Diesen Artikel habe ich in der LZT in Altenkirchen 2002 geschrieben:
Ich habe mich verlaufen und frage hier nach dem richtigen Weg. Ich bin 51 Jahre, Alkoholikerin und mein Weg war lang Mein Irrweg begann schon vor 30 Jahren.
Ich war gehemmt und traute mich nicht auf fremde Menschen zuzugehen. Ein Gläschen Alkohol half mir diese Hemmungen abzubauen. Ich konnte mich nicht wehren. Ein Gläschen Alkohol half mir auch dabei. Ich konnte nach der Arbeit nicht abschalten. Machte ja nichts. Wie heißt es so schön in einem Schlager: “Schütt die Sorgen in ein Gläschen Wein, deinen Kummer tu auch mit hinein“. Ich habe es getan, es war zwar kein Wein sondern Schnaps und es ging lange Zeit gut mit dem Gläschen am Abend.
Vor 15 Jahren nahmen meine Sorgen überhand und ich fing an schon morgens zu trinken. Ich steckte in der Sackgasse und traute mich nicht zu fragen wie ich aus dieser Misere rauskomme. Dazu hatte ich auch viel zu viel Angst. Ich konnte doch aufhören wenn ich wollte, und so schlimm war es ja doch nicht mit dem Trinken.
Ich hatte auch meine trockenen Zeiten, doch sie waren immer nur kurz. Die Sorgen wollten nicht aufhören und ich wollte mich ihnen nicht stellen. So lief es 14 Jahre lang.
Im Mai vorigen Jahres machte es klick und ich hörte auf zu trinken. Zehn Monate war ich trocken. Dann dachte ich wieder, ein Glas kann ja nicht schaden und beinahe wäre ich wieder ausgerutscht. Ich sah ein, dass ich mich nun total verlaufen hatte und begann nach dem richtigen Weg zu fragen. In der Suchtberatung hat man mir den Weg gezeigt. In der Entgiftung habe ich den Weg eingeschlagen und hier werde ich mir mit der Hilfe meiner Therapeutin das Rüstzeug beschaffen, um diesen neuen Weg erfolgreich zu gehen.
Hallo Marlies, das war schön und tröstlich zu lesen, vielen Dank dafür. Alles Gute, ich wünsche dir, dass du immer trocken und glücklich bist. Die Klabauterin
Powerlady
(
gelöscht
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Beiträge:
29.01.2005 01:00
#3 RE: Verlaufen, aber dann den richtigen Weg gefunden