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Saufnix  
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Dieses Thema hat 23 Antworten
und wurde 2.659 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
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mauri Offline




Beiträge: 13

01.09.2002 11:51
RE: Alkohol und Ersatzdrogen Zitat · Antworten

mein name ist stefan und ich bin alkoholiker.
dank der AA bin ich nun drei jahre trocken und sehr froh daruber.
seit meiner wiedergeburt, hat sich mein leben stark veraendert, ich habe unzaehlige interessen gefunden, so das mir heute die zeit weglaeuft. es ist wahnsinn, was ich ueber jahre verschwendete...

nun meine frage, hat hier jemand erfahrung mit Cannabis?

ich trinke nicht mehr, aber rauche gerne ab und an einen joint. ist das gegen die grundlagen der AA? darf man keine berauschende drogen mehr anfassen oder nur den alk?

wuerde mich freuen> eure meinung darueber zu erfahren
gute 24 stunde
stefan


Burkhard Tomm Bub Offline



Beiträge: 214

01.09.2002 14:30
#2 RE: Alkohol und Ersatzdrogen Zitat · Antworten

Hallo Stefan !

Willkommen.
Ja, ich habe Erfahrung mit Cannabis.
Hm, was heisst "dürfen" ?
Von Seiten der AA müsstest Du diese selbst fragen,
ich kann nur stark vermuten, das sie dagegen sind.

Was Du darfst oder nicht, entscheidest Du.

Eben weil ich beide Drogen kenne, glaube ich aber,
das Du die Antwort schon kennst.

Meine ganz persönliche Meinung (Wissenschaftler
bitte weghören):
Cannabis gehört für mich genau wie Alkohol zu den
starken, den harten Drogen. -) Weil: Anders als
Nikotin und Coffein beeinflussen mich diese Stoffe
nicht, sondern sie VERÄNDERN mich zeitweilig.

Der erste Joint den ich wieder rauchen würde, wäre
für mich ein glasklarer Rückfall.

Alles Gute für Dich.

MfG: TOM


tommie Offline




Beiträge: 10.595

01.09.2002 15:43
#3 RE: Alkohol und Ersatzdrogen Zitat · Antworten

Hallo mauri,

wie die AA zu Cannabis stehen, dazu kann dir eventuell Richie etwas schreiben. (?) Ich könnte jetzt pure Theorie aus dem Internet sammeln und das posten, ist aber wohl nicht Sinn der Sache.

Zu meinen persönlichen Erfahrungen mit Cannabis:
Einen ersten (und für lange Zeit letzten) Joint habe ich so mit 18/19 Jahren geraucht. Ich empfand die Wirkung als weitaus unangenehmer und nicht so berauschend wie die des Alkohols. Es entstand bei mir mehr eine Art 'in sich gekehrter Rausch', ich aber wollte einen 'Gesellschaftsrausch'.
Auf einem Rockkonzert Mitte der Siebziger wieder ein Pfeifchen: ich wurde eigentlich nur etwas euforisch, weiter nichts. Damals war das ein 'Gruppenerlebnis'.
1982/83 habe ich bestimmt ein Dutzend Mal Cannabis in irgendeiner Form konsumiert, immer als "Gesellschaftsdroge", quasi als Alkoholersatz (Stichwort: Rauschmittel für Muslime), manchmal auch als 'Zugabe'. Gebracht hat es mir nichts, ein Suchtverhalten in Bezug auf Cannabis stellte sich auch nicht ein. Dafür war ich schon zu sehr auf die Droge Alkohol fixiert.

