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Saufnix  
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Dieses Thema hat 133 Antworten
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 Deine eigene Alkoholkarriere
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trollblume Offline




Beiträge: 3.582

26.01.2014 09:23
#46 RE: Froh hier sein zu dürfen Zitat · Antworten

hallo Vegany


einfach nur mal nen netten Morgengruß an Dich gesendet

Schön zu lesen, wie zielgerichtet Du unterwegs bist.....
die Methode "gründlich"
hat für mich gut funktioniert!
sind bald vier Jahre


weiter so





Vera

Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche
(Seneca)


Galini Offline



Beiträge: 1.686

26.01.2014 13:12
#47 RE: Froh hier sein zu dürfen Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Vegany

So viel Anteilnahme und Aufwand nur wegen mir kleinen Alkoholikerin? Das hatte ich ja nun wirklich nicht verdient.

Ihr habt mir aber vermittelt das ich es wohl wert bin und es genauso verdient habe wie jeder andere. [/b]




genauso ist es.
Bei Alkoholkranken ist leider kaum mehr ein Selbstwertgefühl vorhanden und das wiederzuerwerben ist auch einer der Schritte auf dem Wege heraus aus der Sucht.
Alles Gute weiterhin!

lG Galini

Wer ein WOFÜR im Leben hat
der kann fast jedes WIE ertragen....

Friedrich Nietzsche


Vegany Offline



Beiträge: 56

26.01.2014 15:32
#48 RE: Froh hier sein zu dürfen Zitat · Antworten

Hallo Ihr lieben

@Trollblume: Bin beim Stöbern diese Tage auf deinen Thread mit deiner Alkkarriere gestoßen und habe ihn komplett gelesen und deinen Weg im Nachhinein verfolgt. Erstaunlich wieviele Parallelen ich entdeckt habe und das macht unheimlich viel Mut!

Liebe Galini, genau, das Wort Selbstliebe ist mein neues Lieblingswort und ich merke auch in anderen Bereichen wie ich immer mehr merke was ich will und brauche und es einfach mal durchsetze. Sind Kleinigkeiten, so wie einfach mal ein Buch lesen obwohl mein Liebster gerne mit mir nen Flim gucken möchte der mich aber nicht interessiert. So etwas hat man ja Jahrelang einfach ohne zu reflektieren gemacht dabei ist es gar nicht schlimm wenn ich mal sage, nö, keine Lust, ich mache was anderes. Mein Mann nimmts mit Erstaunen aber er findets auch gut.

Gestern hatte ich einen ganz schlechten Tag. Mein Mann ist ja nach vielen Tagen nach Hause gekommen und ich habe bereits morgens angefangen Paniken zu schieben und geheult und geheult. Es ging wohl darum das ich ihm das erste Mal seit ich ihm die ganze Tragweite meines Alkproblems gestanden hatte wieder in die Augen sehen musste. Ich hatte so ein Schamgefühl und die innerer Überzeugung das er mich doch verachten MÜSSE, obwohl er am Telefon schon immer versichert hat das dem nicht so ist.

Wir haben dann viel geredet und er hat mich gedrückt und gedrückt und immer wieder gesagt das uns das alles nur enger zusammenschweissen kann und das er stolz auf mich ist und und und. Glaub, ich hab da echt ein Goldstück geheiratet.

Letzte Nacht hatte ich meine erste Nachtschicht seit ich trocken bin. Und als ich gestern nachmittag so in der Wanne lag bekam ich plötzlich wieder Panik. Denn, obwohl ich mir immer wieder geschworen hatte es nicht zu tun, bin ich seit Monaten (oder Jahren?) nach der Nacht wie fremdgesteuert zur Tanke gefahren und habe mir mindestens 1,5 Liter Bier reingezogen.

Was, wenn mir das nach dieser Nacht genauso gehen würde? Wenn ich mich plötzlich am frühen Morgen mit ner Büchse Bier auf nem Parkplatz in der Nähe unseres Hauses wiederfinden würde wie mir das schon so oft passiert ist? Wie gesagt, ich hatte nen schlechten Tag mit schlechten Gedanken und einer gewissen Grundpanik.

Also doch nicht ausschließlich Euphorie bei mir, aber das ist wohl normal und mir war das auch währenddessen bewusst. Also das der nächste Tag wieder besser werden kann und eine gewisse Grundlebensfreude in mir steckt.

