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Saufnix  
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Dieses Thema hat 29 Antworten
und wurde 2.352 mal aufgerufen
 Selbsthilfe und Gruppengespräche
Seiten 1 | 2
Margot ( gelöscht )
Beiträge:

22.09.2003 16:24
#16 RE: Säufer verlieren den Glauben an sich Zitat · Antworten

Liebe laufcrissi,

meine Finger waren mal wieder schneller als die Tastatur.

Die wirkliche Aussage dieser Redensart ist:

Man muss die Menschen so nehmen wie sie sind.


Ausser sich selbst kann man nämlich NIEMAND verändern.

Es ist doch spannend wieviele verscheidene Meinungen es gibt.

Ich muss doch nicht Jemanden dessen Meinung ich nicht teile in der Luft zerreissen, es sei denn ich habe Profilierungsbedarf kein Selbstbewusstsein oder Minderwertigkeitskomplexe.

Naja, ist ein weites Feld.
Wenn mich Jemand von einem Thema zum nächsten mit Pöbeleien verfolgt denke ich mir meinen Teil und antworte ihm halt nichtmehr.
Hinausmobben lasse ich mich jedenfalls nicht.
Das ist Wunschdenken von Provokateuren.

Gruss
Margot


Spieler Offline




Beiträge: 7.888

22.09.2003 18:04
#17 RE: Säufer verlieren den Glauben an sich Zitat · Antworten

Liebe Margot,

in den letzten 2 Stunden hatte ich viel Zeit zur Besinnung und zum Nachdenken. Deshalb habe ich beschlossen dir zu verzeihen. Ich nehme dir deine ständige Besserwisserei, deine Arroganz, deine versteckte Wut, deine Überheblichkeit nicht mehr übel.
Ich finde es ganz wichtig, dass du weißt, dass ich dir nichts nachtrage.
Ich habe mir nämlich vorgestellt, wie du einsam und verlassen vor deinem PC hockst, möglicherweise dein einziges Tor zur Außenwelt und sehnsüchtig auf die Möglichkeit hoffst, mit anderen Gleichgesinnten kommunizieren zu können.
Wer bin ich denn, dass ich dir diese Freude nehmen wollte?
Ich möchte, dass du deinen Lebensabend geniessen kannst und dich nicht womöglich auch noch in einem Forum angegriffen fühlen mußt.
Sicherlich ist es auch in deinem Interesse als vollwertiger, liebenswerter Mensch akzeptiert zu werden;denn Einsamkeit kann tödlich sein.
Ich werde deinem Glück jedenfalls nicht im Wege stehen und wünsche dir deshalb noch einen wunderschönen Abend.

Mit lieben Grüßen

Jörg


Margot ( gelöscht )
Beiträge:

26.09.2003 11:27
#18 RE: Säufer verlieren den Glauben an sich Zitat · Antworten

Lieber Jörg,
mit Deinen geposteten Mutmassungen liegst Du falsch.
Ausserdem Du hast mir nichts zu verzeihen.
Dieses gönnerhafte Posting geht mir mindestens genauso auf die Nerven wie Dir mein Schreibstil auf die Nerven geht.
Damit sind wir quitt.

Mit meinem Lebensabend lasse ich mir allerdings noch 20 Jahre Zeit *grins*.
Ich hoffe ich zwerstöre damit nicht Dein Bild von mir dass Du Dir so zusammengestrickt hast?
Täte mir echt leid.

Aber jetzt mal im Ernst.
Ich finde "laufchrissi" hat Recht.
Es sollte um Diejenigen gehen die Schwierigkeiten mit ihrer Alkoholkrankheit haben.
Da ist es in meinem Augen wenig hilfreich wenn man hier persönliche Animositäten austrägt.
Ausschlaggebend sollte, in meinen Augen nicht der Schreibstil sein sondern der Inhalt, schliesslich handelt es sich um eine tötlich Krankheit.
Ich gebe zu dass ich ausraste wenn jemand Alkoholkrank ist und mir was von neuester Mode und Jul Sanderstäschchen vorfaselt.
Aber so bin ich halt.


trockene Grüsse
Margot


Biene ( gelöscht )
Beiträge:

26.09.2003 13:28
#19 RE: Säufer verlieren den Glauben an sich Zitat · Antworten

Hallo Margot,

auch auf die Gefahr hin,dass ich mir wahrscheinlich einen fürchterlichen "Einlauf" hole,muss ich doch auch meine Meinung zu dem Thema "tötliche Krankheit" loswerden.Das brennt mir nun schon einige Zeit unter den Nägeln.

