Blut? Frisches Blut? Hast du beim Erbrechen gehustet? Ist dir vielleicht ein Äderchen geplatzt? Gehe besser zum Krankenhaus und lasse das abchecken. Das kann ja auch was Schlimmeres sein.
ZitatWas ich nur sagen will: Ich glaube wenn man mal getrunken hat geht man vielleicht entschlossener an sein Leben heran und macht mehr daraus. Versteht ihr was ich meine? Würdet ihr das auch so sehen?
Wenn es einem glingt von "ganz unten" wieder hoch zu kommen, dann kann dies eine wertvolle Erfahrung sein. Man kann sie für sich nutzen und eine bessere Wertschätzung für das entwickeln, was man heute erreicht bzw. ist.
Als ich noch soff, war alles Nichts, was ich irgendwie erreichte, heute kann ich mich schon mehr an kleinen Dingen freuen.
Für mich war das "positive" am Alkohol, dass er für mich ein Ventil und ein Schutz war, um alles ertragen zu können, um mich wegzubeamen, das Leben irgendwie auszuhalten und mich nicht gleich umzubringen, mir wenigstens mal kurz vorzugaukeln, dass alles doch gar nicht so schlimm ist und es mir gut geht.
Der Preis dafür war allerdings unangemessen hoch.
Aber letztendlich wäre es besser gewesen, ich hätte andere Möglichkeiten gefunden mit meinen Gefühlen (auch den positiven) und Problemen klarzukommen und mich damit auseinanderzusetzen. Es war aber nicht so. Und je länger ich der Sucht fröhnte, desto unmöglicher wurde es, mich mit irgendwas noch auseinanderzusetzen.
Schwierig zu sagen, wenn es die "Krücken" Alkohol (und Essen - Bulimie bei mir zusätzlich) nicht gegeben hätte. Vielleicht hätte ich es eher geschafft mir Hilfe zu holen? Vielleicht wäre ich auch durchgedreht und vom Hochhaus gesprungen? Ich weiß es nicht.
Im Nachhinein bin ich froh, dass ich heute hier stehe und alles langsam begreife und das ist positiv.
Suchtmittelmissbrauch ist aber niemals positiv - und für mein Kind würde ich mir wünschen, dass ihm diese Hölle erspart bleibt und es sich einfach so gut fühlt, weil es so sein darf, wie es ist!
Ja, ihr habt es richtig verstanden, dass ich jetzt nichts mehr trinke und ganz viele neue Sachen gemacht habe.
Es ist halt so, dass ich durch das Trinken den größten Teil meiner Jugend weggeworfen habe.
Ich habe es zum Teil auch wie ihr schon schriebt benutzt um "cool" zu sein. Z.B. kann ich kein Billiard spielen und z.B. war ich mit Kumpels wo, wo man es gespielt hat. Ich habe mich alos besoffen (noch mehr als sonst) und cool am Tisch gelehnt und so getan als könnte ich nur nicht spielen weil ich so besoffen bin. Das beste Beispiel dafür wie doof der Mensch sein kann.
Jedenfalls weil ich aber so viel verpasst habe hole ich jetzt glaube ich besonders viel nach und traue mich an besonders viel ran und sehe dabei, dass ich viele Sachen kann die ich nie für möglich gehalten hätte.
@ Joosi: Ja, das ist auch meine größte Sorge, obwohl ich noch garkeine Kinder habe, aber ich mache mir jetzt schon Sorgen.
Kennst du den Spruch?:
They fuck you up, your mum and dad. They may not mean to, but they do. They fill you with the faults they had And add some extra, just for you.
But they were fucked up in their turn By fools in old-style hats and coats, Who half the time were soppy-stern And half at one another's throats.
Man hands on misery to man. It deepens like a coastal shelf. Get out as early as you can, And don't have any kids yourself.
