorher gänzlich abhanden gekommen war.
Ich hatte in den 16 Wochen auch noch eine große Krise, die ich stolz, ohne zu trinken ausgestanden habe
Ich hatte mich nämlich verliebt, das mir, wo ich immer ein absoluter Gegner von Beziehungen während der Thera war!
Es war ziemlich heftig, die ganzen Gefühle, die sooooo lange verschüttet waren, kamen wieder zurück.
Leider hatte dieser Mann zuhause auch noch eine Beziehung, die er wohl zwischenzeitlich aufgekündigt hatte, aber er wurde dann nach einem Regelverstoß disziplinarisch entlassen,war dann auch wieder rückfällig und kehrte zu seiner Sponsorin zurück(er ist spielsüchtig!).
Ich habe gelitten wie ein Tier, wirklich, aber ich habe durchgehalten!!!
Bekannte hatten mir dann netterweise in der Zwischenzeit eine (schöne) Wohnung besorgt, in die ich dann im Juli 2003, nach Beendigung der Thera direkt einziehn konnte.
Tja, was soll ich sagen,ich saß gerade 2Tage in meiner neuen unrenovierten Wohnung zwischen Koffern und Farbeimern und hing wieder an der Flasche!
Das war wirklich eine Entscheidung von Stunden, ich habe das vorher nicht für möglich gehalten und auch nicht im geringsten gespürt, das sich da was anbahnt.
Ich bin eigentlich zutiefst erschüttert über mich selbst, obwohl ich ganz genau weiß, daß ICH es war, die wieder getrunken hat, ich bin selbst dafür verantwortlich und nicht irgendein dummes Schicksal.
Das geht jetzt wieder so seit ca.2 1/2 Monaten, auf und ab, ich habe auch noch Einzelgespräche mit einer Therapeutin, habe auch schon alles gebeichtet, aber irgendwie schaffe ich den Absprung nicht.
Ich leide auch so sehr unter der Trennung von meinem Sohn,ich sehe ihn wohl sehr oft,2-3mal in der Woche,aber wenn ich dann mal bei ihm war,ihn ins Bett gebracht habe und er mit seiner traurigen Kleinjungenstimme sagt:"Tschüß, Mama!",schießen mir sofort die Tränen in die Augen, jetzt auch wieder, wo ich nur daran denke.
Aber ich weiß auch, daß ich gerade für ihn trocken bleiben muß, denn sonst hat er irgendwann gar keine Mama mehr!
Es geht einfach nicht so weiter!
Manchmal frage ich mich, ob ich vielleicht ein bißchen doof im Kopf bin, weil ich es einfach nicht kapiere.

So, jetzt reicht es, ich könnte noch stundenlang weiterschreiben, aber nachher platzt das Board noch aus den Nähten!
Heute abend habe ich nicht getrunken, vielleicht ist das ja ein neuer Anfang!


Teil II:

Tja, das wars wohl nicht so wirklich...
Mittlerweile bin ich 45Jahre alt und in den letzten 3 Jahren ging es wie gehabt immer auf und ab!

Nach der 3Thera war ich ja dann alleine, ohne Familie, ohne Kind, das hat ungefähr 2 Jahre gedauert, bis ich das so einigermaßen für mich akzeptiert hatte. Obwohl ich heute auch noch oft traurig bin deswegen!

Ich hatte dann das Glück für 1Jahr einen Vertrag für einen guten Job zu bekommen, in der Zeit habe ich "kontrolliert"
getrunken. Allerdings hatte ich gleichzeitig eine Beziehung mit einem Mann angefangen, der 19 Jahre jünger war als ich, einerseits schmeichelhaft für mich, andererseits total destruktiv, denn dieser "Mann" war leider total unselbständig und steckte auch voller psychischer Probleme.

Als dann der Arbeitsvertrag auslief und ich nicht, wie eigentlich erwartet, fest eingestellt wurde, bin ich zusammengeklappt, zumal ich beziehungsmäßig schon auf den Brustwarzen lief.

Mir wurde klar, wenn Du jetzt nichts unternimmst, stürzt Du wieder total ab und ließ mich in die hiesige psychatrische Klinik einweisen. Dort blieb ich dann 10Wochen auf der therapeutischen Station, mit anschließendem 3monatigem Aufenthalt in der Tagesklinik!

In dieser Zeit gings mir natürlich wieder gut, ich war umsorgt, wurde von anderen gehört, ernst genommen, konnte mich ohne Ablenkung mit meinen Probs auseinandersetzen...

Der Abschied von der Tagesklinik fiel mir sehr schwer, aber ich war erst mal stabil...

Ich fing dann vor einem 3/4Jahr mit der ambulanten Nachsorge an. Soweit, so gut!

