Meine Beziehung mit der Partnerin ist seit Jahren sehr erfüllend und von Wertschätzung geprägt, hätte das (bei mir) nicht für möglich gehalten. Ich kann nicht beurteilen wie ich mich als Single verhalten würde, ist ein Spiel auf der Kante bei manchen Alkoholikern die eine Partnerschaft suchen.

Zitat von newlife im Beitrag #14

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Bin 47, glaube aber nicht an Altersprobleme. Es geht einzig und allein nur um die absolute Bereitschaft, sein Leben teilen zu möchten.

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Hi Silke,

das Nicht-Trinken ist kein Problem mehr von daher beschäftigt mich das auch nicht.
Es ist halt so, dass ich ja nicht schlecht lebe und auch keine wirklichen Probleme habe.
Ich habe tatsächlich Lust auf Nähe und Zweisamkeit, aber bekanntlich gehört zu ner Beziehung wesentlich mehr. Ich weiß nicht, ob ich dem gerecht werden kann und mein Leben nochmal an die Wand fahren will ich auch nicht.

Was aber verschwunden ist, ist der Umstand das ich mich dagegen wehre, da ich doch deutlich emotionaler unterwegs bin als früher. Wenns also mal richtig kracht, dann wirds einfach probiert.

Das dachte ich auch. Dann "krachte" es auch, aber die einstige Leichtigkeit ist einfach dahin. Die vielen Erfahrungen und das Erkennen und AN-erkennen der eigenen Grenzen bremst mich emotional sehr ab. Manchmal glaube ich sogar, dass diese echte, wahre Liebe, diese Erfüllung nicht unendlich wiederholbar ist. Bodhi: Das ist klasse, wenn eine erfüllende Partnerschaft hast! Es gibt nichts schöneres; das hatte ich einst auch.......

Bodhi, es ist deshalb aber doch nicht so, dass mich die Frauenwelt nicht interessiert. Ich führe halt keine Beziehung, bekomme aber schon mit das Partnerschaften in allen Altersklassen entstehen. Woran hängt es denn jetzt aus deiner Sicht, wenn es nicht die Bereitschaft ist?

Bereitschaft in dem Kontext hat doch auch was mit Erfahrung zu tuen und auch mit der Vorwegnahme des Scheiterns des Liebesglückes beispielsweise, eben dahingehend, dass eine Beziehung aus der "Angst" vor Schmerzen nicht eingegangen wird.

Grüße, Bodhi

Ja, ok. Aber du kannst auch nicht permanent Risikominimierung im Leben betreiben. Sonst gibts nämlich tatsächlich keine Erfahrung.

Was würdest du denn als Single machen?

Ich war nass mit der derzeitigen Partnerin liiert und bin es auch trocken. Im ersten Jahr der Trockenheit keine "neue" Beziehung einzugehen könnte nach meiner Beobachtung Sinn ergeben. Ist allerdings hypothetisch, soll jeder selbst "handeln" wie er möchte, Praxiserfahrung muss jeder selbst machen und insofern auch Erfahrungen, bin ich bei dir, aber wenn's dann weh tut, bitte nicht wieder nach der Mutti rufen.

Grüße, Bodhi

Was mich ein wenig verwundert ist, dass ihr während der Saufzeit überhaupt Beziehungen führen konntet.
Mich hat der Alkohol sowas von gefühlskalt gestellt, dass ich erstmal lernen musste, wieder was zu spüren. Ich war nicht in der Lage zur Saufzeit in der Richtung was zu machen, war ja so sehr introvertiert durch den Suff, da ging absolut null und für was anderes wie Nachschub hab ich mich als Süchtiger auch nicht interessiert. War das bei euch anders?
Heute durch Trockenheit hab ich nur gewonnen und deshalb verändern sich auch die Interessen, die sich unter anderem deutlich in Richtung emotionale Nähe bewegen. Als Suffi brauchte ich das nicht, war ja ein Ersatz.
Recht aber hast du natürlich, was Schmerz angeht. Ja, ich kenne das nicht.
Würden wir Menschen aber niemals was setzen, bleiben wir starr in unserer Haltung und werden nie etwas gewinnen.
Einfach ist das alles nicht, ganz klar.

Also ich war als nasse Alkoholikerin mir nassen Alkoholikern zusammen. Überhaupt min ganzes Leben lang war ich auf Droge und meine Partner eben auch. Das war mein Muster. Hat "prima" funktioniert. Bis ich an einen echten Soziopathen geriet..... Ich war durch den Alk/-Drogenkonsum deutlich emotionaler als jetzt. Ich wollte meine Emotionen aus Gründen den des Selbstschutz maskieren, um nicht mehr verletzbar zu sein. Jetzt, in Gänze clean, bin ich hyper-vorsichtig und ja, egoistischer geworden. Wieder Selbstschutz-nur diesesmal nicht maskiert, sondern leider bewusst.

