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Saufnix  
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Dieses Thema hat 46 Antworten
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 Akute Hilfe
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Bluemchenwelt Offline




Beiträge: 22

23.11.2005 07:48
#16 RE: Entgiftung und nun .. ? Zitat · Antworten

Guten Morgen,

vornweg: ich habe wieder getrunken: zu den anscheinenden Gründen: besuchte am Samstag in DD ein "Deus" Konzert, worauf meine Ex, die ja gar nix mehr mit mir zu tun haben will, mir Untreue vorwarf etc., gestern Abend als ich sie erreichen wollte, sagte sie mir nicht wo sie sei und begrüntete: ich soll doch mal fühlen, wie sie sich am Samstag fühlte. Verzwickt und egal wie, ich wollte es nicht fühlen und trank mit ca. 6 Bier die Gefühle weg.
Jetzt ist es morgens und ich ärgere mich überhaupt nicht. Ich denke ich habe das Richtige getan. Ganz schön blöd. Für was braucht mich die Göre eigentlich noch????? Um sich ständig zu beweisen, dass sie nem Alki gewachsen ist? Dazu gehört nun wirklich nicht viel ..
Oder brauche ich die Göre um trinken zu können?

Deine minderwertigkeitsgefühle, wie du diese beschreibst, lesen sich ehr so, als wären sie mit eine ursache dafür warum du getrunken hast.

So sehe ich das auch. Die Ärzte meinen, meine Drogenkarriere wäre viel früher losgegangen, als ich es selbst sehe und die Drogen seien die Grundlage für meine Rückzugstendenzen.
Ich kenne wirklich niemand, der mich nicht im Entzug sehen will, komischer Weise unterstelle ich all denen, sie wollen sich nur nicht die Hände an mir schmutzig machen und den Ärzten die Arbeit überlassen. Bin ich wieder an dem Punkt: nehme ich meine *(sorgenden, nicht trinkenden) Freunde zum Anlass zu trinken? Stampfe ich wie ein störriges Kind auf? Muß ich wirklich erst noch meine Eltern verlieren, ganz unten sein, bis ich die Entwöhnung mache? Kann ich überhaupt in die Entwöhnung gehen, wenn ich doch gestern wieder trank?

irgendwann geht deine ex und du hast die bestätigung dafür nicht liebenswert zu sein

Soviel Ironie muß jetzt sein: Dann hätte ich endlich mal was erreicht, was ich auch erreichen will.

Mach dir nicht so einen kopf

Den mache ich mir. Ich bin wohl viel zu aufmerksam. Die paar Tage in der Klinik hat es mich am meisten genervt, wenn ich das Personal Scherze über die (zugegeben) anstrengenden Patienten machen hörte. Da waren die Schwestern bei mir unten durch und ich weigerte mich, gleich im Anschluss eine Entwöhnung zu machen; diese Möglichkeit wurde mir angeboten. Vielleicht hatte ich zu dem Zeitpunkt schon im Unterbewußtsein ein neues Gelage in Planung.

@Soyyo .. irgendwie fällt es mir schwer durch deine Antwort zu steigen -- Versuch: __

dann hast du nichts, rein gar nichts verloren. das wäre ein nullsummenspiel, bei dem du nicht verlierer wärst, sondern bloss nicht gewinner.

Ein wirklich guter Gedanke. Danke dafür.

das alles scheint aber, so kommt mir vor, wie du mir durch dein schreiben vorkommst, mehr der struktur eines geschäfts zu gleichen, in dem du nur ja nicht den verlierer abgeben willst.

Richtig. kann ich 100% unterschreiben. Ich beschäftige mich zZ gar nicht mit der Frage, ob alles wegen des Alks den Bach runter geht. Ich kann es einfach nicht glauben, da ich mich selbst so belüge. Mein Suchttagebuch, dass ich genau für diese Stunden des Rückfalls geschrieben habe, um mich an die positiven Erlebnisse ohne Alk zu erinnern, habe ich noch gestern Abend weg gepackt.. um mich ja nicht mit den verherenden Folgen meines Gelages zu konfrontieren. Irre nicht?


bei den romantikern gab es eine art von losungswort: die schöne anstrengung. dem eigenen sinn geben zu wollen, könnte eine doch andere "blaue" blume abgeben können, und wenn nur für die dauer einer LZT?

