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Saufnix  
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Dieses Thema hat 45 Antworten
und wurde 4.014 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
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heiki36 Offline



Beiträge: 15

05.06.2004 07:42
RE: so fings an - wer hat es \'alleine\' geschafft? Zitat · Antworten

hallo
ich bin 36, tochter eines alkoholikers und trinke seit jahren zuviel.
durch die vorbelastung in der familie habe ich mich intensiv mit dem thema beschäftigt.
mein problem ist, dass ich mir zwar meine alkoholkrankheit eingestehe, mich aber quasi im gegensatz zu den meisten alkoholikern, die eher verschweigen und leugnen, mit meiner eigenen offenheit belüge..
ich trinke manchmal wochenlang nicht, dann gehe ich ab und zu mit freunden aus, trinke 3-5 sekt, bin natürlich betrunken, fühle mich aber wohl (das gefühl kennen hier wahrscheinlich viele!)...
und dann kommt der altbekannte kontrollverlust, so alle 1-3 monate, je nach der übrigen psychischen verfassung oder den äussseren umständen
da trinke ich solange, bis freunde von mir meine jacke suchen und mich ins taxi setzen müssen...
und das macht mich verrückt
ich bin mir einerseits bewusst, dass ich unwiderruflich alkoholikerin bin, denke aber, solange ich ab und zu ausgehe und "nichts passiert" ist alles in ordnung
das ist aber falsch!
das fatale an meiner situation ist glaube ich, dass ich schon vor 8 jahren festgestellt habe, dass ich alki bin, seitdem aber meistens so argumentiere (meistens in zeiten wo "alles gut geht"), dass ich diese krankheit zwar habe, aber in einem sozial verträglichen mass...
ich bin angestellt, ernähre mich gesund, habe einen freund, ein paar gute freunde, bin offen, komme mit allen gut zurecht, habe keine schulden, auch noch nie einen job verloren oder eine beziehung zerstört (das heisst, mein desolater betrunkener zustand hatte keine schwerwiegenden folgen, aber ich will nicht warten bis es soweit ist!)
probleme habe ich natürlich trotzdem, so wie jeder...
also wenn ich zb hier in diesem forum lese was manche leute für schlimme probleme und krankheitsbilder haben, fühle ich mich fast wieder gesund
weiss aber, dass das ein trugschluss ist
was ist das? "wohlstandsalkoholismus"?
eine therapie zu machen ist mir unheimlich, mein vater hat das jahrelang versucht und ich hab das als teenager mitbekommen.. das war eine erbärmliche katastrophe, und mit 54 ist er dann letztendlich doch gestorben...
wenn ich freunde nach solchen abenden darauf anspreche dass ich verdammt noch mal krank bin und nur eine einzige lösung habe, nämlich abstinenz, dann nimmt mir das keiner ab...
es scheint in der öffentlichkeit ist ein alkoholiker nur jemand, der sozial nicht verträglich ist, sich prügelt und das auto gegen die wand fährt
vielleicht schreibe ich auch deswegen hier, weil meine freunde es zwar gut meinen, mir aber einfach nicht helfen können, weil sie keine ahnung haben (oder sich selbst angegriffen fühlen wenn sie auf einmal mit mir bis morgens um 5 nicht mehr saufen können...)
ich weiss garnicht warum ich so viel schreibe
es gibt darauf nur eine antwort...und die könnte ich mir selber geben
zur suchtberatung
hat das vielleicht auch jemand ohne suchtberatung geschafft?
ich weiss, dass ein fehler von mir ist immer alles alleine schaffen zu wollen
ausserdem wird mir einfach nicht klar, welcher typ des alkoholismus das ist, da die beschreibungen da so weit auseinandergehen
achso: 2x war ich schon bei einer beratungsstelle, in verbindung mit anderen problemen (einmal nicht fertiggeworden mit trennung, und einmal nicht mit umzug)
da kommuniziere ich das alkoholproblem zwar, aber so richtig ernst hat mich niemand genommen...
danke


NoAlktoday Offline




Beiträge: 654

05.06.2004 09:27
#2 RE: so fings an - wer hat es \'alleine\' geschafft? Zitat · Antworten

Hallo Heiki,

erst einmal Herzlich Willkommen hier am Board!

