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Saufnix  
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Dieses Thema hat 21 Antworten
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 Ganz, ganz viele Fragen
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Max mX Offline




Beiträge: 5.878

11.01.2004 09:34
#16 RE: Gruppenbesuche???? Zitat · Antworten

hi Monica,
ich finde auch, dass die Kombination richtig ist. Aber die 'Wahrheit' ist das was ich für mich herausnehmen kann, im Austausch. Und warum schreiben wir eigentlich? Um uns mitzuteilen und um Mitteilungen zu erfahren. (Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei, sprach der Herr.) Und da denke ich auch, dass wir Alkoholiker ein recht gutes Gefühl entwickelt haben, was stimmt und was nicht.
Aus dem ebenfalls schneefreien Berlin Grüße von Max


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

11.01.2004 16:12
#17 RE: Gruppenbesuche???? Zitat · Antworten

Hallo Patricia,


ich glaube, oft kennt man nur die Klischees - ich bin da auch nicht frei von und taste mich jeden Tag ein Stück weiter vor. Und ich muss sagen, alles was ich auf diesem "Neuland" (ich, die trockene Alkoholikerin!) zur Zeit entdecke, ist wirklich gut! Um Längen besser, als jeden Abend Rotwein zu trinken und mir einen vorzumachen, dass ich doch nicht wirklich ein Alkoholiker wäre.

Was sollen Alkis in einer Runde auch besprechen - die Frage ist nicht blöd, sondern durchaus berechtigt und wichtig. Schau mal, was wir hier schon alles auf dem Bord bequatschen. Es gibt immer etwas zu besprechen. Eine Gruppe verleiht dann dem ganzen etwas mehr Realität.

In unserer Gruppe ging es bei dem ersten Mal um Vorstellung von Leuten, die das freiwillig wollten. Insgesamt haben 4 Leute erzählt was sie so haben und warum sie meinen das es so ist.(ich habe mich dann auch noch als letzte mit hochrotem Kopf getraut - war, als ob ich auf dem 10 Meter Brett stehe und überlege ob ich springe oder nicht - tolles Gefühl, wenn man sich dann doch getraut hat). Es sind total verschiedene Leute in der Gruppe und ich fand es total klasse, dass jeder sich auf seine Weise bemüht hat zuzuhören, darauf einzugehen, zu verstehen, tolerant zu sein und auch vorsichtig zu sein.

Tja, was wir sonst noch so besprechen werden, da muss ich mich überraschen lassen bzw. werde ich auch sicher selbst etwas mitsteuern. Ich hatte den Eindruck, dass eigentlich vieles aus dem täglichen Leben besprochen wird. Hobbys, Arbeit, blöde Leute, nette Leute, Politik, Familie etc. Man kriegt auch Ideen und Anregungen, wie andere mit ihrer Sucht umgehen und man kriegt ein besseres Gefühl für sich selbst.

Auch wenn wir nicht viel gesprochen hätten, mir hat es einfach unheimlich gut getan, etwas wichtiges für mich selbst zu tun. Ich bin da hingegegangen und stand zu mir, so wie ich nun mal bin...für mich ist das eine neue Erfahrung im Leben. Ich habe immer alles vertuscht. Das Trinken, die Fressanfälle etc. Jetzt vertusche ich nichts mehr und bin einfach wie ich bin. Das Leben ist dadurch um mindestens 50 Prozent weniger anstrengend geworden und ich bin sehr gespannt, was ich mit dieser Enegie in den nächsten Jahren so alles anstellen werde

Ich hoffe sehr, dass es so bleibt! Hab´auf jeden Fall nicht vor, dass nochmal zu ändern - auch, wenn es für meine Mitmenschen etwas anstrengender ist

Also für mich, scheint es das richtige zu sein - und ich bin sehr froh, den Schritt gewagt zu haben.

Also, falls du doch mal mit dem Gedanken spielst eine Gruppe zu besuchen, würde ich dir auf jeden Fall zuraten.

Liebe Grüße
Gaby


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

11.01.2004 16:16
#18 RE: Gruppenbesuche???? Zitat · Antworten



hab das Einloggen verpennt...

Gruß
Gaby


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

11.01.2004 16:19
#19 RE: Gruppenbesuche???? Zitat · Antworten

Hallihallo Max!

Du verstehst, wie ernst es mir ist!
Danke für die lieben Worte

Schön, dass du so oft auf dem board bist

Liebe Grüße
Gaby


Christian ( gelöscht )
Beiträge:

19.01.2004 18:38
#20 RE: Gruppenbesuche???? Zitat · Antworten

Hallo Patricia,
bin seit 5 Jahren trocken. Ich könnte mir mein Leben nicht ohne Gruppenbesuche vorstellen.Um am " normalen " Leben teilnehmen zu können brauche ich AA, denn die " normalen " Menschen verstehen mich nur bis zu einem gewissen Punkt.
Ich dachte anfangs das ich ohne Gruppen klarkommen würde, die spinnen doch alle war meine Meinung.
Ich bin aber zu einer anderen Überzeugung gekommen.Denn dort kann ich alles erzählen was mich belastet. Dort finde ich immer ein offenes Ohr.Habe lange gebraucht um die für mich richtigen Gruppen zu finden. Es hört sich vielleicht komisch an, aber es gab nicht ein Meeting aus dem ich nicht irgendetwas mitnahm, manchmal erst nach Tagen oder Wochen. Ich bin froh und dankbar dafür das ich AA kennenlernen durfte und möchte das weitergeben was man mir auf den Weg mitgegeben hat.
Ich habe am Anfang garnichts verstanden bis ich dann mal genauer hinhörte was meine AA Freunde sagten.
Ich wünsche dir, das auch du deinen Weg finden wirst,der sehr steinig und holprig sein kann Schöne 24 Std.
Du wirst es schaffen, du mußt nur wollen !!!