Meine persönliche Antwort auf deine Frage: lass die Finger davon.

tommie


mauri Offline




Beiträge: 13

01.09.2002 20:22
#4 RE: Alkohol und Ersatzdrogen Zitat · Antworten

danke dir fuer dein schnelles antworten.
der satz:

"Der erste Joint den ich wieder rauchen würde, wäre
für mich ein glasklarer Rückfall."

hat mich etwas in den sessel rutschen lassen, weil ich ja irgend wie doch hoffe, das einem noch etwas bleibt, was erlaubt ist.

kann ich dich fragen, ob du erst mit dem trinken aufgabst und dann das cannabis rauchen versuchteste?

oder hast du das trinken aufgegeben und somit auch das rauchen?

freundlich gruesse
und gute 24 stunden
stefan


mauri Offline




Beiträge: 13

01.09.2002 20:28
#5 RE: Alkohol und Ersatzdrogen Zitat · Antworten

hi tommy, ui nun sah ich das bei diesem forum > die artikel nicht unter einander rutschen> sorry somit fuer dieses doppel posting.

tommy wuerde mich freuen wenn Richie was dazu schreiben wuerde.
ich kann nicht ganz genau sagen was AA dazu sagt, sie lehnen es wohl ab. aber sie sagen es nicht genau.
und fragen geht aus einen bestimmten grund nicht. darum bin ich ja auf der suche.
tolle seite hier uebrigend's
weiter so und danke euch
stefan
(natuerlich gute 24 stunden)


tommie Offline




Beiträge: 10.595

01.09.2002 20:37
#6 RE: Alkohol und Ersatzdrogen Zitat · Antworten

Hi mauri,

wieso ist es dir so wichtig, was die AA dazu meinen ?
Ich persönlich finde, du solltest deinen Standpunkt dazu selbst definieren.

tommie


mauri Offline




Beiträge: 13

01.09.2002 21:21
#7 RE: Alkohol und Ersatzdrogen Zitat · Antworten

Ich habe mich gerade hingesetzt und ueber das WARUM nachgedacht.
Nun es liegt wohl daran, das ich viel ueber alkohol gelesen habe, nachdem mir klar war das ich alcohol krank bin.
Das buch the “courage o change” (uebrigends kein AA buch) brachte mich auf den trichter, suchte dann AA auf und las natuerlich das grosse buch. Dort sah ich mich aber nicht, sondern ich “sah” mich in manchen geschichten von the courage to change.
Wie auch immer > brian trace hat sehr gute lern cassetten ueber positives denken und eigendlich loesungen fuer ALLE lebenslagen, herrausgebracht. Ich moechte das erreichen > das was dieser mensch sagt und wohl auch lebt.
nur in den 12 schritten von AA ist eine klare sache fuer mich das das aufhoeren erst ein schritt ist… aber da wir auch character fehler haben und gilt es diese erst zu beseitigen.

Lange rede kurzer sinn

Wenn ich channabis rauche, wuerde das den erfolg vermindern zu meinem ziel zu gelangen das ich so werden kann das ich mich selbst liebe?

Wuerde es dem ein abbruch tun?

Fuehle mich mommentan etwas auf der stelle zu treten und habe vielleicht angst das es wegen dem rauchen sein kann.

Gute 24 stunden
stefan


Reiner Offline




Beiträge: 1.036

01.09.2002 21:36
#8 RE: Alkohol und Ersatzdrogen Zitat · Antworten

mauri


Herzlich Willkommen im Forum!

Ich werde versuchen Dir meine Gedanken zum Thema:
CANNABIS+ ALKOHOL aufzuschreiben.

Es ist schon ca. 30 Monate her dass ich meine Langzeittherapie abgeschlossen habe.
Nach meiner Entlassung mußte ich feststellen das mein Selbstbewußtsein ganz schön im Keller war und ich spielte mit dem Gedanken es doch mit einem "Enthemmer" sprich Joint
zu versuchen. Natürlich habe ich mich nun versucht überall
kundig zu machen und mit vielen Cannabisrauchern gesprochen
bevor ich selbst dazu greife. Da mir die Aussagen in Bezug auf die Wirkung des Stoffs zu unterschiedlich waren habe
ich es dann doch nicht versucht. Und heute bin ich froh darüber. Denn mein Selbstvertrauen wächst auch ohne das ich
zum Joint greife.