Es schreibt sich so einfach - ich bin vorbelastet, Tochter eines Alkoholikers. Aber letzten Endes hast du das Elend gesehen und trotzdem hat es dich nicht davon abgehalten, selber zu trinken.
Mir erging es nicht anders, nur, dass ich selber inzwischen 55 Jahre alt bin und bei Weitem nicht die Absicht habe, jetzt schon den Löffel abzugeben. Und aus dem Grunde habe ich mich vor ca. 20 Monaten für die Abstinenz entschieden.

Ich habe es nicht an die große Glocke gehängt und von einem Tag auf den anderen das erste Glas stehen lassen. Und ich habe es alleine geschafft.
Nach deinem Trinkverhalten zu urteilen, sollte es dir auch nicht zu schwer fallen.
Wenn du aber sehr labil bist, würde ich schon zu Suchtberatung und Selbsthilfegruppe raten - nur, das muss eben jeder für sich selber entscheiden. Ich bin gut ohne ausgekommen, aber vielleicht liegt es einfach daran, dass es bei mir merklich Klick gemacht hat und ich festgestellt habe, dass ich gar keinen Alkohol mehr will.
Da mich auch keine angenehmen Erinnerungen mit Alkohol verbinden, kann ich also gut darauf verzichten, habe weder Suchtdruck noch das Verlangen, alkoholgeschwängerte Partys zu feiern. Ich kann auch mit Saft lustig sein

Und ein gutes Gewissen, dass man seinem Körper nicht zu viel zumutet, ist ja auch allerhand wert. Es wiegt so manche Situation auf, in der man sich früher durch den Alkohol (vielleicht) gut gefühlt hat.

Ich sage mir jeden Tag "No Alk today" und lebe seit dieser Zeit weitaus bewusster und besser.

Lieben Gruß
Jutta


felidaela Offline




Beiträge: 796

05.06.2004 09:38
#3 RE: so fings an - wer hat es \'alleine\' geschafft? Zitat · Antworten

Guten Morgen Heike,

das kommt mir alles sehr bekannt vor. Auch bei mir lief alles problemlos, wie ich aber heute feststelle: wegen des Alkohols.

Das, was du da aufzählst, sind Rechfertigungen für dein Trinken. Auch ich war offen, habe jedem erzählt, dass ich Alkoholproblem habe. Wurde belächelt. Das erste Mal tat ich das 1994 zu Ostern, da trank ich dann 4 Monate nichts. Die Zeit war schwer, denn ich war neidisch, konnte mir nicht vorstellen, nie wieder was zu trinken, weil ich eben nur so von außen WUSSTE, dass ich ein Alkproblem habe. Ich habe fast weitere 10 Jahre gebraucht, dass dieses Wissen IN mir ankommt, um endlich tatsächlich zu kapieren, zu kapitulieren.

Ausschlaggebend ist nämlich nicht, was die anderen sagen, sondern allein, was DU fühlst/denkst. Deine Freunde werden dich wohl nicht unterstützen.

Um auf den Anfang zurück zu kommen: Meine Beziehung geht gerade auseinander, weil ich massive Näheprobleme habe. Das habe ich auch immer in die Welt getönt. Sagte sich so leicht. Mit 'ner Flasche Wein am Abend war ja alles wieder geritzt. Die Feten waren toll, Nähe war möglich. Jetzt habe ich mich aber immer weiter zurück gezogen und mein Freund war (zu Recht!) der Meinung, dass er so nicht mehr mit mir zusammen leben will.

Ich trinke seit Ende Januar nicht mehr. Das ist noch nicht so lange, aber ich tue das diesmal mit einer ganz anderen Einstellung. Mit Respekt vor dem Alk, weil er mir schadet. Da ist kein Neid mehr und ich habe sogar schon die ersten Feiern ausgelassen erlebt. Habe getanzt, war dabei. Ich hatte immer so 'ne Angst, dass ich ganz anders sein würde, wenn ich nicht mehr trinken würde, dachte, dass da keine Lebensfreude wäre. Ich galt in meinen Trinkpausen dann auch als Spaßbremse.

Na gut, dieses Näheproblem habe ich nach wie vor und bin erstmal ganz froh, dass ich jetzt allein sein kann, um mich dann irgendwann da ranzutasten, dann ohne Alk – mit Gruppen (wobei keine SHG).