Du erinnerst mich an damals. Blauer Reiter .. Fotos, Musik, Gedichte .. ich hab so viel gemacht ..
siehe >> Website <<

Ich selbst habe eine 4 monatige LZT gemacht. Das war die beste Entscheidung meines Lebens. Sicher hatte ich vor dieser LZT große Ängste. "Auf was habe ich mich da nur eingelassen?" Nach 3 Monaten kam das Erschrecken: " In 4 Wochen muss ich schon wieder heim!"

ICH WILL ES ENDLICH KAPIEREN .......... !!!

[ Editiert von Bluemchenwelt am 23.11.05 7:51 ]

[ Editiert von Bluemchenwelt am 23.11.05 7:53 ]


Bakunin Offline




Beiträge: 1.596

23.11.2005 17:58
#17 RE: Entgiftung und nun .. ? Zitat · Antworten

moin BW

zitat:"Jetzt ist es morgens und ich ärgere mich überhaupt nicht. Ich denke ich habe das Richtige getan"

du hast also das richtige getan...? indem du dich zusäufst...? so hab ich nicht mal in meinen nassen zeiten gedacht
da hatte ich meist ein schlechtes gewissen ob des suffes.
alki`s gibts.....
ich glaub ich mach das richtige wenn ich mich hier ausklink.....wer will soll saufen.

erik


Bluemchenwelt Offline




Beiträge: 22

25.11.2005 11:01
#18 RE: Entgiftung und nun .. ? Zitat · Antworten

Es hat nicht geholfen (außer ein bisschen zu vergessen, bzw mit dem Rausch beschäftigt/durch ihn abgelenkt zu sein).


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

25.11.2005 11:06
#19 RE: Entgiftung und nun .. ? Zitat · Antworten

Hi Blümchenwelt !

Das wußtest du doch aus leidlicher jahrelanger Erfahrung bereits vorher ?!

Gruß
Bea


Greenery Offline




Beiträge: 5.854

25.11.2005 11:32
#20 RE: Entgiftung und nun .. ? Zitat · Antworten

Hallo Blümchenwelt,

Zitat
ich wollte es nicht fühlen und trank mit ca. 6 Bier die Gefühle weg



Hm, das kommt mir seeehr bekannt vor

Denke momentan, dass der Weg nur DURCH die Gefühle führen kann, denn dass ich weder oben noch unten noch rechts noch links dran vorbeikomme, habe ich in den letzten Jahren zweifelsfrei feststellen können

Ich wünsch' dir was!


Bluemchenwelt Offline




Beiträge: 22

25.11.2005 15:11
#21 RE: Entgiftung und nun .. ? Zitat · Antworten

@Bea&Greenery:
Ich wünsch Dir was *danke.
Und ja, ich hab es wissen können. Und ich war trotzdem machtlos, dem Drang die Probleme mal eben schnell weg zu kippen (und zu rauchen, Mischkonsum), etwas entgegen zu stellen. Greenery, sagst, Du kennst das Gefühl? .. mir war mein Satz: „Ich wollte es nicht fühlen..“ irgendwie das Wichtigste im ganzen Text. Was war eine Alternative? Schluchzend in der Wohnung auf und ab, mir am Arm kratzen? Die Prozedur kannte ich ebenfalls zur Genüge. In der Regal dauern meine Depressionen, wenn ich sie ausbade, viel länger als ein versoffener Abend. Der Kopf vom Heulen und Verkrampfen (den Gefühlen) schmerzt bald mehr als vom Trinken. Der Weg durch die Gefühle .. Manche meinen auch, Gott soll Gelassenheit spenden, die Dinge zu ertragen(zZ ertrinken), die wir nicht ändern können.
Bakunin bringt es auf den Punkt .. [„Alki’s gibt’s .. !“ ~ Was will der eigentlich .. (FREI zitiert)] Zustimmung von meiner Seite .. .. aber versteht mich mal (ich versteh mich selbst nicht): Meditation, Zen, oder autogenes Training oder was weiß ich .. (Sex ist auch ganz gut) .. stehen in den entscheidenden Momenten NIE zur Verfügung. Dann gibt’s stets das beschriebene Schluchzen. Oder vielleicht ziehe ich mich zurück um den Zustand panischem Alleinseins herbei zu führen um wieder einen Grund zu haben ihn „weg zu trinken?“ .. ist das alles noch normal???


