Ich habe mich hier angemeldet da ich, ja ihr wisst es schon, Alkoholkrank bin und dieses Forum schon seit einiger Zeit passiv nutze. Vorgestern entschloss ich mich hier anzumelden und möchte mich nun noch kurz bei den Admins für das PW bedanken.
Also. Ich bins. Ahoch2nachM, 30 Jahre alt und habe seit dem 17 Lebensjahr Drogenerfahrung. (Ich werfe Alkohol und illegale Drogen in einen Topf, denn Alk ist eine DROGE)
Aber...ich war "nur" der übliche Kiffer, mit Blumentopf Lyrics und SammyDisses wurde rund um die Uhr gedampft. Als ich das erste mal Alk trank, war mir lediglich das nippen möglich. Ich konnte es nicht in mehren Schlucken trinken, das ging einfach nicht.
-Hätte ich damals nur schon auf meinen Körper gehört-
Also gut. Die ganze Kifferei ging so vor sich hin bis ich die ersten Pillen schmiess, dies allerdings, war nur von kurzer Dauer. Vielleicht 6 Monate... Aber auch hier und da mal eine Nase Speed, und....bamm, plötzlich war das wehrende Körpergefühl dem Alk gegenüber verschwunden und ich konnte nun auch Alk wie Wasser trinken. Von einer Alkoholsucht hatte ich damals nicht mal die geringste Ahnung. Pff. wenns der Staat verkauft, kann es ja nicht schlecht sein. (Oh man Oh man)
Führerschein stand an. Yeah, bald mobil sollte sich die dämmliche Rumgurkerei auf den Käffern mit Bus u. Bike erledigt haben und das Leben konnte nun beginnen. Antrag gestellt. Theorie fast durch. Praxis schon 2 Stunden hinter mir. Der Lappen kommt...
Ja Ja, nix da.
Durch Auffälligkeiten meines BTM Konsums musste ich zum pissen und fiel trotz Kifferpause mit 2 positiven Tests durch.
Hmmm..Ihr Schweine.
Also gut, dann hör ich halt mit dem Kiffen auf und sauf nun, das erlaubt ihr ja, da oben. Schwerer Fehler! Wer es evt weiss, wenn man exesiv kifft und dann aufhört zu rauchen, der kann urplötzlich, ohne grosses "Training", saufen wie ein Loch, und genau das tat ich dann auch.
Ich kürze mal ein wenig ab, sonst müsst ihr übermorgen noch lesen.
1999 begann ich einen Nebenjob in der Gastro und hier wurde jeden Abend auf Kosten des Hauses eine Runde nach der anderen geschmiessen. Ich zog 2000 um und entdeckte dort das Kölsch. Als Arbeitsloser nichtsnutz tat ich was ich wollte,nämlich nichts und fing wieder das Kiffen an und gewann immer mehr die Liebe zum Alk dazu, gekifft wurde weiterhin, klar. Auch hier fast 2 Jahre nichts als Rausch. Kein Job. Nur ich und das ballern.
Ich schwor mir nie morgens zu trinken. Denn ich wusste schon damals, ich bin ein Suchtbolzen. Dumm nur wenn man erst gegen 13:00 aufwacht. Mal mit Weed mal ohne. Wurde das Weed wieder weggelassen, wurde es wieder mehr mit dem Alk. Dann mal Schlaftabletten. Ach .....tsssss...Was? Hä? Da ich auch Musik machte, war dieser Flash meine Welt.
(Meine Mucke. Mein Kopf. Fuck, die Lieder habe ich heute noch und könnte teils echt heulen bzw mich in den Arsch treten nicht mehr daraus gemacht zu haben....So what. Heute ist Heute & Jetzt ist Jetzt.)
Dann stand der Wunsch an in Ausland zu ziehen. Ich musste einen klaren Kopf bewahren und wollte mich von ca. 13-15 0,5 runter schrauben. Ich glaube in dieser Zeit hatte ich auch meinen ersten Entzug. (insgesamt bis heute waren es 3, die ich immer alleine zuhause durchzog) Ich hörte Geräusche, wie zB das Klimpern meiner Zange oder der Münzen auf dem Tisch, und war der Meinung ich könnte mit blosser Gedankenkraft diese Gegenstände bewegen.