Hab Schatz das dann erklärt und ihn gebeten mich ausnahmsweise diese eine Nacht mal zur Arbeit zu fahren und mich am frühen Morgen abzuholen. Und er hats gerne getan. Glaube, er ist im Moment froh wenn er was tun kann um mir zu helfen.

Heute abend fahre ich dann wieder selbst, erstens ist die Grundpanik weg, mir gehts gut und zweitens habe ich hoffentlich heute dieses unausweichliche Grundmuster durchbrochen. Natürlich habe ich viel besser geschlafen und bin besser wieder wach geworden. Vielleicht kann ich ja irgendwann sogar wieder ganz normal durchschlafen, wer weiß.

So, das wars erstmal von mir, wünsche Euch allen noch einen schönen Nachmittag!


grufti Offline




Beiträge: 3.764

26.01.2014 16:49
#49 RE: Froh hier sein zu dürfen Zitat · Antworten

Hallo Vegany,

diese Angst, sich selbst zu vertrauen, kenne ich auch.

Schließlich kenne ich dieses Verhalten...

"Wenn ich mich plötzlich am frühen Morgen mit ner Büchse Bier auf nem Parkplatz in der Nähe unseres Hauses wiederfinden würde wie mir das schon so oft passiert ist?"

...zur Genüge.

Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, mit jedem Mal, wo es funktioniert hat, wird das Selbstvertrauen wieder größer.

Ich weiß aber auch, mit jedem Mal "schwach werden" ist das mühsam erworbene Selbstvertrauen schlagartig wieder beim Teufel. Dieses Wissen hat bei mir am Anfang durchaus einen Rückfall verhindert. Im ersten Jahr hat mir dabei auch die Therapie geholfen. Die Aussicht auf die Unanehmlichkeiten, die ein Rückfall gehabt hätte, war nicht so toll. Und ausserdem wurde man bei jedem Besuch der Therapieeinrichtung auf Alkohol getestet.

Liebe Grüße vom Grufti!
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)


Ruby Offline



Beiträge: 2.697

27.01.2014 08:35
#50 RE: Froh hier sein zu dürfen Zitat · Antworten

gut dass du dir Hilfe bei deinem Mann geholt hast.
Ich habe am Anfang auch versucht, die Rituale beim Trinken zu durchbrechen.
War immer ganz stolz wenn es geklappt hat und wie Gruft sagt, es wird von Mal zu Mal besser.
Weiter so
lg Ruby

es sind die kleinen Dinge im Leben...


Rollemann Offline



Beiträge: 40

27.01.2014 10:50
#51 RE: Froh hier sein zu dürfen Zitat · Antworten

Hallo Vegany, ich lese mit Bewunderung vor deiner Leistung dein Thread.

Ich bin auch noch recht "frisch" dabei (seit November trocken) und möchte dir daher noch keine Ratschläge geben.

Ich kann dir nur berichten wie ich mir ein paar Hintertürchen verschlossen habe:

wie du deinen Mann liebst, so geht's mir mit meiner Frau. Wenn ich schon keinen Respekt vor mir und meinem Körper hatte, so hatte ich doch zum Schluss Höllenangst meine Frau wieder zu enttäuschen.

Sag deinem Mann doch, er soll richtig sauer, enttäuscht und vielleicht sogar wütend reagieren solltest du mit einer Fahne nach hause kommen.

Alleine die Angst den Respekt meiner Frau wieder zu verlieren hat mich schon das ein oder andere mal davon abgehalten was zu trinken. Ich habe sogar irgendwann einen Alkoholtester gekauft um zu beweisen, daß ich nichts getrunken habe. Sie wollte zwar davon nichts wissen, aber das Gerät liegt hier.

Ich werde wahrscheinlich jetzt was "auf die Mütze" bekommen von den Alteingesessenen weil ich des öfteren gelesen habe, daß man nur zufrieden trocken sein kann wenn man für sich und nicht für die anderen aufhört zu trinken, aber mir war/ist es eine Hilfe nicht wieder in Schwierigkeiten zu kommen.

Ich habe noch Frau, Kinder, Job, Haus unsw. und diese nicht zu verlieren ist einer meiner Motivationen nicht weiter zu saufen. Das ich körperlich dadurch gesunde ist ein schöner Nebeneffekt. (verschobene Prioritäten?? )

Ich wünsche dir weitere trockene 24 Stunden!

