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Saufnix  
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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 1.309 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
CatAttack Offline



Beiträge: 68

18.06.2003 13:12
RE: Ich stelle mich vor Zitat · Antworten

Hallo ich bin neu hier, und ich denke mal ich beginne damit das ich meine Säuferkarriere erzähle. Ich bin erst 19 Jahre alt, begonnen hats so vor 6 Jahren. Damals bekam ich zum ersten mal Alkohol, und zwar von den Eltern, es wurde zuhause eh viel getrunken (ohne dass ich sagen würde dass meine Eltern abhängig sind) und irgendwie gehörte es ja auch zum Älterwerden. Dann passierte 1-2 Jahre nichts, bis ich in die Phase der Partys oder besser, des Kampftrinkens kam. Ich war immer schon sehr neugierig und mutig, Gruppendruck gab es nicht für mich denn ich habe immer zuerst und am meisten gesoffen, ich habe andere ausgelacht wenn die sich geniert haben, und ich war so stolz auf mich dass ich so viel vertragen konnte, ich habe niemals in meinem leben wegen alkohol gekotzt oder kopfschmerzen gehabt und das obwohl ich unmengen gesoffen habe. Es viel eigentlich nicht weiter auf, ich wurde ja "bewundert" und in der schule war ich noch nüchtern. Ich war nie besonders fleißig, und hab mir die Fächer ausgesucht wo man gute noten für nichtslernen kriegen konnte wenn man gut spontan antworten konnte (philosophie, ethik, deutsch etc). Oder Fächer die eine so kleine gemeinschaft hatten dass der lehrer einen die 2er nur so in den arsch geschoben hat (latein, griechisch), ohne dass ich was lernen musste. So kam es dass ich mit der Schule noch klar kam, auch als ich betrunken erschienen bin, wobei das nur eine phase war, nachder ich wieder normal war weil ich längst einen spiegel gehalten habe. mittlerweile hatte ich auch nicht mehr auf parties aufgehalten, weil mit zunehmenden alter kampfsaufen "out" war. Also trank ich zuhause, wo es niemanden aufgefallen ist, oder niemand was bemerken wollte, wobei ich zwar ein einfaches versteck (kleiderschrank) hatte, doch ich hab nie ausgeschüttete Flaschen gesehen oder sowas. Meine Familie sprach mich auch nie darauf an, erst fielen dumme Kommentare ("eh der Juhnke kommt!"), und dann sprach mich auch mal der Klassenlehrer darauf an, doch ich meinte solange die Versetzung nicht gefährdet sei sei das mein Problem. Nun es war und ist mein Problem, doch damals wollt ich ihn nur abwimmeln. Da ich durch die Vereinsamung mich immer mehr ins Internet flüchtete (da gibts keine verräterischen Alkoholfahnen) und mit mehreren in Kontakt kam die meinten die würden sich das Leben nehmen, hat mich das angesteckt, und dumm und besoffen wie ich war kam ich auf schlaftabletten und alkohol. zum glück war ich nicht schlau genug gewesen was wirksames rauszufinden. ich kam dann in die Entgiftungsstation und wurde schon nach 3 Tagen entlassen, kein Arzt hat mich auf das Alkoholproblem angesprochen, da ich aufgrund einer Phobie keine Blutprobe abgeben konnte. Nun weiss ich zwar man sollte stationär therapieren und so weiter und ich weiss dass es in unserer stadt eine angeblich berühmte klinik geben soll (ich wohne in andernach, die klinik beziehungsweise der vorort heisst bad tönnisstein, und soviel ich weiss nehmen die auch überregional auf), und die sommerferien stehen vor der Tür. nur zum einen müsste ich mich überwinden es meiner Familie zu "outen", andereseits wäre ich in so einer tristen, langweiligen Umgebung bestimmt todtraurig, bin jetzt schon depressiv genug. Ich würd viel lieber ans Meer fahren, entgiftet bin ich ja schon und seitdem habe ich keinen tropfen angerührt (auser viel viel Wasser). Ich würde sagen körperlich habe ich kein bedürfnis nach alk, aber der gedanke an das selige benebelt sein ist soo verführerisch, ich wünschte es gebe einen knopf wo man den zustand wieder kriegt. ich kann mir im moment auch nicht vorstellen was eine klinik oder ein therapeut mir bringen soll, vom kopf her weiss ich dass ich sein lassen soll, nur dass gefühl können auch die nicht wegbekommen, oder? Da ich jung und neu im Forum bin versuche ich so gut es geht erstmal die Watte aus den Ohren in den Mund zu stopfen.


Reiner Offline




Beiträge: 1.036

18.06.2003 19:49
#2 RE: Ich stelle mich vor Zitat · Antworten

CatAttack

Auch Dir ein herzliches hier im Forum

Ich finde es schon beeindruckend wie Du Dein relativ kurzes Leben so analysierst!
Und ich finde es auch klasse, dass DU FÜR DICH erkannt hast ein Problem zu haben.

Aber erkennen ist eine Sache nun liegt es an DIR die richtigen Schritte zu tun um Dich nicht Jahrzehnte immer wieder mit neuen selbst verordneten „Trockenphasen“ zu quälen.