-Nochmals Abkürzen-
Flieger rein. An der insel raus. Haus rein und Bier Bier Bier rein. Den ganzen Tag Sonne und Bier. Nichts anderes. Nichts.
Irgendwann fing ich das Schlafwandeln an und generell merkte ich, hier wird das nichts, ich muss zurück nach Deutschland bevor meine Kohle weg ist und ich gar nicht mehr wegkomme und auch ich im Schädel nicht mehr die Kurve kriege. Also, mit Hilfe meiner Mutter, zurück in die Ur-Heimat. Wer weiss wo ich sonst gelandet wäre.
Dort noch 2-3 Monate weitergetrunken und urplötzlich fast 9 Monate clean. (Auch mit Hilfe eines Forums, aber die Alkuseranzahl ist nicht so hoch wie zB hier, bin dort aber immer noch)
Nach der Einschätzung wieder stabil zu sein, zog ich wieder in eine andere Stadt. Und, tadada,
-wieder abgekürzt-
Allerdings tendertie ich dann mehr zum Quartalstrinker, anstatt jeden Tag zu trinken. In dieser zeit, war ich der Meinung das meine Trinkpausen es schon richten werden. Ihr kennt das Spiel.
Ich dachte ich schaffe es wieder aufzuhören. "Mensch, ich war schonmal 9 Monate clean, das packst du wieder"
Mein letzter Versuch aufzuhören ging soweit schief, da ich der Meinung war.. "Na gut, dann kiffe ich halt nur wieder" Ja ne is klar. 2 Wochen später Weed und Alk.
Mein abgefuckt miesen job, von dem ich mich nur wegen der vielen Kohle so lang hab vergewaltigen lassen, habe ich dann auch endlich geschmiessen. Ich beschloss mich dann vor ca. 2 Monaten an eine Suchtberatung zu wenden und hatte gestern meine erste Sitzung in der SHG.
WTF!?
Ich dachte früher immer... "das sind nur was diejenigen, die halt Kaffee und Tee saufen wollen, und da rumgammeln, weils sie sonst nichts mit sich anzufangen wissen" Weit gefehlt, aber wem erzähle ich das.
Habe bei meiner SB nun auch eine ambulante Therapie angesprochen und WILL dranbleiben.
So. Seit dem 10. na ja eigentlich dem 11. bin ich trocken. den 10 zähle ich nicht dazu, weil ich da bis morgens gesoffen habe.
Mein letzter Rückfall, induziert durchs Kiffen, SOLL es bleiben, denn ich bin voller Tatendrang alle Hilfe die mir geboten wird anzunehmen, jene, die ich früher nur für Looser nötig hielt.
Ich möchte hier nun meine Gefühle, meine Erfahrungen, meine Fragen und all das was mich auf meinem Weg zum TrockenBleiben bringt niederschreiben.
Gruße
p.s. Ich habe bestimmt einige Details vergessen zu erwähnen -Scheiss Gedächtnisslücken-, aber im Großen und Ganzen ist es das.
edit: Der Titel soll heissen "von 1001 Nacht der Sonne entgegen". dieses -&- war ein Fehler
ZitatHast du kalt entzogen? Und wie geht es dir jetzt?
Ja, ich habe immer kalt entzogen, immer alleine zuhause.
Erst durch das Lesen und ebschäftigen mit der Droge Alk habe ich eigentlich gemerkt wie krass sowas in die Hose gehen kann. Aber wie erwähnt, Meine Entzüge gingen immer "nur" soweit wie im ersten Thread beschrieben und zuletzt mit zuckenden Beinen, Schweiss und Schlaflosigkeit.
Mir geht es JETZT eigentlich gut. Aber ich weiss das meine letzten "Cravings" so nach 5-6 Tagen kamen. Der letzte Rückfall kam nach 7 Tagen trocken. Daher VOOOOOOORSICHT mein lieber "Ahoch2nachM"
Morgen gehe ich nach langer Zeit zu meinem Alten, mit der ich meine Oma /seine Mutter besuche. Er ist nasser Alki!
