Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Saufnix  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 1.321 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
angsthase Offline



Beiträge: 2

28.08.2014 11:24
Angst Zitat · Antworten

Hallo zusammen,

ich denke,ich stell mich hier erst mal kurz vor.
42 Jahre alt, persönliche Bekanntschaft mit Alkohol seit ein paar Jahren und ich weiß nicht, seit wann ich fast tgl. trinke. Manchmal wird's mehr als ne Flasche Wein am Abend.
Hab schon oft gedacht, dass es zuviel ist. Hab mich damit beschäftigt, Tests gemacht (abhängig oder nicht)-mich selbst beruhigen wollen, mich selbst erschrecken wollen, mich selbst belügen wollen - hat bis jetzt nichts genützt - ausser, dass ich reduziert habe - bin jetzt bei 0,4 Liter Wein am Abend.
WAS FÜR EIN ERFOLG HAHA.

Aber wenn ich daran denke - und ich kann nicht anders daran denken - nie wieder Alkohol - Warum hab ich da so ne Angst davor?

Ne - eigentlich hab ich ja Angst davor, was dann kommt. Beziehungsweise, was auf mich zukommt.
Am Montag fang ich vielleicht in nem neuen Job an - das treibt mir jetzt schon den Schweiß auf die Stirn - oder sinds die Entzugserscheinungen?
Nachts aufwachen mit Angst - davor schützt mich der Alk nicht. Warum trinke ich dann?
Einerseits weil es etwas Vertrautes ist und ich schon immer schiss vor Unbekanntem hab. Und ich kann dann wenigstens einschlafen.
Außerdem solls ja bitteschön ganz einfach sein - Ich les hier schon einige Zeit mit und hab auch den schönen Spruch gelesen der sich darum dreht, das man das Richtige und nicht das Einfache tun soll - Das kostet aber verdammt viel Kraft.
Dann denke ich wieder, dass es so schlimm ja nicht ist - HÄ? aber morgens ein schlechtes Gewissen haben!!!!!!!!
Und ich warte gerade, ob's am Montag losgeht oder in 14 Tagen - aber so what, was macht das für einen Unterschied? Wahrscheinlich, dass ich weniger Zeit hab mich verrückt zu machen, indem ich ständig nur über mich nachdenke - das kann auch ganz schön auf die Nerven gehen.

Ihr seht ja schon, wie durcheinander und wirr ich zur Zeit bin - unentschlossen und hilflos.

Naja - vielleicht kann der eine oder andere irgendwas mit diesem "Erguß" was anfangen.

Eine ganz klare Frage - Was kann ich gegen diese Angst tun? Angst mich zu blamieren, Angst nicht zu genügen, zu bestehen (im neuen Job)

Na denn, vielen Dank fürs Lesen, antworten - ich hab hier schon einige "harte" Antworten gelesen - die kann ich, denk ich, auch ganz gut vertragen
und brauch se vielleicht auch!

Bis denne
Micki


luna Offline



Beiträge: 75

28.08.2014 17:33
#2 RE: Angst Zitat · Antworten

Hallo Micki
Herzlich willkommen hier und auf einen guten Austausch mit dir.
Das mit dem kontrollierten Trinken funktioniert meiner Meinung nicht oft, ich
kann es nicht.
Wenn du vor neuen Sachen / Veränderungen angst hast, vielleicht kann dir
das Yoga oder Autogenes Training helfen?
Was kamen bei deinen Tests raus? Ich frage nur, weil ich auch diese Tests gemacht
habe. Ich habe auch Ängste und kann dir nur sagen, am Ende hilft dir der Alkohol
nicht mehr, es kann sogar sein, das die Ängste extremer werden, am besten man
versucht raus zu finden woher die Ängste kommen. Bringt der neue Job soviele
neue Aufgaben mit sich? Ich habe eigentlich die Erfahrung gemacht, das man im Job
eine Einarbeitungszeit bekommt, aber wie es bei Führungskräften aussieht kann ich nicht sagen,
ich wünsche dir aufjedenfall viel Kraft. Und sehe es so, man hat sich für dich entschieden
und ich denke du kannst es, warum sollst nicht gut genug sein.
Liebe grüße, Luna


wert52 Offline



Beiträge: 1.685

28.08.2014 21:05
#3 RE: Angst Zitat · Antworten

hallo micki

willkommen an board
deine szenerie hab ich oft mitgemacht.
job verloren,neuen in aussicht,oder termin zum anfangen,
alkmenge gedrosselt,auch oft bis auf null,super start bei arbeit,
belohnung am abend,bis dann wieder voll
zu spät kommen,ausreden,vertuschen,etc.
vielleicht ein paar mal in SHG,dann wieder altes schema saufen
geh in eine SHG,oder beratungsstelle,arzt-termine,und bleib trocken,
sonst ist der neue job auch bald wieder weg.
irgendwann fliegt dann alles sowieso auf,das weißt du ja.
mit dem trinken mußt du selber aufhören,das kann dir auch hier
keiner abnehmen.
bleib hier am ball,auch wenns nicht gleich so klappt.
manche trocknen auch langsam hier

gruß rainer


sole Offline




Beiträge: 2.382

29.08.2014 09:25
#4 RE: Angst Zitat · Antworten

Zitat von angsthase im Beitrag #1
Nachts aufwachen mit Angst - davor schützt mich der Alk nicht. Warum trinke ich dann?