Das sind jetzt wieder die unterschiedlichen Beweggründe. Ich hab halt getankt, weil ich im Leben sowieso überall zu spät kam, weder kommunizieren konnte noch sonst was, aber ich wollte mich eben auch mal gut fühlen und ganz sicher hat das zu Beginn auch funktioniert, denn sonst wird niemand süchtig. Hab mich eben hinter der Fassade versteckt und nie wirklich was für mich getan.
Der Schlüssel zur Trockenheit war auch ein anderer. Eben nicht das permanente Beschäftigen mit dem Scheiss, sondern die Entdeckung meiner Person. Ein wichtiges Element war und ist heute noch den Gefühlen eben mal den Auslauf zu gönnen, die sie auch brauchen und wirklich versuchen, weniger zu denken. Also nix unterdrücken und ständig übervorsichtig zu sein. Dieses Verhalten würde mich zurück ins einsame Elend und vielleicht auch wieder in die Sucht führen. So ein Leben macht mir einfach keine Laune und ich glaube das zur Genüge zu kennen.

Zum Beziehungsthema noch ein weiterer Einwand. Ich komme aus ner kaputten Familie. Wenn meine Eltern nicht mehr sind, gibt es nur noch mich ohne jegliche Angehörige. Mir geht es bei dem Gedanken nicht gut.

Was ich machen kann und ich übe immer noch, ist gut für mich zu sorgen, Dinge die mir gut tuen zu pflegen und wertzuschätzen, Partnerschaft, Freunde, Sport, Begegnungen mit Menschen, neue Aktivitäten ausprobieren, kulturell, berufliche Veränderung, das ist sehr wichtig. Der Schlüssel hin zur Trockenheit war erstmal das das Aufhören schöner war als das Saufen, weil's am Ende nur noch um Kotzen & Tanken und auskatern ging, die letzten Wochen ging gar nix mehr, Saufen nonstop. Da möchte ich nie wieder hin.

Innen nachzuschauen, tief und nachhaltig geht nur nüchtern, und das ist im besten Falle der Anfang des Weges, und wie der bei jedem Einzelnen aussieht ist doch hochinteressant und lebenswert für viele Menschen, oder konkret für mich.

Permanentes Beschäftigen mit Alkohol, sicher nicht, was ich nicht machen werde ist das Gefühl des Frei-seins in dem Sinne das meine Sucht abgehakt ist, jetzt will ich endlich wieder leben und Sucht so nebenbei abhandeln, funktioniert bei mir nicht (ich bin in so vielen Beschäftigungen extrem / süchtig, da ist Alk gar nicht mal das Hauptthema), weil Leben kann ich nur, weil ich durch die Sucht mich und meine ganzen Verleugnungen und Verdrängungsmechanismen erkenne und endlich die Chance habe selbstbestimmt zu handeln. Das war lange Zeit im Suff nicht möglich.

Abgekürzt: Ich bin gerne trocken und bei emotionalen Extremsituationen ist bisher so gut wie nie Suchtdruck gekommen, so gut wie nie: Einmal hat der Hausierer heftig angeklopft. Es gibt keine Sicherheit.

Für mich persönlich ist das auch charakteristisch für die Suchtveranlagung: Zuwenig Beschäftigung mit dem Suchtverhalten als auch zu viel Beschäftigung, keine Balance.

Ich war nass kein Partner bei dem Geborgenheit & Zuverlässigkeit & echte Liebe zu finden ist - meiner Partnerin sind ihre Co-Anteile bewusst, hätte ich nicht aufgehört wäre die Beziehung gecrasht, war nicht der Hauptgrund für's Aufhören, sicher jedoch einer von vielen Bausteinen.

Grüße, Bodhi

Schöne Beiträge, ich dank euch beiden Mal. Ist jetzt ein Thema bei mir. Lange Zeit war es nicht so, weils gar nicht ging. Es ist aber gut so, wie es ist.

Ich bin auch gern für mich.
Wenn Dir regelmäßiger Sex nicht fehlt, lass es so wie es ist

Einfach so zu lassen ist mir zu langweilig, ich probiere mich gerne aus und hab halt Spaß dran. Du scheinst jetzt also Bindung eher nachrrangig zu sehen. Hattest nicht gerade du mal was ganz anderes dazu geschrieben?
Gut, ich bin auch ein Spielkind. Bleibt vielleicht auch noch ne Weile so. Wer sich aber immer gerne mal etwas vorwagt, erlebt durchaus auch mal ne Veränderung. Ich will da ja nix erzwingen, aber gegen Sex hab ich ja jetzt mal gar nix einzuwenden. Ganz bestimmt auch nix gegen Regelmäßigkeit...

Oder so:


RE: Endlich wieder Sex.....



Frohe Ostern
Susanne