StellaLuna Offline




Beiträge: 3.580

19.01.2004 19:15
#21 RE: Gruppenbesuche???? Zitat · Antworten

Hallo Christian,

danke für deinen Beitrag.
Ich denke sehr wohl, dass die Gruppe für viele wichtig ist und ich selbst habe auch schon etwas an diesem Abend gelernt, nämlich, einfach nur zuhören und gehört werden.
Ich war so perplex, wie es möglich ist, in einer Gruppe so viel intensive Zuhörer zu haben, genauso war ich erstaunt, wie den Anderen zugehört wurde.
Die Beiträge hier auf dem Board bewirken bei mir so kleine Initialzündungen wenn eben auch manchmal erst verspätet.
Ich wäre heute nicht nur annähernd da, wo ich heute bin, hätte ich hier nicht gelesen.
Ich kann mir hier die nötigen Infos holen, wenn ich mag und ich erlebe ebenfalls durch Gleichgesinnte - wie in der Gruppe - annähernd eine Gruppendynamik.
Meine private Zeit ist wirklich extram knapp bemessen, sodaß ich erstmal "mur" in dieser virtuellen Gruppe bleibe, denke ich momentan mal.
Auch dir wünsche ich gute 24h und einen weiteren guten Weg.
Gruß
Patricia


Nachteule ( gelöscht )
Beiträge:

20.01.2004 16:01
#22 RE: Gruppenbesuche???? Zitat · Antworten

Hallo an alle Vorschreiber,
ich bin 19 Jahre bei AA und fühle mich dort sehr wohl. Ich bin überhaupt nicht mehr die schweigsame Maus, die ich damals war und alles, was und wie ich heute bin, habe ich durch die Gruppen gelernt. Die geeigneten Schritte muss ich natürlich selber gehen, das nimmt mir natürlich keiner ab.

Ich habe gelernt, dass wir Alkis alle seeeehr breite schultern haben und "gelernte Leidträger" sind. Das war so normal für mich damals, dass ich das Leidtragen gar nicht mehr wahrgenommen habe.

Mit Gruppen geht es leichter, weil man die eigenen Spiegelbilder vor sich sitzen hat. Und durch diese direkte Konfrontation mit anderen, die die selbe Krankheit haben wie ich, habe ich gelernt, habe ich lernen dürfen, meine Ängste zu überwinden, Schrittchen für Schrittchen, bis heute.

Natürlich ändert sich die eigene einstellung zu Gruppen nach so langer Zugehörigkeit. Ich bin nicht mehr so "bedürftig" wie früher (Aufmerksamkeit, Selbstmitleid, Egoismus und nicht erkannte Ängste), die eigene Einstellung ändert sich von Jahr zu Jahr. Man sollte sich dann schon immer mal wieder fragen, was erwarte ich von der Gruppe, was kann ich da reingeben?

Ich fühle mich heute längst nicht mehr "bemakelt" oder minderwertig, nur weil ich keinen Alk. trinke. Alk ist so ungefähr das Unwichtigste in meinem Leben geworden.

Aber ich kann meine Erfahrungen weitergeben und da ich Mensch bin, habe ich natürlich auch heute noch so meine Macken und brauche meine Gruppenfreunde, denn die sagen mir dann schon, wenn ich spinne und mal wieder den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe!!

Das ist meine Lebensversicherung und ich bin mir das Heute wert.

Denn die Persönlichkeitsveränderungsarbeit geht erst los, wenn man trocken ist. Das "Aufhören mit Saufen" ist lediglich Voraussetzung dafür, zumindest wenn man Trockenbleiben will. Das Problem verschwindet ja nicht einfach mit zunehmender Trockenheit, sondern könnte leicht in Vergessenheit geraten.

Es ist so einfach, sich in seinem kleinen gemütlichen "Schlagloch" einzurichten und es auch noch zu übertünchen, aber stinken kanns dann immer noch. Nee, nee ich hab die Nase davon voll, es mir selber schwer zu machen.

Heute gehe ich oft mit in Schulen oder auf Elternabende, um über Alkohol zu informieren, überhaupt bin ich in Sachen Öffentlichkeitsarbeit sehr engagiert. Das hat mir sehr geholfen, zu mir zu stehen, so wie ich bin.

Wie sollen die Leute denn sonst erfahren, das es genesene Alkoholiker gibt?? Das müssen wir schon selber machen, denn Trocken sind wir doch prima Leute, oder?!! Ich habe schon viele hochinteressante Menschen in und durch AA kennengelernt, im In-und Ausland.

In diesem Sinne, die tagaktive Nachteule ( trotzdem, ich gehe nach wie vor vielll zu spät ins Bett!! Aber nüchtern!)


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