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Saufnix  
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Dieses Thema hat 27 Antworten
und wurde 1.812 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
Seiten 1 | 2
Saftnase Offline




Beiträge: 1.206

01.02.2004 20:47
#16 RE: Locutus` \"Karriere\" Zitat · Antworten

Hallo Locutus und Mitleser,

ich kann Dich voll und ganz verstehen. In meiner Familie gibt es einen seit 25 Jahren trockenen Alkoholiker. Er wurde vor 18 Jahren mein Schwager. Natürlich hat er seine trockenen Weisheiten verbreitet und absolut niemanden "erreicht". Das ging sogar so weit, dass bei seinem 50. Geburtstag fast niemand kam (er ist auch freiwillig bei der Feuerwehr, es waren höchsten 5 Leute da) weil alle wußten, dass es nur alkoholfreie Getränke gibt. Im Vorfeld haben sich auch diejenigen (Oma`s etc.) aufgeblasen, die tatsächlich nur 1 oder 2 Bier, Wein etc. trinken und es als Frechheit bezeichnet, dass keinerlei Alkohol angeboten wird. Von den Aussagen der Kampftrinker will ich lieber nicht berichten. ICH gehörte damals auch zu denen, die lieber nicht kamen. Das war vor fünf Jahren und ich finde es heute ganz schlimm, dass mir der nichtvorhandene Alkohol Grund genug war, an dem besonderen Geburtstag nicht teilzunehmen. (Meine Ausrede war: Kann nicht kommen, habe mir heißes Wasser beim Kochen über den Bauch gegossen, deshalb kann ich weder Rock noch Hose anziehen, weil die Bündchen furchtbar schmerzhaft reiben...)

Das letzte Silvester habe ich zum ersten Mal mit meinem Schwager und Familie gefeiert. Es war eine trocken-lustig-gesellige Runde, die bis morgens um 7.00 Uhr feierte, spielte und sich bei KLAREM Verstand unterhielt. Ich will damit sagen, dass ich mich seit meiner Trockenheit in solcher Gesellschaft wohl fühle, mittlerweile verstanden habe, was mein Schwager immer wieder versucht hat, rüberzubringen und dass ich heute nur bis zu einem gewissen Grad die Gegenwart alkoholisierter Menschen ertragen kann.

Wer mir also "fahnenumschwungen" zum 5. Mal mit verknotetem
Zungenschlag erklärt: Ischsch bbbbin ssonstt gaganit für Alkeeehooll, auf dessen weitere Gesellschaft bin ich dann auch garnit mehr versessen... und so wird sich das in meinem Leben fortsetzen.

Die Aussage " man kommt sich vor, wie als Wissender unter Idioten" MUß ich voll bestätigen, ist mir aber selbst noch nie so eingefallen.


LG Laila


Winkelbube ( gelöscht )
Beiträge:

01.02.2004 20:47
#17 RE: Locutus` \"Karriere\" Zitat · Antworten

Grüss Dich locutus,
von mir kommt auch noch ein wenig Balsam.

Deine Einstellung ist genau richtig. Isolieren tust nämlich nicht Du Dich, sondern Deine trinkenden Nachbarn, weil sie mit Sicherheit im Laufe der "Geselligkeit" die Dinge nicht mehr so sehen werden, wie sie wirklich sind. Deren Sache.

Ich halte mich aus sowas auch raus, wenn es hier im Dorf die grosse Fete gibt, und was man über mich hier denkt, ist mir sowas von egal, egaler geht es schon nicht mehr. Ich habe nichts dabei zu verlieren, die Saufenden allerdings viel, nämlich häufig ihr Gesicht.

Und seltsam, ein anderer Nachbar, der mit Alkohol noch nie zu tun hatte und wird, tut es mir gleich. Der wird in genau den gleichen Topf geworfen, wie ich: Spassbremse.

