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Saufnix  
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Dieses Thema hat 14 Antworten
und wurde 966 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
Waschbaer Offline



Beiträge: 115

20.07.2003 07:15
RE: Alkoholismus - eine Familienkrankheit? Zitat · Antworten

Guten Morgen,

nach einem längeren chat mit meinem Bruder gestern abend fiel mir auf, daß ich noch nie über die Brüder und Schwestern der Forums-Teilnehmer gelesen habe. Es gab Berichte über saufende Mütter und Väter, aber mehr nicht.....

Von meiner Familien-Anamnese her weiß ich, daß mein Großvater väterlicherseits Alkoholiker war, genau wie drei seiner Söhne (also meine Onkel). Bei meinem Vater hat sich wohl dieses Trauma gottseidank ins Gegenteil geschlagen - nie sah ich einen Menschen, der so tough durchs Leben geht und so wenig von irgendwelchen Süchten beeinflußbar ist. Dem genügen Familie und Natur für ein erfülltes Leben!!

Anders wiederum erging es seinen Kindern - also mir und meinem Bruder. Obwohl wir als Kinder absolut KEIN Vorbild hatten, was Trinker-Karrieren anbelangte, hat es uns erwischt - mich relativ spät, hab erst mit Ende 20 angefangen, mein Bruder viel früher, eher so als Teenie. Der trinkt jetzt schon gut an die 30 Jahre....noch immer sozial angepaßt, Beruf, Familie, alles soweit unauffällig, trinkt seit ewigen Zeiten 1 Flasche Rotwein und drei Bier am Abend, sehr selten mehr, ist auch ewig mit Trinkpausen beschäftigt, die aber selten länger als zwei Tage sind....der typische Eiertanz halt.

Habt ihr trinkende Geschwister?

Schönen Sonntag
Waschbaer


frankie Offline



Beiträge: 70

20.07.2003 08:18
#2 RE: Alkoholismus - eine Familienkrankheit? Zitat · Antworten

Morgen,

also wenn ich so nachdenke, hatte ich absolut keine schlechten Vorbilder in der Familie. Weder Vater / Mutter noch Grossvater / Grossmutter haben regelmässig Alkohol getrunken.

Auch meine Schwester hat mit Alkohol relativ wenig am Hut, also wirklich im grünen Bereich.

Aber gewarnt hab ich Sie trotzdem mal alle, vielleicht hat ja doch noch jemand die Veranlagung zum Alki in sich...


Mal ne andere Frage in eine ähnliche Richtung:

Trinken eure Partner regelmässig Alkohol??

Also meine Frau so gut wie gar nicht mehr (hat eh noch nie viel getrunken), obwohl ich nichts dagegen hätte.


Schönen Sonntag


Frankie


Spieler Offline




Beiträge: 7.888

20.07.2003 08:39
#3 RE: Alkoholismus - eine Familienkrankheit? Zitat · Antworten

Guten Morgen Waschbär & Frankie,

meine Eltern waren beide starke Trinker, ohne allerdings komplett dem Alkohol zu verfallen. Rückblickend sind sie meiner Meinung nach immer einen Schritt vor dem Abgrund stehen geblieben. Heute, mit 72 Jahren, trinkt meine Mutter nur noch ganz selten Alkohol, dann aber nach wievor kräftig.
Sowohl mein Bruder, als auch meine Schwester haben hingegen mit Alkohol nicht viel am Hut.
Meine Frau trinkt heute gar nichts mehr. Und auch früher, als ihre meine Krankheit noch gar nicht bewußt war, auch nicht mehr als mal ein Glas Sekt oder ein Bier.
Sie ekelt sich richtig vor dem Zeug.

Gehört jetzt zwar auch nicht unbedingt zur Ursprungsfrage, würde mich aber sehr interessieren.
Falls ihr Kinder habt(muß gestehen, das ich nicht alle eure Posts im Kopf habe), wie gehen die nach außen mit eurer Krankheit um. Erzählen sie z.B. das ihr Vater oder ihre Mutter Alkoholikerin ist oder schämen sie sich zu sehr?

