Hallo alle zusammen, es heißt ja, dass Alkoholabhängigkeit auch genetisch verursacht sein kann. Die vorgelebten Verhaltensmuster und die unauslöschlichen Eindrücke betrunkener Eltern spielen wohl auch eine große Rolle. Ich wage mal die Behauptung, dass, wenn die Eltern stark getrunken, die Kinder kein normales Verhältnis zu Alkohol haben können. Wenn ich in die Runde meines Bekanntenkreises blicke, so bestätigt sich das auch teilweise. Also in meinem Fall würde ich meinen Vater als Trinker bezeichnen und meine Mutter als stark gefährtdet (Alk als Problemlöser..). Mein Bruder nun lehnt Alkohol strickt ab und hat in seinem ganzen Leben nicht mal einen Schluck probiert, bei mir hingegen ist es umgekehrt.
Wie verhält sich das bei Euch oder welche Beobachtungen habt ihr da gemacht?
ich bin mir nicht sicher, ob diese Veranlagung genetisch weitergegeben werden kann - aber auf jeden Fall erlernen wir diese schlechten Verhaltensweisen, wenn die Eltern (oder insgesamt die Familie) es uns so vorleben, da bin ich mir ziemlich sicher. Vielleicht ist es dann eine Frage der Persönlichkeit oder was auch immer, dass der/die eine es genauso macht und auch das Trinken beginnt und der/die andere eben nicht. Darauf wüsste ich auch gerne eine Antwort?! Ist mit meinen Geschwistern ähnlich... mein Bruder neigt auch zum Probleme tottrinken und meine kleine Schwester trinkt gar nix. Mein Vater hat Alkohol getrunken und in der ganzen Familie väterlicherseits ist Alk ein Problem (seine Schwester, sein Vater usw.). Meine Mutter war tablettenabhängig (was ich in viel schlimmerer Erinnerung habe, warum weiß ich auch nicht). Ich hatte immer Angst, dass ich sie tot im Bett auffinde, wenn ich mittags von der Schule kam... war schon 'ne harte Zeit. Ich hingegen habe mit Tabletten überhaupt nichts am Hut - vertrage sie noch nichtmal. Bei Valium z.B. habe ich paradoxe Wirkung (bekam ich mal vor einer OP).
Aber grundsätzlich denke ich, dass wir das Verhalten unserer Eltern und Großeltern (also gesamte Familie halt) als Kinder internalisieren und heute, da wir uns damit auseinandersetzen, müssen wir das kranke Verhalten durch besseres, gesundes Verhalten ersetzen. Das dauert 'ne Weile und ist bestimmt sehr anstrengend, weil wir's ja auch schon 'ne ganze Weile so praktizieren und mal ganz ehrlich - hat doch auch gut funktioniert, das aufkommende Unwohlsein etc. gleich wieder runterzuspülen. Aber am Ende wartet ein netter Ausblick vom Gipfelkreuz und der ist's mir wert, den Berg weiter zu erklimmen! Besoffen nehm ich ja auch die schöne Umgebung und den Ausblick nicht wahr, sondern bin nur happy damit, NICHTS zu merken (ganz schön übel, mit wie wenig ich zufrieden war )
Ääääh... irgendwie kam jetzt der "Schreibeschwall" über mich - ich hoffe, da steigt überhaupt jemand durch
Mein Vater war Alkoholiker und seine Mutter war Alkoholikerin. Es waren 6 Brüder - drei davon waren Alkoholiker. Natürlich war er damals kein Alkoholiker in dem Sinn wie man es heute weiss, da das noch nicht so aufgeklärt und betitelt wurde wie man es heute macht und weiss.
Wir selbst sind 9 Kinder und der jüngste davon ist gestorben an einer Überdosis Heroin. Die eine Schwester ist Alkoholikerin und gibt es nicht zu und ein Bruder ebenfalls. Eine anderer Bruder war auch gefährdet, doch irgendwie ist er davon losgekommen dafür hatte er nun vor lauter Arbeitssucht mit 46 Jahren einen Herzinfakt erlitten.