MEINE heutige Meinung dazu ist folgende:
Hätte ich es gemacht wäre dieses passiert:
Ich hätte nur mein Suchtmittel ALKOHOL gegen CANNABIS
ausgetauscht. Über die Folgen kann ich nur spekulieren mehr auch nicht. Ich denke mal die Menge oder der Verbrauch
wären gestiegen wie der Alkoholkonsum auch immer mehr wurde
weil ich als SÜCHTIGER nicht mehr damit umgehen kann aber trotzdem den Kick des High-Seins brauchte. Vieleicht wäre die Droge CANNABIS auch der Einstieg in die härteren Sachen
geworden. Wer weiss?
Heut bin ich froh drüber es nicht gemacht zu haben denn mein Absturz wäre wohl sicher gewesen.
Dir mauri würde ich raten "Finger weg von Drogen" gleich welcher Art.
Denn wenn Dir vieleicht heute noch das Aufhören

problemlos erscheint kann es morgen schon ohne Hilfe nicht mehr möglich sein.

Zu Deinen Fragen zu AA kann ich Dir auch keine Auskunft
geben.

Aber auch ich frage mich warum Du so scharf drauf bist zu wissen ob sie (AA) was dagegen haben.
Auch ich würde sagen bilde Dir deine eigene Meinung, denn einen Persilschein für Drogen wird Dir keiner ausstellen.

Einen schönen Abend wünscht Reiner


survivalangel ( gelöscht )
Beiträge:

02.09.2002 10:56
#9 RE: Alkohol und Ersatzdrogen Zitat · Antworten

Hallo Mauri!
Zu Deinen Fragen möcht ich Dir einen kleinen Denkanstoss geben.Frage Dich doch mal einfach(besser Du schreibst es Dir auf)was bringt es Dir für Vorteile und Nachteile????
Ich persönlich sehe keine Vorteile,mich mit irgendeiner Droge zu berauschen.Unser Schöpfung Natur hat Uns mit sehr guten Sinnen und Werkzeugen ausgerüstet,die heist es zu hegen und zu pflegen.Warum solltest Du Dein Bewußtsein stören?Es ist gegen die Natur!Mache Deine Meinung bitte nicht von Anderen Menschen abhängig.Höre auf Deine Innere Stimme-Lerne für Dich(!) NEIN zu sagen.
Schaue bitte mal in den Spiegel,dort siehst Du Deinen stärksten Feind -Dich selber.Was für viele Menschen normal geworden ist,ist noch lange nicht natürlich!
Für mich sind Menschen,Die NEIN sagen wollen und können
HELDEN
Freiheit und Abhängigkeit beginnt immer zuerst im Kopf und freiwillig.Warum möchtest Du Dich nochmal so einen Druck und Stress aussetzen????????
Werde frei und lebe bewußt-den ohne Abhängigkeit zu leben,heist frei zu leben!
Ein Survivalangel
http://www.survivalangel.de


richie Offline




Beiträge: 395

02.09.2002 11:20
#10 RE: Alkohol und Ersatzdrogen Zitat · Antworten

nochmal:
bei den AA gibt es ueberhaupt keine Vorschriften.
Es gibt ja auch niemanden, der fuer AA sprechen koennte, da es in AA nur ein minimales Mass an Organisation gibt.
Und alles, was jemand von AA hoert (auch die 12 Schritte) koennen maximal Empfehlungen sein.


Miezekatz Offline




Beiträge: 731

02.09.2002 12:51
#11 RE: Alkohol und Ersatzdrogen Zitat · Antworten

Hallo!
Ich bin auch bei AA und habe dort gelernt, die Aussagen immer nur als Denkanstösse aufzufassen. Niemand sagt mir, was ich tun MUSS. Jeder redet nur von sich selbst, wie er es macht. Nicht jede Meinung teile ich und niemand soll auch meine Meinung zu 100 % teilen. Das wäre mir viel zu viel Verantwortung, die ich da für andere übernehmen müsste. Ich kann immer nur von mir selbst reden. Und ich muss auch wissen, ob und was ich tue. Das hat mich am Anfang sehr erstaunt. Die sagten dort nicht, sie dürften nicht mehr trinken, sie sagten, sie wollen nicht mehr..... Das ist ein himmelweiter Unterschied. Und was ich will und was ich nicht will, das liegt doch immernoch bei mir. Ich will mittlerweile nichts mehr, was mir schadet. Und das ist in erster Linie Alkohol. Der hat mir nicht gut getan, das ist sehr milde ausgedrückt. Ich glaube, gerade diese Freiheit zu entscheiden, was ich will und was ich nicht will und dann auch was ich tue und was ich unterlasse, das hat mich bei AA gehalten, das hat mich überzeugt. Wenn mir nur noch ein halber Mensch damit gekommen wäre und gesagt hätte "DU MUSST" ... ich wäre geplatzt. Ich würde heute noch platzen. Ich reagiere allergisch auf "du musst". Ich muss garnichts... ausser sterben und aufs klo gehen.