Einen schönen und heißen Sonntag noch

Jörg


tommie Offline




Beiträge: 10.595

20.07.2003 09:24
#4 RE: Alkoholismus - eine Familienkrankheit? Zitat · Antworten

Hallo ihr Frühaufsteher ,

meine Schwester (50) trinkt und trank schon immer sehr selten Alkohol, und wenn, dann maximal 2 Viertele Wein, z.Bsp. bei einem längeren Essen oder auf Parties.

Mein Vater trank höchst selten, meistens im Urlaub, auch sehr gemässigt. Er bevorzugte ebenfalls Wein, in geringen Mengen. Ich kann mich erinern, daß er 1971 eine Flasche Slivovic als Souvenier aus Jugoslowien mitbrachte, der schönen Flaschenform wegen. Das Ding stand 1977 noch ungeöffnet in einer Vitrine.

Meine Mutter (78) trinkt höchstens einmal zu einem guten Essen im Restaurant ein Viertele Wein; und das nur, wenn "ihr" Wein auf der Karte steht. Ansonsten bleibt sie bei einem Fruchtsaft oder Wasser.

Meine Tante (81) väterlicherseits trinkt - wenn überhaupt - ein Malzbier nach dem Abendessen.

Soweit ich mich noch an Trinkgewohnheiten meiner Großeltern erinnern kann, spielte Alkohol dort so gut wie keine Rolle.

Ein "Onkel um 2 Ecken" hatte die Gewohnheit, zu jedem Essen (auch zum Frühstück) einem Most zu trinken. Für einen Bauer (Landwirt) zu der damaligen Zeit und dieser Region wohl etwas 'normales'.

Meine Freundin ist eine "ich-trinke-1 Glas-und-habe-einen-Schwipps" - Sekttrinkerin. Sie trinkt selten Alkohol.

Alle haben oder hatten kein Problem im Umgang mit Alkohol.

tommie


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

20.07.2003 09:46
#5 RE: Alkoholismus - eine Familienkrankheit? Zitat · Antworten

Hallo an alle !

Mein Vater war Alkoholiker, meine Mutter klassische Co.
Mein Bruder trinkt im Rahmen, nicht auffällig.
Er wurde war aber in der Familienstruktur auch etwas "abgeschottet", er wuchs mehr bei der Oma auf (Omas Liebling).
Mein Partner trinkt so gut wie keinen Alkohol, ich hatte zu früheren Zeiten aber auch Partner die schon sehr dem Alkohol zusprachen und insgesamt "bunte Hunde" waren.
Das lag wohl daran, das ich mich in solchen Kreisen auch bewegt habe, wo eben getrunken wird.

Einen schönen Sonntag Euch allen !
Gruß
Bea


AnneR Offline



Beiträge: 70

20.07.2003 10:52
#6 RE: Alkoholismus - eine Familienkrankheit? Zitat · Antworten

Hallo!

Mein Vater war Alkoholiker, meine Mutter ist eine ganz heimliche stille. Meine Schwester zurzeit eine trockene???. Komme aus einer Alc Familie, und hatte bis auf die letzten Jahre keine Probs damit, eher Ekel. Und Co Verhalten. Dann hat es auch mich erwischt. Die letzten 2 Jahre mit meinem Vater waren nicht angenehm, eher schockierend, habe auch heute noch sehr viele Probs damit.

Es ist nicht einfach darüber zu schreiben.

Was wir alle geschafft haben ist unser Leben nach außen. Wir haben alle unsere Häuser, unsere Familien, unsere Karieren. Klassischer Fall von Bilderbuchfamilie. In der mittleren bis gehobenen Gesellschaft.

Mein Vater ist an Herzversagen bzw. Wasser in der Lunge gestorben. Genaue Todesursache steht nicht fest. ICH SAGE: TODESURSACHE: ALKOHOHL. Wird natürlich totgeschwiegen.

So viel zu dem Thema

Wünsche euch allen einen schönen sonnigen Sonntag

Grüße herzlich und nüchtern


AnneR Offline



Beiträge: 70

20.07.2003 11:02
#7 RE: Alkoholismus - eine Familienkrankheit? Zitat · Antworten

P.S. habe noch vergessen:

Mein Partner ist ein totaler Gegner von Alc. Und trinkt nur wenn ihm danach ist. Und das ist sehr selten, man könnte auch sagen Überhaupt nicht.