LG

Rolf

[ Editiert von Rollemann am 27.01.14 10:52 ]

[ Editiert von Rollemann am 27.01.14 10:53 ]


waldkatze Offline



Beiträge: 207

27.01.2014 11:56
#52 RE: Froh hier sein zu dürfen Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Rollemann

Ich habe noch Frau, Kinder, Job, Haus unsw. und diese nicht zu verlieren ist einer meiner Motivationen nicht weiter zu saufen. Das ich körperlich dadurch gesunde ist ein schöner Nebeneffekt. (verschobene Prioritäten?? )



Nein, du willst ja auch in erster Linie für dich deine Frau, Kinder, Job und Haus nicht verlieren. Nicht für sie willst du sie nicht verlieren, wenn du verstehst, was ich meine

Was anderes wäre es, wenn du nur trocken bliebst, damit sie endlich Ruhe gibt und nicht mehr so oft schreit und tobt und weint. Selbst das würdest du dann auch für DICH wollen.... irgendwie.
Du würdest dann aber nicht mit ihr an einem Strang ziehen in dem Sinne, dass du für dich und für sie (bzw eure Beziehung) trocken bleibst sondern das im Grunde gar nicht willst und es nur durchziehst, um deine Frau, Kinder, Haus nicht zu verlieren.
Dahinter steckt in beiden Fällen schon auch Eigennutzdenken, aber aus verschiedenen Gründen und mit verschiedenen Zielen.

Halbherzig, also damit andere Ruhe geben, trocken werden funktioniert ja auch allermeistens nicht (dauerhaft).

Deshalb finde ich es auch gar nicht so tragisch, wenn der erste Ansatz oder auch bleibende Motivation immer andere und deren Wünsche mit einschließt. Ihr seid euch ja in diesen Wünschen (nach Nüchternheit, Harmonie, gesunde Beziehung, gemeinsame Ziele erreichen) ja auch einig.



@ Vegany

ich bin sehr sehr beeindruckt von deiner Konsequenz, auch in jede Richtung zu denken und dich nicht in Ausreden flüchten, sondern selbst Wege zu finden, wenn ein Vorschlag anderer nicht für dich passt.

Ich freue mich drauf, dich weiter hier zu lesen, deine Erfahrungen und Eindrücke. Man kann immer was dazu lernen für sich selbst.


Mary61 Offline




Beiträge: 6.128

27.01.2014 12:14
#53 RE: Froh hier sein zu dürfen Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Rollemann
.....Ich werde wahrscheinlich jetzt was "auf die Mütze" bekommen von den Alteingesessenen .....[/b]



huhu rollemann

deine "mütze" bleibt unangetastet, aber ich möchte dir gerne etwas erklären, so wie ich das sehe.

anfangs ist es für die allermeisten wichtig einen anstoß von außen zu bekommen um sich zu bewegen.
bei mir war das auch so!
nun nimm die worte anstoß und bewegung einmal wörtlich.

wer dich da womit anstößt ist dabei erst mal garnicht so wichtig, haubtsache die bewegung ist erst mal da!

nun wäre es für dich selber( und auch für dem anstoßer ) gut,
wenn du von dir aus in deiner bewegung bleibst
ohne das du dauernd den impuls von außen benötigst.

das heißt....

du warst jahre lang in abhänigkeit vom alk. darum wäre es nicht richtig einfach nur die abhänigkeit zu wechseln in dem du weiter darauf angewiesen bleibst das man von außen deine bewegung antreibt.

sollte etwas geschehen das deine motivation nicht mehr zu trinken stören sollte und so dein äußerer antrieb seine dienste einstellt, wirst du wieder trinken.

das ist schon mal ein punkt
aber es kommt noch einer.

wärend der aktiven sucht warst du nicht in der lage die verandwortung für dein leben zu (er-)tragen.
nun solltest du langsam anfangen wieder eigenverandwortlich zu leben.
das heißt für einen trockenen alki in erster linie das er selbst für seine abstinenz verandwortlich ist.

