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Saufnix  
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Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 1.155 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
Emily Beagle Offline




Beiträge: 12

06.05.2014 15:51
Depression, Zynismus, Angst Zitat · Antworten

hallo,
ich bin jetzt seit 2. april trocken. gehe in eine ambulante gruppe (3x die woche), suche meinen arzt regelmäßig auf und arbeite hart daran, trocken zu bleiben. meinem gefühlshaushalt geht es furchtbar. ich weiß schon, das ist normal, die hirnchemie muss sich umstellen und so. aber ich halte es nur noch ganz schwer aus. nachdem die letzten tage ein bissl besser waren, geht es mir heute furchtbar. ich bin weinerlich, unglaublich zynisch (was sich vor allem in gedanken äußert) und packe es einfach nicht. ich weiß genau, würde ich jetzt was trinken, ginge es mir in der sekunde besser. ich will es nicht und werde es hoffentlich auch nicht tun, aber dieses gefühlschaos bringt mich um. ich fühle mich, als ob ich gleich zerplatzen müsste. da ist so ein heißer stein in meinem bauch. was soll ich nur tun? kann mir irgend jemand sagen, wann es cool sein wird, trocken zu sein? wann dieser gefühlsmist aufhört? ich würde am liebsten explodieren. warum ist das bloss so schwierig? hilfe? irgendwer?
danke, emily


atze 15 ( gelöscht )
Beiträge:

06.05.2014 16:29
#2 RE: Depression, Zynismus, Angst Zitat · Antworten

Hi,mir hat am besten geholfen mich zu beschäftigen.,vor allem körperlich.Hab angefangen meinen arg vernachlässigten Garten wieder auf Vordermann zu bringen.Das Gewächshaus zu entrümpeln und auch schon einiges angebaut.Dort konnte ich meinen Frust und andere negative Gefühle ausleben.Regelmäßig lese ich hier oder gehe chatten bei T-Alk.Das hat mir bis jetzt sehr geholfen.Trotz eines Rückfalls am Rosenmontag geht es mir jetzt gut und ich sehe langsam Licht.Denk drann,wir haben lange Zeit gesoffen und daher braucht es einige Zeit um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
Ich wünsch Dir eine schöne Woche.

ATZE


pueblo Offline




Beiträge: 2.288

06.05.2014 22:46
#3 RE: Depression, Zynismus, Angst Zitat · Antworten

Zitat
vor allem in gedanken äußert) und packe es einfach nicht. ich weiß genau, würde ich jetzt was trinken, ginge es mir in der sekunde besser.



das stimmt zwar , mir ging es auch immer sofort gut sobald ich dann wieder etwas getrunken hatte.
schon nach einer geringen menge (zwei -drei bier ) bekam ich wieder hochstimmung
wurde fröhlich -albern oder wie auch immer.

aber wenn ich morgens aufwachte war das elend wieder da (angst, dann angst alleine zu sein usw .
diese gefühle gingen nicht von heute auf morgen vorbei
die fühle ich ja auch manchmal jetzt noch .

aber eben anders ,bewusster .
gib dir einfach noch zeit .
hört sich doof an ,doch es ist so .

ab wann es cool ist bzw sich gut anfühlt trocken zu sein ?
das wird warscheinlich auch bei jedem anders sein .

ich alleine habe es schon genossen ,die negativen gefühle auszuhalten.
ich war die ersten monate in meiner trockenheit immer optimistischer geworden.

doch nach ca 9 monaten trockenheit kam ein schicksalsschlag nach dem anderen.
doch zu trinken kam mir nicht in den sinn ,obwohl ich sehr sehr schwere tage und wochen hatte.

ganz abschalten wird man das vieleicht nie können ,den wunsch sich vieleicht doch mal zuzuschütten.
hatte ich vor knappen drei monaten , als ganz plötzlich alles anders lief als ich dachte.(sehr negativ)
den wunsch habe ich auch nicht nachgegeben und den nächsten tag sah die welt schon wieder anders aus .

übriegens hatte mir meine suchtberaterin ,damals einen platz übers wochende in einer entgiftung freigehalten.
nich weil ich da trank ,sondern nur aus schutz um nicht rückfällig zu werden,
um in gesellschaft zu sein .
so etwas gibt es auch .

___________________________________________________
muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht


*ich* ( gelöscht )
Beiträge:

07.05.2014 01:10
#4 RE: Depression, Zynismus, Angst Zitat · Antworten

hm, also ich gehöre zu denen, die erst beim subjektiven absoluten tiefpunkt zuviel ins glas schauten, ganz eigenmotiviert, was ich hier jetzt nicht ausführen will... es hat aber spuren hinterlassen, völlig unbefangen wirds wohl nimmer. Was Du beschreibst ist doch halt die Suchtkrankheit, 'disziplier' dich gefälligst, sagen wir uns selbst und dann doch wieder der Suchtgedanke nicht ohne zu wollen... Muss halt jeder selber für sich wissen wie er seine Tage verbringen wil... Mir hilft es zu wissen, dass ich vielfältigste Unterstützung finden kann, wenn ich sie brauche... Am Anfang gilt halt erstmal nur durchhalten und dann Stück für Stück sein Leben zurückgewinnen, z.B. statt zu saufen was machen, was einem wirklich was gibt... drück dir die daumen, 'die zeit heilt alle wunden' gilt auch irgendwie für süchte...


vicco55 Offline




Beiträge: 2.649

07.05.2014 08:23
#5 RE: Depression, Zynismus, Angst Zitat · Antworten

Ich kann Dir leider auch nicht mehr anbieten als Geduld und Aushalten. Probiere doch mal, Dein Aushalten-Können positiv zu sehen; nicht Deine Probleme in den Vordergrund stellen, sondern Dir bewußt machen: boah, jetzt habe ich es trotz der verdammten Schwierigkeiten schon geschafft, n Tage abstinent zu bleiben. Es wurde, glaube ich, auch schon erwähnt, daß es hilft, wenn Du es Dir immer mal wieder erlaubst, Dich für Dein Ausharren zu belohnen.

Bei mir waren es nicht so sehr die psychischen Probleme, sondern massive körperliche Beschwerden. Ich fiel im ersten Vierteljahr von einem Gichtanfall in den nächsten. Danach schlug das Zipperlein noch im Abstand von zwei, drei Wochen zu. War schon blöd - da lebe ich nun endlich gesünder und was passiert: mein Körper läuft Amok.

Wünsch' Dir Geduld.


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