Ich würde an Deiner Stelle eine gute Suchtberatungsstelle aufsuchen und da genau wie hier im Forum mal über mein Prob sprechen:

Und dazu:

Zitat
ich kann mir im moment auch nicht vorstellen was eine klinik oder ein therapeut mir bringen soll, vom kopf her weiss ich dass ich sein lassen soll, nur dass gefühl können auch die nicht wegbekommen, oder?



…….nööööö können die nich, aber die können Dir dabei helfen es zumindest in den Griff zu bekommen.

Ich wünsch Dir schöne Sommerferien CatAttack!!

Ciao Reiner

P.S. Lass mal die Watte ganz weg!


frankie Offline



Beiträge: 70

18.06.2003 22:13
#3 RE: Ich stelle mich vor Zitat · Antworten

Hi CatAttack


willkommen hier am Borad.

Da du jetzt schon erkannt hast, ein Problem zu haben, hast du die einmalige Chance auch JETZT mit dem Saufen aufzuhören.

Mach also nicht den Fehler, DEINE nächsten Jahre oder gar Jahrzehnte im Suff zu verbringen.

Ach ja, auch ich hab immer gedacht, dass einem Gruppe, Therapeuten etc. nicht wirklich helfen können. Inzwischen bin ich da ganz anderer Meinung.

Probier´s doch einfach mal aus, denn verlieren kann man wirklich nichts, nur gewinnen. - Hört sich jetzt so geschwollen an, als wär ich Oberstudienrat, stimmt aber ! -

Ich wünsch dir alles Gute.


Frankie


Zitrin Offline




Beiträge: 308

19.06.2003 10:57
#4 RE: Ich stelle mich vor Zitat · Antworten

Hallo CatAttack,
dass diese tödliche Krankheit sogar so kluge Köpfe wie dich überlisten kann, hast also auch du erfahren müssen.
Dann bist du dir der Stärke dieses Gegners bewusst!
Das ist überhaupt nicht selbstverständlich!
Nur allzugern verfallen wir dem Glauben, sich mit ihm verbünden zu können. (ich habe diesem Wunschdenken vertraut und bin co-abhängig geworden!)

Dieser Gegner ist so perfid, hinterlistig und frech, dass ich meine Hoffnung in Intelligenzen wie dich stecke.

Einsicht,
sich nicht täuschen lassen wollen,
ehrlich zu sich selber sein
und dem heuchlerischen Auftreten dieses Feindes so früh wie möglich entgegentreten..... könnte soooo viel Leid und Elend ersparen.
Wie gerne würde ich heute meinen Partner sogar als Weichei auftreten sehen, weil ich im Alter erst gemerkt habe wie stark jemand sein muss, um sich selber sein zu können.
Aber wer will schon zugeben, dass er sich freiwillig zum "Dackel" gesellt. Wo Saufen doch zur guten Gesellschaft gehört, wo man/frau alles im Griff hat, wo alles möglich und nichts unversucht bleiben soll? Klar erscheint der Kampftrinker stark (Kampfhunde müssen auch töten wenn ihr Chef das befiehlt, sie können innerlich noch so sanfte Wesen sein!)
Cat Attack!
Ich drücke dir alle Daumen, dass es dir gelingt deinem Lebensräuber zu entkommen.
Lass weder den Alkohol, noch dein Umfeld dir eine Rollenvorstellung aufzwingen.
Bestimme selbst!
Du bist noch jung!
Du hast noch sehr viel Kraftreserven!
Bist du genug stark um dir sogar helfen lassen zu können?

Demut und Bescheidenheit sind innere Stärken!

Ich wünsche dir, dass du nicht so alt werden musst wie ich, um wahre Kraft und Stärke zu erkennen!
"Es Grüessli"
Zitrin


MrPeterBecker ( gelöscht )
Beiträge:

20.07.2003 17:21
#5 RE: Ich stelle mich vor Zitat · Antworten

Sehr interessanter Beitrag!

Wie alt bist Du? 19?


Xela ( gelöscht )
Beiträge:

20.07.2003 20:26
#6 RE: Ich stelle mich vor Zitat · Antworten

Ich würd mich nicht aufregen. Der Typ postet überall so'n Schrott. Wahrscheilich Sramana inkognito


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

21.07.2003 14:05
#7 RE: Ich stelle mich vor Zitat · Antworten

Hallo CatAttack,
du hast die möglichkeit und die einsicht die mir mit 19 gefehlt hat.
wenn du jetzt nicht aufhörst,versichere ich dir einen eiertanz (so nennen das die leute hier)der über 10 jahre dauert.
dann hast du nicht mehr die wahl,einfach aufzuhören (haste ja jetzt schon kaum mehr).
kann sein,dass der körper es noch mit macht,nur eins kann ich aus erfahrung sagen:der Kopf macht probleme,man hat ja auch die letzten jahre verpasst...der wahnsinn kommt!
ich habe richtig einen wech bekommen und bekomme kaum noch etwas hin.
mach von den eltern nicht alles abhängig und wenn du an die see willst,mach es.
du stellst jetzt die weichen für dein leben.wo der zug hinfahren soll musst nur du bestimmen.
der alk führt immer in die scheisse.
dirk


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