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

25.11.2005 15:28
#22 RE: Entgiftung und nun .. ? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Bluemchenwelt
In der Regal dauern meine Depressionen, wenn ich sie ausbade, viel länger als ein versoffener Abend.



Blümchenwelt,

mit Mitte 20 war ich auch so einer, der seine Gefühle nicht aushalten konnte. Ich wusste auch nicht wohin mit meinen Depressionen, und mein Drogenkonsum hat meinen Alptraum nicht gerade verbessert undsoweiter. Ich hab dann versucht, mich umzubringen, hat nicht geklappt.

Ja dann war ich ganz froh, daß ichs überlebt hatte, aber meine Gefühlswelt war deswegen noch längst nicht in Ordnung. Dacht ich, dann mach ich was harmloseres wie meinen Drogencocktail, trink ich Schnaps. Macht nicht ganz so schnell abhängig und ist auch in der Beschaffung weniger dunkel. Führte immerhin dazu, daß ich mich einige Stunden am Tag aushalten konnte und ganz so ein Aussenseiter wie als Drogenfreak war ich auch nicht mehr. Ich konnte schon fast so etwas wie ein "normales" Leben anfangen.

Über verschiedene Phasen, Trinkpausen undsoweiter bin ich dann soweit gekommen, daß ich dann mit 41 meine Nüchternheit besser aushalten konnte wie die Folgen jeglichen Konsums.

Ich bin auf dem Weg noch ein paarmal am Tod vorbeigeschrammt, und das ist halt das Risiko. Aber wenns lebendig auch nicht auszuhalten ist, solltest Du es vielleicht auch so machen.

Ob du damit was anfangen kannst, weiss ich nicht. Aber die Alternative ist wirklich nur: halts aus.

der minitiger


soyyo Offline




Beiträge: 832

25.11.2005 15:28
#23 RE: Entgiftung und nun .. ? Zitat · Antworten

hallo Blümchenwelt,

deine macht ist dein eigenes gefallen im leid, der begriff dafür ist selbstmitleid, auf dich bezogen: versoffenes, verdoptes selbstmitleid. das hört sich alles an nach sehr sehr vielen "viel kürzeren" versoffen abenden deiner zukunft.

du hast hier mit dem fragen nach deiner entgiftung begonnen, und zwar in deiner angst vor der veränderung, die dir durch eine langzeittherapie blühen könnte, Blümchenwelt.

du antwortest dir darauf, dass du die vergiftung willst.

ciao
soyyo


real Lucky Offline



Beiträge: 9

27.11.2005 21:42
#24 RE: Entgiftung und nun .. ? Zitat · Antworten

Hi,

Liebeskummer ist ein total menschliches Gefühl. Aber ich verstehe nicht, warum Du hier postest und Dir trotzdem die Kanne gibst?

Hast Du das mal mit Deinem Therapeuten besprochen? Und was sagt er zur Stationären? Normaler Weise kommt erst der Alkohol weg und dann Depression und Anderes. Und was die Isolation am Anfang einer stationären angeht ... für was anderes hast Du warscheinlich am Anfang gar keine Zeit.

Also, wovor noch Angst haben?

Geh´Deinen Weg für dich ganz alleine und tue Dir auch viel Gutes.

