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Saufnix  
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Dieses Thema hat 21 Antworten
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 Ganz, ganz viele Fragen
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Merryl Offline




Beiträge: 822

24.03.2004 14:05
#16 RE: Unbewusstes Handeln Zitat · Antworten

Hallo solgar,

das kenne ich auch. ich hab auch schon aus "Problemlösungsnavigationsgründen" vor dem Regal gestanden, sogar schon aus reiner "Gewohnheitsnavigation". Offengestanden fand ich es bei mir immer eher lustig. Ich habe mir gedacht: "was soll das denn jetzt werden?" und mir einen gekichert. Ein bischen erschreckend ist es schon was man noch für Muster angelegt hat, aber mein Gott wir haben alle lange gesoffen und da ist es ja kein so großes Wunder, dass ab und an ein alter Film eingelegt wird. Solange man sagt: den will ich nicht mehr schauen, ist alles O.k. Trotzdem Hut ab, dass Du es so souverän gelöst hast. (auch ich kenne menschen, di aus fgenau disem Grund wieder in den Teich gefallen sind).

@Roswitha

Deine Therapeutin finde ich ein wenig merkwürdig, hat die Suchterfahrung? Ich hatte früher mal einen Notfallbogen für den Rückfall, auf dem einzelne Schritte verzeichnet sind, was man machen soll, wenn es "passiert" ist. Ich habe damals auch immer gedacht: nee, sowas passiert aber nicht, man trinkt, wenn man trinken will und dann wird man garantiert nicht die Gruppe anrufen, sondern sich eben wieder einen löten.

Ich finde Ihr solltet mal was anderes machen. Was ich dennoch wichtig finde, ist, sich bewußt zu sein, dass ein Rückfall nicht gleich ein Rückfall ist. Man kann gerade am Anfang jederzeit wieder aufhören. Das Problem ist das Suchtgedächnis, welches sofort wieder da ist und mit all den Problemen und "Sachzwängen" irittiert, die es scheinbar unmöglich machen, aufzuhören. In solch einer Situation kann es dann sinnvoll sein, dass man sich schon mal gedanken gemacht hat, was mache ich wenn es passiert.

Alles in allem aber dachte ich, man macht eine Therapie um nicht mehr saufen zu müssen. Eigentlich finde ich den Gedanken, den die Therapetin da hat, also dass man das immer wieder durchspielt eher gefährlich, als sinnvoll.

Merryl


Lisl Offline




Beiträge: 1.980

24.03.2004 14:11
#17 RE: Unbewusstes Handeln Zitat · Antworten

Hallo ihr Surfer

nein mein Mann vernachlässige ich nicht - kann ich gar nicht, da er meist arbeitet wenn ich surfe.
Gestern hatte ich ihn mal so etwas zaghaft gefragt, ob er denke ich sitzte zuviel am PC

Neeee mein Schatz, ich finde das so toll was du da machst
Er meinte auch, dass er ja auch oft mit Gittarre übt - ob mir das nichts ausmachen würde?
Neeee mein Schatz, das finde ich so toll, wenn ich beim Surfen tolle Lieder von Dir im hintergrund höre

Jo und meine Katzen werden auch versorgt

Essen kochen muss ich nicht jeden Tag

Die Wohnung ist sauber

eigentlich is ja alles in Ordnung

Was ich bemerkt habe
Wie ich schon bei Solga meinen nach Hauseweg beschrieben hatte und dabei in den Laden geführt wurde um was zu trinken zu holen, da hatt sich etwas verlagert.

Ich komme nun vom Bus und laufe dann ganz schnell mit grosser Neugier nach Hause um den PC anzumachen um zu schauen was es neues im Sauf-nix gibt

Das ganz tolle dabei ist, da ich ja noch nicht so lange hier wohne - ich sehe in euch neue Freunde - habe ganz tolle Gespräche - lerne meine Sucht wieder mehr zu verstehen - kann darüber schreiben und vor allem "Ich bin nichtalleine"


Sinn ( gelöscht )
Beiträge:

24.03.2004 15:21
#18 RE: Unbewusstes Handeln Zitat · Antworten

........wieder was positives für mich mitgenommen !