Seine EX Frau ist Alkoholikerin im Endstadium.


Grüße herzlich und nüchtern, und wünsche immer noch einen schönen Sonnigen Sonntag, mit viel Erholung. Und Eisgekühlte Selters!


ameise Offline




Beiträge: 1.110

20.07.2003 12:24
#8 RE: Alkoholismus - eine Familienkrankheit? Zitat · Antworten

Hallo Waschbär,

mein Vater trinkt so gut wie nie - muß dazu sagen, daß man ihn auch nicht als sehr unterhaltsam bezeichnen kann.
Der klassische Langweiler.

Meine Mutter liegt gerade heute mit einem fetten Kater im Bett, nachdem sie die ganze Nacht am Kotzen war.
GRILLPARTY!!
Sowas kommt alle paar Monate mal bei ihr vor - seit ich denken kann.
Aber nur bei entsprechenden Anlässen - sie würde niemals allein trinken.
Wenn, dann kriegen auch alle ihren Absturz mit.
Danach schwört sie allem ab - bis es dann irgendwann mal wieder soweit ist.

Von mein Vaters Seite aus habe ich drei Onkel und einen Schwager, die man als gepflegte Alkoholiker bezeichnen kann - bewegen sich dabei aber auch seit Jahren im angepaßten sozialen Rahmen (Job, Familie, Eigentum usw.) und werden mit ihrem Trinkverhalten geduldet - jedenfalls ist mir nichts gegenteiliges bekannt. Aber wer weiß schon, was hinter geschlossenen Türen abgeht.

Bei meinem Bruder hatte ich nach seiner Scheidung mal so einen leisen Verdacht, daß er sich am Wochenende mit Rotwein beduselt.
War aber nur eine Phase. Er lebt jetzt wieder in einer glücklichen Beziehung, trinkt wohl auch schon ab und an mal ein gepflegtes Hefeweizen -
aber es bleibt alles im Rahmen.

Bei meiner Mutter denke ich ist die Veranlagung zum Trinken da. Zumindest so manche Verhaltensmuster, die ich bei meinem eigenen Trinken auch beobachten konnte.

Von meinen Großeltern ist mir nichts bekannt -
mein einer Opa hat wohl auch gern mal einen getrunken - aber auch nicht regelmäßig.

Mein geschiedener Mann hat auch nicht reingespuckt -
war aber immer nett und gar luschtig dabei.
Ich denke, heute trinkt er wohl auch noch ab und an - aber nicht mehr regelmäßig.

Übrigens waren meine Tochter und ich gestern in der Bade.
Da haben wir Bekannte getroffen.
Der Sohn von ihnen fragte dann, ob wir noch mit zu ihnen kommen - dann könnte er mit meiner Tochter spielen und seine Eltern und ich könnten zusammen ein Glas Wein trinken.
Da sagte meine Tochter ganz stolz: Meine Mutter trinkt keinen Alkohol! Und dann griente sie mich ganz breit an.
Hach war das schön - das ging runter wie Öl.
Das nur mal so am Rande.
Ich bin wohl die erste trockene Alkoholikerin in unserer Ahnen-Galerie. Auch was Feines!

Gruß
[f1][ Editiert am: 20-07-2003 12:35 ][/f]


Rosa Krebs Offline




Beiträge: 436

20.07.2003 23:36
#9 RE: Alkoholismus - eine Familienkrankheit? Zitat · Antworten

Hallo,

mein Vater war Alkoholiker und starb mit 59 Jahren. Meine Mutter war Co-abhängig. Sie machte meinem Vater in den letzten Jahren seines Lebens oft die Hölle heiß mit bösen, zynischen Vorwürfen. Kaufte aber brav jeden Tag für ihn den Alkohol ein. Sie trank nie, egal was gefeiert wurde.

Wir 6 Kinder sind / waren alle irgendwie verkorkst.

Mein ältester Bruder starb mit 34 Jahren. Er war betrunken auf einen Baum gerast. Er saß allein im Auto und es gab keine weiteren Beteiligte am Unfall.

Meine 2 älteren Schwestern sind beide mit Alkoholiker verheiratet gewesen. Beide starben. Einer mit 54, der andere mit 59 Jahren. Beide sind co-abhängig. Alkohol trinkend habe ich beide noch nie gesehen.