Es liegt also nicht daran, dass Du, nur weil Du Alkoholkranker bist, als Aussenseiter gilst. Anderen geht es ebenso, die Sauforgien nun mal nicht mögen, das allein ist doch schon beruhigend.

Schönen Abend von
Ralph.


janeway2002 ( gelöscht )
Beiträge:

01.02.2004 21:00
#18 RE: Locutus` \"Karriere\" Zitat · Antworten

Guten Abend!
Stimmt, ich bin mittlerweile auch eine Spaßbremse - weil ich eben nicht mehr über jeden Unsinn lachen kann, den andere in vollem Kopp von sich geben. Na und???

Mir ging es auch schon so, dass ich von einer Geburtstagsfeier, bei der leider in den Geburtstag hereingefeiert wurde - um halb 1 nachts regelrecht laufen gegangen bin - weil ich es so ätzend fand. Den ganzen Abend war Alkohol, Saufgelage (das waren alles Leute, die jedes Jahr mit einem Riesenschiff auf dem Mittelmeer eine Segeltour machen), und die ganzen Storys drumherum, wer, wann gekotzt hat usw. DAS Thema Nr. 1. Oh nee, es war wirklich schlimm. Mein Mann und ich waren die einzigen, die nur in Maßen bzw. überhaupt keinen Alkohol getrunken haben. Nie wieder!

Keiner muss begründen, warum er auf einer Fete Alkohol trinkt - ich möchte auch nicht mehr begründen müssen, warum ich keinen Alkohol trinke, DAS wäre doch normal, oder?

schönen Abend noch
LG in die Runde
janeway


Winkelbube ( gelöscht )
Beiträge:

01.02.2004 21:08
#19 RE: Locutus` \"Karriere\" Zitat · Antworten

Grüss Dich Leila.

Ich möchte mal zu Deinem Schwager was sagen, ne stimmt nicht, zu mir, aber angeregt durch die Erzählung über Deinen Schwager und seinem 50zigsten.

Ich würde niemals andere bevormunden, Alkohol zu trinken oder nicht. Das täte ich aber, böte ich anlässlich einer solchen Feier meinen Gästen keinen an. Wenn sie Alk trinken wollen, sollen sie ruhig, wenn sie damit klar kommen. Nur eines sollten sie nicht tun, mich auch dazu animieren wollen, zu trinken. Das würde eine Beförderung bedeuten, nämlich nach draussen.

Nur weil ich nun nicht mehr trinke, sehe ich ja nicht jeden anderen, der Alkkohol konsumiert und damit umgehen kann, weil aufhören, gleich als krank oder gefährdet an. Für mich ist der Alk im Leben gestrichen, aus der Welt werde ich diese Droge nie entfernen können. Soviel ist mal klar für mich.

Wenn ich natürlich leide in Gesellschaft mit Trinkenden, dann ist es was anderes. Dann muss ich mich da raushalten.

Mir macht es nichts aus, das andere trinken, sich eventuell besaufen, oder sonstwas. Viel mehr ausmachen tun mir Menschen, die sich entschlossen haben, davon los kommen zu wollen und es nicht schaffen.

Winke winke zu Leila
Ralph.


Winkelbube ( gelöscht )
Beiträge:

01.02.2004 21:26
#20 RE: Locutus` \"Karriere\" Zitat · Antworten

Huhu Janeway2002

Zitat
Keiner muss begründen, warum er auf einer Fete Alkohol trinkt - ich möchte auch nicht mehr begründen müssen, warum ich keinen Alkohol trinke, DAS wäre doch normal, oder?


Stimmt, das wäre normal, aber ...

... ich stell mir mal eine Fete vor, sagen wir mal "Strapsfete". Alle sind in Strapsen da, nur ich nicht. Da muss ich mich dann schon erklären, warum ich denn nun keine Strapse trage.

