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Saufnix  
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Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 803 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
Exethan ( gelöscht )
Beiträge:

19.05.2003 03:23
RE: Vom Alkoholiker Zum Medikamentenjunkie? Zitat · Antworten

Wieder eine Nacht, ein von den viel zu vielen, in denen wieder mal der Schlaf nicht kommen will... um mit einem Liedertext zu beginnen.
Ich bin Alkoholiker und seit über einem Jahr trocken. In diesem vergangenen Jahr hat mein Selbstgefühl von tiefsten Tälern bis zu den höchsten Gipfeln, eigentlich alles durch. Mit besonders intensiven Hochgefühl habe ich diesen Frühling erlebt. Ich schreibe "habe" obwohl der Frühling noch nicht zuende ist, weil ich mein Stimmungshoch mit einem Schmerzmedikament wieder auf einen Tiefpunkt gebracht habe. Ich hatte vor einiger Zeit dieses Medikament von einem Bekannten bekommen (trotz Verschreibungspflicht) als ich besonders starke Zahnschmerzen hatte und nicht zum Zahnarzt gehen konnte, weil es Wochenende war. Das Medikament hatte sofort und sehr gut geholfen und kam mir mit meiner panischen Angst vor dem Zahnarzt sehr entgegen. Nach der Einname des Mittels hatte ich aber auch das mir wohl bekannte taube und benommene Gefühl, das etwa 4 bis 5 Stunden anhielt. Ich hatte mich dann im Internet umgesehen was ich da für ein Mittel genommen hatte. Es war eine Kombination aus Tilidin und Naloxon und gehört zu der chemischen Gruppe der Opiate. Mehr als zwei Monate hatte ich das Medikament nicht wieder angerührt. Letzte Woche konnte ich jedoch nicht mehr davon ab lassen. 6 Tage hintereinander habe ich mir jeden Abend eine Dröhnung verpasst, bis ich das Medikament aufgebraucht hatte. Meine vorher sehr gute Stimmung und allgemeine Zufriedenheit rutschte schlagartig in ein Stimmungs- und Motivationstief ab. Ich habe Schlafstörung und bin tagsüber müde und ausgebrannt. Am vergangenen Freitag hatte ich das Medikament zum letzten mal genommen und bin jetzt heilfroh das nun nichts mehr davon da ist. Jetzt will ich mich aufrappeln und die vergangene Woche hinter mir lassen. Ich bin doch erschrocken wie leicht sich diese Attacke bei mir einschleichen konnte und welcher Gefahr ich ausgesetzt bin. Vom Alkoholiker zum Medikamentenjunkie? Nein niemals wieder!


Thomas ( gelöscht )
Beiträge:

19.05.2003 12:17
#2 RE: Vom Alkoholiker Zum Medikamentenjunkie? Zitat · Antworten

Was erwartest du als Antwort? Geh doch zum Arzt und sag ihm ehrlich dass du suchtgefährdet bist und er dir was anderes verschreiben soll.


Ameise Offline




Beiträge: 1.110

19.05.2003 12:25
#3 RE: Vom Alkoholiker Zum Medikamentenjunkie? Zitat · Antworten

Hallo Thomas,

entschuldige, aber willst Du nicht mal lieber was über Deine eigene Karriere schreiben, als mit Deinen Antworten andere Menschen vor den Kopf zu stoßen?
Es geht hier immer noch um den Austausch von Erfahrungen, wenn ich mich nicht irre.


tommie Offline




Beiträge: 10.595

19.05.2003 15:14
#4 RE: Vom Alkoholiker Zum Medikamentenjunkie? Zitat · Antworten

Hallo Exethan ,

willkommen hier auf dem Board, und gleich in medias res, erst einmal stichpunktartig zu ein paar Punkten:

1. Glückwunsch zu 1 Jahr Trockenheit !

2. Eine Zahnbehandlung ist rund um die Uhr möglich !!!

3. Schlafstörungen haben Ursachen und sind behandelbar !

4. Und: Suchtkrank bleibt suchtkrank, egal ob sie sich in Alkoholabhängigkeit oder Medikamentenmissbrauch äussert !

Hast du schon nach Ursachen geforscht ?

tommie


Exethan ( gelöscht )
Beiträge:

19.05.2003 20:34
#5 RE: Vom Alkoholiker Zum Medikamentenjunkie? Zitat · Antworten

Hallo, danke für eure Antworten.

Ich möchte noch einiges erklären weil ich glaube das ich in meinem nächtlichen Schreiben ein paar wichtige Dinge nicht deutlich genug beschrieben habe.

Ich hatte das Medikament nicht von einem Arzt verschrieben bekommen sonder hatte es von einem Freund bei dem es übrig geblieben war, weil ihm davon Übel wurde und er Kopfschmerzen bekommen hatte.

Wichtiger ist aber dass ich das Medikament 6 mal in der vergangenen Woche genommen hatte, obwohl ich keine Schmerzen hatte. Ich hatte es vorsätzlich wegen der berauschenden Wirkung genommen und habe erst davon abgelassen als das Medikament aufgebraucht war. Dieses Verhalten entspricht genau meiner früheren Saufgewohnheit: Was da war wurde auch leer gemacht, erst dann war wieder für eine weile Ruhe. Alkohol habe ich seit über einem Jahr nicht mehr im Haus. Ich habe gelernt mir das Zeug fern zu halten und habe auch kein Verlangen nach Alkohol. Das ich bei der Medizin aber genau so ein süchtiges Verhalten drauf habe, war mir neu. Außer Alkohol hatte ich früher keine Drogen genommen. In meiner SHG wurde bisher nur vor Alkohol in jeglicher Form gewarnt und die Gründe dazu sind mir auch klar. Das alkoholfreie Medikamente genauso gefährlich werden können, war mir jedoch nicht klar. Meine Konsequenz aus dieser Erfahrung ist, in Zukunft auch bei Medikamenten genau hinzuschauen und es bei der geringsten Unsicherheit lieber nicht einzunehmen.

Das war der Grund für mein Posting in der vergangenen Nacht.

Weiterhin trocken, Exethan

PS: Exethan kommt von Ex also Ende, Schluss, Aus und ethan wie Ethanol, dem Trinkalkohol. Müsste ich eigentlich ändern in Exsucht


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