Und wenn ich in den Spiegel gucke, guckt mir nicht mein schlimmster Feind, sondern meine beste Freundin entgegen.... Und diese beste Freundin darf auch mal mies drauf sein.

Ich wünsche dir für dich selbst eine gute Entscheidung, die du vor niemanden rechtfertigen musst, ausser vor dir selbst.

Dir alles Liebe von


mauri Offline




Beiträge: 13

02.09.2002 17:30
#12 RE: Alkohol und Ersatzdrogen Zitat · Antworten

erst mal vielen dank fuer den regen austausch!

Freue mich sehr darueber und versuche zu antworten so gut ich kann.

dir reiner:
Danke fuer deinen bericht, aber ich glaube nicht das man alkohol mit cannabis austauschen oder vergleichen kann.

Ich bin nicht “scharf” drauf zu wissen was AA darueber denkt, ich haette gerne erfahren was andere AA mitglieder (bitte nicht zu verstehen mit NUR AA mitgliedern) an sich selbst erfahren haben durch den konsum von cannabis. Insbesondere wenn sie aufgehoert haben zu trinken, so wie ich.
In meiner gruppe ist es schwierig ueber dieses topic zu sprechen, darum mein posting hier auch.



Survivalangel:

Danke fuer deinen denkanstoss> moechte den anstoss aber auch gerne dir zukommen lassen denn:
Seit menschen beginn, sind wr auf der suche uns zu berauschen, auch nur wenns darum ging > sein leben einfach nur zu vereinfachen. Mutter nature gab uns das hirn zum denken und wir benutzen es dazu > unser all taegliches leben zu vereinfachen,> frueher sind wir gewandert > heute setzt sich jeder ins auto. Frueher trommelten wir nachrichten durch den busch> heute faehrt man seinen pc hoch. Der mensch stellte wohl schon sehr frueh fest > das mutter natur schwierig ist. Uebrigends ist cannabis von mutter natur erzeugt worden und 100 % biologisch abbaubar, wie kams nur auf diese erde
Der mensch berauschte sich schon damals> warum tat er dies? Wenns uns menschen doch so blendend ging. Wie kam er auf den trichter > sich durch einen rauschzustand > sein bewusstsein zu stoeren, wie du so schoen sagst.
Uebrigends ist extreme sport auch eine droge, eigendlich ist alles eine droge, die unserem hirn ein wohlgefuehl vermittelt und dies verlangt das gehirn immer oeffters > was ja auch irgend wie verstaendlich ist.

Der sinn des lebens..? ueberleben!!!
Der sinn des lebens > in einklang leben !!!


Richie
Entschuldigung fuer meine wortwahl> hoerte mich zwar nicht sagen > das AA vorschiften macht, aber wenn das so rueberkam> moechte ich es berichtigen :

AA macht keine vorschriften> es gibt empfehlungen,
die jeder annehmen kann, aber nicht MUSS!

Aber schade das du nichts weiteres dazugetragen hast, haette dich gerne gehoert.



Miezekatz:

Tuerlich> weiteres ist mir auch nicht im sinn, AA ist super , aber in tat umsetzen tut’s jeder selber. ich bilde immer meine eigene meinung, bitte nicht missverstehen. Was mich bei AA weiterbringt sind die persoehnlichen erfahrungen> denn dort nehme ich immer sehr viel mit. Und dies erhoffe ich durch dieses posting, was sagen andere dazu und was sagt jemand der selbiges tat oder tut.


Ich moechte mich nochmals bei euch allen bedanken, es ist schoen zu sehen> das es solch ein actives forum gibt und es lebt mit euch allen.
Gute 24 stunden
stefan


Burkhard Tomm Bub Offline



Beiträge: 214

02.09.2002 20:04
#13 RE: Alkohol und Ersatzdrogen Zitat · Antworten

Hallo Mauri !