Meine Mutter ist auch Alkoholikerin. Sie hat viel verloren, bevor sie aufhören konnte.

Heike, geh‘ in dich, frage dich, warum du aufhören WILLST. Willst du?

Noch gab es keine größeren Probleme und ich habe den Eindruck, dass es bei dir auch so ist, dass es die nicht gibt, weil du trinkst. Ich hatte auch immer Angst, dass da irgendwann mal was passieren würde. Fragte mich, muss es denn erst so weit kommen? Dabei habe ich meinen Abstieg nicht bemerkt. Habe immer nach „Draußen“ geguckt, ob da eine Lawine am Anrollen ist, dabei grollte es innerlich. Ich bin allen Problemen mit Hilfe des Alks aus dem Weg gegangen, deswegen hatte ich eben keine. Aber ich hatte auch keine Freude mehr am Leben, jedenfalls nicht ohne Alk. Das war meine Abhängigkeit, nicht die körperliche.

Du fragst, wer es allein geschafft hat? Warum willst du da allein durch? Was macht dir Angst bei dem Gedanken, Hilfe in Anspruch zu nehmen?

Meine Angst war es, es wieder nicht zu schaffen und dann die Bemerkungen und Blicke der Anderen ertragen zu müssen. Außerdem hatte das sowas von Endgültigkeit. Ich fühlte mich schon bei dem Gedanken in eine SHG zu gehen unter Druck, es schaffen zu müssen, denn ich war schon in vielen SHGs und habe immer wieder angefangen zu trinken.

Ich will dir nichts ausreden, viele machen mit diesen Gruppen gute Erfahrungen, mein Weg ist offenbar ein anderer. Außerdem habe ich ja dieses Näheproblem und die Gefahr, dass mir Leute aus der Gruppe nahe kommen, ist sehr groß.

Was hindert aber dich? Liegt genau da schon der Grund des Trinkens?

Ich wünsche dir alles Gute.


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

05.06.2004 10:06
#4 RE: so fings an - wer hat es \'alleine\' geschafft? Zitat · Antworten

Hallo Felidae,

gerade WENN man so ein massives Problem mit Nähe ect.hat,ist der erste Schritt in eine neue Zukunft,gerade diese Ängste ect. bei den Wurzeln zu packen...und in eine SHG zu gehen oder sogar eine Therapie zu machen.

Alles andere wäre unsinnig und der Rückfall ist quasi vorprogrammiert.

Sich seinen Ängsten stellen,auf Konfrontationskurs gahen,

das stellt dann die Erlösung/Auflösung der Konflikte dar.

Und das ebnet dann den Weg in eine neue Zukunft.Denn ewig kann man einfach nicht vor sich selbst flüchten...Diese Ängste werden dich spätestens in der nächsten Beziehung erneut einholen!

Und noch was: Gerade dieses "Nahe-kommen" der anderen Gruppenmitglieder,das du als mögliche Gefahr wertest,ist eine Riesen-Chance,auch mal hinter die Kulissen der anderen Menschen zu schauen.
Um zu bemerken,daß auch andere ihr Päckchen zu tragen haben,Komplexe,Selbstzweifel,unschöne Vergangenheiten ect.pp.
Dort will niemand dem anderen Etwas,da ist jeder wahrlich mit sich selbst genug beschäftigt.....

[f1][ Editiert von Biene2 am: 05.06.2004 10:12 ][/f]


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

05.06.2004 10:51
#5 RE: so fings an - wer hat es \'alleine\' geschafft? Zitat · Antworten

Hi Heiki !

Willkommen hier auf dem board !

Zitat
dass ich diese krankheit zwar habe, aber in einem sozial verträglichen mass...