(außerdem finde ich es auch dauerhaft zuviel-verlangt die verandwortung über etwas so lebenswichtiges wie seine abstinens einem anderen aufzubürden!)

auch in meiner beziehung ist es so das mein partner vermutlich nicht bei mir bleiben würde falls ich mich doch noch für den alk entscheide.
aber sollte er aus einem anderen grund gehen,
müßte ich deswegen auch nicht trinken

........und(!)

er muß nicht bei mir bleiben damit ich nicht wieder trinke!
er hat keine verandwortung für mein wohlergehen
und somit kann ich ihn auch nicht erpressen
und es bleibt seine eigene freie entscheidung sein leben mit mir zu teilen oder auch nicht.
meine krankheit spielt dabei keine rolle
das ist uns beiden wichtig und eine basis für unsere respektvolle partnerschaft auf augenhöhe.


zusammenfassend, sehe ich das so,
das es oft einen grund braucht wie die angst etwas zu verlieren.
es ist auch ratsam einem nassen alki vor diese wahl zu stellen
und es ist nicht verkehrt aus diesen gründen aufzuhören und so den grundstein für das trockene leben zu legen.

aber im prozess der genesung und der selbstfindung sollte im besten falle
der eigendliche grund des ausstieges immer unwichtiger werden
ohne das dadurch der weg beeinträchtigt wird.

deshalb ist (unter anderem!) in meinen augen therapie und reale shg für einen frischling so wichtig.
dort arbeitet man an sich und lernt auch diese verhaltensmuster.

anfangs braucht man jede krücke die man bekommen kann
und alles was hilft seinen weg zu finden und zu gehen ist wichtig und richtig.
aber um so sicherer man wird um so weniger krücken sollte man brauchen
und obtimal ist es wenn man irgendwann garkeine mehr braucht.
das sollte das ziel sein denke ich
und bei mir war dies auch vorraussätzung für meine zufriedenheit.

--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden.
Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin.....
..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."


Rollemann Offline



Beiträge: 40

27.01.2014 12:52
#54 RE: Froh hier sein zu dürfen Zitat · Antworten

Danke Mary. Hab's gelesen, noch mal gelesen, dann Sacken gelassen und dann verstanden.

Wie geschroben, bin ich noch ganz am Anfang und ich gebe dir in ALLEM Recht: mein/unser Ziel sollte es sein auch ohne Anstoß/Überwachung/Druck von außen nicht mehr trinken zu müssen.

Wenn nach meinem Körper jetzt auch noch mein Geist noch gesund wird, werde ich das hoffentlich auch schaffen!!

[ Editiert von Rollemann am 27.01.14 12:52 ]

[ Editiert von Rollemann am 27.01.14 12:53 ]


Vegany Offline



Beiträge: 56

27.01.2014 15:22
#55 RE: Froh hier sein zu dürfen Zitat · Antworten

Hallo und "guten Morgen",

Ich habe meinen Mann bei früheren halbherzigen Versuchen schon öfter darum gebeten "auf mich aufzupasen" damit ich nicht mehr trinke. Dies war zumindest in meinem Fall immer von ganz viel Selbstmitleid, Hilflosigkeit und auch Verantwortungwegschieben geprägt. Die Folge war dann oft Streit weil ich doch was getrunken habe und trotzig war und totale Überforderung und oft Traurigkeit bei meinem Mann.

Natürlich ist es ein großer Ansporn mit ihm ein schönes bewusstes und harmonisches Leben zu führen und daher nicht mehr zu trinken und das halte ich mir auch vor Augen.

Aber ich sehe das wie Mary, falls er mich irgendwann mal aus anderen Gründen verlässt oder vielleicht vor mir von dieser Welt geht, muss ich auch für mich selbst bewusst und glücklich leben können.

Für mich persönlich liegt der Unterschied dieses Mal "Trockenwerden" zu vorherigen Versuchen die nie länger als drei Tage gedauert haben genau darin: Selbständig und eigenverantwortlich das Leben und die Sucht in die Hand nehmen. ICH WILL!

Trotzdem berichte ich meinem Schatz wenn er unterwegs ist immer und immer wieder über Handy was ich gerade mache und was ich gerade trinke. Voller Stolz und natürlich um ihm zu zeigen wie ernst ich es meine. Und sicher steckt da auch für mich ein kleiner Kontrollmechanismus zur Sicherheit drin. Also in sofern kann ich Rollemann dann doch auch wieder verstehen

Jetzt nochmal kurz zu mir: hatte ja wieder Nachtdienst und der Feierabend nach der Nacht ist ja ein sehr gefährlicher Zeitpunkt für mich. Heute bin ich also nach der Übergabe einfach noch kurz sitzen geblieben und habe mit den lieben Kollegen vom Frühdienst bisschen gequatscht. Danach ganz in Ruhe, bewusst atmend zum Auto und brav direkt nach Hause gefahren.

