Hallo Ihr lieben Boardmitglieder, Gäste und Leser.
Foren gibt es ja inzwischen wie Sand am Meer. In einigen poste ich oder habe ich gepostet. An einem Board trage ich sogar Mitverantwortung. Vieles wird dort geschrieben, vieles hab ich selbst verfasst. Für gut und schlecht wurde es befunden. Nur, was hat es eigentlich bewirkt?
Hier in diesem Board sehe ich das anders. Erst einmal herzlichen Dank und Glückwunsch an die Verantwortlichen und die Schreiber/innen hier. Der Ton macht dieses Board so wertvoll finde ich, weil man spürt, dass es jedem hier ernst ist mit dem Thema Alkohol, sei er nun noch nass, oder schon trocken oder Co-Alkoholiker/in. Also genau, was der Alkoholkrankheit/-sucht gebührt, sie ist genau so ernst zu nehmen, wie jede andere Krankheit auch, die den Menschen befallen kann. Leider wird das ja von vielen gerade Nichtbetroffenen so noch nicht gesehen.
Ich selber bin seit November 2001 trockener Alkoholiker, kenne also das Hauptthema hier aus eigener Erfahrung. Die vielen positiven Aussagen, wie: "Habe hier viel gelesen, es hat mir die Augen geöffnet .., ... das Forum ist sehr hilfreich .., ... will jetzt endlich aufhören ..." etc., haben mich motiviert, mich hier auch als Mitglied einzutragen. Solche Aussagen zeigen mir nämlich, dass hier garnicht oft genug stehen kann, wie wertvoll ein Leben ohne Alkohol sein oder wieder werden kann und vor allem, dass dieses auch möglich ist. Dieses von den Betroffenen selber geschrieben und bestätigt zu lesen, ist das eigentlich Wichtige daran.
Aber auch die Erfahrungen der "Trockenen" haben dazu beigetragen, hier mitschreiben zu mögen. Erschreckend fand ich zum Beispiel, dass auch "Trockene" hier darüber berichten, dass sie nach wirklich schon sehr langer Zeit der Abstinenz ein Rückfall erlitten. "Selbstüberschätzung" nannte der Schreiber das, ehrlich auf den Punkt gebracht also. Danke dafür. Das hilft auch mir, schon jetzt daran zu denken und mich zu rüsten, gegen solche Anwandlungen.
Kurz zu mir: Ich heisse Ralph, bin 53 Jahre jung. Ich lebe auf dem Land an der norddeutschen Ostseeküste, wohin ich mich mit meiner Frau aus Hamburg zurückzog. Nach mehr oder weniger Konsum war ich die letzten fünf Jahre Spiegeltrinker (10 Dosen 1/2 Liter Bier oder 2 Liter Rosewein am Ende dann täglich). Ich bin allein aus eigener Kraft und Einsicht seit über 2 Jahren trocken und empfinde das seither nur als positiv, vom ersten Tag an.
Mein Kick aufzuhören war, dass ich meinen Alkoholmissbrauch nicht mehr als Schicksal sondern als Krankheit begriff, und zwar dergestalt, dass ich die natürliche Hemmung nicht besitze, die meinem Hirn und Handeln signalisiert, jetzt hast du genug. Wie wenn ich auf einen bestimmten Stoff allergisch reagiere, weil mir die Abwehr fehlt, dieser also für alle Zukunft für mich Tabu sein wird. So erst begriff ich das, habe das im Kopf "dingfest" machen können. Ich sagte mir nicht mehr weiter: "Du darfst nicht soviel trinken, denk an die Folgen", sondern "du kannst nicht mehr trinken, dir fehlt der Abwehrstoff, der dir die Grenze signalisiert". Ganz einfach für mich auf den Punkt gebracht. Schliesslich steige ich auch nicht in ein Bad mit 100 Grad heissem Wasser, weil ich weiss, dass meine Haut als Schutz vor Verbrennung nicht ausreichen würde.