... also ich kann dir nur erzählen, wie es mir ging.
Ich bin auch nicht auf der Parkbank gelandet oder habe in Kneipen randaliert . Das ist eben leider oft das Bild eines Alkoholikers. Dabei geht doch dieses Problem durch alle Gesellschaftsschichten, und mit unterschiedlichen Folgen für jeden einzelnen.
Letzten Endes ist es doch egal.
Damit meine ich, wenn du ein Problem mit deinem Trinkverhalten hast, so reicht das doch, oder nicht ?
Es geht doch einzig und allein um dich. Was deine Freunde darüber denken, - die dir dabei sicher auch nicht helfen können - ist doch völlig wurscht.
Wenn du etwas verändern willst, weil es dir damit nicht gut geht, dann tue es !
Und wenn du merkst, es geht doch nicht so einfach alleine, gehe in eine SHG, da sitzen dann Menschen die haben Ahnung.
Ich trank auch nicht täglich, aber mir war es im Prinzip irgendwann völlig gleichgültig ob ich nun in ein Schema des Quartals-Problem oder sonstwas Trinkers passe.
Ich wollte so nicht mehr weitermachen.
Diese Nabelschau nach außen - "guck mal ich bin Alkoholiker " - was erwartest du von deinen Freunden ?
Mitleid ? Wiederspruch, um das Glas weiter heben zu können ?
Es geht nur um dich !
Wirklich gute Freunde ( und nicht nur Saufkumpane ) akzeptieren deine Entscheidung.

Gruß
Bea


felidaela Offline




Beiträge: 796

05.06.2004 11:34
#6 RE: so fings an - wer hat es \'alleine\' geschafft? Zitat · Antworten

Hallo Biene,

klar, hast ja recht und wie gesagt, ich gehe in zwei Gruppen. Beide aber verhaltenstherapeutisch geführt. Es sind keine Selbsthilfegruppen. Es ist doch klar, dass mir ohne Alk diese Angst erst recht den Nacken hochkriecht und ich mich erstmal ein bissel schützen muss.

Die Erfahrungen, die du über die Gruppen schreibst, mache ich gerade - eben in meinen Gruppen. Ja, es tut mir gut zu sehen, dass alle irgendwie "schief gewickelt" sind und dass das gar kein Drama ist.

Aber ich brauche Zeit und die Näheangst wird kein Grund mehr zum Trinken sein, lieber gehe ich dem ERSTMAL aus dem Weg, um mich dann langsam vorzutasten, und meine Grenzen ziehen zu lernen. Denn noch kann mich jeder vereinnahmen, mir seinen Willen fast diktieren, und darin verliere ich mich immer. Also erstmal Abstand. Selbstfindung - die bereits eingesetzt hat. Es macht Spaß, mich kennen zu lernen.

Ich schaff das schon, spüre es ganz deutlich. Und ich habe Zeit.

Liebe Grüße


heiki36 Offline



Beiträge: 15

05.06.2004 12:21
#7 RE: so fings an - wer hat es \'alleine\' geschafft? Zitat · Antworten

vielen lieben dank für eure antworten
jetzt habe ich schon 2 mal eine ausführliche antwort geschrieben, und jedesmal ist mein rechner abgestürzt...
jetzt ist mir die zeit weggelaufen
ich wünsche euch ein schönes wochenende und werde nächste woche antworten, ich habe nun viel gelesen, über das ich bis dahin nachdenken kann


fallada Offline



Beiträge: 2.386

05.06.2004 17:41
#8 RE: so fings an - wer hat es \'alleine\' geschafft? Zitat · Antworten

Hallo Heiki,
"jetzt habe ich schon 2 mal eine ausführliche antwort geschrieben, und jedesmal ist mein rechner abgestürzt..."

Ich glaube, dein Rechner braucht auch eine Therapie
Kleiner Tip: Text in einem simplen Programm (notepad/kwrite) vorschreiben und dann per copy&paste in deinen Beitrag übernehmen. Spart dialup/Telefon- Benutzern auch paar Cent...

Viele Grüße,

fallada


heiki36 Offline



Beiträge: 15

08.06.2004 22:34
#9 RE: so fings an - wer hat es \'alleine\' geschafft? Zitat · Antworten

