ich bin Christian (30) und arbeite gerade an meinem Alkoholproblem. Meine Vorgeschichte: Angefangen zu trinken habe ich mit 15, 16 (Parties, Disko - ich hab mich immer gut zugeschossen, allerdings nur am Wochenende.) Vor ca. 4 Jahren merkte ich, daß das bzw. die Feierabendbiere zur Regel wurden, seit 2 Jahren waren es jeden Abend so 6-8 Bier bzw. 2 Bier und eine halbe Flasche Whiskey. Gemerkt hat davon kaum einer etwas, meine Frau ahnte es vielleicht - aber 1.) bin ich zum Meister des Versteckens (von Alk) geworden, ihr kennt das ja und 2.) war ich selten vollkommen breit (ich schlummerte meist selig auf der Couch ein) und morgens ging es mir immer den Umständen entsprechend gut. Zu den Gründen kann ich wenig sagen - ich habe eine super Frau und ein tolles Kind, ein Häuschen und einen Job, der mir Spaß macht und von dem ich ganz gut leben kann, ich treibe aktiv Sport (Tischtennis - daher mein Nick). Nichtsdestotrotz wurde mir vor ein paar Wochen klar, daß ich ein Problem habe: Ich hatte regelmäßig Entzugserscheinungen, die am späten Nachmittag begannen (Mir wurde schwindlig, Schweißausbrüche, die Hände zitterten bzw. kribbelten, ich schlief sehr schlecht) - wenn ich dann etwas getrunken habe, waren sie weg. Am Vormittag des 14.7. ging ich dann zu meiner Ärztin, erzählte ihr irgendwas von Kreislaufproblemen und ließ mich durchecken: Oh Wunder, ich war der gesündeste Mensch der Welt (Meine Leberwerte waren sowas von in Ordnung .) Euphorisch fuhr ich zur Arbeit - am Nachmittag kamen wieder die Entzugserscheinungen, ich wieder zur Ärztin und schenkte ihr reinen Wein ein. Wir beschlossen, einen ambulanten Entzug zu machen. Die ersten zwei Tage waren echt Sch..., aber ich hielt durch und fühlte mich körperlich wirklich super, und seitdem eine Woche ohne Alk, ich weiß gar nicht, wann ich das das letzte mal hatte. In mir war die Entscheidung gefallen, nie wieder etwas zu trinken. Gestern dachte nun das schlaue Chrischilein (obwohl ich es durch Eure Berichte eigentlich hätte besser wissen sollen): schauste mal, ob Du nicht doch ein Bierchen trinken kannst (langer Arbeitstag, noch am Haus gebaut, zur Entspannung: blablabla). Lange Rede, kurzer Sinn: aus dem Bier wurden zwei und ein halbe Flasche Whiskey . Nun, ich habs kapiert - ich kann mit Alkohol nicht umgehen. (Wie war das mit der heißen Herdplatte ?) Meine eigentliche Frage: Ich habe kein körperliches Verlangen nach Alkohol mehr, ich will vom Kopf her auch nichts mehr trinken, mir grauts nur vor der Vorstellung, nienienie wieder etwas zu trinken. (Nicht zu Weihnachten, zum Geburtstag, etc. - es verbinden sich doch viele angenehme Erinnerungen an den Alkoholgenuß). Wie habt Ihr Euch da motiviert ???
das ist wohl das, was jeden Alkoholiker erstmal beschäftigt. Diese Frage nie wieder.
Also ich gehe da nach dem AA-Prinzip vor. Ich sage mir nicht, Du darfst nie wieder trinken. Natürlich darf ich das, wenn ich will. Es gibt niemanden auf der Welt, der mir das verbieten könnte.
Ich sage mir nur, heute trinkst Du nichst. Das ist das einzig wichtige. Und so vergeht ein Tag nach dem anderen ohne zu trinken.
An so entferntere Feste wie Weihnachten und Silvester und der Gedanke, daß ich auch da nichts trinken darf, denke ich erstmal überhaupt nicht. Wenn der Tag da ist, verfahre ich wie jeden anderen Tag auch.
Ich hatte nach 10 Jahren Abstinenz Silvester 2001 zur Flasche gegriffen. Dieses Fest war in keinster Weise besser oder schöner als die Silvester ohne Alkohol. Früher war bei solchen Festen die Hauptsache Alkohol. Heute stelle ich da ganz andere Ansprüche. Ein gepflegtes gutes Essen, ein nett gedeckter Tisch, sich vorher hübsch zurechtmachen.