Was ich damit sagen will: Die Feten, auf denen man gefragt wird, warum man keinen Alk trinkt, sind für mich dann von vornherein schon suspekt, weil eventuell nur auf das eine Ziel gerichtet, mal wieder kräftig einen Trinken zu wollen. Zumindest für viele. Jedenfalls ahne ich sehr sehr schnell, worum es auf einer Fete wirklich geht, wenn man mich nach meiner Trinkgewohnheit fragt.

LG Ralph.


Saftnase Offline




Beiträge: 1.206

01.02.2004 21:39
#21 RE: Locutus` \"Karriere\" Zitat · Antworten

Hallo Ralph,

mein Schwager hat eine ganz konsequente Einstellung, d.h. aufgrund seiner Erfahrungen, ist es ihm einfach unmöglich, SELBST eine Feier auszurichten und Alkohol zu besorgen, zu kaufen oder hinzustellen, wie auch immer man das nennen mag.

Er möchte als trockener Alkoholiker nicht als Urheber gelten, der auf einer EIGENEN Feier zum Alkoholtrinken verleitet. Es wäre für ihn ein Widerspruch in sich selbst. Was andere darüber denken ist ihm völlig egal, genauso, wie er anderen beim Trinken zuschauen kann, wenn er halt nicht der "Spender" ist. Er möchte nicht so eine Art "Dealer" sein. Er sagt:" Wer halt für ein paar Stunden meine Gegenwart, nicht ertragen kann, nur weil ICH keinen Alkohol SPENDIERE, zeigt, dass der Alkohol eine doch größere Rolle in seinem Leben spielt, als er tatsächlich zu gibt. Kann man drüber streiten. Aber er läßt sich von seiner Einstellung nicht abbringen. Und mich stört sie mittlerweile überhaupt nicht.

LG Laila


Ameise Offline




Beiträge: 1.110

01.02.2004 21:42
#22 RE: Locutus` \"Karriere\" Zitat · Antworten

Hallo Laila und alle anderen,

auch mir begegneten schon früher trockene Alkoholiker. Sie versuchten zwar nicht, ihre Weisheiten zu verbreiten - dafür waren sie zu weise - aber sie machten mir durch ihre bloße Anwesenheit Angst.
Denn schon allein ihre Gegenwart vermittelte mir,
daß mein eigenes Trinkverhalten nicht ok. war.
Ich merkte auch, daß diese Menschen nie viel erzählten - heute weiß ich warum.
Als Spaßbremsen habe ich sie nie empfunden -
ich fühlte mich ganz einfach minderwertig und schwach vor ihnen, weil ich ihre Stärke spürte, ohne daß sie große Reden schwingen mußten.
Mit dieser doch noch sehr ausgeprägten Erinnerung fällt es mir heute leichter, mein trinkendes Umfeld tolerieren zu können.
Denn nicht ich bremse ihren Spaß -
ich bin ja fröhlich - oder sogar noch fröhlicher - als zu meinen Trinkzeiten.
Ich sitze dort aber - und gerade weil ich ohne Alk fröhlich bin - als personifiziertes schlechtes Gewissen mit am Tisch.
Und ich denke, das ist es, was manch einen wurmt.
Trotzdem kann man das nicht verallgemeinern.
Es gibt auch Menschen, die ihre zwei oder drei Bier trinken, furchtbar nett sind, und denen es egal ist, ob ich was trinke oder nicht.
Und denen soll doch ihr Bier gegönnt sein.
Leben und leben lassen -
es wird auch auf jeder Feier den einen oder anderen geben, der irgendwann mit dem Stuhl umkippt.
Man kann das dann als das betrachten, was es ist: als eine lustige Einlage.
Ich bin nicht für das Verhalten anderer verantwortlich.
Nur für mich selbst.
Manchmal kann ich solche Feiern ab -
manchmal eben nicht. Dann gehe ich oder bleibe gleich zu Hause.
Nicht zu leugnen ist natürlich, daß einem auffällt, wenn man trocken ist, in was für einer Gesellschaft der Trinkunsitten wir leben.
Aber das gehört wohl zu den Dingen, die wir nicht ändern können.
Es ist großartig genug, daß wir uns selbst geändert haben.

