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Saufnix  
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Dieses Thema hat 918 Antworten
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 Deine eigene Alkoholkarriere
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Zwitscherer Offline




Beiträge: 1.709

29.07.2013 20:09
#61 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Also hört man irgendwann nicht mehr auf wegen Angst vor Entzugserscheinungen?


Ein gern genommener Grund, um weiter zu saufen

Ciao Zwi


carus Offline



Beiträge: 417

29.07.2013 20:13
#62 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Friedi

"Also ich bin 45 Jahre, Ossi, weitgehend Einzelgänger und habe mich auch noch niemals zuvor mit Alkoholismus beschäftigt."


"Wenn ich betrunken bin, rede ich vor mich hin und weine oft."


Hallo carus,

warum erwähnst du, dass du Ossi bist? Soll das nur der allgemeinen Information dienen, oder siehst du einen Zusammenhang zwischen deiner Herkunft und deiner Alkoholkarriere?



Nein, sehe ich nicht. Es ist einfach ne Einleitung, wobei ich die Angaben der Stadt durch die Region ersetzt habe. Rhetorik, wenn Du so willst.

Zitat
Gepostet von Friedi
Meine Selbstgespräche, wenn ich betrunken war, beschränkten sich darauf, laut auf andere zu schimpfen, die"alle blöd und gemein" waren. Geweint habe ich auch oft, konnte mich richtig reinsteigern. Geschah aber meistens, weil "alle blöd und gemein" waren und ich mich selbst bemitleidete.



Ich führe meistens Erklärungen irgendwelcher Vorgänge immer und immer wieder aus. Dabei bin ich völlig allein, stelle mir aber andere vor. Oder ich fantasiere Situationen nach und wie ich darin besser argumentiert haben könnte.

Außerdem schimpfe und drohe ich vor mich hin, wenn meine fantasierten Gegenüber wieder was nicht verstehen wollen. Wenn sie ums verrecken was nicht verstehen wollen. Oder wenn sie mir übel mitgespielt haben oder wollten oder hätten oder könnten.

Zeitweise habe ich die Inhalte aufgeschrieben und fand sie genial. Am nächsten Morgen hat sich das dann doch als eher blöder bis maximal mittelmäßiger Mist heraus gestellt.

Zitat
Gepostet von Friedi
Zum Ende meiner Trinkzeit hin habe ich aber auch oft geweint, weil ich echt unglücklich war. Ichspürte, wie ich mich isolierte und von mir selbst entfernte. Dann dauerte es aber immer noch lange, bis ich mich jemandem anvertrauen und Hilfe annehmen konnte.

Mich interessiert, warum du oft weinst.

Friedi



Ich liege dann auf dem Boden und weine, weil das entlastet. Es geht mir hinterher bedeutend besser. Ich durfte als Kind nicht weinen und habe es mir später angewöhnt. Ich kann außerdem nur weinen, wenn ich total besoffen bin. Wenn ich nüchtern bin (oder subjektiv-nüchtern, nach gruftis Meinung) kann ich nicht weinen. Wenn ich im Auto bin, weine ich nur, wenn ich offroad weit weg bin und irgendwo in der Natur.

Carus


carus Offline



Beiträge: 417

29.07.2013 20:22
#63 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Ilo132
Hallo Carus,
Willkommen

Ich glaube ja mittlerweile das eine stationäre Entgiftung sehr wichtig ist,obwohl ich selbst kalt entzogen habe,
ich habe live einen Krampfanfall meines besten Freundes miterlebt und große Angst gehabt er stirbt mir unter den Händen weg....aber er hatte ihn überlebt.
Er hatte schon öfter welche vorher gehabt....
Allerdings war es irgendwann einmal so. das er es nicht mehr geschafft hat .......er ist tot



Hallo Ilo, das ist genau das wovor ich Angst hatte, bevor ich mich enschlossen habe, anderen darüber zu schrieben. Einen Krampfanfall zu kriegen.

Zitat
Gepostet von Ilo132
Das du nicht so gravierende Entzugserscheinungen hattest...sei froh,
ich glaube nach 18 Tagen muß man auch nicht mehr damit rechnen.



ok, danke.

Vieleicht überschätzt man auch das Risiko.

Zitat
Gepostet von Ilo132
Du denkst du schaffst ohne Probleme keinen Alkohl mehr zu trinken weil du charakterstark bist........
Das kannst du doch wenn es wirklich so ist als positiv sehen.....
Ich bin/war nicht so.......ohne LZT hätte ich es nicht geschafft.......und ich fühle mich auch heute noch nicht komplett auf der sicheren Seite.......