Danach, also endlich alkoholfrei, hatte ich genug Zeit, über die Ursachen, meine Alkoholkarriere und ihre Folgen nachzudenken. Besonders aber Freude und Stolz über ein alkoholfreie Leben zu empfinden und dass es mir dadurch an nichts fehlt - im Gegenteil.
Gerne würde ich mich an den Themen über das Trockenwerden, Trockenbleiben, Co-Alkoholismus etc. beteiligen und damit vielleicht auch ein wenig Hilfe bieten, so wie viele von Euch hier. Das macht Sinn, finde ich und sehe es ja auch an vielen Beispielen hier.
Herzlich willkommen hier auf dem Board. Ich bin zwar selber erst seit gestern dabei (im Board), aber begeistert. Was ich hier zu lesen bekomme, spiegelt mein eigenes Leben ziemlich gut wieder.
dann einen schönen Gruss aus dem Teutoburgerwald/OWL und herzlich willkommen. Bin selbst seit 9/2002 trocken und seit Mitte letzten Jahres aktiv hier beteiligt.Vorher war ich nur stille Mitleserin. Wegzudenken wäre dieses Board für mich nicht mehr,dafür ist es viel zu sehr in meinen Tagesablauf integriert. Das ist das Schöne daran: Es lebt...
Durch die vielen "Gespräche" mit noch Betroffenen und Ehemaligen klären sich die eigenen Gedanken jeden Tag ein Stück mehr. Es ist schon ein tolles Gefühl,dass man zu jeder Tages-und Nachtzeit seine Gedanken an ein erfahrenes Ohr bringen kann...
schön, dass Du den Weg auf dieses Board gefunden hast. Ich möchte Dich auch hier ganz herzlich willkommen heissen. Deine Lebenserfahrung mit und ohne Alkohol wird ganz bestimmt eine grosse Bereicherung für dieses Forum sein.
Es ist auch immer wieder interessant, in den unzähligen Postings zu lesen. In vielen dieser Texte findet man sein eigenes Leben widergespiegelt und falls einmal trotz langer Trockenheit eine Krise aufzukommen droht, dann ist ein Blick in das Board mit Sicherheit sehr hilfreich.
Ich bin mir sicher, dass Du Dich hier im Forum sehr wohl fühlen wirst.
hallo Winkelbube Ralph, dein Zitat: "Der Ton macht dieses Board so wertvoll finde ich" genau dieses fand ich auch. Hier wird auch nicht belehrt, sondern schlicht gesagt "und so war das bei mir". keine Bevormundung, sondern Teilnahme am trockenen Geschehen. Geradeaus und ohne Schminke. Mein "Einlesen" dauerte etwa 3 Stunden, danach wusste ich, dass es hier funktioniert. Grüße von Max (ach so, ich bin schon 20 Jahre trocken)
Auch ich habe viele sinnlose Jahre mit Alkohol verbracht und am 24.03.03 alleine dieses Gift aus meinem Leben verbannt.
Im Dezember 03 bin ich auf dieses Board gestossen, und finde es einmalig in der Aufmachung und der Art und Weise, wie Menschen sich über die gesamte Bandbreite der Alkoholismuskrankheit austauschen können.
Ich sehe dieses Board als SHG, die in mein Wohnzimmer kommt und wo ich jeder Zeit irgendeinen Beitrag finde, der für mich hilfreich ist, oder selbst einen Beitrag leisten kann, der anderen hilfreich sein kann.
du hast Recht mit den tollen Beschreibungen über dieses Board! (..und alle anderen natürlich auch:gut
Hier sind viele ernsthafte, schlagfertige, lustige, lebensmutige, nachdenkliche, spontane, hilfreiche, erfahrene, verunsicherte, mutige, erlebnisswillige und mitteilungsfreudige Leute, die alle ein Ziel verbindet: künftig ohne Alkohol die Nase in den Wind stecken zu wollen...soweit meine Definition dazu (darf gerne korrigiert oder ergänzt werden:zwinker1
Herzlich willkommen hier - ich glaube, du bist hier ganz richtig und ich freue mich, wenn du künftig auch mitmischt!