Gruß


Winkelbube ( gelöscht )
Beiträge:

01.02.2004 21:58
#23 RE: Locutus` \"Karriere\" Zitat · Antworten

Ja @Leila,

so in etwa hab ich mir das auch schon gedacht, mit Deinem Schwager, und ich finde seine Einstellung auch sehr akzeptabel und richtig. Sie gilt für IHN und das zählt. Ich beleuchte gerne alle Seiten mit dem Respekt vor der Einstellung jedes einzelnen.

@Ameise

Zitat
Es ist großartig genug, daß wir uns selbst geändert haben.


Genau der richtige Satz, und es hat mir persönlich so viel Selbstvertrauen geschenkt, wie nie zuvor.

LG Ralph.


Saftnase Offline




Beiträge: 1.206

01.02.2004 22:06
#24 RE: Locutus` \"Karriere\" Zitat · Antworten

Hallo Ameise,

du hast schon recht mit Deinen Aussagen. Von wegen"Trinkunsitten" und "Leben und leben lassen", ebenso gebe ich die von mir früher empfundene "Überlegenheit" der trockenen Alkoholiker oder der Personen, die tatsächlich die Kontrolle behalten können zu.

Es stört mich nur, wenn alkoholisierte Mitmenschen, mit ihren stets sich wiederholenden "Weisheiten" auf meine Pelle rücken und sie MICH einfach nicht mehr verstehen können, weil die Aufnahmefähigkeit so herab gesetzt ist, dass es eine Qual wird, diesen Dunstkreis zu ertragen.
Es ist schade, wenn eine gute oder auch lustige Unterhaltung von solchen Leute "herabgezogen" wird. Als Spaßbremse sehe ich mich auch nicht, weil ich bemerkt habe, dass ich ohne Alkohol noch mehr Humor und schlagfertige Antworten drauf habe, als im benebelten Zustand. Vor allem kommt mir nichts über die Lippen, wofür ich mich am nächsten Tag schämen müßte. Die eigentlichen "Bremsen" sind die Trinker, weil ab einem bestimmten Pegel, die Einbahnstrasse der Langeweile und Peinlichkeit kommt.

LG Laila


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

02.02.2004 10:50
#25 RE: Locutus` \"Karriere\" Zitat · Antworten

Hallo Zusammen,

also, bei mir ist es so, dass ich alkoholtrinkende Menschen zur Zeit sehr meide. Zunächst nicht absichtlich vom Kopf her, mir fiel es dann eher immer im Nachhinein auf.

Auch als ich noch trank, waren mir aber Saufgelage und vollgelabert werden von stark alkoholisierten Personen auch schon absolut zuwider. Ich kriege jetzt noch ein ungutes Gefühl, wenn ich an solche Begebenheiten zurückdenke. Total besoffenes Weltanschauungsgequatsche ohne Punkt und Komma und das von meinem Gegenüber ungefähr 2 cm vor meiner Nase ohne Ausweichmöglichkeit von sich gegeb en wurde - so besoffen konnte ich nie sein, dass ich es nicht grauenvoll fand.Allerdings hatte ich immer Schwierigkeiten mich dagegen zu wehren und war dann ein braves "Opfer" - es war schrecklich! Heute trinke ich nicht mehr und bin mir auch zu schade als Opfer.

