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Saufnix  
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Dieses Thema hat 15 Antworten
und wurde 2.133 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
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Irgendwer ( gelöscht )
Beiträge:

11.08.2006 13:54
RE: Wieviel ist eigentlich "normal" Zitat · Antworten

Hallo Forum,

mir ist schon klar, dass es darauf keine eindeutige Antwort geben kann. Aber mich würde interessieren, wie Ihr das seht.

Wenn ich mich z.B. in meinem Freundeskreis so umschaue, sehe ich da verschiedenstens Trinkverhalten.

-Zwei die trinken wenn überhaupt, dann nur mal am Wochenende und dann auch nur soviel, dass sie maximal einen kleinen Schwips haben. Kontrollverlust wäre das schlimmste für die, haben sie auch selbst schon mal gesagt.

-Einer trinkt alle paar Wochen mal kräftig über den Durst, sonst aber nichts.

-Ein Päärchen trinkt täglich. Er ca. 3-4 Bier, sie 1-2 Bier. Samstag Abends gehen sie meist weg und trinken sich einen schönen Rausch an.

-Einer trinkt jeden Abend eine halbe Flasche Wein. Am Samstag mittags mal ein Bier nach der Arbeit, dann am Nachmittag ein weiteres Bier und am Abend dann soviel, bis er auf der Couch einpennt. Sonntags dasselbe, am Nachmittag gehts in die Sauna.
-Seine Freundin hat definitiv ein Problem, die trinkt nach der Arbeit innerhalb von zwei Stunden erstmal 2 Flaschen Sekt. Allerdings nicht jeden Abend, aber bestimmt 3x die Woche. Nüchtern geht die praktisch nie unter Leute, hat immer schon getankt wenn sie irgendwohin kommt.

-Eine trinkt grundsätzlich nur am Wochenende, manchmal auch für Wochen gar nicht.

-Einer säuft sich täglich ins Koma wenn er Probleme hat, und sobald er die gelöst hat ist für Wochen oder Monate wieder Schluß.

Und am Schluß noch ich-
Freitag und Samstag (oder auch nur einer der beiden Tage) gehe ich abends immer weg und trinke mir dann auch gern mal einen Rausch an. Unter der Woche hatte ich früher auch noch einen Abend, wo ich auch noch was getrunken habe - mich z.B. mit einer Freundin getroffen oder in den Biergarten gegangen oder jenachdem. Momentan gibts unter der Woche nix mehr.

Dann gibts da ja auch noch diese "Stammtisch"-Brüder. Mal ehrlich, ich glaub die haben alle ein Problem. Wobei, auch da gibts sicher welche, die eben einfach nur ein Bier trinken und dann wieder heimgehen.

Und jetzt würden mich wirklich mal andere Meinungen interessieren!

[ Editiert von Irgendwer am 11.08.06 13:56 ]


Ralfi Offline



Beiträge: 3.531

11.08.2006 14:20
#2 RE: Wieviel ist eigentlich "normal" Zitat · Antworten

Hallo Irgendwer,

für mich sind 0 Promille normal. Alkohol ist ein Zellgift und eine Droge.

Ich gönne aber meinen Mitmenschen ihr Bier.

Problematisch wird es wenn Alkohol gezielt eingesetzt wird, z.B. um Probleme zu verdrängen, oder wenn regelmäßig getrunken wird.

Gruß Ralf


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

11.08.2006 14:32
#3 RE: Wieviel ist eigentlich "normal" Zitat · Antworten

hallo irgendwer,
" . . dass sie maximal einen kleinen Schwips haben. Kontrollverlust wäre das schlimmste für die."
// Kontrollverlust ist aber nicht wenn jemand "voll" ist, sondern Kontrollverlust ist, wenn jemand auch beim allerbesten Willen nicht wieder aufhören kann zu trinken wenn er einmal angefangen hat. Das heißt nicht unbedingt, dass er jetzt dauernd in Promille steht (Delta-Typ), sondern auch: trinkt 3-5 Tage bis zum geht aber überhaupt nicht mehr, fällt um, ernüchtert, kann 2 Wochen kein Bier und Schnaps auch nur sehen, schwört nie wieder - und erleidet beim nächsten Mal (in der Regel 4 Wochen) ganz genau den selben Zirkus Gamma-Typ). Dieser kann jahrelang andauern. Max


Irgendwer ( gelöscht )
Beiträge:

11.08.2006 14:58
#4 RE: Wieviel ist eigentlich "normal" Zitat · Antworten

Hallo Max,

Zitat
Kontrollverlust ist aber nicht wenn jemand "voll" ist, sondern Kontrollverlust ist, wenn jemand auch beim allerbesten Willen nicht wieder aufhören kann zu trinken wenn er einmal angefangen hat.



Kontrollverlust in diesem Fall bedeutet eher, dass die beiden Angst vor dem Rausch haben. Weil sie sich dann angreifbar, manipulierbar oder was auch immer fühlen.