Jetzt komme ich in der Reihenfolge – ich bin "trockene Alkoholikerin".
Mein Mann trinkt ganz selten. Er kann sein Glas Bier oder Wein halbvoll stehen lassen oder wegschütten, d.h. er trinkt oft nicht mal sein einziges Glas leer. Dafür kann er Unmengen an Apfelsaftschorle wegkippen.

Meine jüngere Schwester lebt gerade in Scheidung und ist mit einem Spieler (Karten, Automaten, ?) noch verheiratet. Er verspielte ihr gemeinsames Haus und seine Firma ist so gut wie pleite.

Mein jüngster Bruder ist drogensüchtig. Er war 1997 noch im Metadonprogramm und ist seit ca. 4 Jahren irgendwie untergetaucht. Ab und zu meldet er sich mal kurz telefonisch, sagt aber nicht wo er steckt. Ich vermute mal er hängt wieder an der Nadel. Als unser Vater starb war er gerade mal 14 Jahre alt.

Dann hatte ich noch einen einzigen Onkel. Der trank nur zu bestimmten Anlässen. Seine 2 Kinder, beide männlich sind Alkoholiker. Beide sind nicht verheiratet und leben noch bei ihrer Mama (also bei meiner Tante).

Tolle Familie ....... wie gesagt wir haben alle unsere Probleme.

Rosa Krebs


sakini Offline



Beiträge: 132

21.07.2003 03:51
#10 RE: Alkoholismus - eine Familienkrankheit? Zitat · Antworten

Meine Urgroßeltern waren ganz "kleine" Leute in Ostfriesland, da war kein Geld für Schnaps oder Bier, wenn Uropa Franz einmal im Jahr ne Flasche Schluck mit nem Schuss in die Hand bekam, dann war das in der Weihnachtszeit.

Ich kenne nur die mütterliche Seite meiner Vergangenheit, bin ohne Vater aufgewachsen, später mehr...

Oma und Opa mochten keinen Alk und kein Kartenspiel im Haus, einmal im Jahr eine fette Bowle, an Sylvester oder Weihnachten, das wars dann aber auch.(klein-sakini auch mal nippen durfte...)

Meine Mutter habe ich NIEMALS irgendetwas trinken sehen, niemals betrunken oder etwa angeheitert, die Lady war eine "Karriere-Frau", keine Zeit für Alkohol, Geld scheffeln, das war ihre Sucht.

Schnitt:-------------------------------------------------

Juni 2001, der verlorene Vater, nach über 45 Jahren taucht diese amerikanische Drecksau wie ein Kastenteufel aus dem NICHTS auf...

JA, der Kerl hat gesoffen wie ein Tier, nach dem Einsatz in zwei Kriegen, Korea und Vietnam mit sehr vielen Orden ehrenhaft erlassen, hat der Kerl sich über 10 Jahre lang die Kante gegeben, von 1975-1985, 10 Jahre Vollrausch, fast totgesoffen...

Heute iss der olle Zausel 70 Jahre alt, trocken, trinkt aber gerne mal ein deutsches Glas Bier, er fand die "Liebe seines Lebens", erst seine 4! Frau hat ihn vom Alk wegreissen können, wie er mir sagte, nur für diese Frau hat er mit dem Saufen aufgehört, Respekt!

So war das hier...

sakini


sakini Offline



Beiträge: 132

21.07.2003 04:24
#11 RE: Alkoholismus - eine Familienkrankheit? Zitat · Antworten

Meine geliebte Oma, Jahrgang 1914, erzählte mir oft eine kleine Geschichte...

Oma, gezeugt im Jahr 1913/1914, hat den Vater erst Ende 1918 getroffen, wurde umarmt, oder auch nicht.

Zitat: "Michel, da war ein fremder Mann mit einem roten Bart, der trug eine Uniform und roch nach Schnaps, der war mir ekelig...!