Meine Hürde war auch lange Zeit ein schön gedeckter Tisch. Wenn ich zu einem guten Italiener kam und es war so schön gedeckt mit verschiedenen Gläsern und so. Das hat mich immer angemacht. Heute sehe ich das viel lockerer. Ich kann ja auch verschiedene Gläser fü verschiedene Getränke benutzen, nur halt ohne Alkohol.
Jetzt schweife ich schon ab. Also am besten, Du denkst gar nicht daran, nie wieder zu trinken. Du nimmst es Dir immer nur für heute vor. Deshalb auch der Spruch "gute 24 Stunden".
das ist wohl das, was jeden Alkoholiker erstmal beschäftigt. Diese Frage nie wieder.
Also ich gehe da nach dem AA-Prinzip vor. Ich sage mir nicht, Du darfst nie wieder trinken. Natürlich darf ich das, wenn ich will. Es gibt niemanden auf der Welt, der mir das verbieten könnte.
Ich sage mir nur, heute trinkst Du nichst. Das ist das einzig wichtige. Und so vergeht ein Tag nach dem anderen ohne zu trinken.
An so entferntere Feste wie Weihnachten und Silvester und der Gedanke, daß ich auch da nichts trinken darf, denke ich erstmal überhaupt nicht. Wenn der Tag da ist, verfahre ich wie jeden anderen Tag auch.
Ich hatte nach 10 Jahren Abstinenz Silvester 2001 zur Flasche gegriffen. Dieses Fest war in keinster Weise besser oder schöner als die Silvester ohne Alkohol. Früher war bei solchen Festen die Hauptsache Alkohol. Heute stelle ich da ganz andere Ansprüche. Ein gepflegtes gutes Essen, ein nett gedeckter Tisch, sich vorher hübsch zurechtmachen.
Meine Hürde war auch lange Zeit ein schön gedeckter Tisch. Wenn ich zu einem guten Italiener kam und es war so schön gedeckt mit verschiedenen Gläsern und so. Das hat mich immer angemacht. Heute sehe ich das viel lockerer. Ich kann ja auch verschiedene Gläser fü verschiedene Getränke benutzen, nur halt ohne Alkohol.
Jetzt schweife ich schon ab. Also am besten, Du denkst gar nicht daran, nie wieder zu trinken. Du nimmst es Dir immer nur für heute vor. Deshalb auch der Spruch "gute 24 Stunden".
Ich bin selbst erst seit guten 6 Wochen trocken und beschäftige mich natürlich auch mit dem "nie wieder".
Auch dabei hat mir das Board hier sehr geholfen. Wer sagt denn "nie wieder". Du selbst kannst jederzeit entscheiden. Ich bin zum Beispiel derzeit auf dem Gesundheitstrip. Abnehmen, Sport treiben, viel Obst und Gemüse essen, wieder jünger aussehen... Da passt Alk momentan nicht ins Konzept. Aber vielleicht will ich ja in 1-2 Jahren wieder trinken (alt und aufgeschwemmt aussehen, stress haben beim Alk-verstecken etc.)
Im Ernst: ich entscheide mal für jetzt (heute, morgen...), wer weiß was später kommt.
Aber auch was Angenehmes: mit jeden trockenen Tag mehr lässt auch der Saufdruck nach.
Trotzdem darf ich ärgerlich sein, keinen Alkohol mehr trinken zu wollen/dürfen/müssen. Mein Freund hat vorgestern neben mir einen Planters-Punch getrunken: ich habe solche Coctails geliebt! Da hat es mich extrem angekotzt, dass ich nicht kann. Aber nicht der Wunsch zugedröhnt zu sein, sondern da hat mir mehr der Geschmack gefehlt.
hallo Chrischi, . . . „mir grauts nur vor der Vorstellung, nienienie wieder etwas zu trinken“ Und ich bin froh darüber, dass dem so ist: ich brauche nienienie wieder zu trinken. Wenn du mit dir selbst zufrieden bist, dann ist ja in Ordnung. Oder doch nicht so ganz?? Also nur einzelne Teile deiner Seele reparieren? Denn dein Leben ist ja sonst ganz in Ordnung? Das geht nicht. Entweder machst du unerschrockene Generalinventur, schaust doch auch mal in die dunklen Kellerverliese, mit dem Ergebnis danke nein zum Alk, oder du wirst wohl noch eine Weile an dir selbst „herumleiden“ müssen. Deine . . . „doch viele angenehme Erinnerungen an den Alkoholgenuß“ werden dir wohl behinderlich sein, solange du en Alkohol „genießen“ kannst Gruss Max
nach fast zwei Jahren sag ich jetzt auch aus vollem Herzen:
"Gott sei Danke,daß ich Das nicht mehr brauche!!!!"