Die anderen Geschwister haben keine Sucht erlebt.
Nun bleiben noch ich - die sich in der Jugend geschworen hatt niemals einen Tropfen Alkohol zu trinken, da sie es bei ihrem Vater sehr extrem mit Gewalttätigkeiten usw. erlebt hatt.
Doch ich vergass diesen Schwur: "Ich bin auch Alkoholiker"
Also 4,5 zu 4,5
Ich bin die einzige in der Familiengeneration die etwas gegen den Alkohol macht - also in eine Therapie geht und öffentlich darüber redet.
mal schauen ob ich das weitervermitteln kann an die nächste Generation?
Im Moment sehe ich da wenig Chancen
Das mit den Genen hilft mir ja nichts, wenn ich selbst aufhören will - kann ja nicht sagen, die Gene sollen aufhören zu trinken
also von meinen Eltern war keiner Alkoholiker, auch meine Großeltern beiderseits nicht.
Ich bin einer, mein Sohn rührt keinen Tropfen an.
Trotzdem bin ich von der Vererbungstheorie überzeugt. Es ist ja so, daß in den früheren Generationen weniger getrunken wurde und Frauen schon gar nicht. Also vielleicht hatte einer meiner Vorfahren weiblicherseits die Veranlagung, nur keinen Mißbrauch getrieben?
Als Kind kann ich mich erinnern, daß es bei uns Alkohol nur zu besonderen Gelegenheiten gab, ob zwar immer ein Kasten Bier da war. Mein Opa hat gelegentlich eine halbe Flasche Bier zum Abendessen getrunken. Also am Verhaltensmuster der Familie kann es bei mir nicht liegen. Ich habe niemals ein Familienmitglied besoffen gesehen und meinen Vater und einmal angeheitert.
also,ich hab da vor ein paar Monaten mal gelesen (nicht die Bild-Zeitung :grins2,daß bei Fadenwürmern ein Alkoholikergen gefunden wurde.
Keine Ahnung,wie sie die Viecher besoffen gekriegt haben
Aber mal im Ernst: Welchen Sinn macht es noch darüber nachzudenken,wenn das Kind schon im Brunnen ist?Dann hilft es wohl auch nicht mehr....Arbeit an sich selbst ist doch immer noch angesagt,um das Rückfallrisiko so gering wie möglich zu halten
Hallo ihr alle, also ich bin von der Theorie genetischer Verursachung auch nicht überzeugt. Es sollte vielmehr der Aufhänger für die Frage sein, ob derjenige, der in einem trinkenden Umfeld aufwächst überhaupt ein normales Verhältnis zu Alkohol haben kann. Dabei kam mir wohl das Wort Veranlagung in den Sinn und so hat sich die unglückliche Anspielung auf die Gene ergeben. Wenn mir nämlich schon früher klar gewesen wäre, dass ich allein schon wegen des nassen Umfeldes kein normales Verhältnis zum Alk haben kann, hätte zumindest eine Ausrede weniger funktioniert und die Ausrede normal trinken zu können, käme auch nicht so schnell wieder auf. Aber vielleicht gib es ja eben auch Gegenbeispiele?
@ Adobe: Dass Frauen früher weniger getrunken haben, da bin ich mir nicht so sicher (z.B. Russland:gruebel und wenn, dann wahrscheinlich, weil die saufenden Männer nichts abgeben wollten oder diesen Zustand beim anderen Geschlecht nicht ertragen konnten. Wo ist übringens Dein Avatar abgeblieben?
Hier ganz kurz der Ansatz der Genforschung (von Bienes Link)
Genetisch veränderte Würmer ohne das slo-1-Gen waren vollkommen immun gegen Alkohol - und konnten sich sogar in Alkoholkonzentrationen bewegen, die andere ihrer Art getötet hätten.
Worin liegt nun das Ziel? Alkohilker gegen die Wirkung von Alkohol physisch zu immunisieren?
Viele Grüsse Martin
[f1][ Editiert von Ernst Toll am: 19.05.2004 17:37 ][/f]
ja, vielleicht haben Frauen früher nur in Gesellschaft nicht so getrunken, weil es nicht als schick galt.