Hier denke ich beispielsweise, dass Ihr da mehr Erfahrungen habt und dass da war dran ist.

Zitat
Gepostet von Ilo132
Dein Leben ist dir egal ,du siehst keinen Sinn darin......
ein schlimmes Gefühl.....
ich rate dir dennoch nicht weiter zu trinken,
sondern dem auf dem Grund zu gehen warum das so ist...



Ich weiß das alles. Glaube mir, ich leide da nicht drunter.

Ich bin einfach ausgebrannt von all den Jahren und depressiv. Ich will einfach nur Ruhe haben von anderen Menschen.


Zitat
Gepostet von Ilo132
Was fehlt dir?

Und das schafft man meist nicht allein,also wäre es doch sinnvoll qualifizierte Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Du hast ja schon angefangen dich mit dir auseinanderzusetzen ............also hast du doch noch ein Funken Hoffnung das es irgendwo/irgendwas geben muß was das Leben lebenswert macht.

Das erstmal kurz von mir....wünsch dir guten Austausch hier

LG Ilo



Ja, danke.

Carus


Ilo132 Offline




Beiträge: 1.649

30.07.2013 00:06
#64 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Soll das heißen du fühlst dich in deinem depressiven Zustand wohl?
Ich kann mir nicht vorstellen das das geht......

Das es Zeiten im Leben gibt in dem man gern allein ist,
das kann ich mir schon vorstellen......
aber dann ist man nicht depressiv......

Der Tag strahlt
in den schönsten Farben,
es duftet nach Leben,
und die Luft
schmeckt nach Glück.

Lieblingsspruch von der kleinen Ilo


Jetzisabergut Offline




Beiträge: 2.538

30.07.2013 00:40
#65 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Das hast Du in einem anderen Thread gepostet,ich denke, es gehört hierher

Zitat
Gepostet von carus

Zitat
Gepostet von funkelsternchen
hallo tom,
auch ich bin nach einer 3 jährigen trockenheit rückfällig geworden. dann "musste" ich entweder 1 oder 2 jahre weitersaufen (ich weiss es echt nicht mehr). dann konnte ich gott sei dank das ruder rumreissen, ging zur suchtberatung, bekam eine ambulante therapie genehmigt und ließ mich scheiden. da du ja single bist, kannste dir den letzten punkt zumindest sparen

ich wünsch dir alles gute
wir lesen uns

funkelsternchen



Hallo funkelsternchen,

Wie bist Du nach 3 Jahren rückfällig geworden? Hast Du gedacht, dass Alkohol nicht mehr so gefährlich ist, also das Risiko unterschätzt und dass alles weit zurück liegt? Im Sinne einer verblassten Erinnerung? Oder war das bewusst wieder gewählt, weil Du wieder mal trinken wolltest?

Wie ist das, wenn man nach so langer Zeit wieder trinkt? Reicht da erstmal wieder wenig fürs Betrunkensein oder braucht man gleich am Anfang wieder die Menge, wie man zuletzt vor dem Aufhören brauchte? Oder hat man auch gleich wieder Intoleranz, so dass man bei einem Schluck wieder im Vollrausch ist?

Hattest Du nach dem ersten Mal rückfälligtrinken gleich wieder die selben Probleme mit Aufmerksamkeit und Konzentration oder kamen die nach und nach wieder hinzu?

Carus




Bei mir und nur bei mir:

Beginn meistens mit 3 Dosen Starkbier

Nach 3 Tagen steigerte sich das,weil es wieder schmeckte, auf 5-6 Dosen,

nach 1 Woche war der Point of returnüberschritten-es ging schon nicht mehr ohne und überhaupt,war es mir dann auch egal!

Dann 7-10 Dosen Starkbier,je nachdem ,was die Tüte aushielt.
Mal vom Kiosk, mal von Penny,mal vom Bahnhof...noch war es ein wenig peinlich,jeden Tag da aufzukreuzen.

Wegen der vielen Flüssigkeit bin ich dann auf Wodka umgestiegen-geendet hat es dann mit 2 Fl.Rosewein + 1 Fl.Wodka ,Cannabis ,oder Tavor ...um wieder runterzukommen.Ha,ha.ha!

Am Ende nahm ich alles und wusste in kurzen lichten Momenten,ich komme nicht wieder runter ohne Hilfe!