Irgendwie muss ich immer daran denken. Und manchmal wenn ich unglücklich bin oder mich an unglücklich Zeiten erinnere möchte ich mich SOFORT sterilisieren (heisst das bei Männern auch so) lassen, nur damit es meinen Kindern niemals so geht wie mir, damit sie niemals das fühlen müssen.
Aber wenn ich glücklich bin denke ich wenn ich nie Kinder haben werde, werden sie auch nie glücklich sein können und sich nie an der Welt erfreuen. Das wäre auch wieder schade.
Wie lat ist denn deine tochter und wie alt warst du als sie zur Welt kam?
ja, das war auch meine größte Angst. Ich habe mir immer viele Kinder gewünscht, aber es immer vor mir hergeschoben. Ich wußte nie, ob ich so stark sein könnte, die Fehler meiner Eltern nicht zu wiederholen.
Ich wurde dann ungeplant schwanger mit 34. Mein Sohn ist jetzt 3. Es war ein Geschenk!
Ich kann dir sagen, dass ich sehr in diese Rolle reingewachsen bin. Du unterscheidest dich alleine schon deshalb von deinen Eltern, weil du dir genau diese Gedanken machst!
Durch Sterilisation kannst du vermeiden niemals die Verantwortung für ein Kind zu tragen und Fehler in der Erziehung zu machen. Aber du vermeidest auch, wie du schon schreibst, dein Glück weiterzugeben und ganz viele andere wichtige Gefühle und Entwicklungsschritte, finde ich. Es wäre auch eine Art Selbstbestrafung und im Grunde würde sich die Macht deiner Eltern damit nicht nur auf dich, sondern noch auf die weitere Generation auswirken.
Ich habe gemerkt, dass ich mein Kind weder abwerte, schlage, alleine lasse, noch missbrauche, nur weil meine Eltern das mit mir taten. Ich merke, dass ich an den Herausfoerderungen der Erziehung sehr wachse. Ich lerne selbst dabei, dass Gefühle wie Trotz und Wutgebrüll normal sind und sie gelebt werden dürfen, genauso wie ausgelassen sein und Lachen.
Es ist sooo schön, einem Kind was Gutes weitergeben zu können. Damit meine ich nicht, es nur auf Rosen zu betten, sondern auch zu streiten und Ärger auszuhalten und sich zu versöhnen. Für mich alles neu, da ich das auch gut kenne:
They fuck you up, your mum and dad. They may not mean to, but they do. They fill you with the faults they had And add some extra, just for you.
Aber so, wie du schreibst, dass du angefangen hast, dein Leben zu ändern, so geht das auch, dass du deinen Kindern viel positives mitgeben kannst.
Ich bin sehr glücklich, dass ich dieses Kind "geschenkt" bekam - ich hätte mich sonst nie getraut.
Sorry, dass meine Post für Verwirrung gesorgt hat. Es handelt sich hier um ein Missgeschick von mir. Das Irreführende Post war für Nowayout gedacht.
@ Nowayout Du solltest schnellstens zum Arzt gehen und Dir eine Einweisung für eine Entgiftung holen. Nach der Entgiftung dann Suchtberatung und Gruppe, wenn es Dir ernst damit ist vom Alkohol loskommen zu wollen.
Es hört sich wirklich schön an was du schreibst und ich glaube, dein Kind hat es sehr gut bei dir.
Ich weiss es nur im Moment noch nicht. Eigentlich bin ich glücklich in meiner Beziehung, meine Freundin ist eine ganz liebe, einfühlsame und ich glaube fast zu lieb, dass sie zu viel Rücksicht auf mich nimmt. Jedenfalls ist es zur Zeit sehr schön und kuschelig.
Aber ich weiss noch nicht, ob wir zusammenbleiben. wir sind auch wieder sehr verscheiden.
Ich habe auch irgendwie Angst, dass unsere Beziehung mal schrecklich wird. Viele Leute fangen jung und hoffnungsvoll an und dann wird es schrecklich.
Jedenfalls bring ich erstmal mein eigenes Leben auf die Reihe und dann weitersehen.