Dann kam der nächste Knaller:

Ich hatte während meiner Zeit in der Klinik mal wieder einen Mann kennengelernt, der auch alkoholabhängig war, angeblich zwischendurch mal 5, mal 13Jahre trocken, er war jetzt auch auf dem Weg in seine 3te LZT, noch verheiratet, wollte sich aber schon lange von seiner Frau trennen (???),
er fuhr dann in die LZT, ich habe ihn dort mehrmals besucht, sogar am Angehörigenseminar teilgenommen.

In dieser Zeit haben wir beschlossen, da er sich ja trennen wollte und ich sowieso auf Wohnungssuche war, nach seiner Thera zusammenzuziehen,
ich Hornochse!!!

Ich suchte also eine Wohnung für uns, habe gerödelt wie blöd, fuhr ihn wie gesagt mehrmals besuchen, gleichzeitig noch Jobsuche, mal wieder total verausgabt!

Als er dann Mitte Februar zurückkam, war irgendwie nichts so, wie ich mir das vorgestellt hatte, ich ging arbeiten, er hockte den größten Teil des Tages vor dem Fernseher, das Nest war ja schon gemacht!!!

Ich ließ ihn dann auch spüren, dass mir das so nicht passte und er ging daraufhin flüchten, wohin wohl?

Er hatte dann innerhalb von 2 Monaten, 3 heftigste Rückfälle (er ist Schnapstrinker), wobei ich 2mal den Notarzt holen mußte (er ist auch noch herzkrank dabei!)...

Nachdem 3ten Mal habe ich meine Konsequenzen gezogen und ihn rausgeschmissen, das wollte ich mir nicht weiter antun!

Während der ganzen Zeit bin ich trocken geblieben, bis auf 2Tage mit KurzAufenthalt auf der Entgiftungsstation.

Als dieser Mann dann aus meinem Leben verschwunden war, bekam ich natürlich große finanzielle Probleme, weil die Wohnung viel zu teuer für mich war, zusätzlich war ich wieder mal ohne Job (immer nur Zeitarbeit!) und kurze Zeit später schlug die Welle wieder über mir zusammen und ich fing wieder an zu trinken! Den Rest der Geschichte kennt ihr ja schon aus meinem Thread...


Wenn ich mir das jetzt alles noch mal so klar mache, wird mir bewußt: "Ich habe mich eigentlich immer nur für andere aufgerieben, in der Hoffnung auf ein bischen Liebe oder Anerkennung!"
Dabei war ich wohl immer blind für die Realität!
Das war schon in meiner Kindheit und Jugend so, ich habs wohl nicht anders gelernt!

Ich möchte mich aber nicht darauf ausruhen, oder mich als Märtyrer darstellen, ich empfinde das jetzt sogar im Nachhinein als "ekelhaftes Anbiedern"!

Es ist wohl an der Zeit, dass ich mir Liebe und Anerkennung an anderer Stelle hole, vielleicht sogar bei mir selbst!?!

Das werde ich jetzt mal versuchen!!!

In diesem Sinne,

Lg Su (sehr nachdenklich!)


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

06.12.2006 16:12
#2 RE: Für alle die es interessiert... Zitat · Antworten

hallo Su,
", ich blieb nämlich 5 ! Jahre lang trocken.
Obwohl diese Zeit kein Zuckerschlecken war, jetzt kamen erst mal die ganzen psychischen Probleme zum Vorschein (Depressionen,Panikattaken...),ich habe nicht getrunken."
// Das war bei mir auch so, ich "goß" alle Neurosen etc. in den Alk, trank so an die 10 jahre vor mich hin, und dann Kapitulation und Ende.
Aber dass du "blind für die Realität" bist denke ich nicht. Mich hat dein Träumen sehr angerührt, ich war so ähnlich beschaffen. Mit noch so wenig konnte ich schon sehr glücklich sein (in echt), naja bis auf den Schnaps der dann doch immer heftiger wurde. Wenn das nicht so gewesen wäre, dann hätte ich gleich auf dem Friedhof Probeliegen machen können.
Erstens brauchen wir wohl eine Mindestmenge an Zeit bis zum . . und zweitens brauchen wir mindetens noch einen Zweiten mit gleichem Schicksal, der aber trocken ist. Erst an solchen Menschen konnte ich dann meinen tatsächlichen Weg sehen, der zuvor bloß im starken Nebel sich befand. Natürlich mit täglichen Irrtünmern! reichlich. Gruß Max


Friedi Offline



Beiträge: 2.617

06.12.2006 17:59
#3 RE: Für alle die es interessiert... Zitat · Antworten

Hallo Su,

Zitat
damit man sich auch besser versteht


Also ich verstehe dich gar nicht und somit durch diesen Bericht auch nicht besser. Du lässt dir vom Alkohol dein Leben aus den Händen nehmen.