Eigentlich bin ich ein ziemlich toleranter Mensch, aber seit ich nicht mehr trinke, bin ich der alkoholtrinkenden Mehrheit nicht mehr ganz so tolerant gegenüber eingestellt. Ich finde das Verhalten von fast allen Alkoholtrinkern sehr rücksichtslos und egoistisch, deshalb meide ich sie, wo es geht. Es ist sehr unangenehm, als empfindsamer Mensch z.B. einen gemeinsamen Abend mit Freunden zu verbringen, an dem man über vieles Diskutiert und die Ansichten der Alkoholtrinken immer lauter und mit mehrfachen Wiederholungen vorgetragen werden und sie sich als Krönung am nächsten Tag nicht mal mehr dran erinnern (hab´ich das gesagt?...muss ich besoffen gewesen sein...). So etwas empfinde ich als Schlag in die Magengrube, Mißachtung meiner Gefühle und das war für mich ein verlorener Abend. Vielleicht bin ich auch etwas zu empfindlich zur Zeit, da ich ja erst gut 2 Monate trocken bin - aber ich merke einfach, dass mir solche Kontakte nicht gut tun.

Das gleiche kann ich zur Zeit von der "Motivations-Gruppe" beim Diakonischen Werk sagen, die ich zur Zeit besuche. 'Es sind ungefähr die Hälfte der Leute dabei, die noch trinken oder Drogen nehmen und auch immer ein paar Anwesend, die besoffen sind und dann ihren hirnlosen Müll in der Gruppe verbreiten. Am Anfang nahm ich es noch als abschreckendes Beispiel zur Kenntnis, doch allmählich kommt bei mir der absolute Widerwille auf, da ich jede Menge organisiere (Kinderbetreuung, 20km Anfahrt etc.) um zu diesem Treffen zu kommen und ich mir dann manchmal fast 1 Stunde lang wirres Gelaaber von angetrunkenen Leuten anhören muss, die sich in der nächsten Stunden natürlich auch nicht mehr daran erinnern und darüber Lachen (war ich halt betrunken) - ich finde das gar nicht zum Lachen! Ich möchte nämlich ernsthaft etwas für mich tun und ich möchgte mich nicht mit dem Trinken sondern mit dem NICHT-Trinken auseinandersetzen.Und ich kann auch nicht verstehen, dass der Psychologe, der die Gruppe leitet, da keine Grenzen setzt, sondern lieber riskiert, dass die Gruppe mitruntergezogen wird. Da ich ja immer noch auf eine Genehmigung der stationären Suchttherapie warte, wurde mir diese Gruppe als "Zeichen meiner Motivation" "nahegelegt", das ist der einzige Grund, warum ich noch dahingehe, damit ich bei einer Ablehnung noch etwas "nachweisen" kann, dass ich was tue. Echt traurig! Mir muss man nämlich nicht sagen, dass ich was tuen muss. Ich tu das ganz von alleine. Ich habe mir jetzt aber schon 2 Adressen hier rausgesucht, von Selbsthilfegruppen, die ich mal kontaktieren möchte - und hoffe, dass ich da auf trockene Alkoholiker treffe, die mir beim NICHT-Trinken eine Motivation sind.

Oh..ist jetzt etwas lang geworden. Man merkt, dass dieses Thema mich derzeit echt aufregt . Eigentlich habe ich auch die Einstellung eher "Leben und Leben lassen" - krieg das bei dem Thema aber momentan nicht so auf die Reihe und es fällt mir momentan sehr auf, welch einen riieesigen Stellenwert Alkohol in der Gesellschaft hat - es gibt eigentlich keine Veranstaltung, Feier, etc. ohne -und wenn man das Thema Alkoholerkrankung / Alkoholiker anspricht, dann kann man sich von der alkoholtrinkenden Gesellschaft Vorträge anhören, warum sie persönlich zwar gerne trinken, aber in keiner Weise Alkohol eine Gefahr für Gesundheit oder Sucht bei Ihnen wäre (was ich ja gar nicht zu Betreffenden sagte...). Sie erklären aber oft für sich gleich, dass das ja nur bei so willenschwachen Alkoholikern so wäre(und dabei wird sich dann das 4te Glas Rotwein bestellt). Das sind meine Erfahrungen der letzten Zeit und das ist für mich auch ein Grund, warum ich mich so schwer mit dem Outen tue.

Deshalb möchte ich mich gerne dem Zitat von Helena anschließen:

Zitat
Es ist großartig genug, daß wir uns selbst geändert haben.