Die schlimmsten nächtlichen Mit-Angst-Aufwach-Attacken hatte ich MIT Alk, nicht ohne.
Die Angst wird vom Suff nicht besser, sie wird nur ad hoc gelindert, kommt dann aber, halb oder ganz nüchtern, doppelt und dreifach wieder.

Good Luck
sole

-----------------------------------------------
when in doubt: go to the water and swim


1 Mitglied findet das Top!
newlife ( gelöscht )
Beiträge:

29.08.2014 10:24
#5 RE: Angst Zitat · Antworten

dem kann ich zustimmen. Die Suchtmittel machen deine Psyche kaputt. Ich hatte auch heftige Panikattacken. Zunächst durch die Entzüge, dann hat es sich auch manifestiert und hab schon sowas wie ne Angststörung entwickelt. Daraufhin hab ich immer mehr Pillen und Drogen genommen, ich hätte es ohne gar nicht mehr ausgehalten.

Ich hoffe, dass es vorbei ist. Ich nehme gar nix bis auf ein Blutdruckmedikament und glaube, dass ich mich nur deshalb wohl fühle. Meinen Ausgleich hole ich mir durch Sport, dass ist auch für den Blutdruck gut und die Gedanken bewegen sich deutlich anders.
Im Grunde genommen sind Angstpatienten wirklich Opfer ihrer Gedanken. Du kannst dich in sowas richtig verrennen, aber Suchtmittel machen alles nur noch schlimmer. Sie fördern ja letztendlich die Angstsymptome durch den Entzug.


1 Mitglied findet das Top!
angsthase Offline



Beiträge: 2

29.08.2014 12:33
#6 RE: Angst Zitat · Antworten

Hallo,

vielen Dank für die Antworten und Wünsche.
Jo - ich weiß ja, dass der Alk alles verschlimmert. Deswegen will ich ja auch aufhören - aber NIE WIEDER? OhOh - da hab ich ein ganz ungutes Gefühl. Komisch - bei den Zigaretten wars anders - Termin, schluss - aus, bis heute.

Bin ich doch abhängiger als ich dachte vom Alk oder ist die Zeit nicht reif? Bin ich noch nicht tief genug?
Meine Tests haben eigentlich alle ergeben, dass ich ein Problem habe - nicht körperlich aber psychisch abhängig bin.

@wert52 - Ich hab meinen Job nicht wegen Alk verloren, die Abteilung wurde "eingespart" - aber egal.

So mal schauen, wie es mit mir weitergeht.
Ich hab fast das Gefühl, ich muss mich entschuldigen, dass hier nicht trocken "aufschlage".

Sorry - aber ich bleib am Ball, will ja noch ein bißchen leben und so.

LG


newlife ( gelöscht )
Beiträge:

29.08.2014 13:24
#7 RE: Angst Zitat · Antworten

ne, macht doch nichts. Du wirst aber noch Zeit brauchen, bis du wirklich aufhören kannst.

Es wäre toll, wenn es bei dir jetzt funktionieren würde, aber du liest dich nicht so. Es ist aber nunmal so, dass Alkohol auch körperlich ahängig macht, und du wirst Entzugserscheinungen bekommen. Zunächst kommen sie nach heftigen Abstürzen, wenn du wieder runterkommen willst und irgendwann hast du immer Entzug, wenn dein Gehirn den Stoff will. Es sind ja nicht die Organe, sondern es ist das Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn, welche die Symptome auslösen.

Du bist süchtig, dass kann ich dir sagen. Die Toleranzentwicklung ist noch nicht so arg, so dass es noch so halbwegs im Rahmen bleibt, aber die wird kommen. Das ist es im Übrigen auch, was man in erster Linie unter körperlicher Abhängigkeit versteht.

Ich wünsche dir alles Gute und eine rasche Einsicht. Es wird im weiteren Verlauf immer schwieriger aufzuhören. Sucht wächst schließlich und du wirst irgendwann an nx anderes mehr denken können, als den Stoff.


Hallo »»
 Sprung  
disconnected Saufnix-Chat Mitglieder Online 0
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz