Am Sonntag habe ich mal unseren Weinkeller "besucht" und den Lagervorrat gezählt. 32 Holzkisten gefüllt mit edlem Bordeaux-Wein, 250 weitere Flaschen Wein sowie 8 Flaschen Sekt. Was stand heute vor der Tür, als ich nach Hause kam? Eine neue Lieferung!!! Mann o Mann...
Nun, ihr fragt euch sicher, was hat das denn nun mit dem Thema zu tun.
OK, ich muss noch etwas zurückblenden. Mein Mann war seit jeher ein starker Trinker, vorallem trank er Cognac um Einschlafstörungen zu "bekämpfen". Mit der Zeit kam dann ein erheblicher Bier- und Weinkonsum dazu. Zudem habe ich ein Whisky-Depot in seinem Büro in der Firma entdeckt. Indiz dafür, dass er sich ab und an einen Schluck "gönnt" um damit Stress, Umsatzdruck und Aerger in der Firma zu neutralisieren. Kürzlich habe ich noch eine Flasche Whisky hinterm Bett entdeckt...! Nach und nach geriet leider auch ich in den Sog (1 Fl. Wein täglich). Er bat mich, nicht so viel zu trinken. Es sei ihm bewusst, dass er Alkoholiker sei ... Zitat: Du bitte nicht auch noch ...
In letzter Zeit habe ich ihn öfters gebeten, er soll doch bitte keinen Wein mehr kaufen. Seine Antwort war: Du säufst ihn ja weg, und die edlen Tropfen kann man lagern, die trinke ich dann, wenn ich im Ruhestand bin (dauert noch 10 Jahre bis dahin!) Vor einiger Zeit habe ich ihm eröffnet, dass ich nicht mehr (so viel) trinken möchte, denn es machte sich immer mehr und mehr ein Unbehagen in mir breit. Er meinte, dass ich seine volle Unterstützung hätte, und er hat sich auch so verhalten. Ich stand es leider nicht lange durch, aber am Sonntag habe ich mich mit eurer Unterstützung für ein Leben ohne Alkohol entschieden! Meinem Mann habe ich noch nichts davon erzählt.
Nun kommt aber dazu, dass mein Mann mich am Sonntag bat, ihn in Zukunft zu ermahnen, dass er nicht so viel trinken soll! Morgen kommt er von einer Auslandreise zurück. Wie soll ich mich verhalten? Ihm helfen? Ich würde es gerne tun, aber brauche ich die Kraft nicht für mich selber? Wer weiss was dazu?
ich bin so sprach-und ratlos,daß ich doch schreiben muss...
Also,rekapitulieren wir mal:
Du hörst mit dem trinken auf,was ja schon schwer genug ist...dann bist du noch dazu mit einem Alki verheiratet,den du in Zukunft kontrollieren sollst...
Tolle Wurst.Klar,das mit dem Kontrollieren und Ermahnen wird wohl klappen,dafür wird schon Kollege Saufdruck sorgen....denn trocken werden ist eine Sache,trocken bleiben noch weit aus schwieriger....
Aber ob du mit dem Frust umgehen kannst,wenn er sich weiter zukippt und mit Sicherheit nicht auf dich hören wird....das ist eine andere Frage.
Dazu sage ich nun erst mal gar nichts.Da würde ich allerhöchstens sagen,lass es auf dich zukommen und schau mal,wie sich das entwickelt....
Ich danke dir für die schnelle Antwort. Genauso stell ich es mir vor, dass ich das mal auf mich zukommen lasse.
Ich schöpfe sehr viel Kraft aus euren Beiträgen in diesem Forum, und dafür bin ich sehr dankbar. Irgendwie war ich immer eine Kämpferin, und ich werde es schaffen!!
Im Grundsatz ist ja mein Mann für sich selber und seine Gesundheit verantwortlich. Aber weisst du Biene, irgendwie hatte ich in unserer Ehe immer eine Art Vorbildfunktion, obwohl er Manager einer Firma mit 60 Leuten ist, und diese bis anhin erfolgreich geführt hat. Wenn es mir gut geht, geht es ihm auch gut, wenn es mir schlecht geht, geht es ihm noch schlechter, wenn ich nicht trinke, trinkt er weniger... Fällt mir ein, ich habe dieses Verhaltensmuster noch gar nie hinterfragt..
ich würds mit ihm probieren, zusammen den Alkoholkonsum einzustellen. Wenn ihr es beide ernsthaft betreibt, kann das die Beziehung sicher bereichern. Auf jeden Fall wird er seine Konzepte umstellen müssen: Damit man durch Alk einschlafen kann, muß man schon ungesunde Mengen benutzen. Hoffentlich ist er nicht schon mehr drauf, als er wahr haben will. Eine strikte Abstinenz, von ich sage mal drei Monaten, sollte er schon ausprobieren. Da sollte man sich eigentlich darüber klar werden, ob oder wie tief man schon drinsteckt.
Zuallererst würde ich an deiner Stelle wirklich das eigene Problem angehen, nämlich zu versuchen, mich zu einem zufrieden trockenen Menschen zu entwickeln. Damit hat man so viel zu tun, dass man eigentlich vollauf beschäftigt ist. Wenn ich aber lese, wie viele Flaschen sich in eurem Keller stapeln und anscheinend immer wieder neue hinzukommen, werde ich doch etwas skeptisch.
Dir traue ich zu, dass du deinen Wunsch durchsetzt, nicht mehr trinken zu wollen, aber meinst du, du kannst deinen Mann abhalten?
Ich glaube, diese Aufgabe ist für einen Menschen zu viel.
Daher finde ich den Vorschlag von Fallada gar nicht so schlecht, das gemeinsam anzugehen. Nicht weniger zu trinken, sondern erst einmal gänzlich aufzuhören. Es wird sich zeigen, inwieweit das machbar ist.
Ich vermute aber mal, dass dein Mann schon aus gesellschaftlichen/geschäftlichen Gründen gar nicht ganz aufhören möchte. Ein schwieriges Unterfangen
Meiner Meinung hilft da einfach nur Ganz oder gar nicht, nur ein bißchen aufhören geht einfach nicht, wenn man (dein Mann) schon so tief drin steckt.
Mehr als Abwarten wird da trotz eifriger Mitarbeit deinerseits wohl kaum möglich sein
Ich wünsche euch alles Gute und dir besonders viel Kraft
Ich danke euch allen für die Beiträge. Jutta, schön von dir zu lesen !
Ich muss / darf gleich zur Arbeit. Ich möchte aber noch etwas zu meinem Beitrag hinzufügen. Mein Mann möchte/will lediglich wenigertrinken - sprich kontrolliert - , er hat sein Ziel sogar präzise formuliert: 1 Flasche Wein pro Abend!
finde ich doch ein recht schwieriges Unternehmen, vor allem für Dich.
Du willst abstinent leben und sollst zusehen, wie einer jeden Abend 1 Flasche Wein trinkt.
Inzwischen bin ich in der Lage und es macht mir nichts aus, anderen beim trinken zuzusehen. Es würde mir aber sehr schwer fallen, jeden Abend meinem Mann zuzusehen. Ich hätte nichts gegen ein Gläschen zum Essen einzuwenden aber über einen Zeitraum von einer Flasche, das wäre mir doch zuviel.
Übrigens, mit 1 Flasche Wein täglich habe ich es geschafft Alkoholiker zu werden.
Und wie hoch ist der Konsum Deines Mannes wenn 1 Flasche kontrolliertes Trinken ist? Für mein Empfinden geht diese Menge schon über kontrolliertes Trinken hinaus.
Da kannst Du wirklich nur abwarten und sehen, ob Du das aushältst.
da wünsch ich Dir viel Glück - es wäre die Quadratur des Kreises, das hinzukriegen.
Falladas Vorschlag finde ich wäre der einzig gangbare.
In meinem Weinkeller sieht's in etwa so aus wie bei Euch und es begann so, dass ich vorschlug, einmal 6 Wochen gar nichts zu trinken. Mir fiel und fällt es überhaupt nicht schwer (ich habe aber nie übermäßig getrunken, sondern höchstens ein gutes Glas zum Essen), mein Mann (gehört auch zu der erfolgreichen Sorte) trank heimlich oder flüchtete... Bis zu den nächsten Exzessen.
Wie bitte sollst Du ihn kontrollieren? Es ist - wie ich es nunmehr verstehe - ein Versuch des Abgebens von Verantwortlichkeit seinerseits.
Ich bin zu 100 % damit gescheitert, den Versuch war es mir dennoch wert, vielleicht bloß um drauf zu kommen, dass es nicht geht, und dass ich in 1. Linie für mich und mein Verhalten die Veraltwortung zu tragen habe. Dazu gehört auch - das Thema das mich sehr beschäftigt im Moment - das Auseinandersetzen mit der eigenen Sucht - der Co, die gar nicht so viel anders ist als die Alkoholsucht, ohne den Stoff halt.
Tja, Adobe, ich wage den Versuch. Ich halte euch auf jeden Fall auf dem laufenden, ob's funktioniert. Ein kleiner Lichtschimmer (oder ist das jetzt gar ein Ablenkungsmanöver?), er trinkt vorzugsweise Bordeaux-Wein, der schmeckt mir nun mal überhaupt nicht!
Elfie, du hast schon richtig interpretiert: Er gibt die Verantwortung ab, an mich! Eigentlich sehr nett, findest du nicht auch?! Da war ich doch etwas voreilig, als ich ihm zugesagt habe, dass ich IHM helfe... Sorry für meinen Sarkasmus. Aber:
Ich war mit ihm notfallmässig beim Arzt > Nervenzusammenbruch > als es in der Firma massive Probleme gab.
Ich war mit ihm zum Autogenen Training. Der Leiter fragte mich dann unverblümt: Wer schaut überhaupt zu Ihnen (mir) ?. Ich war perplex.
Ich war mit ihm beim Naturheilpraktiker, eben wegen den Einschlafstörungen.
Und jetzt noch das... ?
Ich glaub, ich gehe nochmals ernsthaft "über die Bücher".
ich habe es probiert: meinen Mann vom Saufen wegzubekommen. Wochenlang, monatelang, jahrelang ... Am Ende war ich völlig kraftlos und verzweifelt. Es ist ein sinnloses Unterfangen, das tausende vor uns versucht haben. Nur wenn es Deinem Mann wirklich ernst ist, wenn er sich selbst eingesteht, ich bin süchtig, kann er und nur er etwas ändern.
ZitatIch war mit ihm notfallmässig beim Arzt > Nervenzusammenbruch > als es in der Firma massive Probleme gab. Ich war mit ihm zum Autogenen Training. Der Leiter fragte mich dann unverblümt: Wer schaut überhaupt zu Ihnen (mir) ?. Ich war perplex. Ich war mit ihm beim Naturheilpraktiker, eben wegen den Einschlafstörungen. Und jetzt noch das... ?
Sag mal, schreibst Du jetzt meine Geschichte? *g* Genau so bin ich hineingerutscht. Mein Mann hatte, vermutlich aufgrund einer familiären Belastung, schwere Depressionen. Ich habe neben ihm gestanden, ich habe ihn unterstützt, wo ich nur konnte, bis endlich, endlich sich die Krankheit langsam zurückzog. Es kostete mir und auch ihm viel Kraft. Ja, nach dem gleichen Schema, dachte ich, wird wohl auch der Trinkerei beizukommen sein. Ein völliger Trugschluss!
Liebe Marinne, nimm all Deine Lebenslust, Deinen Elan und ändere etwas an Deinem Trinken. Lass das erste Glas stehen. Du das schaffst das! Vielleicht bewirkt das ja auch bei Deinem Mann eine Veränderung. Es kann aber auch sein,dass er noch das (nicht funktionierende) kontrollierte Trinken üben möchte. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass mein Mann jahrelang versucht hat, kontrolliert zu trinken. Irgendwann war es ihm dann wohl doch klar: DAS GEHT NICHT! Aber es ist ihm selbst klar geworden. Meine ganzen Reden hätten das nie geschafft.
ich möchte meine Haut nicht mit deiner tauschen Sein Ziel "nur" eine Flasche pro Tag finde ich - aus meiner heutigen Sicht - schlicht indiskutabel. Es gibt nicht einen Grund/Vorwand für diese Menge. Ich habe (extra für euch!) mal eines von den jetzt nutzlos in der Vitrine rumstehenden "Bordeaux"-Gläsern hergenommen: Mit Anstand gefüllt braucht das 150ml... Und wenn man ehrlich ist, bringt nur dieses eine/erste Glas Genuß. Danach kommt doch nur noch Routine und die Gier nach dem einen Wirkstoff: Alkohol. Hat dein Mann denn das wenigstens schon klar, daß sein Verbrauch absolut nicht normal ist? Ich würde aus der Entfernung sogar vermuten, er ist abhängig. Hoffentlich braucht er nicht erst eine gravierende Fehlentscheidung oder so nach einer vollen Bedröhnung, um aufzuwachen.