Ich bekam Panikattacken, Depressionen,Selbstmitleid und brauchte dringend Nachschub...,trank solange bis ich kaum noch zur Toilette kam.
Den Weg durchs Treppenhaus nur sitzend runtergerutscht,
schweissgebadet,wirr,
Treppe rauf oder runter ging gar nicht,wenn nur zitternd an der Wand lang,wie Oma mit dem Motorrad, also musste ich auch noch grosse Umwege machen,um an Stoff zu kommen.

Später habe ich dann Leute bewirtet,die nicht da waren, und mit meiner Bügelwäsche gesprochen...,manchmal hatte ich grosse Hämathome oder war voller Stacheln,wusste aber nicht woher...

Und ich war 8 Jahre trocken!

Das erste Mal im Krankenhaus war ich nach ca 3 Monaten.
Es gibt aber auch Alkis , die halten viel länger durch...und trinken viel mehr....

Es gibt wohl keine Gebrauchsanweisung für Rückfälle.

Bei mir haben solche Rückfälle ca 35-40 mal in der Entgiftung.....

Bis zuletzt am 5.2.2010-seitdem hab ich die Selbige sowas von gestrichen voll....

Ich meine damit, ich bin im vierten Jahr ohne Alk.

Nur wenn ich darüber nachdenke,was alles passiert ist und passieren musste,bis ich endlich aufhören konnte...

(wobei ,das Meiste wäre ohnehin passiert)

Und ausserdem will ich da auch gar nicht mehr so oft drüber nachdenken, mal muss auch Schluss sein!


My way -Klick

LG Peter

_______________________________________________
Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich....
C.Adenauer


septembersonne Offline




Beiträge: 5.747

30.07.2013 07:56
#66 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Hallo Carus und auch ein WILLKOMMEN von mir!

Es ist schon so vieles Wertvolle für Dich geschrieben und ich möchte kurz noch meine Meinung/ Erfahrung dazu mitteilen.

Bin jetzt über 6 Jahre zufrieden trocken und ich kann für mich sagen, nach LZT und Besuch meiner SHG habe ich den für mich besten Neustart geschafft, der anfangs schwer, aber mit der Zeit leichter wurde.

Ich finde Wissen immer wieder wichtig, Wissen ist Macht.....

Wissen sammeln über das Suchtmittel Alkohol, wann wurde der " Freund" zum " Feind", wann holte ich mir den " Feind " ins Haus.

Die Suchtspirale führt unweigerlich abwärts, das ist gewiss und an welcher Stelle Du gerade stehst, kannst Du ergründen.

Beantworte Dir die Frage, warum Du Alkohol brauchst, schmeckt er Dir, oder brauchst Du die Wirkung?

Sammle Fakten, es gibt sehr gute Bücher zu dem Thema, lies Dich hier durch, beobachte Dich, spüre Dich und vor allem, das Allerwichtigste....sei ehrlich zu Dir selbst.

Gier entsteht dort , wo Mangel herrscht....., also, was fehlt Dir?

Kein Suchtmittel der Welt kann diese Leere füllen.

Das süchtige Mehr ist der ( unbewusst) gesuchte Ausgleich für das ((unbewusst) gespürte Defizit.

Durch Persönlichkeitsarbeit habe ich gelernt mit diesem Defizit zu leben .

LG

Manuela

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.


Mary61 Offline




Beiträge: 6.128

30.07.2013 09:31
#67 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von carus

Zitat
Gepostet von Mary61
ich gebe dir noch einen tipp

diesen krieg kannst du garnicht gewinnen,
um frieden zu finden mußt du kapitulieren und dazu brauchst du andere andere eigenschaften als nur deinen willen



Welche?




mit dem eisernen willen und der sucht ist das so eine sache.....
klar ist er unerläßlich um aufzuhören
aber er hilft dir nicht beim durchhalten.


Zitat
Gepostet von carus
.....Ich spiele nach nur 19 Tagen Abstinenz mit dem Gedanken, wann es eventuell weiter gehen könnte und weshalb es nicht so schlimm wäre....



ich möchte dir ein beispiel geben.

wenn du tauchen willst
kannst du das mit luft anhalten machen.

erst geht das, aber nach kurzer zeit wirst du nach luft schnappen müssen,
egal wie eisern dein wille ist es nicht zu tun!

oder du machst es gleich richtig und lernst tauchen.
dazu gehört neben dem bedienen einer ausrüstung
auch das achten auf andere und das wissen über gefahren und wie man damit umgeht.

