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Saufnix  
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Dieses Thema hat 3 Antworten
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Joosi Offline




Beiträge: 2.036

01.04.2004 07:37
RE: Entzugserscheinungen Zitat · Antworten

Hallo!

Ich möchte mich mal wieder bei euch zu Wort melden, leide unter ziemlichen Entzugserscheinungen, da mir die Diskussionen, Anregungen und der Austausch mit euch hier auf dem Board sehr fehlen.

Mir geht es nicht ganz so doll. Habe totalen Zeitmangel, da mein Mann fast nie anwesend ist und mein Sohn mich von morgens 8 bis abends 10 auf Trab hält(Trotzphase...), wenn ich nicht zwischendurch noch arbeite oder versuche mir Zeit für eine Therapie- oder Gruppenstunde frei zu schaufeln. Ich weiß echt nicht, wie Alleinerziehende den Alltag mit einem Kleinkind durchstehen, wenn z.B. kein Opa oder Oma o.ä wenigstens stundenweise zur Verfügung stehen, so wie auch bei mir.
Die Wochenenden sind das schlimmste, weil da auch von Bekannten und Freunden niemand Zeit hat, weil dort die eigene Familie angesagt ist. Ich kann oft nicht mal in Ruhe duschen...naja..genug gejammert. Nicht, dass ich mein Kind nicht liebe und alles für ihn tun würde, aber nach 14 Stunden nonstop, bin ich einfach nur noch fertig. Auf jeden Fall ziehe ich meinen Hut vor jeder/m Alleinerziehenden/m.

Keinen Alkohol zu trinken, fällt mir weiterhin nicht schwer, aber ich habe immer mal wieder Phasen, wo ich total empfindlich bin und mit dem Alltag völlig überfordert fühle (s.o.).

Gespräche in der ambulanten Therapie haben auch so einiges aufgewühlt, so dass ich mich ziemlich schrecklich fühle im Moment und ratlos.

Ich habe das dringende Gefühl, dass ich unbedingt mal Zeit für mich brauche, zum Nachdenken, zum Gedanken sortieren, aber es ist einfach nicht zu bewerkstelligen und für die paar Wochen, die es bis zur LZT noch dauert, will ich mich auch nicht mehr nach einem Babysitter umschauen, da es mir ja zunächst mehr Arbeit machen würde, als das es mich entlastet und dann fahre ich ja zur Therapie.


Mein Mann hat gerade schwierige berufliche Projekte und ich brauch´ihn nicht ansprechen, er geht zur Zeit sofort in die Luft und hat absolut keinen Kopf für meine Probleme...ich muss das irgendwie alleine schaffen, ist vielleicht meine Aufgabe, dass ich lerne mich durchzubeißen.

Ich hab´hier so viel verpasst in den letzten Wochen, werde mal versuchen ein bißchen zu schmökern (bis mein Sohn aufwacht...), was hier so vor sich geht.

Ich hoffe, dass es euch gut geht!

Bis bald
Gaby


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

01.04.2004 09:45
#2 RE: Entzugserscheinungen Zitat · Antworten

hallo Gaby,
das freut mich, dass dich es die Sehnsucht war, die dich wieder hierher gewedelt hat, und nicht die Sucht.
ich grüße dich (und hatte auch schon gedacht "na wo isse denn geblieben?")
Max


Adobe Offline




Beiträge: 2.561

01.04.2004 19:53
#3 RE: Entzugserscheinungen Zitat · Antworten

Gaby,

so wie es Dir jetzt geht, kann ich es total nachfühlen. Ich war in der Zeit als mein Sohn ein Kleinkind war auch total überfordert. Ständig unausgeschlafen, konnte mir nie in Ruhe ein Bad gönnen usw. Ab seinem 5. Lebensjahr war ich dann alleinerziehend. Das war auch die Zeit, wo ich zur Entspannung angefangen habe zu trinken.
Heute, wo er seine eigenen Wege geht, denke ich oft, es war ja doch eine schöne Zeit. Zwar anstrengend aber auch schön.
Gehe auf öffentliche Spielplätze. Da sind die Kinder untereinander und beschäftigen sich alleine. Da kannst Du Dir ein schönes Buch mitnehmen und mal entspannen. Auch habe ich mir damals einen Bekanntenkreis mit ungefähr Gleichaltrigen aufgebaut, wo jeder mal auf die Kinder aufgepaßt hat. Da kann man dann mal alleine und ohne Streß was erledigen.

LZT finde ich gut. Wer paßt dann auf Dein Kind auf? Ich habe damals wegen meinem Kind keine gemacht.

Viele Grüße
Adobe


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

03.04.2004 18:50
#4 RE: Entzugserscheinungen Zitat · Antworten

Hallo Max, hallo Adobe,

dankeschön für eure Grüße!

Adobe, dein Mitgefühl tut gut!Du hast schon recht, die Zeit geht immer viel zu schnell vorbei - nur wenn man im Stress drinsteckt, sieht man das manchmal nicht.

Ich habe auch versucht, Bekannte und Freundinnen zu finden, die Kinder in ca. gleichem Alter haben, wo man sich vielleicht mal abwechseln könnte. War aber Fehlanzeige. Viele haben inzwischen das zweite Kind bekommen und erst recht keine Nerven und keine Zeit - und andere wieder haben Familie und greifen auf Oma, Opa, Schwägerin, Schwestere etc. zurück, wenn sie mal ein bißchen Freizeit brauchen. O.K. - ich denke, spätestens wenn mein Kleiner mit 4 einen Kindergartenplatz bekommt, werde ich ja etwas entlastet werden - sind ja nur noch 1,5 Jahre

Auch, wenn es eigentlich keine Entschuldigung bzw. Rechtfertigung für das Trinken gibt, kann ich sehr gut verstehen, wenn man als Alleinerziehende zur Entspannung zur Flasche greift!Echt! Aber letztendlich schlaucht einen das nur noch mehr, wie ich ja auch selbst dann festgestellt habe.

Mein Sohn kommt mit in die Therapie. War ein langer Hickhack. Habe sehr gekämpft dafür (und auch viel gejammert und gezetert zwischendurch...kannst du hier auch irgendwo nachlesen), aber das Kämpfen hat sich gelohnt und war im Grunde schon der Therapiebeginn - habe sehr viel gelernt dadurch.

Bei mir hies es auch zuerst, dass Therapien von der BFA mit Kindern unter 3 Jahren grundsätzlich NICHT möglich sind - was aber nicht stimmt!

Ich freue mich schon sehr, auf diese tolle Chance, die ich nun vor mir habe und bin deshalb - trotz allem Stress - auch sehr motiviert weiterhin trocken zu bleiben. Obwohl - der Satz hört sich so mühsam an - was gar nicht so ist. Ich bin richtig gerne trocken und habe keinerlei Ambitionen, dass Gesöff nochmal anzurühren - aber ich bin lieber erst mal vorsichtig, nicht, dass die mich bei der Therapie gleich wieder rausschmeißen.

Liebe Grüße
Gaby


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