Klar ist Alkoholismus eine tötliche Krankheit,die sich aber hinzieht wie Kaugummi.
Ganznette ist nun mal noch nicht soweit,die Finger von der Flasche zu lassen.Ich glaube,niemand von uns hat die Flasche nach dem ersten Vollrausch stehenlassen.Es hat wahrscheinlich bei allen von uns Jahre gedauert,sich das Elend einzugestehen und aktiv zu werden.
Solange es einem noch gut geht dabei,relativ,warum aufhören?
Und am besten geht es einem doch,wenn der Entzug gerade einsetzt und man einen grossen Schluck nehmen kann.

Alkoholvergiftung ist zwar auch ein Risiko,doch bei trainierten Säufern kann man sich doch darauf verlassen,das sie ihre Dosis einschätzen können.Der Überschuss landet dann doch in der Kloschüssel.

Im Moment ist ganznette noch fähig ihr Leben einigermassen aufrecht zu erhalten,und solange wird sich wahrscheinlich an Ihrem Verhalten,ihrer Meinung nach,nichts ändern müssen.
Ich denke mir mal,sie wird weder heute noch morgen tot umfallen und Verstand hat sie genug um zu merken,wann die Grenze erreicht ist,denke ich mir mal so.

Von Jil Sander u.ä. zu erzählen sind doch auch nur die uns allen bekannten Ablenkungsmanöver,denen wir uns in der Verleugnungsphase bedient haben.

Auch ich möchte diese Krankheit nicht verharmlosen.
Vor allen Dingen löst diese Krankheit auch latente Depressionen aus,lässt ein grundsätzliches Scheiss-Egal-Gefühl an die Oberfläche kommen und es Bedarf einer Menge Disziplin und Lebenswillen um aus diesem Morast wieder aufzusteigen.
Aber ich möchte unserer Ganznetten aber doch die Intelligenz zugestehen sich ihre Hilfe zu ihrem Zeitpunkt holen zu können.


Ameise Offline




Beiträge: 1.110

26.09.2003 13:59
#20 RE: Säufer verlieren den Glauben an sich Zitat · Antworten

Also mal ehrlich: Was hat denn der Hang zu schönen Dingen damit zu tun, was für ein Mensch jemand ist?
Ich finde es wirklich nicht schlimm, sich stilvoll zu kleiden, wenn man es sich leisten kann.
Was den Umgang mit Alkohol betrifft: Da ist jemand vor dem Erreichen seines Tiefpunktes auf diesem board gelandet.
Warum soll der/diejenige nicht die Zeit bekommen, die er/sie noch braucht?
Kaum jemand von uns war vor seiner Zeit soweit, daß es klick gemacht hat.

@Margot: Man kann niemanden mit Gewalt überzeugen -
gib doch jedem die Freiheit und die Verantwortung, selbst zu erkennen und zu entscheiden.
Du hast die Weisheit nicht allein erfunden -
andere haben auch einen Kopf zum Denken.

Und ich finde sehr wohl, daß es auf den Schreib-Stil mit ankommt - nicht nur auf den Inhalt - so sympathiemäßig gesehen.
Du schreibst viele kluge Dinge finde ich -
ein bißchen weniger schnippisch - und sie würden viel besser rüberkommen.

Viele Grüße


Spieler Offline




Beiträge: 7.888

26.09.2003 15:55
#21 RE: Säufer verlieren den Glauben an sich Zitat · Antworten

Hallo Margot,

was könnte unsere Beziehung besser kennzeichnen als die Schlußworte aus Casablanca, einem der schönsten Liebesfilme der Leinwandgeschichte:

Ich glaube, das könnte der Beginn einer wunderbaren Freundschaft werden..

