36 wochen sind es heute. der kick des zählens ist irgendwie weg. die letzte zeit hab ich mir gesagt :alles was du tust außer saufen ist erst mal egal. haubtsache du bleibst auf deinem weg und dann wird sich schon vieles richten. ja so ist dat aber nu nich. ich eiere durch das leben und irgendwie fehlt mir der funke zum loslegen. ich bin vergrübelt bis unter die halskrause. der selbstzweifel nagt sich in mein gemüt. wenn ich musiziere kommt nur elegischer weinerlicher kram bei rum. als wäre das feuer in mir erloschen. nachts komme ich nicht in den schlaf und hocke stundenlang hier rum. wenn ich glotze nehm ich nur die hälfte wahr und weiß am ende gar nicht worum es geht. zwischendurch klopf ich mir dann auf die schulter und sage mir das es gut ist nicht zu saufen. toll. wenn meine freundin mir sagt das sie mich liebt überlege ich manchmal ob sie blind ist . und soweiter... aber zum glück gibt es ja so viele kluge sprüche an die man sich klammern kann. wie :ist die nacht am tiefsten ist der tag am nächsten , kommt zeit kommt rat ,u.u.u...
ich hab im Grunde volles Verständnis für Dich, denn ich muss mich auch öfter ziemlich anstrengen, damit ich in die Gänge komme. Aber wie Du ganz richtig siehst, hilft Jammern da halt nix, sondern ist auch nur ein weiterer Zeitvertreib.
Mit was möchtest Du denn gerne loslegen? Gibt es was konkretes, was Du gerne machen möchtest, aber wo Du den Anfang nicht findest?
Hör bloß nicht auf mit Deiner Donnerstags-Zählerei
Grinse nämlich jedesmal (und zwar von einem Ohr zum anderen) wenn wieder Dein Post kommt, und es wieder mal soweit ist.
Animiert mich jedesmal zum "Auch"-Zählen
Bin im 2.ten Anlauf nämlich auch schon wieder bei Donnerstag
Mit Deiner philosphischen Seele kennst Du bestimmt viel mehr gute Sprüche wie ich, deshalb lass ich das jetzt auch (fast)...aber nach jedem Tal kommt wieder ein Berg...oder so oder: .... neee, jetzt lass ich´s wirklich
Wünsche Dir alles Gute
Lieber Gruß Wuchtbrumme
Jammern hilft ja wirklich nix, aber ein kleiner Trost ja hoffentlich trotzdem
ich habe das vor gar nicht langer Zeit schon mal an anderer stelle geschrieben, bei mir war es am anfang so, dass der einfach zu erreichende Kick fehlte, den die Zufriedenheit mit dem trockensein nicht ablösen kann. Und so unspektulärer das nichtmehrtrinken wird (das Hirn vergißt ja schnell), desto weniger kick bekommste halt daher.
Nun kommt was philosophisches: da mußte durch! Nütz man mal gar nichts. Mußt halt die kleinen Dinge schätzen lernen und das hört sich jetzt wahrscheinlich so attraktiv an wie Haferbrei.
Aber, nur mal so zum Beispiel: ist es etwas kleines, wenn deine Freundin sagt, dass sie dich liebt? Finde ich ja eher nicht. Du reagierst aber so drauf, wie Du es alt aus alter Übung kennst: Ja ist die denn blind? wenn die wüßte was ich weiß? Irgendwie doof oder nicht? Wie wäre es denn, wenn Du Dich selber mal ein wenig lieber gewinnst? Ganz ehrlich und aus erfahrung gesagt: das ist manchmal schwerer als sich selbst zur Schnecke zu machen. Macht aber auch mehr spaß.
Beim zählen ist es bei mir nach wie vor so: ein Tag reicht. Heute. solltest du auch mal mit anfangen, sonst stellst Du dir mit dieser Art der Zählerei nämlich selber ein Bein. Wenn die Zählerei nämlich eine Bewertung mitbringen soll ("doll, 252 Tage trocken") dann wird sie nämlich schnell kraftlos.
Lieber Gruß, Angebot zum Kaffe steht, Du alter nichtzurückrufer! Merryl
endlich mal ein Mitmachheulthread. Mal sehen, wer toppen kann.