- dies ist mir momentan ein unheimlich Trost und gibt mir Halt - danke!

Liebe Grüße
Gaby


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

02.02.2004 13:40
#26 RE: Locutus` \"Karriere\" Zitat · Antworten

Hallo Gaby !

Ich kann dich sehr gut verstehen.
Ich habe mich auch sehr ausgeklinkt im Kneipengehen, auf große Feste zu gehen etc., einfach weil ich mir anfänglich auch sehr unsicher war wie ich damit umgehe. War ich doch immer diejenige, die auf solchen Feierlichkeiten und in den Kneipen immer als erste betrunken war und als letzte gegangen ist. Und wie du so schön schriebst, angetrunken Weltpolitik
diskutierend ( oder ewig eigene Meinung wiederholend ? ) .
Damit kann ich absolut nichts mehr anfangen.
So hab ich meinen sowieso kleinen Bekanntenkreis noch mehr verkleintert, aber das macht mir nichts, viele davon trinken eben auch zuviel.
Da bin ich lieber daheim - auch alleine - und beschäftige mich (z.T. ja auch mit diesem board )
Alles ist besser als dieses alte betrunkene Leben.

Das mit deiner Motivationsgruppe ist ja schon doof, wenn du das für dich nutzen willst.
Gibt es keinen Gruppenleiter dort, wo man das mal ansprechen kann ?
Ich weiß ja nicht wie da so eine Stunde läuft.

Ich wünsch´ dir auch weiterhin, das du dich nüchtern zufrieden fühlst,
Bea


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

02.02.2004 14:06
#27 RE: Locutus` \"Karriere\" Zitat · Antworten

Hallo Bea,

dein Verständnis tut gut!Danke!

Ich wollte in der Gruppe schon letztes mal was sagen, dann hat aber ein Betrunkener so laut und lange rumgelabert, dass die Stunde dann rum war und der Gruppenleiter, dann gleich umlagert war wegen Formalitäten und Anträgen - da bin ich dann gegangen.

Ich versuche schon noch einen Nutzen für mich zu erreichen. Ich gehe da wieder hin und versuche, das mal zum Thema zu machen - auch auf die Gefahr hin, das ich "übergröhlt" werde und wahrscheinlich mir noch Vorwürfe anhören muss, dass ich diskriminierend bin oder dass ich ja gar keine richtige Alkoholikerin wäre, weil ich ja abstinent bleiben könnte. Solche "Anschuldigungen" ziehen mich übrigends auch sehr runter, da sie dann manchmal anfangen, meine eigenen Annerkenntnis der Sucht in Frage zu stellen. Sicher, ich bin keine Alkoholikerin in fortgeschrittenem Endstadium, aber ich will da auch nicht hin und mein Weg zur Abstinenz führt eben nur mal über die Auseinandersetzung und Anerkennung der Alkoholsucht. Jedes Bagatellisieren lässt mich wieder in die Falle tappen - und das will ich nicht mehr!

So versuche ich auch weiterhin, in dieser schwierigen Situation (Gruppe) zu mir zu stehen. Sozusagen als Selbstbewußtseinstraining. Wer soll das auch sonst machen, wenn ich es nicht tue?

Liebe Grüße
Gaby


Saftnase Offline




Beiträge: 1.206

02.02.2004 14:23
#28 RE: Locutus` \"Karriere\" Zitat · Antworten

Hallo Gaby,

mir fällt zu dem Verhalten in Deiner Gruppe gar nix ein und ich frage mich, ob es tatsächlich dienlich ist, wenn wortführende Betrunkene das "Regiment" über Menschen haben, die trocken geworden sind und auch trocken bleiben wollen.

Ich könnte mich nicht dort wohl fühlen. Das Betrunkensein haben wir doch alle hinter uns und die "Weisheiten" von "blauen Stammtischlern" sind dort bestimmt unangebracht.

Liebe Grüße

Laila


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