Vater Franz hat seine "Kriegstochter" Alberta niemals wieder in die Arme genommen, ein fremdes Kind, wie sollte er auch, am WE ne Pulle Schnaps vom Wirt, Kind hinschicken, für nen "Groschen Fleischhauer" in das Gesöff, noch zwei jüngere Töchter in die Welt gesetzt, Oma hat sie alle überlebt, in wachen Momenten erzählt sie von den alten Zeiten, damals um 1920, weltenweit weg, aber nicht ohne Alkohol.

sakini[f1][ Editiert am: 21-07-2003 4:26 ][/f]


Margot ( gelöscht )
Beiträge:

21.07.2003 07:36
#12 RE: Alkoholismus - eine Familienkrankheit? Zitat · Antworten

Hallo, um auch meinen Senf dazuzugeben

Alkoholismus als Familienkrankheit?

Kann ich für mich nicht bestätigen.
In meinem Elternhaus wurde Alkohol im Rahmen von Feiern genossen ganz normal und nicht übermässig.

Es gab auch keinerlei Alkoholiker in den Herkunsftsfamilien meiner Eltern.

Diejenige die da aus "der Art schlägt" bin nur ich!


Mein Partner trinkt ganz normal Alkohol, also wenn wir zum Essen gehen, unterwegs sind, im Urlaub.
Zuhause allerdings ist alkoholfreie Zone.
Will sagen in unserem Haushalt gibt es keinen Alkohol.
Bei Einladungen habe ich nichts dagegen wenn die Gäste die Alkohol trinken wollen diesen auch mitbringen.Halbgeleerte Flaschen müssen sie allerdings wieder mitnehmen.
Es stört mich auch nicht wenn Andere Alkohol trinken.
Nur in meinem/unseren Haushalt will ich keinen Alkohol haben, auch kein Bier im Kühlschrank.

Von unseren Freunden wird das auch toleriert.
Diejenigen die so mal auf "ein Glas" vorbeigekommen sind vor meiner Therapie ( damals war ich alleine)sind von selbst weggeblieben.
So scheidet sich die Spreu von Weizen ganz von selbst.

Ich weiss es übrigens sehr zu schätzen dass mein Partner, der keinerlei Probleme mit Alkohol hat diesbezüglich Rücksicht (keine Alkohol in der Wohnung)auf mich nimmt.
Nicht viele Männer tun so etwas.

Das interessante ist dass sich von Alkoholikerinnen die meisten Partner (auch nach einer Therapie)trennen.
Bei Alkoholikern halten die Partnerinnen zumeist zu ihren Männern, insbesondere nach einer Therapie.

Allerdings ist die Anzahl von Partnern/innen auch nicht gering die sich nach einer Therapie von der Partnern, die ihr Leben jetzt wieder selbst in die Hand nehmen können, trennen. Sie können mit dem neuen Selbstbewustsein der nun Trockenen nichts mehr anfangen.


LG
Margot


Karin ( gelöscht )
Beiträge:

21.07.2003 09:44
#13 RE: Alkoholismus - eine Familienkrankheit? Zitat · Antworten

Hallo.

Mein Vater war Alkoholiker. Er hatte noch insgesamt 11 Geschwister, 9 Brüder und 2 Schwestern. Die Hälfte von denen hat im Krieg ihr Leben gelassen. Die beiden Schwestern waren eigentlich ganz normal (soweit ich mich erinnere). Die drei Brüder allerdings, die den Krieg mehr oder weniger unbeschadet überstanden hatten, waren auch Alkoholiker. Bei Familienfeiern kam es dann immer wieder zu schrecklichen Saufgelagen, die meist in Streit und Schlägereien ausarteten. Ich fand das als Kind immer total fürchterlich und hab mir geschworen niemals so zu werden ( ist mir auch locker gelungen). Zwei der saufenden Brüder sind auch früh gestorben. Einer lebt noch. Ich habe jedoch keinen Kontakt mehr. Will ich auch nicht.
Mein sieben Jahre älterer Bruder hat sich an seiner saufenden Verwandtschaft schon früh orientiert und auch das Trinken angefangen. Er hat zwar geheiratet und eine Tochter bekommen, aber das hat ihn nie vom Trinken abgehalten. Er ist vor einigen Jahren nach Norddeutschland gezogen und ich habe auch zu ihm keinen Kontakt mehr. Meine Mutter übrigens auch nicht.
Mein Partner trinkt selten, nur zu Anlässen oder mal zum Essen, aber nie exzessiv.
Meine Schwiegereltern trinken jetzt, mit fast 70 Jahren, regelmäßig. Mein Schwiegervater hat auch schon seine erste Entgiftung hinter sich (jedoch mit schnellem Rückfall).
Mein Mann und seine Brüder können das nicht verstehen, sagen jedoch, dass in Ihrer Kindheit immer Alkohol im Haus gewesen ist un Sie sich auch während Ihrer Jugendjahre dort reichlich bedient hätten.
Ich persönlich trinke nichts, vielleicht im Sommer mal ein fruchtiges Cocktail. Von meinen Freundinnen werde ich dafür oft verspottet. Macht mir aber nichts aus. Ich glaube, dass einige von Ihnen auch schon ein ganz großes Alkoholproblem haben. Ich halte es nicht für normal, wenn eine 58 kg schwere weibliche Person innerhalb von 4 Stunden 12 große Bier, also 0,4l x 12 = 4,8l + Ramazotti und/oder Fernet natürlich für den Magen, weghaut und dann noch gerade stehen kann.
Aber das soll nicht mein Problem sein.