Körperlich konnte ich mit dem Zeug noch nie umgehen,psychisch brauchte ich meine "Krücke" aber unbedingt....
Es gehörte früher für mich auch zum "Lifestyle" dazu,mit Alkohol umgehen zu können oder bei Gelegenheiten zu trinken...
Aber das verliert sich.Ich hab mich innerlich dafür entschieden eine "Abstinenzlerin" zu werden. Alkohol habe ich für mich als "Gift" erkannt,daß mir die Hirnzellen und noch mehr wegpustet.So kann ich mittlerweile ohne Bedauern auf das Gesöff verzichten.
Und wenn andere sich das Hirn wegdröhnen,denke ich mir nur:
"Macht ihr mal schön... und ich wünsch euch ein fröhliches Aufwachen...."
@Max: Du hast recht. Entweder ganz oder gar nicht. Ich habe mich für gar nicht entschieden, denn ein wenig trinken geht bei mir nicht (wie mir mein "Experiment" gestern ja bewiesen hat.) Das mit dem "Grauen" vor einem Leben ohne Alkohol war eher so gemeint, daß mir die Tragweite meiner Entscheidung bewußt geworden ist.
@Adobe & Alexandra: Ich sage mir jedesmal, wenn ich etwas trinken möchte: Was hast Du davon ? Du fühlst Dich (nicht wirklich) kurze Zeit besser, dann brauchst Du mehr und alles geht wieder von vorne los. Das will ich nicht mehr, also laß ich es sein.
PS: Mein erstes trockenes Wochenende war der Hammer: Freitag abend Geburtstagsparty, Samstag abend Geburtstagsparty, Sonntag Straßenfest -> alles bis spät in die Nacht hinein, der Alk floß in Strömen und ich war nüchtern. War schon lustig (eher erschreckend), seinen Nachbarn nachts um zwei nach drei Umdrehungen um die eigene Achse in die Hecke fliegen zu sehen, früher wäre ich da schon längst im Nirwana gewesen.)
Das einzig blöde waren die Fragen: "Christian, heute kein Bier ?", "Du kannst ja noch stehen ?" usw. laberfaselsülz von den Nachbarn. Aber da steh' ich drüber. Schwieriger war das Gespräch mit meiner Familie, aber sie hat sehr positiv reagiert.
Chrischi
[f1][ Editiert von stiga am: 23.07.2004 10:37 ][/f]
Nie wieder - da habe ich erst einmal gar nicht dran gedacht, weil ich ja mit dem "heute nicht" zu kämpfen hatte. Als ich das heute nicht gut hinter mich gebracht hatte und es viele Tage ohne Alk weitaus besser ging als mit, habe ich mir so meine ganz persönlichen Gedanken zu dem Thema gemacht, ohne Gruppe, nur durch Lesen - in Büchern und im Internet, zuletzt auch hier.
Ich habe zuletzt nur noch getrunken, weil meine Hände gezittert haben und ich nachts nicht mehr schlafen konnte. Der Alkohol war da schon lange kein Genuss mehr für mich. Es war meine Medizin gegen die Ausfälle im Körper, dem der Alkohol fehlte.
Und da will ich garantiert NIE wieder hin. Für mich heißt es nicht "Ich will nie wieder trinken" sondern "Ich muss nicht mehr trinken".
Und ich vermisse absolut nichts, weil es mir jetzt gut geht und ich nie mehr Ängste ausstehen muss, dass man mir auf die Hände schauen und merken könnte, dass ich krank bin.
Ich habe mich befreit und nichts aufgegeben!
Dir wünsche ich alles Gute und hoffe, dass du für dein Leben die richtige Entscheidung triffst!
hallo Chrischi, du schreibst: "Das einzig blöde waren die Fragen: "Christian, heute kein Bier ?", "Du kannst ja noch stehen ?" usw. laberfaselsülz von den Nachbarn. Aber da steh' ich drüber" Das gibt es aber noch was "viel Blöderes", wenn alle deine Freunde trinken, mehr oder weniger, dann brauchst du eine neue Umgebung. Sonst bliebe es nämlich beim nur-nicht-trinken, und das trägt nicht. Gruss Max
ich war gestern auch auf einer "Party". Dort habe ich mich erst mal mit "ich muss noch fahren" aus der Afäre gezogen weil ich keinen Alk trinken wollte. Warscheinlich deswegen weil meine Trinkpause noch nicht so lang ist und ich immernoch Angst habe dass bald alles wieder beim Alten ist. Mit dem "nie wieder" kann ich mich auch noch nicht so richtig anfreunden aber mir reicht es wenn ich HEUTE nichts trinke ...