Gruß
real Lucky


Bluemchenwelt Offline




Beiträge: 22

28.11.2005 08:28
#25 RE: Entgiftung und nun .. ? Zitat · Antworten

Jetzt ist der Sonntag vorbei. Unter dem Strich habe ich also nach zwei Wochen KH, eine Woche daheim ohne Alk geschafft und bis gestern eine Woche konstant getrunken. Sonntag habe ich im Bett verbracht und nix getrunken.
Immerhin habe ich innerhalb der Woche mit Händen und Füßen versucht, ein normales Leben zu führen (Freunde, Wohnung aufräumen, keine Flaschenbatterien, Essen), was mir so lang gelang, wie ich keinen Saufdruck spürte. Saufdruck, ein herrliches Wort. Da trinke ich annähernd 3 Jahre, aber „Saufdruck“ kenne ich erst seit der SHG, in die ich zZ Montag und Freitag gehe. Hat das Verlangen also endlich seinen akzeptablen Namen bekommen.

Zitat

Dacht ich, dann mach ich was harmloseres wie meinen Drogencocktail, trink ich Schnaps. Macht nicht ganz so schnell abhängig und ist auch in der Beschaffung weniger dunkel. Führte immerhin dazu, daß ich mich einige Stunden am Tag aushalten konnte und ganz so ein Aussenseiter wie als Drogenfreak war ich auch nicht mehr. Ich konnte schon fast so etwas wie ein "normales" Leben anfangen.



Absolut so erlebte ich es auch. Der Alk als „letzte Chance“ ein gesellschaftlich akzeptiertes Leben mit Drogen zu leben. Sind die verschiedenen Drogen derart mächtig, dass sie uns zu Puppen machen. Wenn ich deinen Text lese, verpufft aller Glauben daran, dass ich in den letzten Jahren (eigentlich seit 18) ein Individuum war. Nur eine Puppe? Argh ..
(Eine Frage, die Verantwortung abgibt, aber ich will sie trotzdem an die Wand sprühen: weshalb darf ein deutscher Staatsbürger Alkohol kaufen? Warum erfährt man erst in der Klinik, was Alkohol anrichtet und nicht im Gesundheitsministerbereich der Tabakwerbung? Ist das eine Art Spiel: mal eben sehen wer gegen den Alk ankommt (Warum gibt es dann keine Wettbewerbe?)? Finden sich nicht hundert schönere Dinge, die das Leben bietet?)

Zitat

Ich bin auf dem Weg noch ein paarmal am Tod vorbeigeschrammt, und das ist halt das Risiko. Aber wenns lebendig auch nicht auszuhalten ist, solltest Du es vielleicht auch so machen.
Ob du damit was anfangen kannst, weiss ich nicht. Aber die Alternative ist wirklich nur: halts aus.



Das liest sich aufmunternder als: „Willst Du nun aufhören oder nicht!?“ – Deshalb: Danke Dir.

Zitat

du hast hier mit dem fragen nach deiner entgiftung begonnen, und zwar in deiner angst vor der veränderung, die
dir durch eine langzeittherapie blühen könnte, Blümchenwelt.



„Sorry“, dass ich mich überschätze. War meine erste Entgiftung. Die kurze Zeit Therapie war Scheiße, selbst in der Selbsthilfegruppe fühle ich mich nicht wohl, weil es fast niemand in meinem Alter gibt. Ich gehe seit Jahren jeden Tag drei bis vier Stunden spazieren, um mir den Kopf zu befreien und andere Dinge zu sehen. In der Klinik „ließen“ sie mich nicht, in der Selbsthilfegruppe kommt keiner mit; der überwiegende Teil erscheint mir leer zu sein, so in der Art „ich sehe zwar ein, dass ich nicht trinken kann ohne mir schaden zu zu fügen, aber das Leben mit dem Alk war schon ziemlich aufregend.“ Vielleicht hört sich das arrogant an, weiß auch nicht. Oder ich höre nicht hin.

Zitat

Aber ich verstehe nicht, warum Du hier postest und Dir trotzdem die Kanne gibst?



Ich poste hier, weil ein Mensch, der keine Drogenprobleme hat, nichts davon versteht, über die kurze Entspannung, die Langzeitentspannung. Und Ratschläge wie: ich brauchte nie Alk, ich habe immer am Montag wieder aufgehört, mir nich halfen.

Was Dich betrifft: trocken und rauchfrei: bist Du das schon immer gewesen? Mußtest Du es Dir erarbeiten?