Zitat
Dabei war ich wohl immer blind für die Realität!



So sieht das für mich aus. Deine Realität ist, dass du Alkoholikerin bist und mit deinem Leben nicht zurecht kommst. Wie Matthias an anderer Stelle geschrieben hat:
"Wenn Du leben willst, dann gehts darum, den Alkohol loszuwerden. Fertig. Aus."

Ich wünsche dir genügend Durchhaltevermögen, denn es gehört schon einige Anstrengung dazu, sein Leben zu verändern.

@Max:
"Mit noch so wenig konnte ich schon sehr glücklich sein (in echt), naja bis auf den Schnaps der dann doch immer heftiger wurde.", schreibst du, richtig niedlich.

Wenn alles im Überfluss da gewesen wäre, bloß kein Schnaps (Alkohol), wärst du dann auch noch glücklich gewesen? Kommt mir vor wie bei Geburtstagsfeiern, da brauchte es auch nur eine Sorte Kuchen (lieber noch: gar keinen) zu geben, wenn nur was zu trinken da war, war ich schon sehr glücklich, also auch sehr genügsam.

Liebe Grüße

Friedi


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

06.12.2006 18:24
#4 RE: Für alle die es interessiert... Zitat · Antworten

hallo Friedi,
ich hatte lediglich meinen Zustand beschreiben wollen als ich noch nass krank war. Meine Fantasie war immer schon erschütternd reichlich, und ich hatte keinen zweiten Menschen dem es genauso ging, der aber trocken war. Die Alkoholkrankheit braucht ja meistens eine bestimmte Zeit um bis zum Ende zu kommen. Da ist es mitunter kurios, und auch nicht logisch.
Und dass jemand mit denken und reinem Verstand auf den rechten Weg kommt glaube ich nicht. Max

[ Editiert von Max mX am 06.12.06 18:26 ]


Miss_Rossi Offline




Beiträge: 3.901

06.12.2006 19:29
#5 RE: Für alle die es interessiert... Zitat · Antworten

Liebe Su,

ich habe gerade deinen "Lebenslauf" gelesen und mich in einigen Punkten wieder erkannt. Auch ich bin ein Mensch, der immer versucht hat, es allen in seiner Umwelt recht zu machen und selten bis nie "nein" sagen konnte. Mittlerweile ist mir klar, dass ich so auf der Strecke bleiben würde. Was ich für mich in den letzten Tagen festgestellt habe ist, dass es extrem wichtig ist zu erkennen, wer oder was einem nicht gut tut um dann den Mut und die Kraft zu besitzen, sich davon zu trennen oder einfach knallhart auf seinen Standpunkt besteht. Nur bei den falschen Freunden erntest du damit Missmut. Und das sind die, die dir eh nicht beistehen, wenn es darauf ankommt. Da man das unbewusst spürt, machen diese Menschen nicht glücklich und belasten.

Alles Liebe wünscht dir Miss Rossi


suwe Offline




Beiträge: 956

06.12.2006 23:10
#6 RE: Für alle die es interessiert... Zitat · Antworten

@Max

Ich hatte immer, wenn diese destruktiven Beziehungen endeten, das Gefühl aus einem bösen Traum erwacht zu sein, deshalb denke ich, das ich blind war!

Den anderen trockenen finde ich vielleicht hier auf dem board oder in der SHG (symbolisch gemeint!)

@Friedi

Bist Du Co oder selbst betroffen? Ich hatte bisher eigentlich immer den Eindruck, das sich Betroffene, die sich mit dem Thema befassen, meistens irgendwie verstehen!

Aber ich meinte das auch eher bezogen auf die Lebensgeschichte und Erfahrungen, wenn man was schreibt, dass die anderen wissen, was man meint!
Damit man nicht immer wieder alles noch mal erklären muß!

Ich habe nicht erwartet, dass jemand versteht, warum ich trinke, ich verstehe es ja selbst nicht wirklich!!!!

@Miss Rossi


Bishamon2003 Offline



Beiträge: 50

06.12.2006 23:40
#7 RE: Für alle die es interessiert... Zitat · Antworten

Hi suwe !

Zitat:

"Ich habe nicht erwartet, dass jemand versteht, warum ich trinke, ich verstehe es ja selbst nicht wirklich!!!!"


Dann versuche es doch mal anders herum:

Warum trinke ich NICHT (mehr) ??!!
Warum trinke ich heute NICHT ??!!

Warum ich mich in die Abhängigkeit gesoffen habe ?
Die 100%ig richtige Antwort habe ich nicht.
Den einen entscheidenden Grund kenne ich nicht.
Dafür ist meine Lebens- und Suchtgeschichte zu komplex.