die schönen Erinnerungen mit Alkohol geisterten mir genauso, wie die Schlechten im Kopf rum. Solange sich alles in Grenzen hält und der Konsum am nächsten Tag keine Beschwerden verursacht, ist ja noch alles paletti. Aber die Dosis steigert sich im Laufe der Zeit und die Beschwerden genauso. Nach so einem "dicke-Kopf-Tag" kennst du bestimmt den Spruch: nie-wieder-Alkohol - was am nächsten Tag schon wieder vergessen ist. Jedenfalls ging es mir so.
Genau wie ich, kannst du mit Alkohol nicht umgehen und da hilft nur absolute Abstinenz. Dieses "nie wieder trinken" hatte sich bei mir am Anfang auf "heute nicht" beschränkt und mit zunehmender Trockenheit wurde es einfach selbstverständlich nichts zu trinken, weil ich an den Punkt kam, wo ich sagen konnte: "Ich brauche den Alkohol nicht mehr - selbst wenn ich es dürfte".
Stell dir mal vor, du hättest eine Allergie mit Atemnot oder furchtbarem Hautausschlag auf Obst oder die vielleicht geliebten Erdnüsse. Würdest du dann ein klitzekleines Stück Obst oder nur eine Erdnuss essen? Ich denke nicht, denn die Folgen sind dir nur zu gut in Erinnerung. Genauso ist es mit Alkoholismus. Wobei sich beim Alkoholismus die körperlich/seelischen Folgen nicht akut, sondern schleichend einstellen. Aber sie kommen. Früher oder später. Deshalb lass heute das 1. Glas stehen. Die erst kommenden Herausforderungen (Geburtstag, Weihnachten etc.) sind irgendwann HEUTE - und heute lässt du wieder das 1. Glas stehen.
Erst mal Gratulation zu Deinem Entschluß, und ich kann mich da nur meinen Vorrednern (-schreibern :gruebel anschliessen. Erstens wird der Alkkonsum immer mehr, bei mir wurden aus dem Bier am Abend auch mit der Zeit 6 oder mehr . Also habe ich mir am Anfang eine Trinkpause von einem Monat verschrieben, ein wenig später wollte ich drei draus machen, und mittlerweile sind es über 9 Monate geworden. Ich habe - auch mithilfe der tollen Leute hier - gelernt daß ich Alkoholiker bin und immer sein werde. Aber ich muß jetzt nicht mehr trinken !!! Ich brauche den Alkohol nicht mehr, mein Leben ist jetzt viel besser. Dieses Lernen war hart, aber wirksam.
Für mich stellt sich immer wieder eine Frage: Was zieht einen Alkoholiker, der erst seit kurzem trocken ist, oder trocken werden will auf Partys, Straßenfeste oder in die Stammkneipe ?
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.) Euphorisch fuhr ich zur Arbeit - am Nachmittag kamen wieder die Entzugserscheinungen, ich wieder zur Ärztin und schenkte ihr reinen Wein ein. Wir beschlossen, einen ambulanten Entzug zu machen. Die ersten zwei Tage waren echt Sch..., aber ich hielt durch und fühlte mich körperlich wirklich super, und seitdem eine Woche ohne Alk, ich weiß gar nicht, wann ich das das letzte mal hatte. In mir war die Entscheidung gefallen, nie wieder etwas zu trinken. Gestern dachte nun das schlaue Chrischilein (obwohl ich es durch Eure Berichte eigentlich hätte besser wissen sollen): schauste mal, ob Du nicht doch ein Bierchen trinken kannst (langer Arbeitstag, noch am Haus gebaut, zur Entspannung: blablabla). Lange Rede, kurzer Sinn: aus dem Bier wurden zwei und ein halbe Flasche Whiskey 
. Nun, ich habs kapiert - ich kann mit Alkohol nicht umgehen. (Wie war das mit der heißen Herdplatte ?) Meine eigentliche Frage: Ich habe kein körperliches Verlangen nach Alkohol mehr, ich will vom Kopf her auch nichts mehr trinken, mir grauts nur vor der Vorstellung, nienienie wieder etwas zu trinken. (Nicht zu Weihnachten, zum Geburtstag, etc. - es verbinden sich doch viele angenehme Erinnerungen an den Alkoholgenuß). Wie habt Ihr Euch da motiviert ???
und ich wünsch euch ein fröhliches Aufwachen...."