Zitat

Also, wovor noch Angst haben?



Jemand hat es besser ausgedrückt, als ich es könnte, deswegen: Zitat:

„Wovor hast Du Angst?“
„Angst zu Versagen. Es ist wie im Spiel mit Legosteinen, beim Schreiben eines Liedes, beim Fotografieren der Landschaft.
Immer ist da Jemand nah und zeigt, dass er es besser kann. Und freut sich darüber, dass er es besser kann. Und ich ärgere mich insgeheim, dass er es besser kann.
Selbstmitleid wächst dann zu durch sinkendes Selbstvertrauen. Mein Leid ist in gewisser Hinsicht der Anderen Freud. So habe selbst ich noch meinen Platz auf der Welt.“

Abschließend möchte ich Euch sagen: das Forum ist mir wichtig. Auch wenn ich mich gerade von vorn im Kreis drehe. Wenn der Kreisel stört oder nicht vorgesehen ist, teilt es mir bitte mit.


Tina72 Offline



Beiträge: 533

28.11.2005 09:13
#26 RE: Entgiftung und nun .. ? Zitat · Antworten

Hallo Bluemchenwelt,

Zitat
Auch wenn ich mich gerade von vorn im Kreis drehe. Wenn der Kreisel stört oder nicht vorgesehen ist, teilt es mir bitte mit.



Frag mich grad was Du jetzt erwartest?
Hier sind Leute, die trocken werden wollen bzw. trocken sind und versuchen diesen Kreislauf zu durchbrechen. Willst Du das denn auch? Oder willst Du Dich weiter drehen. Hört sich für mich fast so an.
War mein spontaner Gedanke dazu.

Zitat
Da trinke ich annähernd 3 Jahre, aber „Saufdruck“ kenne ich erst seit der SHG,


Wenn ich drei Jahre trinke, ist klar, das kein Saufdruck aufkommen kann. Ich gebe ja dem Druck nach.

Zitat
Der Alk als „letzte Chance“ ein gesellschaftlich akzeptiertes Leben mit Drogen zu leben. Sind die verschiedenen Drogen derart mächtig, dass sie uns zu Puppen machen.


Du machst Dich doch ganz alleine, zur Puppe der Gesellschaft. Es liegt an Dir das zu ändern.

Zitat
Eine Frage, die Verantwortung abgibt, aber ich will sie trotzdem an die Wand sprühen: weshalb darf ein deutscher Staatsbürger Alkohol kaufen?


Warum nicht? Es gibt ja durchaus Menschen, die mit Alkohol umgehen können. Nur weil ich das nicht kann, kann ich niemanden untersagen, Alkohol zu kaufen oder zu trinken.

Zitat
Ist das eine Art Spiel: mal eben sehen wer gegen den Alk ankommt (Warum gibt es dann keine Wettbewerbe?)? Finden sich nicht hundert schönere Dinge, die das Leben bietet?)


Für ein Spiel, ist mir die Sache viel zu ernst und ich entdecke jetzt erst hundert schönere Dinge, für die es sich lohnt trocken zu sein.

Zitat
in der Selbsthilfegruppe kommt keiner mit; der überwiegende Teil erscheint mir leer zu sein, so in der Art „ich sehe zwar ein, dass ich nicht trinken kann ohne mir schaden zu zu fügen, aber das Leben mit dem Alk war schon ziemlich aufregend.“ Vielleicht hört sich das arrogant an, weiß auch nicht. Oder ich höre nicht hin.


Arrogant in meinen Augen nicht. Kenne das selbst aus meiner SHG. Ich denke das liegt viel daran, das die ältere Garde schon mehr Abstand vom Alkohol hat. Da wird auch immer mal ein Scherzchen über die nasse Zeit gerissen. Mir ist dabei auch nicht zum scherzen zu mute. Da aber die Ernsthaftigkeit der Krankheit, den größeren Teil in Anspruch nimmt, macht mir das nichts.
Wenn es Dir nicht`s bringt oder Du fühlst Dich nicht wohl dabei, dann suche Dir doch eine andere Gruppe.