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

11.08.2006 15:05
#5 RE: Wieviel ist eigentlich "normal" Zitat · Antworten

Hi Irgendwer,

Zitat
Kontrollverlust in diesem Fall bedeutet eher, dass die beiden Angst vor dem Rausch haben. Weil sie sich dann angreifbar, manipulierbar oder was auch immer fühlen.



Kann ich voll verstehen.
Früher war ich einem kleinen Rausch nicht abgeneigt.
Heute könnte ich dem nix mehr abgewinnen, ich mag's lieber, wenn ich einen klaren Kopf habe.

Vielleicht geht es den beiden ja auch so.
Das muß nichts mit Angst zu tun haben, könnte einfach nur Verstand sein

Gruß, Lissy


gepard Offline




Beiträge: 851

11.08.2006 17:08
#6 RE: Wieviel ist eigentlich "normal" Zitat · Antworten

Die verschiedenen Trinkgewohnheiten haben mich jetzt etwas stutzig gemacht. Ich habe mich sogar dabei ertappt, mich zu erinnern, wie das bei mir früher mal so war, und dass es auch oft angenehm war.

Tja, nur leider habe ich es zu lange, zu oft und in zu großer Menge praktiziert. Irgendwann hat sich die Menge gesteigert, und mein Leben war ganz und gar nicht mehr normal. Da half nur Trockenheit. Ein Zurück gibt es nicht. Trocken geht es recht gut, und ich erspare mir alle Probleme, die im Zusammenhang mit Alkohol auftreten könnten.


Adebar Offline




Beiträge: 2.529

11.08.2006 17:50
#7 RE: Wieviel ist eigentlich "normal" Zitat · Antworten

Ich glaube, wenn man sich diese Frage stellt hat man schon ein Problem...


tommie Offline




Beiträge: 10.595

11.08.2006 18:34
#8 RE: Wieviel ist eigentlich "normal" Zitat · Antworten

... ich denke, das sogenannte normale Trinkverhalten und dessen Definition hängen vom sozialen Umfeld ab und wird von diesem definiert.

Ich habe mir früher mein Umfeld, soweit möglich, sehr lange so ausgesucht, dass ich in ein vom jeweiligen Umfeld akzeptiertes Trinkschema passte. Das fing mit 18/19 Jahren in der "DiskoSzene" an und hörte mit 43 in einer "SpiegeltrinkerKneipe" auf ...



tommie


helena R ( gelöscht )
Beiträge:

12.08.2006 08:21
#9 RE: Wieviel ist eigentlich "normal" Zitat · Antworten

Das sehe ich auch so, Tommie, und genau das sehe ich auch bei den versch. Gesellschaften. Ich glaube ganz sicher, daß man sich seine Freunde entsprechend aussucht, das beobachte ich immer wieder.

Was ist normal? Wie ist es definiert? Ich glaube, garnicht. Alkohol ist auf jeden Fall ein Gift und absolut verzichtbar.


Heizer Offline




Beiträge: 1.025

12.08.2006 15:44
#10 RE: Wieviel ist eigentlich "normal" Zitat · Antworten

Moin...

Zitat
... ich denke, das sogenannte normale Trinkverhalten und dessen Definition hängen vom sozialen Umfeld ab und wird von diesem definiert.



Ich habe mir auch mein soziales Umfeld immer so ausgesucht, dass es meinen Trinkgewohnheiten entsprach...

...hätte ich nie zugegeben solange ich noch getrunken habe...

..aber ich war von Menschen umgeben, die es "normal" fanden jeden Tag mit einem Frühschoppenbier zu beginnen... und ich hatte mir dieses Umfeld selber ausgesucht...

Erst als ich mich mal nach über einem Jahr Trockenheit in meinem Umfeld umgeschaut habe, musste ich feststellen... die Menschen, die gerne Alk trinken waren nicht mehr dabei...

Meiner Meinung nach ist der Umgang mit Alkohol nicht mehr "normal", wenn ich meine eigene Trinkmenge in Frage stelle...

Gruß

Heizer


jorinde Offline



Beiträge: 34

12.08.2006 23:45
#11 RE: Wieviel ist eigentlich "normal" Zitat · Antworten

Meiner Meinung nach ist der Umgang mit Alkohol nicht mehr "normal", wenn ich meine eigene Trinkmenge in Frage stelle...

Ich habe selbst in der Öffentlichkeit wenig getrunken, fast nichts, weil ich meist mit dem Auto unterwegs war. Habe mal vom Alkoholproblem gesprochen, dass ich mir dann abends noch einiges trinke, hat ein guter Bekannter nicht geglaubt, war aber kein Witz. Und obwohl ich alleine lebe habe ich die Alkoholspuren täglich aufgeräumt und die Vorräte standen nicht offen rum.

Dieser ganze Spuk ist nun vorbei und es geht mir besser. Es ist nicht der Stress mehr da, vor jedem Wochenende genug einzukaufen.