Ich stimme deinem Post in vielen Punkten zu. Natürlich hast du recht, wenn du schreibst, dass mein Beitrag sehr "gönnerhaft" geklungen hat. War ja auch so beabsichtigt. Ich habe mir schon gedacht, dass dich dieses Schreiben die Tischkante annagen läßt.
Umso bemerkenswerter fand ich und das ganz im Ernst, dass du nicht sofort zum großen Halali geblasen hast, sondern die ganze Sache erstmal sacken ließest, um dann mit dem nötigen Abstand und der nötigen Gelassenheit erst heute zu antworten. Respekt.
Und zum erstenmal blitzten in deiner Antwort Humor und Selbstironie auf. Auch das findet meine höchste Anerkennung.
Ich schlage dir also vor, dass ich mich zukünftig um mehr Zurückhaltung bemühen werde und du mal versuchst " Fünfe gerade sein zu lassen".
In diesem Sinne.

Jörg


Ganznette Offline



Beiträge: 180

27.09.2003 07:27
#22 RE: Säufer verlieren den Glauben an sich Zitat · Antworten

mir ist es selbst peinlich, dass ich tatsächlich eine verteidigungshaltung aufbaue anstatt über den dingen zu stehen. da das hier dann doch alles sehr anonym ist, man den menschen nicht kennt, fand ich es angebracht, etwas über sich selbst zu erzählen, damit andere- wenn auch nur bruchstückhaft- ein bild von einem bekommen. ich habe auch geschrieben, dass ich nicht grade sehr "forenerfahren" bin. diesbezüglich dachte ich, offenheit sei hier doch ziemlich wichtig. z.b. fand ich die postings von "prinz" sehr nett, er hat eben direkt versucht, zu erklären, wer er ist. fast alle sind hier lieb und verständnisvoll, dass hat überhaupt nichts damit zu tun, ob die dinge gebilligt werden, die ich tue, oder nicht. das ist für mich ein zeichen von charakterstärke und toleranz. bevor ich hier geschrieben habe, sind mir eben einige dinge aufgefallen, die du geschrieben hast. die sache mit der münchener wohnung, der miete und der "neidgeschichte" sind mir eben aufgefallen. ich mag nämlich keinen neid. und wenn menschen von neid anderer sprechen, sind sie i.d. R selbst ein "neidtyp". ich mag schöne dinge, brauche sie aber nicht (mehr). andere menschen herabzuwürdigen ist eine schutzreaktion. damit macht man sich selbst grösser als den anderen und fühlt sich dadurch besser. in wirklichkeit macht man sich nur selbst klein und hässlich. trocken oder nicht, das macht dabei keinen unterschied. ich hatte vor einigen jahren kurze zeit diese anwandlung, nicht lange, aber es reichte. ich war besser schlauer schöner etc. als andere. ich habe z.b. über eine buchhalterin bei uns gesprochen, als wäre sie ein "nichts". sie das auch -unbewusst-spüren lassen. sie macht ihren job, sie ist doch kein schlechterer mensch als ich es bin. heute sehe ich das alles- zum glück! wieder anders. wie gesagt, es war ja auch nur eine phase. selbstherrlichkeit hilft keinem weiter. und man trifft damit nur sich selbst. als kind wollte ich auch immer die barbies haben, die die anderen hatten. dann hatte ich einen hund, der war ein mischling und kein reinrassiger schäferhund. eine freundin hatte aber einen reinrassigen! pah! nicht, dass ich meinen hund nicht über alles liebte und ihn jemals eingetauscht hätte, natürlich nicht. aber wäre schon schön gewesen, wenn er auch ein reinrassiger gewesen wäre! zugegeben hätte ich das nie, natürlich nicht. aber da war ich 11 jahre alt. und diese gedanken in anderer form kommen immer wieder. heute manifestiert sich das am job, am mann etc. aber nur noch ganz selten. sicher mag ich schöne dinge, wer nicht? aber wichtig sind sie nicht mehr. es ist mir egal welches auto ich fahre und ob mein hund rote papiere hat oder nicht. oder ob die tasche von jil sander ist oder von joop kleiner spass. humor muss ja auch sein, gelle. wie biene schon sagt, jeder muss seinen zeitpunkt finden, der alkohol ist ein richtiges problem, natürlich. damit aufzuhören, das ist ein ziemlicher kraftakt. in der gosse werde ich schon nicht landen, aber ich weiss, wenn es mir mal "schlechter" geht, geht es mir bestimmt irgendwann besser als jetzt, seelisch, nicht finanziell. diese gleichförmigkeit kann einen auch fertig machen, wenn man eben diese stabilität nicht zu schätzen weiss. und auch die schönen dinge nicht mehr. ich spiele kein lotto, aber wenn ich mal zeit habe, kaufe ich puts oder calls, je nach dem, und freue mich wenn es klappt. oder versteigere sachen bei ebay etc. auch wenn du es so darstellst, margot, ich bin kein vollidiot, sondern wenn ich die energie habe, ziemlich geschäftstüchtig mit dem richtigen riecher. wenn ich lust habe, zugegeben. von nix kommt nix....liebe margot, wir beide werden bestimmt keine freundinnen, somit bitte ich dich höflich, einfach nicht mehr auf mich und meine postings zu reagieren, ich mache das er einfachheit halber auch nicht mehr. ich kenne dich nicht, aber ich mag einfach diesen z.t. oberlehrerhaften und manchmal gehässigen steibstil nicht.dann juckt es mir in den fingern zu schreiben: was meinst du eigentlich, wer du bist, madame? ich glaube, du hast, auh wenn du trocken bist, ein problem mit dir selbst und stehst dir somit im wege. niemand missgönnt dir deine wohnung in münchen, niemand deinen job und deine trockenheit ist auch lobenswert. aber ein bischen mehr menschlichkeit und toleranz wären angebracht. vielleicht wirst du wieder wutschnaubend antworten, aber atme tief durch und wir reagieren einfach nicht mehr aufeinander, ok? ich mag dieses board, es sind nette menschen dort und es wäre schade, wenn ich nicht mehr hier posten könnte.
viele grüsse an alle