Zitat
ich poste hier, weil ein Mensch, der keine Drogenprobleme hat, nichts davon versteht, über die kurze Entspannung, die Langzeitentspannung.


Der Satz drückt für mich zuviel positives, in Bezug auf die Sucht, aus. Solange Du noch Entspannung im trinken suchst, wirst Du den Kreis nicht durchbrechen. IMHO.

Wünsch Dir einen klaren Blick.

VLG Tina


soyyo Offline




Beiträge: 832

28.11.2005 09:47
#27 RE: Entgiftung und nun .. ? Zitat · Antworten

hallo Bluemchenwelt,


es erweckt den eindruck, du bleibst an der sache dran -- weisst nicht so richtig wie.

deine antwort an jemanden, der aufgehört hat, also diese gedoppelte frage, die ja eigentlich gar keine frage ist:

bist Du das schon immer gewesen? Mußtest Du es Dir erarbeiten?

-- sie ist, wenn nicht ein ansporn, den du dir selber gibst, nichts als bloss bockig.

das zitat, in dem es um das besser-oder-gar-nicht-können geht, weist darauf, was ich an dich oben schon geschrieben habe.
wenn du dich, so du dein leben aus dem suff (oder anderem gedröhne) wenden willst, nicht verabschiedest von der haltung, dabei siegen (und sei es ein kriegen des applaus' eines imaginären anderen) zu wollen (oder zu müssen), wird dir diese haltung höchstwahrscheinlich ein verharren im (vielleicht) glänzenden, also im suff bleiben.

du hast die möglichkeit zu begreifen, dass nicht zu trinken keine leistung ist, ein glanzstück schon gar nicht. nicht kess, bloss trocken.

ich wünsche dir, dass du deine erwartung an deine shg nicht in die erwartung schraubst, sie würden dir dort deine arbeit tun; und falls, dann die geduld, sollte diese shg dir nicht zusagen (erst nachdem du dir geduldige prüfzeit für ein solches urteil eingeräumt hast), für die suche nach der dir passenden. selbsthilfe ist ja deine für dich.

kennst du Fehlfarben?
"Was ich haben will das krieg' ich nicht,
und was ich kriegen kann, das gefällt mir nicht."
-- von wegen "Paul ist tot, kein Freispiel drin" ...

ciao
soyyo

[ Editiert von soyyo am 28.11.05 10:00 ]


Bluemchenwelt Offline




Beiträge: 22

13.12.2005 10:50
#28 RE: Entgiftung und nun .. ? Zitat · Antworten

Hallo Ihr Lieben, wieder melden,

ich habe es nicht geschafft, weißt nicht, wie es weiter gehen soll. Ich verbringe meine Zeit wieder in Verborgenheit mit ca. 15 Bier pro Tag, schaue den ganzen Tag Fernsehen und gehe nur aus dem Haus um mir was zu Trinken zu kaufen. Angst Briefe aufzumachen, Angst vor Allem. Ich sage den Einladungen ab und vergraule alle die, die in der kurzen Zeit des Nichtttrinkens wieder mit mir zu zusammen sein wollten. Fühle mich elend, ausgetrocknet und nicht Herr meines Willens.. Es ist ein ständiges Schluchzen; vor allem Frühs, ich komm aus dem Weinen nicht mehr heraus. So kurz vor Weihnachten wieder eine Beziehung in Scherben, wegen dem Alkohol. Es gibt einfach nix mehr. Keine Streicheleienheiten von Irgendwem. Meine Ex sagt ich stinke, ich hätte es verspielt und sie will endlich mit IRGENDWEM Kinder kriegen. Freundschaft mit mir wäre ja drin aber nie wieder eine Beziehung.
Kann Alkohol solchen Hass auslösen???????????
Kinder mit Irgendwem??,
nach 6 Jahren will sie lieber mit IRGENDWEM anders als mit mir!!!!!! Dann verbietet endlich den ALKOHOL, wenn er Charaktere derart zerstört, wenn er so schlimm ist, dass die FRAU LIEBER MIT IRGENDWEM Kinder bekommt .
Mein Gehirn funktioniert, mein Körper ist kaputt.
!!!!!! ICH WEISS jetzt NICHT MEHR WEITER !!!!! Ich habe Selbsttötungsgedanken, denke, es regen sich so viele über mein Trinken auf, die gleichzeitig nix dagegen tun, dass ich ihnen wohl den größten Gefallen tue, wenn ich einfach nicht mehr da bin, mich umbringe.
Ich lebe seit drei Jahren im Auf und Ab des Alkohols, verlor Hobbys, Freunde, Fahrerlaubnis, die kommenden und gehenden Menschen. Ich fühle mich ausgenutzt, ich wünsche mir etwas Beständiges, Aufrichtiges! ENDLICH Jemand, der weiblich ist und mit mir ein Leben aufbauen will. Wenn ich noch lang genug lebe werde ich bald gewalttätig. Ich spüre viel Mut und wenig Demut in mir. Hail to the Thief!