Gruß

Jorinde


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

13.08.2006 13:21
#12 RE: Wieviel ist eigentlich "normal" Zitat · Antworten

Hallo Irgendwer,

Zitat
Problematisch wird es wenn Alkohol gezielt eingesetzt wird, z.B. um Probleme zu verdrängen, oder wenn regelmäßig getrunken wird.



Das (von Ralfi) halte ich für meinen "Normal"-Maßstab, da ich suchtkrank bin. Sobald ich etwas konsumieren will, um meine Gefühle zu manipulieren, kommt die Suchtgefahr ins Spiel und ich sollte hellhörig werden.

Man kann seine Gefühle mit allem Möglichen manipulieren, ob Essen, Rauchen, Computerspiele, Sex, Religion, Fernsehn, etc. pp.
Manches macht schnell abhängig und ist stark selbst schädigend, manches weniger - aber alles für den Zweck der Gefühlsmanipuliation eingesetzt hat gemeinsam, dass es davon ablenkt, sich mit dem Auseinanderzusetzen, was einem gerade unangenehme Gefühle macht.

Dieser Mechanismus ist auch nützlich, um Krisensituationen auszuhalten, Abstand zu kriegen. Aber, wenn das Mittel der Wahl selbstschädigend oder abhängigkeitserzeugend ist, verwandelt sich dieser nützliche Mechanismus in einen schädlichen Ausweichmechanismus, der einen immer weiter davon wegbringt sein Leben so zu gestalten wie man es möchte.

Und das soziale Umfeld, das man sich sucht, dass kann da ein guter Verstärker sein, ein Gewissensberuhiger. Schließlich sucht man sich es nach seinen Kriterien aus - zumindest ab Erwachsenenalter.

In dem Moment, wo man Alkohol (oder Rauchen, übermäßiges Essen, Fernseh...) in Frage stellt, ist eigentlich klar, dass man zumindest gemerkt hat, dass man sich nicht nur Gutes tut. Falls schon eine Abhängigkeit begonnen hat, dann ist das größte Problem, dass man genau aufgrund der Sucht bagatellisiert: ist schon nicht so schlimm, leiste ja noch gute Arbeit, andere machen das auch...
anstatt in erster Linie zu fragen: geht es mir noch gut damit, wenn ich mich verstecken muss, verheimliche, Verabredungen wegen Glotze, Alkohol oder sonst was nicht mehr wahr nehme. Aber der Blick auf das eigene Gefühl wird getrübt, sobald man abhängig wird.

Und jeder kann nur für sich selbst herausfinden und entscheiden, ob er ein (beginnendes) Suchtproblem hat. Selbst wenn du nur 2x die Woche trinkst und dich damit unwohl fühlst und dein Nachbar jeden abend 2 Flaschen Wein trinkt, bis 3 Uhr morgens vor der Glotze hängt und ein halbes Schwein verspeist, kann es sein, dass er denkt, er hat keine Probleme, ihm geht es gut. Das hat aber letztendlich nichts mit dir zu tun.

Wenn man (trotz innerer Warnsignale) in eine Falle läuft nur weil es alle anderen auch tun - und daran stirbt, dann nützt es einem auch nichts, dass alle anderen auch gestorben sind, oder?

Liebe Grüße
Gaby


Maja82 Offline




Beiträge: 5.095

13.08.2006 14:06
#13 RE: Wieviel ist eigentlich "normal" Zitat · Antworten

@ Joosi

[ Editiert von Maja82 am 13.08.06 14:07 ]


Horn Offline




Beiträge: 456

13.08.2006 16:47
#14 RE: Wieviel ist eigentlich "normal" Zitat · Antworten

Hallo Irgendwer,

was ist normal, was ist nicht mehr normal?
Ich denke das läßt sich nicht generell beantworten. dazu sind wir Menschen einfach zu verschieden.

Vor einiger Zeit habe ich mal einen guten Spruch gehört den ich sehr gut finde.

"Wer nicht an jedem Ort und zu jeder Zeit aufhören kann mit Trinken hat zumindest ein Problem."

Ich denke das trifft den Kern der Sucht sehr gut.

Liebe Grüße
Werner


Irgendwer ( gelöscht )
Beiträge:

14.08.2006 10:19
#15 RE: Wieviel ist eigentlich "normal" Zitat · Antworten

Viele interessante Antworten

Ich denke, die Tatsache allein dass man sich Gedanken macht über das eigene (Trink-)verhalten, ist noch kein Zeichen für Gefährdung. Ich mache mir ja auch Gedanken über alle möglichen anderen Dinge, stelle ständig irgendwas in Frage. Naja ist vielleicht eine Charaktersache Auf jeden Fall finde ich es wichtig, sich Gedanken zu machen, so kann man vielleicht einer Gefahr entgehen - oder nicht?

Aber es stimmt schon, die Menschen sind zu verschieden und man muß das sicher individuell sehen. Sobald aber Alkohol dabei helfen soll, Gefühle + Probleme zu verdrängen, ist Alarmstufe rot angezeigt. Da geb ich Dir Recht Joosi.


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