hallo ihr lieben
noch einmal vielen dank für eure unterstützung
ich bin momentan unglaublich im stress, arbeite jeden tag 9h und helfe abends noch einem freund bei einer diplomarbeit...
so bleibt wenig zeit zum nachdenken, was einerseits gut, andererseits vielleicht auch schlecht ist
;-)
ich bin momentan wieder etwas zur ruhe gekommen, suche nicht mehr von heute auf morgen nach einer lösung oder heilung
meine "pause" dauert ja erst eine woche an, aber bisher war es sehr beeindruckend
ich habe zwar nicht täglich getrunken, vielleicht 1-2mal in der woche, mir aber schon lange bewusst keine gedanken mehr darüber gemacht ob ja oder nein
ich war arbeiten (am wochenende, in einer kneipe, dort trinke ich selten nach der arbeit, da ich mit dem auto hinfahre, diesmal war ich ohne auto, das wäre sonst auf jedenfall ein grund gewesen...)
es war sehr seltsam, ich habe die gäste beobachtet und mir bei 2, oder 3 echte sorgen über ihre trinkgewohnheiten gemacht
da war ein junges mädchen, die hat einen wein nach dem anderen in sich reingeschüttet...das fand ich ganz furchtbar, das war wie ein spiegel
ausserdem habe ich noch mit meinem freund seinen geburtstag gefeiert, er hat nicht mal gemerkt, dass ich keinen alkohol trinke, aber wie gesagt, ich bin ja auch nicht so ein "oft"-trinker, sondern eher ein "in grossen abständen viel zu viel trinker"
und das hat er im letzten jahr seit wir zusammen sind erst 2 mal mitbekommen
und er trinkt gottseidank kaum, nach 3 bier wird ihm übel...
und dann waren wir am sonntag den ganzen tag auf einem volksfest
das wetter war schön, die stimmung strahlend, und ich hätte auch sonst gerne diesen anlass wahrgenommen, um zu "feiern"
aber eigentlich nimmt man damit der sonne, die so strahlt total den glanz (oh, so prosaisch will ich das eigentlich garnicht schreiben.. aber ich habe es so empfunden, da ist alles nett und schön, warum denn dann taubmachen, egal ob mit 2 oder 20 wein....)
was noch?
ich habe mit einer diät angefangen, fahre jetzt jeden tag mit dem fahrrad zur arbeit, koche mir etwas, so oft es geht, egal wann ich heimkomme
vielleicht fülle ich mich gerade nur auf, und irgendwann bricht dieses "gerüst" zusammen, das wird sich weisen, aber momentan fühle ich mich sehr wohl
ich habe immer noch die hoffnung, dass ich in 3 monaten quasi garnicht mehr "zurück" will
ausserdem schaue ich natürlich jeden abend in dieses forum, damit ich nicht vergesse, um was es geht, wo ich herkomme, und wo ich hinwill

wenn das alles nicht klappt, meine adressen habe ich ja noch....die sind immer in meinem kalender dabei

liebe grüsse


Adobe Offline




Beiträge: 2.561

08.06.2004 22:51
#10 RE: so fings an - wer hat es \'alleine\' geschafft? Zitat · Antworten

Hallo Heiki,

schön, daß es Dir jetzt besser geht.

"aber eigentlich nimmt man damit der sonne, die so strahlt total den glanz"

Sehr schön, genauso habe ich heute empfunden, als ich im Strassenkaffee saß. Früher hätte ich das gar nicht gewürdigt.

Also ich habe das nicht so alleine geschafft wie Du. Bin zum Entzug in die Klinik. Sonst habe ich lange Zeit nichts gemacht, außer nichts zu trinken. In eine SHG bin ich erst viel später. Inzwischen gehe ich da auch nur noch sporadisch hin. Jetzt betrachte ich hier das Forum als SHG. Es hilft mir doch sehr.

Viele Grüße
Adobe


heiki36 Offline



Beiträge: 15

08.06.2004 22:57
#11 RE: so fings an - wer hat es \'alleine\' geschafft? Zitat · Antworten

hallo adobe
vielen dank für deine antwort
von "alleine geschafft so wie du" kann keine rede sein!
ich halte jetzt gerade mal eine woche die augen auf, und keiner weiss, was dazu führt, dass ich sie wieder zumache und so weitermache wie vorher..
aber ich habs nicht vor!
und natürlich habe ich es auch leichter, als viele hier, glaube ich, da bei meinem trinkverhalten keine entzugserscheinungen auftreten....
und jetzt muss ich ins bett!
morgen ist wieder ein sonniger tag
grüsse


Marieluu ( gelöscht )
Beiträge:

08.06.2004 23:03
#12 RE: so fings an - wer hat es \'alleine\' geschafft? Zitat · Antworten