Ich wünsche es euch, daß ihr zu den Trinker-Ausnahme-Erscheinungen gehört,
ich kann dir nur empfehlen die Rolle des Aufpassers und Vordenkers für deinen Mann nicht zu übernehmen. Er ist doch im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte und als Manager dürfte er sehr wohl wissen, was Entscheidung und Verantwortung bedeutet. Er kann zwar das kontrollierte Trinken probieren, aber es wird nicht funktionieren.
Und eine Flasche Wein am Abend, ist für mich kein kontrolliertes Trinken,das ist Sucht. Vor allem, wenn der eigentliche Konsum DAHIN zurück geschraubt werden soll. Der "Geschmack" ist bei diesen Mengen auch nur die Ausrede für die alkoholische Wirkung. Und ich habe große Bedenken, dass dein Mann bei diesem Konsum sein Rentenalter in 10 Jahren überhaupt gesund erreicht.... Tja, und die liebe Marinne soll jetzt aufpassen und untersützen.....und wehe, sie macht das nicht richtig..... Ich höre schon die Schuldzuweisungen, Begründungen, Ausreden usw.
Da fällt mir das banale Beispiel mit einer Diät ein. Wenn ich VERSUCHE, abzunehmen und mein Essverhalten ändere, dann würde ich auch niemand anders beauftragen, der das im Auge behalten soll. Und ich würde mich irgendwann ärgern, wenn die Sprüche kommen: du wolltest doch weniger essen (trinken).....DAS wolltest du doch nicht mehr essen (trinken)......usw.
Also esse (trinke)ich bestimmte Dinge heimlich. Diese Verhaltensmuster hatte ich auch. Bis ich meine alten Gewohnheiten wieder "offiziell" übernommen habe, weil es mit dem Abnehmen (Saufende) nicht so einfach ist, wie ich dachte.....Dabei muss ich zugeben, dass ich es gar NICHT RICHTIG WOLLTE.....es waren halbherzige, zum Scheitern verurteilte, Versuche. Das liegt ALLES in MEINEM Verantwortungsbereich. Das kann ich nicht abtreten.
Deshalb Marinne, konzentriere dich auf DEINE Trockenheit. Das ist bei deinen Umständen schon schwierig genug.
Ich kann leider im Moment noch nicht darauf eingehen. Es geht los! Ich habe soeben einen Anruf von meinem Mann erhalten. Er ist unterwegs vom Flughafen nach Hause, und .... ich soll doch schon mal eine Flasche Roséwein kühlstellen .....
Uff, die Berichterstattung folgt bald.
Aber mir ist heute schon mal klar geworden. Die Aufpasser-Rolle übernehm ich auf keinen Fall!! Hab ja schon genug mit mir zu tun.
Elfie ... stimmt ... Dienerin bin ich ja auch noch! Fällt mir schon gar nicht mehr auf
Aehm, muss das gleich auch mitabschaffen, hast recht. Nur, als er anrief, wusste er ja nicht, dass ich nicht mittrinke. Ich bin ja erst seit drei Tagen trocken und heute ist der erste Abend, wo wir wieder zusammen sind. Er hat denn auch gleich 2 Gläser auf den Tisch gestellt. Ich habe ihm aber gesagt, dass ich nichts trinken will.
Er wollte nur noch wissen, ob ich diese Woche nichts getrunken hätte ... aber da fesselte schon der Fussball wieder seine (und auch meine) Aufmerksamkeit.
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Meinem Mann habe ich noch nichts davon erzählt. 
Morgen kommt er von einer Auslandreise zurück. Wie soll ich mich verhalten? Ihm helfen? Ich würde es gerne tun, aber brauche ich die Kraft nicht für mich selber? 
Wer weiss was dazu?
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