Bei mir war die Sache so:
Ich habe ca. zwischem meinem 15 - 30ten
Lebensjahr "gegiftet".
Tablette aller Art, Speed u.ä. aber eher
weniger, mehr Diazepam, Lexos, etc., weiter-
hin öfter mal ein Joint u.ä.
Sehr selten LSD, nur äußerst vereinzelt
Heroin. In den letzten Jahren hatte ich mich
dann eher auf Alk und Schlafmittel "einge-
schossen", was ins Delir und zu reichlich
Peinlichkeiten und daraus folgend zu Isolation
führte. Die "Vielgifterei" hat es mir schwerer
gemacht zu kapieren, was mit mir los ist:
"NUR" ab und zu Joints, "NUR" tagsüber und Nachts
Tabletten, "NUR" zwischendurch Alk, usw. ...
Einer von vielen wichtigen Erkenntnissen war dann,
zu erkennen, das das ALLES Suchtmittel sind, und ich
eigentlich nie richtig klar im Kopf bin.
Cannabis ist sicher in mancher Hinsicht eine sanftere
"Veranstaltung" als Alk, aber es ist glasklar ein
Suchtmittel.
Mauri: Du weisst es doch ! Du weisst wie es ist,
betrunken zu sein, Du weisst wie es ist, stoned zu sein.
Beides ist verschieden, aber beides hat mit einem
klaren Kopf, mit echten Erfahrungen, mit echten
Erkenntnissen, etc. NICHTS zu tun. Punkt.
Und vor allem nichts mit Freiheit.
Damit wir uns nicht falsch verstehen:
Ca. 90 % der User können mit Alk umgehen, genausoviele
wahrscheinlich mit Cannabis.
Manch` emotional verknöchertem "Spiesser" täte es sicher
auch mal gut, seine Erlebniswelt durch Cannabis zu er-
weiteren.
Aber darüber reden wir hier hier nicht.
Wir reden darüber wie Süchtige (DU und ICH) mit einem
bestimmten Suchtmittel umgehen.
Es gibt eine Faustformel:
Wer von einem stofflichen Suchtmittel abhängig "war"
(d.h. wer nun abstinent lebt), für den ist jedes
andere stoffliche Suchtmittel, auch wenn es ansonsten
ein geringes Suchtpotential hat, mit einem sehr HOHEN
Suchtpotential "aufgeladen".
Deswegen läufst Du momentan auf dem Hochseil.
Ohne Artistenausbildung.
Und ohne Netz.

Alles Gute und mfG: TOM

P.S.: Klare Worte, ich weiss, aber schönreden
wäre hier verantwortungslos Dir gegenüber.
OK ?


mauri Offline




Beiträge: 13

03.09.2002 07:51
#14 RE: Alkohol und Ersatzdrogen Zitat · Antworten

Hallo TOM!
Vielen vielen dank fuer deinen beitrag und das du deine geschichte erzaehlt hast.

Keine sorge, klare worte aus deiner sicht hauen mich nicht so schnell aus den socken

Es soll ja auch alles zum denken anregen und da sind klare worte willkommen.

Ich gebe dir recht, wenn du sagst das menschen die ein stoffliche abhaengigkeit hinter sich haben, ein sehr hohes suchtpotential haben im allgemeinen. Aber wohl nicht nur stofflich abhaengige.
Ich kann es an mir selbst sehen> ich als alkoholiker bin ein sehr extremer mensch, mal ganz ganz oben und mal ganz ganz unten. Das leben ist wie auf einer welle, auf und ab.
Stelle aber fest > das durch das aufgeben des alkohols > diese wellen sich glaetten.