....Wenn Alkohol-every day, usw.-könnte ich mich gleich erschießen.

Finde ich einfach klasse.

Wenn Du nix dagegen hast, werde ich dies zukünftig mit aufnehmen.

Denke schon
1. Alko - Gruppe ( meine Partnerin nennt es liebevoll Säuferclub )
2. Saufnix-board.

Also irgendwie bringst das und zwar richtig.

Halt mich nich für pervers, irgendwie geil manchmal all die besoffenen Schnapsleichen zu sehen und ich latsch da mit
zero - Promille durch die Gegend.

Ich muss mir einfach mal ne Alkoholkontrolle bei der Polizei gönnen. ( Wir hatten am Montag in der Gesprächsgruppe darüber diskutiert )
Fahr doch einfach mal Schlangenlinien.

So lieber Sinn nicht übermütig werden, einfach schön brav und artig trockenen bleiben....

Beste Grüße
Sinn

PS : Ich finde, es ist manchmal schon richtig interlektuell hier, aber Psycho Doc´s mag ich halt nicht.
Bitte darüber keine Diskussion.

Es zählt nur nix zu saufen, ich finde das okay, bald ein Jahr lang.
Hey, Dicke Freude.............


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

24.03.2004 15:32
#19 RE: Unbewusstes Handeln Zitat · Antworten

Hallo Merryl,

Es ist eine Sozialpädagogin von der Suchtberatung der Caritas.
Und recht hast Du,auch ich finde es gefährlich,darüber nachzudenken.Das hab ich ihr auch schon gesagt.
Ich persönlich bekomme bei derartigen Gedankenspagaten den Eindruck,ich solle das kontrollierte Saufen lernen.
Denn,könnte ich wirklich sofort wieder aufhören,wäre ich dann denn nicht ein ganz normaler Trinker,und kein Alkoholiker????
Und dann denke ich weiter,und denke,daß die Überlegungen schon im Vorfeld ansetzten müssen,nicht dann erst,wenn das Kind im Brunnen ist.

Außerdem hängt meine persönliche Meßlatte mittlerweile doch sooooo hoch,daß es schon einen Grund geben müßte,den ich mir gar nicht auszumalen vermag.Und wenn ich aus diesem imaginären Grund wirklich zur Flasche greifen müßte,weil ich absolut nicht fähig wäre,diese Situation nüchtern zu überstehen,warum zum Teufel,sollte ich dann noch sofort wieder aufhören wollen???????
Dann wäre ich genauso unfähig aufzuhören,wie ich vorher unfähig war das Dingen stehenzulassen.
Das ist ein Paradoxum für mich und wie gesagt gefährlich.

Villeicht gibt es hier ja jemanden,der mir das mal näher erläutern kann.
Denn ich kann auch mit dem Wort "passieren" nichts anfangen,zumindest nicht in diesem Zusammenhang.Denke mir,solange man noch alle beisammen hat und stocknüchtern ist,kann man sich doch entscheiden,ob man trinkt oder nicht trinkt???Oder Nicht????