in einem tauchlehrgang bekommst du werkzeug
( auch in form von wissen)
und eine einweisung wie man es nutzt.

den willen ins "kalte-trübe" wasser zu springen ...
..... den brauchst du nach wie vor


aber du brauchst dann keinen willen mehr um nicht auftauchen zu müssen

--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden.
Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin.....
..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."


pueblo Offline




Beiträge: 2.288

30.07.2013 11:41
#68 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

erst dachte ich du wolltest uns verarschen.
das einzige was dagegen sprach war der lange eingangspost

doch je mehr du schriebst las ich auch verzweifelung
ähnlich ging es mir

das einzige was mir klarwar,als ich mich hier anmeldete
war : das ich nicht mehr saufen wollte.

auch ich hatte keinen körperlichen entzug,
doch der psysische war sehr schlimm

es wurde aber besser und besser.
auch ich habe 10 jahre zuvor schon einmal versucht aufzuhöhren,
das ging ein paar monate gut,doch dann wieder hier mal betrinken und da ein glas ,und hier mal wieder.
letztendlich war ich ratzfatz wieder auf meinem alten level und soff wieder 10 jahre weiter.

würde dir wünschen ,
wenn du dich zu einer therapie ,oder erstmal reale shg zusätzlich
oder eine suchtberatung , bei der dir später auch 10 einzelgespräche zustehn ,entschliesen würdest.

und über das eine glas bier schnaps oder wein mal ab und zu
nach längerer abstinenz brauchst du nicht nachzudenken.
denn dann SÄUFST du früher oder später eh wieder richtig

___________________________________________________
muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht


funkelsternchen Offline



Beiträge: 3.824

30.07.2013 15:56
#69 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Warum ich wieder angefangen hatte?
Nun, ich denke, zum Einen hatte ich die Krankheit unterschätzt, bzw. ich hatte sie gar nicht als solche wahrgenommen. Zum anderen hatte ich damals aufgehört zu trinken. Nichts weiter. Ich hatte ansonsten mein Leben weitergelebt, wie gehabt. Mit allen Lügen. Damit meine ich, die Lügen mir gegenüber. Erst 2007, gelang es mir wieder einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen. Unter die Trinkerei, unter meine Ehe, unter mein ganzes damaliges Leben. Seit diesem einen Tag, an dem ich mich entschieden hab, bin ich nun trocken. Ohne es je bereut zu haben. Ich hab oft gezweifelt, ob alle Entscheidungen, die ich seither getroffen hab, die richtigen waren, aber ich habe sie getroffen und das konnte ich nur, weil ich wieder Herrin der Lage bin. So, soviel wollte ich eigentlich nicht faseln. Mir geht's mit dieser Art zu leben sehr, sehr gut.

Funkelsternchen


Zwitscherer Offline




Beiträge: 1.709

30.07.2013 16:48
#70 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Mensch Jetzi, die arme alte Mutter, so einen Sohn hatte sie nicht verdient.

Ciao Zwi


carus Offline



Beiträge: 417

30.07.2013 18:56
#71 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Ilo132
Soll das heißen du fühlst dich in deinem depressiven Zustand wohl?
Ich kann mir nicht vorstellen das das geht......

Das es Zeiten im Leben gibt in dem man gern allein ist,
das kann ich mir schon vorstellen......
aber dann ist man nicht depressiv......



Hallo Ilo,

es ist auch eher Melancholie. Ich habe manchmal den Eindruck, als ob ich gerade einen Knall gehört hätte und dann da sitze. Aber nicht körperlich, sondern irgendwie seelisch innen drin. Oder besser noch beschrieben, als ob ich gerade eine extreme Anstrengung hinter mich gebracht hätte, einen 3000m-Lauf, und ich nichts mehr denken kann und nur noch so da bin, bis sich alles wieder erholt. Es erholt sich aber nicht, es bleibt tagelang so. Oben hat jemand von Apathie gesprochen, das trifft es gut. Aber tagsüber ist das nicht so, da funktioniere ist. Es ist immer wenn ich allein bin.

Und unangenehm ist es nicht, es ist nur "ohne Gefühl". Das ist besser als "mit Gefühl".