Biene ( gelöscht )
Beiträge:

27.09.2003 08:49
#23 RE: Säufer verlieren den Glauben an sich Zitat · Antworten

Hallo Ganznette,

ich werde nun schon seit Tagen das Gefühl nicht mehr los,dass Du vor der Grössten Chance Deines Lebens stehst.
du lernst gerade Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.
So nach und nach habe ich auch begriffen,warum Du Dich zuallererst hier mit "Haben" statt mit "Sein" präsentiert hast.
Meiner Meinung nach warst Du wohl der Meinung hier als Yuppie-Tussi abgetan zu werden und das hätte Dich wieder in dem Glauben bestärkt,dass Du anders/besser als andere bist.Somit wäre die Kluft zwischen Dir und der restlichen Welt erhalten geblieben.
Aber im Grunde genommen hast Du doch gar keine Lust mehr auf den oberflächlichen Kram,mit dem Du Dich beschäftigst.
Du willst keine Leute mehr um Dich herum haben,die Dir nach dem Mund reden.Du möchtest dass man Dich endlich wegen Deiner Selbst liebt oder zumindest möchtest du rauskriegen,wer es denn in Deinem Umfeld überhaupt tut.

Manchmal hatte ich beim Lesen sogar den subtilen Eindruck,Du möchtest Deinen Freund gleich mit entsorgen.

Du veranstaltest Chaos um eine neue Ordnung entstehen zu lassen.Das kann funktionnieren.Aber Vorsicht,denn es kann passieren,dass Du in Deinem jetzigen Zustand mehr Porzellan zerschlägst als notwendig ist.Aber zumindest kannst Du sicher sein,dass all die,die danach noch da sind,Deine wahren Freunde sind.
Vor allen Dingen verscherze es Dir nicht mit Deinem Arbeitgeber,denn ohne Moos nichts los
Kohle wirst Du auch für Dein neues Leben brauchen.

Ist nicht böse gemeint,was ich Dir sagen will.


