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Saufnix  
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Dieses Thema hat 8 Antworten
und wurde 1.189 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
neo Offline




Beiträge: 8

15.01.2015 16:58
Neo grüßt aus der stationären Reha! Vorstellung! Zitat · Antworten

Hallo Ihr Lieben,

ich möchte mich einmal kurz vorstellen, wenn ich hier schon demnächst mich durch die Beiträge lese, wer ich bin. Ich bin seit 06.März 2014 trockene Alkoholikerin, 41 Jahre, und befinde mich derzeit in einer stationären Reha (Adaption) in einer neuen Stadt. Meine alte Wohnung habe ich genauso wie meine alte Stadt und anderes hinter mir gelassen und aufgegeben, befinde mich in einer Phase des Neuanfangs.

Eine Selbsthilfegruppe suche ich aktuell noch hier vor Ort, aber das Angebot hier ist groß und solange bis ich was festes habe, möchte ich hier eine Art "Konstante" bilden.

Ich bin gespannt, was Ihr mir für mein neues Leben mitgeben könnt und hoffe auch, das ein oder andere zum gemeinsamen Austausch beitragen zu können. Wenn Ihr Fragen zu stationären Entgiftungen, Entwöhnungen, stationären Vorsorgemaßnahme oder medizinisch-beruflichen Rehas habt, Nachsorgen, Therapien, Rückfallspräventionen usw. usf. bis hin zu "betreuten WGs"........ ich stehe gerne zur Verfügung!Das ganze volle Programm mache ich ja seit März letzten Jahres durch!

Dies ist übrigens mein erster Entzug - Rückfälle hatte ich bislang noch nicht.


LG,
neo

"Das ist das Beschissene am Saufen. Wenn etwas Gutes passiert, trinkt man, um zu feiern. Wenn etwas Schlimmes passiert, trinkt man, um zu vergessen. Und wenn gar nichts passiert, trinkt man, damit überhaupt etwas passiert." - Charles Bukowsky


sole Offline




Beiträge: 2.382

15.01.2015 19:48
#2 RE: Neo grüßt aus der stationären Reha! Vorstellung! Zitat · Antworten

Na dann willkommen an Board
Wie Du unschwer erkennen kannst, gibt's hier viele, die das Programm, das du gerade durchläufst, schon ein paar Jährchen hinter sich haben, ebenso wie einige Frischlinge.
Viel Spaß beim Lesen, Schreiben und durchklicken.

-----------------------------------------------
when in doubt: go to the water and swim


wert52 Offline



Beiträge: 1.685

15.01.2015 20:14
#3 RE: Neo grüßt aus der stationären Reha! Vorstellung! Zitat · Antworten

hallo neo

willkommen im saufnix

toll daß du trocken geworden bist,
und deinen neuen weg sicher gehst.
ich wünsch dir ein paar saufnix-mädels,
mit denen du dich auch per n-mail
von frau zu frau austauschen kannst.
erschreck nicht wenns hier manchmal zugeht,
wie im tollhaus,das gehört dazu

gruß rainer


Ilo132 Offline




Beiträge: 1.649

15.01.2015 20:28
#4 RE: Neo grüßt aus der stationären Reha! Vorstellung! Zitat · Antworten

Hallo Neo,

herzlich willkommen hier.
Ich wünsch dir einen guten Austausch.

LG Ilo

Der Tag strahlt
in den schönsten Farben,
es duftet nach Leben,
und die Luft
schmeckt nach Glück.

Lieblingsspruch von der kleinen Ilo


grufti Offline




Beiträge: 3.764

15.01.2015 20:42
#5 RE: Neo grüßt aus der stationären Reha! Vorstellung! Zitat · Antworten

Hallo neo,

herzlich willkommen hier. Meine "Trockenheitskarriere" hat ähnlich angefangen wie deine, nur war meine Therapie ambulant.

Ich habe mir damals bei meiner ersten Entgiftung geschworen, dass dies auch meine letzte Entgiftung ist. Nun ist das immer so eine Sache mit dem "sich schwören", aber bis heute hat's gehalten, immerhin gute 8 Jahre. Ich bleibe aber immer noch am Ball, auch die SHG ist fester Bestandteil meines Alltags. Und diesem Forum bin ich auch treu geblieben all die Jahre, war es doch meine erste Anlaufstelle, die ich in meiner Not fand.