2 Autos in der Werkstatt, meine Älteste braucht 'ne neue Brille, meine Jüngste hat letzten Monat eine bekommen, die Heilprakterin meiner Frau will Kohle, der Tierarzt will eine Mörderkohle,die neue Schule meiner Tochter will Schulgeld,meine Lieferanten wollen Kohle, die Geschäfte laufen schlecht,das Finanzamt will Kohle,meine Frau will Kohle, ich will auch mal Kohle aber ich
saufe nicht Und warum nicht? Weil ich dann nicht mal ansatzweise die Chance hätte, das ich auch mal Kohle bekomme Und irgendwann muß ich doch auch mal an mich denken
das klingt ja auch verdächtig nach der suche , nach dem irgendwas...
noch nehm ich das als laune bei mir hin , da es mir auch wieder vergeht, ...das leere glotzen...wenn es aber zum dauerzustand werden möchte, dann fahre ich andere geschützte auf. (die muss ich dann aber erst mal finden. :grins2
vor kurzer zeit habe ich stimmungsmässig ganz änlichen post wie du geschrieben, und machte dann mal ein wenig action. das fängt beim spinnen über ziele an, und hört mit einem ausflug aus der gewohnheit auf. das tief ist ersmal weg, auch wenn es regnet.
so ich muss jetzt packen , denn ich fahre mecklenburgischer weise auf die seen hinaus....von wegen der action...
Am Anfang habe ich auch zählen lassen (wozu gibt es PC's?), inzwischen achte ich nicht mehr darauf.
Eines ist aber sicher:
Mir geht es vor allem "innen" viel besser als vorher. An den äußeren Bedingungen hat sich nicht viel verändert. Aber ich habe mich besser damit arrangiert. Mir war das früher nicht bewußt, dass meine innere Zerissenheit sich derart nach außen überträgt. Den überwiegenden Teil der Zeit war ich ja nüchtern - und dachte - auch "normal".
Pustekuchen!
An den Reaktionen meiner Mitmenschen spüre ich, dass ich mit dieser im Aufbau befindlichen "zufriedenen Trockenheit" ganz anders rüber komme. Mir macht das richtig Spaß.
Darüber hinaus habe ich mir auch ein paar erreichbare Ziele gesteckt... ...und ein paar Träume leiste ich mir auch.
Und am Dienstag habe ich auch meine Grenzen gespürt. Mittags im Büro nur wenig gegessen, dann bei einem Bekannten fruchtlose Internet-Zugangsversuche gemacht und anschließend mit dem Fahrrad zum Blut spenden geeilt. Dabei habe das erste mal Kreislaufprobleme bekommen. Zwar war ich nach einer viertel Stunde wieder fit, aber beim nächsten Termin gönne ich mir vorher ein gutes Essen und etwas Ruhe.
Die Krönung war dann die Heimfahrt, keine Jacke und strömender Regen...
Aber da ich hier noch immer schreibe, ist ja offensichtlich nichts weiter passiert...
Nun ja, ich bin eben hitze-, kälte- und seewasserbeständig, wasserdicht und hochspannungsfest.
Also, freu Dich an den kleinen und großen Dingen des Lebens. Es lohnt sich, trocken zu bleiben.
Hallo Erik, ich dachte, nachdem ich mit dem Trinken aufgehört hatte (vor drei Jahren), ich würde ein ganz anderer Mensch werden, voller Energie und Tatendrang. Aber da tat sich überhaupt nichts, musste feststellen, dass ich wohl von Natur aus etwas träge veranlagt bin. Da gehe ich jetzt gegen an, und das tut mir gut. Ich sitze nicht mehr nur auf dem Sofa herum und denke "ach ich müsste oder würde ja so gern dieses oder jenes", sondern raffe mich tatsächlich auf und tue oder unternehme was. Stellt sich im Nachhinein raus, dass ich es mir auch hätte ersparen können, bin ich halt um eine Erfahrung klüger und zufriedener, als wenn ich nichts gemacht hätte. Früher quälten mich nachts auch ständig Grübeleien. Das kommt jetzt fast garnicht mehr vor. Ich habe mir angewöhnt, täglich längere Spaziergänge zu machen, sehr gern allein. Da denke ich über alles mögliche nach und komme immer wieder zu dem Schluss, dass ich auf dem richtigen Weg bin und die Trockenheit das Beste ist, was mir passieren konnte. Bleib Du auch dran, manchmal gibts eben so eine Art Durststrecke. Gruß Friedi
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