Margot ( gelöscht )
Beiträge:

02.10.2003 12:30
#24 RE: Säufer verlieren den Glauben an sich Zitat · Antworten

Hallo Biene,

um von mir zu reden, mein Alkoholkonsum hat sich in den 5 Jahren meiner Alkholkarriere ständig gesteigert.
Ich bin mal mit Bier eingestiegen, habe zu Wein gewechselt, dann zu Cognac. War nichts im Hause und ich hatte keine Gelegenheit eine Tankstelle oder die Läden im Bahnhof aufzusuchen habe ich Melissengeist (80%Alkohol)mit Wasser verdünnt getrunken.
mein Problem war dass je mehr ich getrunken habe, je mehr habe ich "vertragen".
Dass der Überschuss in der Closchüssel landete war nur am Anfang meiner Suchtkarriere so, denn der Körper war noch nicht so an Alkohol gewöhnt und hat sich gegen ein Übermass gewehrt.Gegen Ende meiner Suchtkarriere war das nichtmehr so.
Da setze das typische Symtom des Alkholismus ein, das Erbrechen morgens.

Und dass Alkoholismus eine tötliche krankheit ist beziehe ich persönlich nicht nur auf den Alkohol alleine.
Alkoholiker können an Diabethis,Bauchspeicheldrüsenentzündung oder -krebs Leberzirrhose,Magenkrebs erkranken.
Nicht zu vergessen es gibt alkoholbedingte Schlaganfälle.

Es mag an meiner Sicht der Dinge liegen dass ich das Verhalten von ganznette als Kamikazeveranstaltung sehe.
Ich empfinde ihre Art über ihre Krankheit zu posten als Koketterie mit der Krankheit.

Daher ist es wohl besser mich in dieser Hinsicht zurückzuhalten.

Man kann glaube ich keine Norm setzen bzw. einen Zeitpunkt wann es ernst wird und der Alkoholiker seinen Löffel abgibt.
Das ist nicht immer von der Länge der Suchtkarriere abhängig sondern auch von Vorschädigungen anderer Art.

Es liegt mit Sicherheit an mir dass ich so heftig, bzw. grob reagiere.Da spielt auch der Schmerz mit den ich empfinde wenn ich an die Mitpatienten denke die inzwischen verstorben sind und mit denen sich in der Therapie eine Freundschaft entwickelt hatte.
Für mich ist ihr Tod sinnlos. Und es schmerzt hilflos zusehen zu müssen wie sich Jemand zu Tode säuft.


LG
Margot


Margot ( gelöscht )
Beiträge:

02.10.2003 12:42
#25 RE: Säufer verlieren den Glauben an sich Zitat · Antworten

Hallo Helena,

Du hast völlig Recht, es geht hier nicht um mein Leben.
Wer nicht selbst aufhören will zu trinken den kann man nicht überzeugen.
Ich bezweifle auch nicht dass Andere selbst einen Kopf haben um zu denken.
Vermutlich liegt es daran dass ich zu Zeiten meiner Suchtkarriere meinen Kopf nichtmehr zum Denken verwendet habe.
Ich habe verdrängt,verleugnet,gelogen,betrogen,mich eingeigelt,mir was vorgemacht,Selbstmordgedanken gewälzt,
Todesangst gehabt, nur Einers habe ich nichtmehr, meinen Kopf zum denken verwandt.

Vermutlich schliesse ich daher von mir auf Andere.

Ich werde daher deinen Rat befolgen und andere ihrem Schicksal überlassen.
Du hast völlig Recht, die haben selbst einen Kopf zum denken.

Und was meinen Schreibstil betrifft, ich kann nicht aus meiner Haut und daher auch die Krankheit Sucht nicht beschönigen.

Postings wie das von ganznette bringen mich zur Weissglut.
Sie spielt in meinen Augen das Lied vom Tod und kokettiert noch damit.

Aber ich denke jetzt mal darüber nach warum ich das zu meinem Problem mache.
Ich sollte wirklich mal was gegen mein Helfersyndrom tun.

Liebe Grüsse
Margot


Margot ( gelöscht )
Beiträge:

02.10.2003 12:52
#26 RE: Säufer verlieren den Glauben an sich Zitat · Antworten

Hallo Jörg,

dann lass uns doch die Friedenspfeife rauchen.
Ob daraus ein wunderbare Freundschaft wird?