Carus


Zwitscherer Offline




Beiträge: 1.709

30.07.2013 19:01
#72 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Ohne Gefühl kenn ich nur von der Vollnarkose, sonst ist immer was da

Ciao Zwi


carus Offline



Beiträge: 417

30.07.2013 19:05
#73 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Jetzisabergut
Das hast Du in einem anderen Thread gepostet,ich denke, es gehört hierher

Zitat
Gepostet von carus

Zitat
Gepostet von funkelsternchen
hallo tom,
auch ich bin nach einer 3 jährigen trockenheit rückfällig geworden. dann "musste" ich entweder 1 oder 2 jahre weitersaufen (ich weiss es echt nicht mehr). dann konnte ich gott sei dank das ruder rumreissen, ging zur suchtberatung, bekam eine ambulante therapie genehmigt und ließ mich scheiden. da du ja single bist, kannste dir den letzten punkt zumindest sparen

ich wünsch dir alles gute
wir lesen uns

funkelsternchen



Hallo funkelsternchen,

Wie bist Du nach 3 Jahren rückfällig geworden? Hast Du gedacht, dass Alkohol nicht mehr so gefährlich ist, also das Risiko unterschätzt und dass alles weit zurück liegt? Im Sinne einer verblassten Erinnerung? Oder war das bewusst wieder gewählt, weil Du wieder mal trinken wolltest?

Wie ist das, wenn man nach so langer Zeit wieder trinkt? Reicht da erstmal wieder wenig fürs Betrunkensein oder braucht man gleich am Anfang wieder die Menge, wie man zuletzt vor dem Aufhören brauchte? Oder hat man auch gleich wieder Intoleranz, so dass man bei einem Schluck wieder im Vollrausch ist?

Hattest Du nach dem ersten Mal rückfälligtrinken gleich wieder die selben Probleme mit Aufmerksamkeit und Konzentration oder kamen die nach und nach wieder hinzu?

Carus




Bei mir und nur bei mir:

LG Peter




Hallo Peter,

das tut mir echt leid. Das klingt wirklich schlimm.

Bei mir sind es auch zwei Flaschen Wein (Sekt) und ein Becher Schnaps am Anfang, damit es kickt. Ich bin auch manchmal nur noch gebückt auf Toilette. Ich bin auch manchmal hin gefallen, beim Wäsche-Aufhängen.

Wieso hattest Du Stacheln? Wo kamen die her?

Carus


carus Offline



Beiträge: 417

30.07.2013 19:35
#74 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von septembersonne
Hallo Carus und auch ein WILLKOMMEN von mir!

Es ist schon so vieles Wertvolle für Dich geschrieben und ich möchte kurz noch meine Meinung/ Erfahrung dazu mitteilen.



Hallo Septembersonne,

danke auch an alle, ich habe hierdurch mehr mitbekommen als insgesamt vorher.

Zitat
Gepostet von septembersonne
Bin jetzt über 6 Jahre zufrieden trocken und ich kann für mich sagen, nach LZT und Besuch meiner SHG habe ich den für mich besten Neustart geschafft, der anfangs schwer, aber mit der Zeit leichter wurde.

Ich finde Wissen immer wieder wichtig, Wissen ist Macht.....

Wissen sammeln über das Suchtmittel Alkohol, wann wurde der " Freund" zum " Feind", wann holte ich mir den " Feind " ins Haus.

Die Suchtspirale führt unweigerlich abwärts, das ist gewiss und an welcher Stelle Du gerade stehst, kannst Du ergründen.

Beantworte Dir die Frage, warum Du Alkohol brauchst, schmeckt er Dir, oder brauchst Du die Wirkung?



Eindeutig Beides. Es schmeckt mir wirklich total gut. Ich war vorhin im Laden und habe mich bewusst vor das Alk-Regal gestellt um auszutesten, ob ich Saufdruck bekomme. Ich hatte beim Cinzano richtigen Heißhunger, das war der rote, den ich so gerne trinke. Ich hatte von dem immer zwei Flaschen im Korb plus eine Flasche Eckes Edelkirsch für ca. 5 Tage, als Startbecher. Das Zeug ist für mich pervers lecker. Allerdings war es nicht schwer für mich, ohne Alk nach Hause zu gehen.

Und die Wirkung brauche ich auch. Nach der zweiten Flasche bin ich abends beim Film langsam bewusstlos geworden und eingeschlafen, die Anlage fährt dann automatisch 22.00 Uhr runter, meistens schlafe ich dann schon. Ich wache immer von allein auf und brauche keinen Wecker, stelle mir aber das Handy und bin, wenn es 5.30 Uhr klingelt, meist schon unter der Dusche. Frühs bin ich total wach. Ab Mittag hatte ich zuletzt schwere Müdigkeit und traumähnliche Phasen, konnte mich nicht mehr konzentrieren, keine wichtigen Telefonate mehr erledigen und musste manchmal Mittagsschlaf machen.