Und ich habe festgestellt: Ich habe gar nicht getrunken weil ich von der Nachtschicht gestresst war! Ich war gestresst weil ich nach der Nachtschicht möglichst schnell und unauffällig Bier besorgen und trinken musste!!!

Wie hier schon geschrieben wurde, dieses Ritual verliert mit jedem trockenen Feierabend(morgen) seine Macht über mich. Und mit dieser Erkenntnis werde ich dann auch hoffentlich den Morgen nach wirklich schlimm stressigen Nächten überstehen die sicher in Zukunft immer mal wieder auf mich zukommen.

Und ich bin gespannt und freue mich auf das erste Beratungsgespräch, denke das mir die Therapie in welcher Form auch immer noch mehr Sicherheit geben wird für solche Fälle.

Sonst gibts nicht viel neues bei mir zu berichten

Also, macht euch ne gute trockene Zeit, passt auf euch auf!


grufti Offline




Beiträge: 3.764

27.01.2014 15:52
#56 RE: Froh hier sein zu dürfen Zitat · Antworten

Hallo Vegany,

was du schreibst, klingt rundum gut...

Liebe Grüße vom Grufti!
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)


Ruby Offline



Beiträge: 2.697

27.01.2014 16:34
#57 RE: Froh hier sein zu dürfen Zitat · Antworten

Zitat
Und ich habe festgestellt: Ich habe gar nicht getrunken weil ich von der Nachtschicht gestresst war! Ich war gestresst weil ich nach der Nachtschicht möglichst schnell und unauffällig Bier besorgen und trinken musste!!



ist schon ein Teufelskreis oder? Gut machst du das . Sollte dich der Suchtdruck doch einmal packen....
viel Wasser trinken, pass auf, dass du nie Hunger oder Langeweile hast. Pack dir Schoki oder was auch immer ein, um den Druck zu überbrücken.
Ich habe ganz viel Kaffee getrunken. (nicht gerade nach der Nachtschicht :grins2 Ist sicher auch nicht gesund hat mich aber gut über die erste Zeit gebracht

lg Ruby

es sind die kleinen Dinge im Leben...


waldkatze Offline



Beiträge: 207

27.01.2014 20:02
#58 RE: Froh hier sein zu dürfen Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Vegany


Natürlich ist es ein großer Ansporn mit ihm ein schönes bewusstes und harmonisches Leben zu führen und daher nicht mehr zu trinken und das halte ich mir auch vor Augen.

Aber ich sehe das wie Mary, falls er mich irgendwann mal aus anderen Gründen verlässt oder vielleicht vor mir von dieser Welt geht, muss ich auch für mich selbst bewusst und glücklich leben können.[/b]



na, das auf jeden Fall, sonst wärst du ja schon mitten in der nächsten Abhängigkeit drin (Beziehungssucht?)

Ich meinte es eher so, dass man ja in einer Gemeinschaft lebt (auch als single) und der Gruppendruck schon auch dauerhaft wirkt.
Wenn ich mich heute zurück erinnere, kommen ganz viele Gedanken, die mit der Außenwelt zu tun haben. Keinen Mann, den hatte ich zu der Zeit gar nicht.

Aber es ist einem als "Herdentier" nicht egal, ob man respektiert, akzeptiert, geschätzt und gemocht wird und für mich war das zB auch ein Riesengrund, keinen Bock mehr auf Zudröhnen zu haben.
Ich wollte mir und anderen nicht mehr länger peinlich sein.
Das wirkt auch heute noch abschreckend.

Wie man als Alkoholiker auf sein Umfeld wirkt und welche Rolle man sich damit selbst zuteilt, das spielt jedenfalls für mich schon eine Rolle.
Das "nur für mich" stimmt also nicht ganz.

Der Hauptgrund ist mein Körper, der einfach laut und deutlich nein sagte und da auch keine Diskussion wollte. Das war aber nicht bewusst gewählt (ich möchte gesünder leben), es war ein Notfallstreik meines Körpers.

Denke aber, dass der soziale Druck auch eine große Rolle spielte. Weiß nicht, wie ich auf einer einsamen Insel mit einem nie endenden Rumvorrat reagieren würde... wenn mein Körper mitmachen würde.

Das ist aber auch egal, ich leb ja nun mal in einer sozialen Gemeinschaft.