ZitatDass du morgen mit deinem Vater, der ebenfalls alkoholkrank ist, deine Oma besuchen willst, halte ich für bedenklich.
Ja, das ist es auch! Wir hatten es bereits vor 2 Monaten geplant bzw gebucht. Sie wohnt ca. 600 km von mir entfernt, ist mit !!!93!!! Dement und kämpft mit der Alterschwäche.
Ich würde mir vorwürfe machen, wenn sie abschmiert und ich hätte sie nicht mehr gesehen. Ich habe sie in den letzten 5 Jahren 2x gesehen und mich ehrlich gesagt auch einen feuchten um sie gekümmert.
ZitatUnd ich habe den Eindruck, dass dir auch nicht ganz wohl ist bei dem Gedanken, in Versuchung zu kommen.
hallo Ahoch2 willkommen an board in deinem alter hatte ich schon die ersten entgiftungen,und die 1.langzeit hinter mir. aber so jung,voll im saft,ging es nicht lange,innerlich überhaupt nicht erwachsen,und gefestigt,kleine probleme und der bierkrug war wieder fest inmeiner hand euphorische phasen,das ruder herumreissen,dann immer wieder saufen,weil das wirklich nüchtern sein einfach nicht klappen wollte. ich denke du könntest etwas kombiniertes gebrauchen,als therapie,weil du doppelt belastet bist,mit stoff und alk es wird nicht einfach sein,denke ich, weil kiffen und alk,die persönlichkeit in verschiedene richtungen führt. toll,daß du mal einen anfang gemacht hast aaber ein steiniger weg liegt vor dir. bleib am ball,und mach dich nicht runter,wenn das nicht 100 pro,funktioniert. wir sind auch keine heiligen hier
Zitatich denke du könntest etwas kombiniertes gebrauchen,als therapie,weil du doppelt belastet bist,mit stoff und alk
Das möchte ich mit meiner SB herausfinden.
Ich muss dazu sagen, abgesehen von meinem letzten "Selbstversuch" vom Alk wieder runterzukommen, habe ich das letzte mal im April gekifft. Das war damals nur Kiff. Ein Abend. Zum Geburtstag. Aus Einsamkeit, aber auch das hat mich gelehrt, was es zu ändern gilt!
Ich denke das ich mit dem Kiffdruck besser umgehen kann, wie dem alk gegenüber. Der zerrt am meisten, stärksten und häufigsten an mir.
Wenn ich Bock zu kiffen habe, dann fällt mir das leichter darauf zu sche..en, da der organisationstress grösser ist und es mir auch teils zu blöde ist den scheiss von der strasse zu rauchen, als wenn ich nur um die Ecke zum nxten Späti kann um mir was zu besorgen.
Ist doch gut wie du es angehst. Ja ich denke auch das du heute gut auf dich achtgeben mußt.
Ich kenne das von mir früher , immer zwischen den 5-9 Tag ohne Alk, hab ich wieder angefangen.
Ich war wie du auch bei der SB , auch als ich noch getrunken habe. Im Endeffekt habe ich bis 9 Tage vor meiner LZT getrunken. Mein letzter Tag wo ich getrunken habe war mein Geburtstag. Den mußte ich ja unbedingt noch feiern....natürlich mit Alk.
Falls du irgendwann doch wieder was trinken solltest, würd ich dir empfehlen trotzdem weiter zur SB zu gehen und dein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Aber vielleicht hast du ja auch genug Kraft um durchzuhalten. Das wünsch ich dir natürlich.
LG ILO
Der Tag strahlt in den schönsten Farben, es duftet nach Leben, und die Luft schmeckt nach Glück.
ZitatAber vielleicht hast du ja auch genug Kraft um durchzuhalten. Das wünsch ich dir natürlich.
Danke schön!
Am Montag möchte ich zu einer anderen SHG, dieser Gedanke daran, dass ich dort erscheinen will hält mich derzeit trocken, denn sollte ich, ich -wills gar nicht erwähnen-, dann hätte sich der Montag sowieso erledigt. Heute Abend und morgen werden hart, aber ich bin härter.
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