Zitat
Gepostet von septembersonne
Sammle Fakten, es gibt sehr gute Bücher zu dem Thema, lies Dich hier durch, beobachte Dich, spüre Dich und vor allem, das Allerwichtigste....sei ehrlich zu Dir selbst.



Danke, mache ich.

Bücher finde ich nicht gut. Die sind mir nicht interaktiv genug. Lebende Gedanken sind besser als Papier.

Zitat
Gepostet von septembersonne
Gier entsteht dort , wo Mangel herrscht....., also, was fehlt Dir?

Kein Suchtmittel der Welt kann diese Leere füllen.



Das finde ich eben nicht. Ich finde, das Alk eine wirksame und schöne Lösung für Probleme ist.

Es ist nur gleichzeitig ein Gift und führt mich in den Zerfall. Darum muss ich aufhören, aus Vernunft. Ich finde es schade, das ich aufhören muss, aber es muss sein. Ich sehe es im Moment so wie eine unliebsame Aufgabe, You gotta do what you gotta do.

Es mag sein, dass es auf Dich zutrifft, aber aus meiner Sicht muss Alkohol nicht in jedem Fall ein Lückenfüller oder Surrogat sein. Beispielsweise kenne ich nichts vergleichbar körperlich schönes (mal von einem Opiatrausch abgesehen).

Es liegt mir ehrlich fern, hier jemanden zu belehren, aber ich schwöre, ich bin ehrlich und schreibe wirklich das, was mir dazu einfällt.

Zitat
Gepostet von septembersonne
Das süchtige Mehr ist der ( unbewusst) gesuchte Ausgleich für das ((unbewusst) gespürte Defizit.

Durch Persönlichkeitsarbeit habe ich gelernt mit diesem Defizit zu leben .

LG

Manuela[/b]



Ich hingegen kann meine Defizite nicht durch Persönlichkeitsarbeit ausgleichen. Ich akzeptiere sie, wie sie sind. Ich denke bei mir selbst, was wäre da schon dabei einzusehen, dass man Defizite hat? Ich kann auch keinen Stabhochsprung und keine chinesischen Geschäftsbriefe schreiben.

Carus


carus Offline



Beiträge: 417

30.07.2013 19:43
#75 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Mary61

Zitat
Gepostet von carus

Zitat
Gepostet von Mary61
ich gebe dir noch einen tipp

diesen krieg kannst du garnicht gewinnen,
um frieden zu finden mußt du kapitulieren und dazu brauchst du andere andere eigenschaften als nur deinen willen



Welche?




mit dem eisernen willen und der sucht ist das so eine sache.....
klar ist er unerläßlich um aufzuhören
aber er hilft dir nicht beim durchhalten.




Hallo Mary, danke für Deine Antwort.

DAS ist ein guter Punkt. Wahrscheinlich weil der Willen nachlässt. Das befürchte ich passiert bei jedem.


Zitat
Gepostet von Mary61

Zitat
Gepostet von carus
.....Ich spiele nach nur 19 Tagen Abstinenz mit dem Gedanken, wann es eventuell weiter gehen könnte und weshalb es nicht so schlimm wäre....



ich möchte dir ein beispiel geben.

wenn du tauchen willst
kannst du das mit luft anhalten machen.

erst geht das, aber nach kurzer zeit wirst du nach luft schnappen müssen,
egal wie eisern dein wille ist es nicht zu tun!

oder du machst es gleich richtig und lernst tauchen.
dazu gehört neben dem bedienen einer ausrüstung
auch das achten auf andere und das wissen über gefahren und wie man damit umgeht.

in einem tauchlehrgang bekommst du werkzeug
( auch in form von wissen)
und eine einweisung wie man es nutzt.

den willen ins "kalte-trübe" wasser zu springen ...
..... den brauchst du nach wie vor


aber du brauchst dann keinen willen mehr um nicht auftauchen zu müssen [/b]




Gutes Bild.

Ich will aber nicht in eine Selbsthilfegruppe. Ich bin Einzelgänger und kann auch allein gut zurecht kommen. Tauchen kann man auch allein lernen. Man holt sich das Gerät, beliest sich und probiert es dann im Flachwasser aus, bis man sicher genug ist.

Es kann passieren, dass man in einer SHG dekompensiert und nicht mehr leistungsfähig ist. Ich kann mir das nicht leisten.

Carus


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