Naja----------------

Es erstaunt mich wirklich dass Du erkannt hast dass ich Humor habe und Selbstironie.
Wäre dem nicht so wäre ich in meinem Umfeld schon lange hoffnungslos untergebuttert worden und wäre wohl im Alltag kaum teamfähig.
In meinem Umfeld wird zwar ein oft für Aussenstehende etwas gewöhnungsbedürftige Art von Humor gepflegt, aber mir gefällt er.
Wer nicht über sich selbst Witze machen und lachen kann ist in meinen Augen arm dran.
Eine Portion Selbstironie macht in meinen Augen das Leben erst erträglich.

Ich bin mit Deinem Deal einverstanden.
Du fährst mal Deinen Stachel ein und ich übe mich in Gelassenheit------------------

Trockene "jugendfrische" Grüsse
Margot


laufchrissi ( gelöscht )
Beiträge:

02.10.2003 12:56
#27 RE: Säufer verlieren den Glauben an sich Zitat · Antworten

Hallo Margot,

ich bin machtlos gegenüber dem Alkohol und ich bin machtlos gegenüber dem Alkoholismus anderer.

Es tut weh.... aber ich habe nicht das Recht zu sagen, mach es so wie ich, dann....oder du wirst sonst....

Ich kann lediglich sagen, weißt Du, ich habe diese und jene Erfahrung gemacht....

Mach das Beste draus.

LG


Margot ( gelöscht )
Beiträge:

02.10.2003 13:18
#28 RE: Säufer verlieren den Glauben an sich Zitat · Antworten

Hallo Christiana,

mehr Gelassenheit, täte mir mit Sicherheit gut.

Eine meiner Schwächen ist dass ich reagiere wenn jemand Sucht verharmlost oder die Story vom toten Pferd erzählt um seine Sucht zu beschönigen.

Ich gebe zu das jagt mich auf meine Zimmerpalme.
Daher habe ich auch einen grösseren Verschleiss an dieser speziellen Zimmerpflanze *grins*

Und ich habe nicht den Eindruck dass es Andere interessiert wie meine Suchtkarriere verlaufen ist, was ich dagegen getan habe und wie ich mit meiner Trocjkenheit umgehe.

Jedenfalls kann ich mich an keinerlei Echo erinnern, ausser an Massregelungen die gegen meine Person gerichtet waren.

Was soll daran schlecht sein Jemanden der erfahren will sie man zu einer Therapie kommt und was in dieser passiert zu antworten und zu schildern was man selbst dort erlebt hat?

Wenn darauf dann schwachsinnige Kommentare kommen reagiere ich darauf,mein Fehler, ich weiss, müsste mir an meinem verlängerten Rückgrad vorbeigehen.

Jörg hat schon Recht, ich sollte mich befleissigen mehr Gelassenheit an den Tag zu legen.

Ist ja nicht mein Leben mit dem gespielt wird.

In einem gebe ich Dir Recht, gegen den Alkoholismus von Anderen ist man machtlos.
Gegenüber meiner Sucht empfinde ich micht nicht als machtlos.Ich weiss wie ich mich verhalten muss damit der Alkohol nicht mein Leben bestimmt.Es ist an mir so zu leben das Abstinenz zur Selbstverständlichkeit wird.
Ich räume dem Alkohol in meinem Leben keine Macht mehr ein.

LG
Margot


laufchrissi ( gelöscht )
Beiträge:

02.10.2003 14:22
#29 RE: Säufer verlieren den Glauben an sich Zitat · Antworten

Liebe Margot,

das mit der Zimmerpalme ist ein schönes Bild *grins*. Wenn es aber mit der Schwerkraft stimmt, dürftest Du drunter liegen.

Es gibt immer ein paar Hitzköpfe. Und bevor Du jetzt wieder auf Deine Palme kletters oder mit einem Affenzahn hochkatapultiert wirst, ich zähle mich auch dazu. Ich kriege das Fleckfieber, wenn mir einer ein A für ein U vormachen will.
Eine meiner Übungen ist in die Psychatrie zu gehen und ein bisschen Öffentlichkeitsarbeit zu machen.
Dort sitzten dann die, bei denen es nicht so schlimm ist, oder deren Fall anders ist, oder bei denen eine ganz andere Sucht vorliegt... die Frage ist dann nur, ob sie wegen Schweißfüßen eingeliefert wurden und nur versehentlich in der Klapse gelandet sind.