Und so weiter ..


André

__
hp: http://www.alleingelassen.de


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

13.12.2005 11:11
#29 RE: Entgiftung und nun .. ? Zitat · Antworten

hallo andrè,
"Kann Alkohol solchen Hass auslösen??????????? - Kinder mit Irgendwem??, nach 6 Jahren will sie lieber mit IRGENDWEM anders als mit mir!!!!!!"
//Nein! wird er im Normalfall nicht! Du scheinst mir am Ende zu sein? Dann geht noch die Kapitulation vor dem Alk, d.h. hieße Entgiftung, ggf. Therapie, und dann nichts mehr trinken. (Also NICHT tausche Schnaps gegen Freundin!)
Dein Strohhalm - sie hasst mich - kommt mir noch geläufig vor, aus alten Zeiten. Ist aber falsch! Aber nun mal anders herum: würdest du dich mit dir selber einlasen? jetzt mal an ihrer Stelle? würdest du denn nicht denken die tickt nicht ganz rund? Ist ja nicht böse, etwas verstreut zwar, aber so auf Dauer sogar mit Kind?
Gieße den Schnaps weg, gerade vor Weihnachten. Gruß Max


Igel ( gelöscht )
Beiträge:

13.12.2005 11:30
#30 RE: Entgiftung und nun .. ? Zitat · Antworten

Hi Andre,

ersmal Welcome Back im Kuschelforum.

Sieht wohl so aus als wenn du es alleine nicht raffst und darauf wartest das entweder der Alk verboten wird oder plötzlich jemand an deiner Haustür klopft und dir helfen will oder eine nette Frau davor steht und dir zuflüstert das sie genau dich gesucht und endlich gefunden hat.

Denke genug Stoff um mal lecker von zu träumen, aber leider nich mehr. Der Alkohol wird nich verboten, KEINER klopft an deine Haustür um dir zu helfen und mit der netten Frau wird wohl auch nix, Sorry.

Der einzigste der DIR helfen kann bist erstmal DU SELBST.

Hol dir Hilfe, frag danach und du wirst sehen es wird dir geholfen, die Suchtberatung is hier wohl nich die schlechteste Idee. Tu was gegen deine Trinkerei und auch deine anderen Probleme werden zu lösen sein.

Wenn du weitertrinkst, wirds dir noch schlechter gehn und du wirst entweder eingehen oder auf der geschlossenen landen.

Zu deiner (Ex) Partnerschaft nur ein Satz.

Überleg mal (nur für dich) ob du auf Dauer mit ner nassen und Stinkenden Alkoholikerin die sich täglich 15 Bier in die Rübe knallt zusammenleben möchtest.

Tu dir selbst nen Gefallen, such die "Schuld" nich bei anderen, die "Böse Welt" legt dir weder ne (Alk)Infusion (du knallst dir das Zeugs selbst rein) noch wird sie dir ungefragt Hilfe anbieten solange du noch nen paar graue Zellen übrig hast. Ungefragte Hilfe bekommst du erst wenns für dich zu spät ist.

Gesteh dir deine Krankheit ein, beweg deinen Arsch und hol dir Hilfe.

Gute Besserung

LG
Igel


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