Ich selbst bin heute 34ahre alt und habe mich selbst “erkannt” als alkoholiker.
Meine laufbahn fing mit 17 jahren an und “nur” mit bier, schaffte ich es meine persoehnlichkeit zu versaufen. Mein blutest mit meinen damaligen leberwerten ist eingerahmt und fals mir ab und an immer noch der gedanke aufhuscht> “na so schlimm wars bei mir ja nicht”> dann darf ich mich an meinen “hink fuss” erinnern. Das 6 monate nachdem ich aufhoerte zu trinken ueberkam. Ein zeichen das das nervenkostum am limit war und ein zeichen fuer mich, nie wieder alkohol zu trinken.
Wenn ich mal cannabis rauche, dann auch nur wenn ich alle anderen arbeiten getan habe, das heist auch, ich suechtel nicht dem entgegen > sondern sehe es als entspannung und des abschaltens. Nur darf es nicht zur gewohnheit werden, das ich merke ich verlagere mein problem …im grunde denke ich heute, das es drauf ankommt wie man selbst dazu steht, zur droge.
Ich kenne eine ex heroin abhaenginge, die heute aber noch ab und an eine raucht. Und das schon seit x jahren, also es bedeutet nicht das man raucht, gleichzeitig rueckfaellig wird.

Ich moechte dir aber eine sache sagen > die mir unbehagen bereitete und zwar deine worte, “Der erste Joint den ich wieder rauchen würde, wäre
für mich ein glasklarer Rückfall.”
Du das sind harte worte und ich finde > diese sind unverantwortlich> denn selbst wenn jemand rueckfaellig wird ist es noch nicht das ende. aber fuer manche menschen waere es das ende > da sie alles in eine goldschale werfen.
Trockenheit sollte unser erstes ziel sein> das habe ich dank gott. Und ich glaube viel mehr> das wir an unseren charakter fehlern arbeiten muessen, denn am ende sind es diese die uns zur sucht treiben.*denk*

Ich habe eine webpage gefunden> wo viel ueber sucht erklaert wird> ich schrieb ihn auch an und fragte ob ich seine seite hier posten kann. Moechte sie dir gerne zeigen, sobald ich ne antwort habe von ihm> lasse ich es dich wissen.

Du selbst sagst ja auch das 90% mit alk umgehen koennen > wie vielleicht mit cannabis.
Also fuehle ich mich nicht wie auf dem hochseil, ohne artisten ausbildung und ohne nets.
Ich fuehle mich wie ein mensch in unserer gesellschaft > der das verlangen hat > mehr ueber suechte im allgeimen zu erfahren um damit sein eigenes leben zu betrachten und schluesse daraus zu ziehen.

Tom, danke noch mal fuer deine worte !
dir auch liebe gruesse
und gute 24 stunden
stefan


Miezekatz Offline




Beiträge: 731

03.09.2002 09:04
#15 RE: Alkohol und Ersatzdrogen Zitat · Antworten

Hallo mauri,

ich verstehe das so bei dir: du willst es dir von irgendwoher absegnen lassen, wenn du Cannabis konsumierst. Das geht nicht. Wenn du unbedingt willst, musst du dir ganz allein dazu die Absolution erteilen, sozusagen. Wir können dir nicht sagen, was wir an deiner Stelle tun würden. Wir können immer nur sagen, was wir für uns tun. Und für Tom ist es glasklar, dass der erste Joint für ihn einen Rückfall bedeuten würde. Für ihn. Nicht für dich. Was es für dich bedeutet, das musst du ganz allein entscheiden. Das kann dir niemand abnehmen. Wenn Tom so eine Aussage macht, ist das nicht gefährlich für andere. Tom muss diese Aussage für sich selbst machen, sonst wird es gefährlich für ihn. Es wird zwar gesagt, das Alkoholismus eine Rückfallkrankheit ist, aber das bedeutet noch lange nicht, das Rückfälle unvermeidbar sind. Es liegt in meiner eigenen Hand, ob ich mir so etwas antue oder nicht. Ich bin keine Marionette!!! Als Alki bin ich zuerst mir selbst verpflichtet. Ich muss egoistisch sein um gesund zu bleiben. Du wirst sehen, dass es keinen anderen Weg gibt, als ganz alleine für dich Entscheidungen zu treffen, deren Konsequenzen du auch tragen musst. Das gehört einfach dazu. Das müssen wir immer wieder lernen. Es ist nicht leicht, ich weiss.... Aber was ist schon leicht?

Machs gut!!


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