Meine Avatar-Adresse ist noch da, nur der Server, wo er gelagert ist, ist wohl im Moment tot. Wenn er nicht bald wieder funktioniert, suche ich mir einen neuen. Wo habt Ihr die gelagert?
Meine Mutter hatt nicht getrunken, doch in den Schränken gabs bei meiner weiblichen Verwandschaft überall den Klosterfrau-Melissengeist und selbstgemachten Eierlikör
Adobe ich sehe dein Avatar - wieso Avatar-Adresse????
wieso siehst Du meinen Avatar? Ich sehe ihn auch nicht. Dann habe ich da wo er sein sollte einen Rechtsklick gemacht, Copy Image Adress und bin auf die Seite. Die ist seit gestern nicht erreichbar.
genau den meine ich mit dem Auge. Nee, der ist seit gestern verschwunden. Muß mir wohl eine andere Stelle dafür suchen. Nur weiß ich nicht wo? Hast Du eine Ahnung?
ZitatWorin liegt nun das Ziel? Alkohilker gegen die Wirkung von Alkohol physisch zu immunisieren?
Das Ziel liegt darin, daß du selbst bei hohem Alkoholkonsum die Kontrolle über dein Verhalten behälst. Du säufst dann zuviel und verpfuscht dein Leben aber du bist kein Alkoholiker sondern Alkoholmißbraucher.
Wir werden ja nicht als Alkoholiker geboren sondern erarbeiten uns das hart. Der Schritt vom Alkoholmißbraucher zum Alkoholiker tritt dann nie ein. Es gibt also auch keinen Grund aufzuhören.
Auf das Ganze gibt es schon ein Patent. Da wird wohl jemand ziemlich reich wenn die Theorie beim Menschen funktioniert.
"Das Ziel liegt darin, daß du selbst bei hohem Alkoholkonsum die Kontrolle über dein Verhalten behälst. Du säufst dann zuviel und verpfuscht dein Leben aber du bist kein Alkoholiker sondern Alkoholmißbraucher."
Das mag ja schön und gut sein, die Kontrolle über sein Verhalten zu behalten. Nur ein Alkoholiker trägt ja auch körperliche Schäden davon. z.B. Leber, Nerven (Zittern, der sog. toxische Gang), Bauchspeicheldrüse, Kreislauf usw.
Was ist dann damit?
Ich hatte noch die Kontrolle über mein Verhalten, nur der Entzug am nächsten Morgen hatte sich gewaschen.
Das ist doch keine Lösung. Ein richtiges Mittel gegen Alkoholismus wird es wohl nie geben.
Für mich gilt immer noch - das erste Glas stehen zu lassen.
Hallo Ralfi und Adobe, auf was für tolle Einfälle Nicht-Alkoholiker bezüglich des Alkoholismus so kommen, ist immer wieder überrachend.
Neulich hat mir jemand empfohlen beim Trinken keine Zigaretten zu rauchen, dann wären die Nachwirkungen läppisch und ab und zu einen über den Durst trinken, das macht doch jeder. Wäre fast wieder darauf reingefallen. Aber immer, wenn ich die Unterscheidung zwischen "Alkoholmisßbrauch" und "Alkoholiker" höre, ordne ich mich automatisch in die erste Kategorien ein. Habe ich die verschiedensten Testbögen ausgefüllt. Einmal hieß es dann so einmal so. Aber ich bin mir über die Sachlage ja im klaren und werde mit demnächst wohl automatisch den Alkoholikern zuordnen. Wenn nicht
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Saufnix-Chat
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und der ist's mir wert, den Berg weiter zu erklimmen! Besoffen nehm ich ja auch die schöne Umgebung und den Ausblick nicht wahr, sondern bin nur happy damit, NICHTS zu merken (ganz schön übel, mit wie wenig ich zufrieden war 
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Doch ich vergass diesen Schwur: "Ich bin auch Alkoholiker"
mal schauen ob ich das weitervermitteln kann an die nächste Generation?
,daß bei Fadenwürmern ein Alkoholikergen gefunden wurde.
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