Ich wünsche dir, dass dein Weg genauso trocken bleibt wie meiner und einen guten Austausch. Lass ich bitte nicht entmutigen, manchmal geht es hier wirklich zu wie in einem Tollhaus. Es gibt aber auch Threads, die wirklich unter die Haut gehen und sehr zum Nachdenken anregen. Eben wie im wirklichen Leben, und man darf nie vergessen: Es ist ein Forum für Alkoholiker. Nicht alle sind schon so weit, die Finger von der Flasche zu lassen.

Liebe Grüße vom Grufti!
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)


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trollblume Offline




Beiträge: 3.582

15.01.2015 21:54
#6 RE: Neo grüßt aus der stationären Reha! Vorstellung! Zitat · Antworten

hallo neo,

herzlich willkommen hier.
Schön zu lesen,das Du dich für ein alkoholfreies Leben entschieden hast.

Einen interessanten Austausch hier wünsche ich Dir und natürlich,das Du Deinen Weg so weiter gehst.


ich habe nach meiner Trockenlegung eine ambulante Therapie in Anspruch genommen und bin bis jetzt unfallfrei unterwegs trotz etlicher Tiefschläge.
Es geht und es macht Mut, das bei vielen anderen auch lesen zu können.



Was hat Dich dazu bewogen,aufzuhören?

Finde ich immer spannend,wie die Vorgeschichte war


LG Veragiftfrei seit 4.4.10

Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche
(Seneca)


1 Mitglied findet das Top!
Jetzisabergut Offline




Beiträge: 2.538

15.01.2015 22:18
#7 RE: Neo grüßt aus der stationären Reha! Vorstellung! Zitat · Antworten

Hey Neo.

Leider kam ich nicht mit einem Entzug und einer Therapie aus,um dem Alk zu entsagen.
Sowas muss es ja auch geben- sonst gäbe es das Wort Drehtürpatient doch nicht,wie schade

Vielleicht erzählst Du mal, wie es Dir vor der Entgiftung ging und dergl.
Ist ja schon ne echt grosse Veränderung Deines Umfeldes-neue Stadt etc.

Ja,gut ,wenn Du Dich entschieden hast ,dass Du den Alk nicht mehr brauchst.

Man sieht sich.
LG Peter

_______________________________________________
Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich....
C.Adenauer


neo Offline




Beiträge: 8

07.02.2015 20:36
#8 RE: Neo grüßt aus der stationären Reha! Vorstellung! Zitat · Antworten

Hallo und Danke für die nette Begrüßung!

Zunächst entschuldige ich mich erstmal dafür, mich erst jetzt wieder zu melden, aber ich hatte zwischendurch tatsächlich viel um die Ohren, so dass mir die Muße fehlte, mir Zeit für das Forum zu nehmen. Dafür sind jetzt alle wesentlichen Dinge geklärt (neue Unterkunft in betreuter, trockener WG mit all den zugehörigen behördlichen Genehmigungen, Klärung der Jobangelegenheiten mit der Rentenversicherung usw., diverse Arztbesuche und sogar eine neue Selbsthilfegruppe - eine AA-Gruppe, bei der ich mich sehr wohl fühle und sie zweimal besucht habe und natürlich noch der Fulltimejob neben der Therapie hier in der Einrichtung).

Jetzt aber ist einmal Ruhe und Saufnix-Board-Zeit! :)


Ihr habt gefragt, was mich dazu bewogen hat, aufzuhören. Das war bei mir ein schleichender "Prozess", das war keine Erkenntnis oder Entscheidung von heute auf morgen. Es begann mit selbstkritischer Beobachtung, ob man das noch als "Gewohnheitstrinker" bezeichnen konnte - etwa vor 8 Jahren. Ich merkte, dass ich mich freue auf den Wein nach Feierabend. Das war eben täglich so. Die ersten Anzeichen einer Sucht.

Die Trinkmenge vermehrte sich dann natürlich von selbst und so wurden aus 2 Gläsern Wein am Abend zuletzt bis zu 3 Liter täglich - auch morgens. Und ohne anderthalb Liter täglich konnte ich gar nicht mehr funktionieren, bin ich rasend vor Suchtdruck geworden.