MIr war auch übrigens in meiner ärgsten Zeit nie völlig egal, wie ich aussehe und auf andere wirke. Ich hab mich dann immer noch (bis auf wenige Ausnahmen) geschminkt usw und mir war auch im Suff oft "klar", dass ich sehr unvorteilhaft durch die Welt marschiere.
Hab mal angesoffen im supermarkt einfach ein benutztes Tempo in eine Kühltruhe geworfen, was ein Mann sah und sich tierisch aufregte... das hab ich voll und ganz mitbekommen, registriert und auch noch verinnerlicht
Ich erinnere mich auch gut an einige Kommentare Bekannter, Verkäuferinnen und ähnliches.

Wie jeder seinen Suchtteufel ins Aus befördert, mit welchen Krücken und Tricks, ist ja auch egal. Hauptsache, es funktioniert.

Dass man diesen Weg mit sich ausmachen muss und nicht auf andere abwälzen kann, ist eh klar.
Ich bezog meinen Text jetzt nur auf die Gründe, weshalb man trocken wird, und da ist mir das "nur für mich" ein wenig zu kurz und unvollständig gegriffen.


Ilo132 Offline




Beiträge: 1.649

28.01.2014 07:53
#59 RE: Froh hier sein zu dürfen Zitat · Antworten

Ich möchte nur anmerken das man immer achtsam bleiben muß.
Auch wenn man momentan in vollster Zufriedenheit lebt,können immer wieder Situationen im Leben auftreten die diese Zufriedenheit ins wanken bringen können.
Da kann man sich vorher theoretisch noch so sicher sein.
Man kann sich Situationen ausmalen und denken ich komm damit klar weil ich stark genug bin.
Aber ich glaube man kann Reaktionen nicht immer vorrausplanen und manchmal auch nicht steuern weil viele Dinge auf der Gefühlsebene passieren.(da müßte man schon sehr abgeklärt sein oder Gefühle nicht zulassen)

LG Ilo

Der Tag strahlt
in den schönsten Farben,
es duftet nach Leben,
und die Luft
schmeckt nach Glück.

Lieblingsspruch von der kleinen Ilo


Vegany Offline



Beiträge: 56

29.01.2014 02:25
#60 RE: Froh hier sein zu dürfen Zitat · Antworten

Hallo ihr Lieben, melde mich heute mal kurz aus dem Nachtdienst.

Achtsam sein, ja, da gebe ich mir viel Mühe. Ich bemühe mich achtsam zu sein was die positiven Veränderungen in meinem Leben in den letzten zwei Wochen angeht (und das sind für zwei Wochen sehr viele)

Und ich bin achtsam was Gefahren angeht, so höre ich zum X-ten Mal das Hörbuch "Alkohol hat mich belogen" um bloß nicht zu vergessen welch raffiniertes A...loch der Alk und die Sucht ist. Ausserdem habe ich meine gebastelte Notfallbox samt Inhalt immer noch auf dem Wohnzimmer Tisch stehen und sehe ab und zu rein.

Und mein Impuls aufzuhören kam ganz von mir alleine, weil ja niemand wirklich etwas mitbekommen hat. Dafür hat es mich aber erwischt wie ein Kanonenschlag.

Und gestern bin ich seit zwei Wochen trocken, klingt gar nicht so viel, aber ich fühle mich so stolz dabei und möchte unter keinen Umständen wieder von vorne zählen müssen. Bzw. ich habe echt große Angst jetzt bei dem kleinsten Rückfall dann die Kurve nicht mehr zu kriegen. Nee nee, so etwas darf nicht passieren!

Bisher hatte ich aber auch noch keinen ernsthaften Gedanken daran etwas alkoholisches zu trinken

Ich trinke sehr viel, meist Wasser, aber ich habe auch andere leckere Getränke entdeckt die mir das Gefühl geben mir mal was zu gönnen. Kräuterlimonade, Ginger Ale, auch mal ne Cola. Alles Getränke die ich früher nicht getrunken hätte wegen der Kalorien. Dann lieber zehn Bier... ach ja, Kaffee trinke ich natürlich auch in großen Mengen.

Vorgestern habe ich mir noch Kajalstift, Wimperntusche, Make Up und sogar einen Lippenstift gekauft. Eigentlich habe ich micht noch nie geschminkt, aber jetzt habe ich da Lust zu. Einfach um mich so gut wie möglich zu fühlen, mir selbst was gutes zu tun.

So, denn nu mal weiterarbeiten, danke Euch für jeden einzelnen Beitrag und die ganze Anteilnahme. Ihr (wir) seid toll!


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