Mir ging es vor über einem Jahr ähnlich ( um auch noch mal das Forum zu loben ), ich hätte ohne dieses Forum hier nicht den Mut gefunden, in eine SHG zu gehen. Auch hätte ich mich sicherlich nicht so intensiv mit mir, meinem bisherigen Leben und meinen "vorgeschobenen" Trinkgründen auseinander gesetzt. Und die ganz tiefe Einsicht, das trocken zu leben mehr ist als nicht nur keinen Alkohol zu trinken, sondern ein ändern der Lebenseinstellung.
auch von mir ein Herzlich Willkommen hier am Board.
Auch ich war lange Zeit nur Mitleser in diesem Forum und habe mich vor ein paar Tagen angemeldet. Sollte ich früher gezweifelt haben, ob ich unbedingt ganz mit dem Saufen aufhören muss oder nicht vielleicht doch mal in Gesellschaft ein Gläschen mittrinken möchte/sollte, so hat sich hier durch das Lesen der vielen Schicksale folgende Erkenntnis ergeben:
Entweder ganz oder gar nicht.
Ich habe den Alkohol aus meinem Leben verbannt und fühle mich sauwohl dabei. Wenn ich auch lange dazu gebraucht habe, aber seit mehr als 15 Monaten bin ich knochentrocken und vermisse absolut nichts.
Ich bin schon fast täglich an diesem Board und ich möchte es nicht missen. Mein besonderer Dank gilt Thommy und seiner Idee.
Danke für Euer Willkommen. Mich fasziniert, dass so viele Frauen sich hier offen beteiligen. Da hat das Internet sicher viel zu beigetragen, auch Frauen für die Problematiken mit Alkohol eine Ebene zu schaffen, die sie vorher vielleicht nicht so hatten, die Alk-Probleme allerdings schon.
Noch faszinierender finde ich die Selbstverständlichkeit im Umgang mit dem Thema Alkohol und Frau und die, na sagen wir mal, Gleichbehandlung dabei. Hier ist es eben nicht wichtig, ob Mann oder Frau, sondern der Mensch an sich ist wichtig, mir jedenfalls.
Im RL (realen Leben) war/ist das ja leider nicht so. Wenn Mann säuft, ist das eben männlich, wenn Frau säuft widerlich. Klar, dass es da die Frauen schwerer haben/hatten, sich zu outen. Hier ist das nun gottseidank nicht so. Mir ist es egal, ob Frau oder Mann, Kind oder Greis, ich sehe nur das Problem an sich: Alkohol und Missbrauch desselben.
Ich freu mich für Dich, Bea, dass das Forum Dich dazu brachte, den Schritt zu einer SHG zu wagen. Ein schöner Erfolg und Beweis für die Wichtigkeit der Einrichtung dieses Boards.
Ja Jutta, genau dieses Entweder ganz oder gar nicht ist so wichtig. Ich hatte Anfangs einen Horror vor dem Gedanken, nie wieder Alkohol geniessen zu können, nicht mal ein kleines Glas Wein. Erst als ich mir klar machen konnte, ich kann den Alkohol nicht geniessen, weil er mein Feind ist, und mir ebenso wie Du, über "Gar nicht" klar wurde, war es ein leichtes davon zu lassen. Punkt, Aus Schluss. Nun brauch ich für die Zukunft daran keine einzigen Gedanken mehr verschwenden. Welche Entlastung.
Schönen Sonntag Euch beiden und allen anderen Boardlingen hier. Ralph
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Saufnix-Chat
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), ich hätte ohne dieses Forum hier nicht den Mut gefunden, in eine SHG zu gehen.