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

24.03.2004 18:05
#20 RE: Unbewusstes Handeln Zitat · Antworten

hallo Roswitha,
ich denke wenn ich mein eigener Herr/Frau bin, also selber denke und nicht denken lasse, dann kann nichts „passieren“.
„Konnte mir bis dato nicht vorstellen,das saufen "passierenkönnte.“
Bei mir gab es mal einen Fall, den ich schon vergessen hatte: Meine damalige Ehe war ein einziger Krampf, ging sowieso nicht. Und nach knapp 5 Monaten Langzeit war ich voll auf- und ausgerüstet, die Trockenheit anzugehen. Es ging jedoch trotzdem nicht. Warum? Weil ich mir jeden Tag einzeln anzuhören hatte „na du schaffst das doch sowieso nicht“. Diese Dame musste mich im Griff haben. Da es damals aber keine Gruppen gab hier (jedenfalls mir keine bekannte, so wie das heute problemlos normal ist), zog es mich mach 7 Monaten Abstinenz eines Freitags automatisch von zuHause weg. Ich ging Richtung Kneipe, unbeobachtet. „Du gehst hier vorbei, Max!“ Und ich ging rein. „Du bestellst jetzt Kaffee“, und ich bestellte Bier + doppelten Korn. „Du zahlst jetzt und gehst ohne getrunken zu haben“, und ich trank den Korn usw. Nach der dritten Lage konnte ich wieder atmen. Nach der siebenten Lage zahlte ich tatsächlich und ging. Nächsten Morgen noch „Rest“ aber straff. Also auf in die Ferne. Ich ging einfach los usw. Zuerst 1 Flasche Wein, fast auf ex. Danach dann ziellos zielstrebig überalls wo ich noch wusste.....Am Abend stockbesoffen, 15 Doppelte + 15 Bier dürften kaum gereicht haben, das weiß ich heute nicht mehr. (seit dem weiß ich auch was es heißt "du trinkst genau da weiter wo du aufgehgört hattest, und wenn auch Jahre dazwischen liegen". Welcher normale Mensch verträgt denn aus dem Stand solche Mengen Alk?!)
Dieser Rückfall dauerte etwa 10 Jahre. Und ich denke dass er „Passiert“ ist. Meine sagen wir mal Einbettung in auch nur halbwegs angenehme Verhältnisse war gegen Null, keine Gruppe, alleine wird es immer dünner usw. Nach Jahren immer mal wieder darüber nachgedacht kam ich zu dem Ergebnis: ich hatte dann wenigstens begangen, wofür ich längst betraft war.
Nebenerscheinung war dann das Ende dieser Ehe. Und ich Volltrottel hätte die Ehe doch auch trocken beenden können!!! Es war eine Notbremse, wider besseres Wissen. ich war zwar bereits trocken gewesen, aber noch total unterentwickelt.
Dieses ist ja nun heute völlig anders. Und daher denke ich, genau so wie auch du, dass mir sowas nicht „passieren“ könnte. Und deinen Tonfall, liebe Roswitha, empfinde ich allzeit als handfest und zielgerichtet und eigenständig. Kann man gar nicht meckern. Diese Psychologin würde mir auf den Senkel gehen.
Wenn wir hier mal spinnen ist das o.k. Aber wenn eine Psychologin spinnt (also in Möglichkeiten kramt) dann halte ich das für zumindest bedenklich wenn nicht gefährlich. Wenn das Bauchgefühl sagt „abschaffen“, dann fort mit dieser Person!!
ich grüße dich, Max


Sinn ( gelöscht )
Beiträge:

24.03.2004 18:40
#21 RE: Unbewusstes Handeln Zitat · Antworten

Mein Respekt Max für Deine offenen Worte.

Viele Grüße
Sinn

PS : Vielleicht noch eine Anmerkung, kam aus meiner Gesprächsgruppe.
Ein Teilnehmer ( trocken seit ca. 2 Jahren ) arbeitet in einer Brauerei. Er steht und läuft über Tausende von Binding-Kästen. Hab Ihn mal gefragt-ob Ihm das was ausmacht.

Kurze Antwort von Ihm : INTERESSIERT mich nicht.

So seh ich das seit einiger Zeit auch. Alki kaufen JA, Alki aufmachen und einschenken Ja, Saufen nix da. INTERESSIERT mich nicht.
Da brauch ich keinen Psycho Doc oder Sitzungen um meine Vergangenheit aufzuarbeiten ( könnt ich kotzen über das Geschwafel der Damen und Herren Dr. med. Psycho )

Anmerkung : Selbstverständlich kann dies für einige Alkoholanhängige durchaus sinnvoll sein, ebenso wie entsprechende LZT.


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

24.03.2004 18:46
#22 RE: Unbewusstes Handeln Zitat · Antworten

hi Sinn,
danke zurück.
Ich wollte ja bloß mal (wie immer am Beispiel) darstellen, dass ohne eigene Festigkeit nichts geht. Da schleudert es dich herum so schnell kann man gar nicht gucken.
Gruß Max


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