Aber ich weiss heute, warum ich NICHT MEHR trinke !!!
Und das ist für mich momentan sehr befriedigend.


suwe Offline




Beiträge: 956

06.12.2006 23:51
#8 RE: Für alle die es interessiert... Zitat · Antworten

Hi Bishamon2003,

das ist mal eine richtig gute Idee!!!

Danke!


otti13 Offline



Beiträge: 15

07.12.2006 00:03
#9 RE: Für alle die es interessiert... Zitat · Antworten

Hallo Bishamon2003
DER Text PASST wie die Faust aufs Auge!Besser finde Ich kann man die Sache nicht kurz und bündig schildern!


Friedi Offline



Beiträge: 2.617

07.12.2006 07:15
#10 RE: Für alle die es interessiert... Zitat · Antworten

Hallo Su,

ich bin Betroffene. Co-Eigenschaften habe ich auch sehr ausgeprägte, wie mir durch das Lesen hier auf dem Board klar geworden ist.

Als ich schrieb, dass ich dich nicht verstehe, bin ich von mir ausgegangen. Ich hatte äußerlich betrachtet durch das Trinken nicht viel verloren. Innerlich war ich verzweifelt und hoffnungslos, nachdem all meine Versuche, normal zu trinken, über kurz oder lang als Absturz endeten. Ich mochte so nicht mehr weiter machen, betrunken mich als die Größte fühlen und verkatert als Häufchen Unglück. Ich sah den weiteren Abstieg vor mir und hatte Angst vor dem Ende dieses Wegs. Ich war an dem Punkt angekommen, an dem ich etwas unternehmen musste, um mein Leben zu verändern. Ich konnte vor gut 4 Jahren mit den AA trocken werden, gehe weiterhin regelmäßig in die Meetings und bin mir jeden Tag bewusst, was ich verlieren würde, finge ich wieder mit dem Trinken an. Ich kann mich wieder als mich selbst fühlen und frei handeln. natürlich mache ich nicht alles richtig, kann aber dazu stehen, weil ich meine Entscheidungen mit klarem kopf getroffen habe.

Liebe Grüße

Friedi


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

07.12.2006 08:04
#11 RE: Für alle die es interessiert... Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von suwe
Ich hatte bisher eigentlich immer den Eindruck, das sich Betroffene, die sich mit dem Thema befassen, meistens irgendwie verstehen!



Ich weiss nicht. Ich kann vieles nicht nachvollziehen, obwohl ich selbst Betroffener bin.

Die ganze Rückfallthematik zum Beispiel ist für mich nicht ganz nachvollziehbar. Ich hatte noch nie einen.

Ich fühle mich nicht als Opfer irgendeiner Alkoholkrankheit. Ich hab solange getrunken, bis es unschön wurde, bis ich also anfing, durch Trinken ernstliche Probleme zu kriegen. Da hab ich eingesehen, daß ichs besser lasse.
Als ich mal soweit war, mir Hilfe zu holen, also die Suchtberatung zu konsultieren, da wars bei mir wirklich Zeit zum Aufhören.

Schluss - Aus - Ende.

Ja, und das hab ich dann auch getan - und um einen Rückfall zu bauen, müsste ich mich ja so stocknüchtern, wie ich bin, wieder zum Trinken entschliessen. Wie käme ich dazu, da käme ich mir ziemlich bescheuert vor. Selbst wenns mich mal anmacht, lass ichs trotzdem bleiben, weil ich ja weiss wie es ausgeht. Ich kanns mir ausrechnen, denn als ich noch nicht damit aufhören wollte, hab ich ne Menge Erfahrungen mit meinen Trinkplänen gesammelt.

Seitdem ich das eingesehen habe, tu ich mir ein bissel schwer mit Ausreden aller Art. Also dieses ganze jahrelange Rumgeeiere wäre mir persönlich echt zu blöde.

Ich meine, Du hast doch wohl schon ein Problem mit dem Trinken gehabt, als Du das erste Mal deswegen in Therapie warst, was erwartest Du da eigentlich, wenn Du eine nach der anderen machst? Daß es ohne MEIN eigenes Zutun halt so passiert, daß ICH trinke, das, ääh, glaube ich schon lange nicht mehr.

"Ich schaffs nicht" heisst nix anderes wie, "ich nehme es halt nicht so recht wichtig, ich hab noch gar nicht begriffen, um was es geht".

Das kann doch im Grund nur heissen, daß Du bislang der Illusion nachgelaufen bist, daß Dir diese Therapien irgendwann ne Form des Trinkens ermöglichnen, mit der Du auf Dauer leben kannst, aber eben trinkend. Ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand, der wirklich aufhören will, damit so lange rummacht.

Soll jetzt kein Vorwurf an Dich sein, geht mich ja nix an, wie Du mit Deinem Leben umgehst, aber ich denke, es liegt schon an Dir selbst, daß es für dich so läuft wie es läuft.

der minitiger


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