Karin


minitiger Offline



Beiträge: 155

22.07.2003 21:30
#14 RE: Alkoholismus - eine Familienkrankheit? Zitat · Antworten

Hallo,

über Geschwister kann ich nicht schreiben, ich hab keine.
In meinem Elternhaus wurde reichlich getrunken und gestritten.
Nach außen hin haben meine Eltern allerdings immer die Fassade aufrechterhalten können.
Meine Mutter hat Mäßigung propagiert und war fast nie sichtbar angetrunken, aber täglicher Konsum ist für sie bis heute selbstverständlich, und genauso selbstverständlich bin ich als Jugendlicher dazu eingeladen worden. Nach dem ich ihr von meiner Trockenheit erzählt hab, hat sie erwähnt, daß sie nie weniger als einen Liter Wein am Tag trinkt...reicht schon.

Mein Vater hat schon immer deutlich mehr getrunken...neulich hab ich mal bei ihm übernachtet, weil ich in meiner Heimatstadt was zu erledigen hatte...ich bin nachmittagas um 4 angekommen, da war er betrunken, als ich nach Nachts nach meinem Termin heimgekommen bin, war er praktisch nicht mehr ansprechbar, und am anderen Morgen hatte er das erste Bier schon fertig, als ich aufgestanden bin. Solange ich 2 Tassen Kaffe getrunken habe, hat er fast einen Liter Wein getrunken..und soweit ich ihn verstehe, betrachtet er meine Trockenheit als eine Art "Feigheit vor dem Feind". Er ist richtig stolz drauf, wie er sich besaufen kann - na da fehlen glaub auch schon ein paar graue Zellen.
Am Telefon hab ich ihn schon seit Monaten nicht mehr anders erlebt...zwischendrin hatte er auch schon Phasen, wo er wohl etwas weniger getrunken hat. Solange er noch sehr drauf bedacht war, seinen Job gut zu machen, har er sich wohl zusammengerissen, aber jetzt ist er Rentner, jetzt gehts vielleicht dahin.

Zwei Brüder meiner Mutter sind am Alkohol gestorben, der eine an akuter Vergiftung, der andere an Leberzirrhose, als ich ein Teenager war. Nicht alle sind so extrem, aber mir fällt in meiner gesamten Verwandtschaft niemand ein, die/der nicht gerne "einen über den Durst" trinkt.

Und, wie sollte es anders sein, Alkoholiker ist für jeden ein anderer, aber niemand selbst. War früher auch ganz interessant, als manche der Meinung waren, daß man Drogenabhängige standrechtlich erschießen sollte...was mich ja durchaus betroffen hat.

*lol* ich weiß noch, wie seltsam ich vor 11, 12 Jahren das Ansinnen meiner Partnerin fand, ob ich nicht ab und zu einen Tag lang gar nichts trinken könnte...diese Möglichkeit war mir völlig unbekannt. Für mich waren bis dahin drei Bier ein alkoholfreier Tag, ich fand das absolut normal.

der minitiger


Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

23.07.2003 11:36
#15 RE: Alkoholismus - eine Familienkrankheit? Zitat · Antworten

Alki zu sein is ned so lustig ivh hatte nen freund der war Alk also finger davon.


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