Heiki,

ich habe es auch ohne Hilfe geschafft, doch jeder reagiert anders auf den Entzug.
Ich hatte auch keine Entzugserscheinungen, da ich nicht regemässig getrunken habe,bin allerding in eine Gruppe gegangen.Das erste Mal wurde ich nach 3 1/2 Jahren rückfällig
Jetzt brauche ich nicht mehr zu trinken, und das tut gut.
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Erfolg

liebe Grüsse
Marieluu


fallada Offline



Beiträge: 2.386

09.06.2004 09:57
#13 RE: so fings an - wer hat es \'alleine\' geschafft? Zitat · Antworten

Heiki,

mit Ferndiagnosen muß man ja vorsichtig sein, aber nach deiner Schilderung würde ich dich in den Typ "Quartalstrinker" (dämliches Etikett) einsortieren. Wie die Entzugserscheinungen bei denen sind, weiß ich auch nicht. Hallo an alle: Haben wir hier so einen Ex, der's aus eigener Erfahrung schildern kann? Ich war mehr der Pegeltrinker...
Vielleicht kommen die Entzugserscheinungen bei dir eben zyklisch (irrsinniger Saufdruck alle paar Monate)...? Sei also auf der Hut und werde nicht übermütig.

Alles Gute witerhin,

fallada


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

09.06.2004 13:39
#14 RE: so fings an - wer hat es \'alleine\' geschafft? Zitat · Antworten

Hallo Ihrs,

ich war so Eine.

Alle zwei bis drei Monate hab ich mir die Kante geben müssen.
Da soff ich dann zwei Wochen volle Kanne durch,quälte mich danach eine Woche lang durch den kalten Entzug ( am Ende sogar mit körperlicher Abhängigkeit),war danach höchst euphorisch und hätte Bäume ausreissen können....

So nach 4-5 Wochen ging es dann stimmungsmässig wieder abwärts und ich sammelte dann schon fleissig Vorwände,um wieder zuschlagen zu dürfen....

Tja,und dann ging es von vorne los.

Davon abgebracht hat mich dann meine Reha,denn so wurde dieses zyklische Saufen dann unterbrochen und ich lernte mich und meine Konflikte auszuhalten bzw.direkt zu verarbeiten.

Heute könnte ich mir keinen Umstand und keine Situation mehr unter Alk vorstellen.

Am Ende soff ich auch eigentlich nur noch,weil es mal wieder Zeit war....ohne grosse Lust oder Bedürfnis.
Im Gegenteil,am Ende war es mir sogar zu blöd geworden.Als wenn der vernünftige teil von mir gesagt hätte:

"Ey,was tu ich da eigentlich...????"


heiki36 Offline



Beiträge: 15

09.06.2004 22:06
#15 RE: so fings an - wer hat es \'alleine\' geschafft? Zitat · Antworten

hallo
vielen dank für eure antworten....
es ist auf jedenfall jeden tag schön, von leuten zu hören, die es geschafft haben....

natürlich habe ich angst, dass ich zwar momentan supereuphorisch bin und in paar wochen auf einmal wieder ganz anders fühle, eben weil diese abstürze in abständen immer total überraschend kamen.. da ich ja vorher die ganze zeit "normal" getrunken habe (ohne druck, ohne zwang, NOCH mehr zu konsumieren, nach 2 wein bin ich nach hause, oder schlafen gegangen, oder nach 5 war ich betrunken und dachte jetzt ist es allerhöchste zeit aufzuhören sonst fühle ich mich mich morgen schrecklich......)
ich konnte auch bisher nicht rausfinden, was dazu führt, ist das was körperliches, was psychisches oder eine kombi?
nur habe ich (gottseidank ist es eben so) nie am nächsten tag weitergetrunken, sondern bin eher mit dem gefühl aufgewacht was ich mir da um himmelswillen angetan habe...
so von wegen igitt fühlt man sich da schlecht..das mach ich nie wieder
aber dieses nie wieder war nach ein paar wochen oder monaten wieder hinfällig...

wie auch immer, ich forsche weiter
;-)

bin gerade nach 14h büro nach hause gekommen, koche fleissig gemüse und werde einfach jeden tag weitersehen...
am freitag feiere ich mit meinem freund einjähriges jubiläeum...
zusammengekommen sind wir, als wir nach monaten des gemeinsamen arbeitens mal zusammen was "trinken" gegangen sind...
gottseidank können wir diesmal ohne hilfsmittel feiern, um die schüchternheit zu überwinden ;-)
ich freue mich weiterhin auf eure unterstützung
liebe grüsse
heiki


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