An Tagen, an denen es mir gut geht, kann ich sowas ganz ruhig beantworten, allerdings hatte ich letztens einen Tag, da war ich sicher kein gutes Beispiel für Gelassenheit. Ich habe einem Drogenabhängigen gesagt, daß er verdammt nochmal kein Besserer Mensch ist, nur weil er Drogen nimmt und er es lassen soll, auf Alkoholiker runter zu gucken.
Wir sind keine Heiligen... steht in einem anderen Zusammenhang im Program der AA
wir wollen wachsen..... genau das ist es doch

Und wenn ich sage, ich bin machtlos, dann meine ich dem Alkohol gegenüber, und das immer. Weil, wenn ich anfange und kämpfe, werde ich verlieren.
Einer meiner Therapeuten in ..... hat gesagt "Sag mal ehrlich, würdest Du mit Clay in den Ring gehen, der soviel stärker ist als du. Aber du machst es und läßt dir immer wieder eins auf die Nase geben." Es ist doch viel kraftschonender, wenn ich Gegner, die mir überlegen sind, meide.


Margot ( gelöscht )
Beiträge:

02.10.2003 14:57
#30 RE: Säufer verlieren den Glauben an sich Zitat · Antworten

Hallo Christina,

darum habe ich so einen Verschleiss an Palmen...?!
Das mit der Schwerkraft hätte mir mal früher einer erklären sollen *grins*

Ich fand Deine Schilderung kanz köstlich!
Fast habe ich gemeint mich selbst wiederzuerkennen in Deinen Schilderungen.

Das Drogensüchtige oder auch Medikamentenabhängige auf die "asozialen" Alkis heransehen kenne ich aus der Therapie.
Nur in der Therapie relativiert sich das dann weil sich die Vorurteile schnell abbauen durch 24stündige "Feindberührung" am Tag..............


Und dass Du auch ein Freund von deutlchen Worten bist habe ich schon mitbekommen.

Genau diese "Beschönigungen" haben mich veranlasst nach meiner Therapie nach einiger Zeit der Gruppe fern zu bleiben.
Ich habe jedes Mal die Krätze bekommen wenn mal wider ein "Neuer" kam und was von 2 Bierchen faselte und log dass sich die Balken bogen.Genau solche Verharmlosungen, wie Dein Vergleich mit den Schweisfüssen in der Psychatrie lassen meine dunkle Seite fröhliche Urständ feiern.

Das dumme ist einfach dass ich da immer von mir ausgehe.
Ich ging das erste Mal in die Gruppe und habe dort meine Karten auf den Tisch gelegt.Ich habe erst garnicht versucht zu lügen, ich war froh dass es endlich jemand gab der mir zugehört hat.
Und Alkoholiker die rumschwafeln,beschönigen,verniedlichen, lügen dass ihnen der Himmel auf den Kopf fallen müsste bringen in mir wirklich alle schlechten Eigenschaften zum Vorschein und leider kann ich dann den Mund nicht halten und erschrecke sie so dass sie laut aufheulen.
Die nächste Phase ist dann dass sie wilde Beschuldigungen gegen meine unsensible Art ausstossen und darauf hinweisen wie sensibel und unschuldig sie doch sind.
Die böse,böse Welt ist daran schuld dass sie saufen.
Oder die andere Variante, die Du ja schon erwähnt hast, ist das "Unschuldslamm" mit der Gedächtnislücke die behauptet ihr fehle doch garnichts. Das Gläschen sei ja völlig harmlos und ihre Einlieferung in ein Krankenhaus muss ein Irrtum sein.

Gerade deshalb habe ich Dein Posting so köstlich gefunden.
Wir scheinen viele gemeinsame Erfahrungen diesbezüglich zu haben.

Mit dem Boxervergleich hast Du Recht.
Mit DEM "Mohamed Ali" steige ich nie wieder in den Ring, denn ich weiss, den Kampf würde ich verlieren.

LG
Margot


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