Mir war klar, dass ich, sollte ich Alkoholikerin sein (was ich natürlich zweifellos war und am Ende auch jeder so sah), eben abstinent leben müsse. Doch dazu war ich irgendwie "noch nicht bereit". Mein Leben funktionierte ja noch. Ich sagte mir, ach noch ist nicht der richtige Zeitpunkt, aufzuhören, ich muss erst noch dies, oder jenes, funktioniert ja noch. Es war einfach schwer vorstellbar............. NIE WIEDER Alkohol, wo sich doch mein Leben eigentlich nur um Alkohol drehte. Andererseits......... in der Zeit erinnerte ich mich an Zeiten, als ich noch jung war und teilweise über Jahre wirklich so gut wie nichts getrunken hatte - und trotzdem Spaß am Leben hatte. Sogar in Diskotheken oder Bars trank ich als junges Mädel damals lieber Cafe oder Cola. Und mir fehlte NIE WAS!Ich erinnerte mich also daran, dass es mal eine Zeit gegeben hatte in meinem Leben, welche ich als recht lebenswert in Erinnerung hatte und in der ich auch bestens ohne Alkohol ausgekommen war. Ich konnte mir zwar nicht mehr vorstellen, wie das alles war, aber ich wusste es immer noch, dass es mal so was im Leben gab.

Die latente Bereitschaft, Hilfe in Anspruch zu nehmen, war also da. Aber konkret setzte ich sie erst um, nachdem mein gesamter Bekanntenkreis aus früheren Zeiten vor der Sucht sich sehr erschrocken hatte, "was aus mir geworden war". Sie nahmen mich einzeln beiseite, um ein "ernstes Gespräch" mit mir zu führen. Wie sehr man mir das ansehe, was ich tue. Ich würde mal wieder torkeln. Ich wäre früher doch mal so eine tolle Frau gewesen........ es waren wirklich an die 15 Personen - unabhängig voneinander. Ich war über Weihnachten und Sylvester damals einige Wochen bei meiner Mutter gewesen, die Leute und ich kannten uns gut, hatten uns aber seit Jahren nicht gesehen.


Tja - und dann kam der Entschluss: Jetzt oder nie.
Ich rief meine Schwester an (die mich auch schon angesprochen hatte), sagte: Fahr mich in die Klinik, Notaufnahme. Dort kam ich an, 1,6 Promille, die nahmen mich auf, ich hatte großes Glück, dass sie gerade ein Bett frei hatten.

Dass es dann jedoch so ein langer Weg geworden ist, das wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Das wurde mir erst klar, als ich erkannte, wie viel ich in meinem Leben ändern muss und wie sehr wir trockenen Alkis an einem seidenen Faden hängen........anfangs dachte ich, okay, qualifzierter Entzug von 3 Wochen, danach eine Weile weg von zuhaus zur Therapie und dann eine Selbsthilfegruppe....... aber es ist viel mehr geworden! Das ganze war ernster als ich dachte.


Liebe Grüße,
neo

"Das ist das Beschissene am Saufen. Wenn etwas Gutes passiert, trinkt man, um zu feiern. Wenn etwas Schlimmes passiert, trinkt man, um zu vergessen. Und wenn gar nichts passiert, trinkt man, damit überhaupt etwas passiert." - Charles Bukowsky


Clavis Offline



Beiträge: 1.115

07.02.2015 21:00
#9 RE: Neo grüßt aus der stationären Reha! Vorstellung! Zitat · Antworten

Du hast einen guten, lohnenswerten Weg gewählt.

Als Meister Deines "Neuen Lebens" kannst Du jeden Tag daran basteln, bis Du Dich so richtig darin wohlfühlst.

Finde es klasse, wie Du die Sache konsequent angegangen bist. Bleib dabei!

Ich wünsche Dir weiterhin viel Glück.

Viele Wege führen nach Rom - aber nicht "Alle"

Achte auf Deine Worte, sie könnten Wirklichkeit werden

Die Wahrheit macht Dich frei, aber vorher macht sie Dich fertig

Ratschläge sind auch Schläge








Dankbar frei von Alkohol-Nikotin-Medikamenten und anderen Drogen, auch frei von vielem Anderen -
Frei eben.


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