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Saufnix  
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 Deine eigene Alkoholkarriere
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Jetzisabergut Offline




Beiträge: 2.538

29.07.2013 00:22
#46 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Damit es noch einmal deutlich ist: für mich kam es so merkwürdig herüber,Dein Eingangsartikel.

Sollte ich Dir unrecht getan haben, entschuldige!

LG Peter

_______________________________________________
Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich....
C.Adenauer


grufti Offline




Beiträge: 3.764

29.07.2013 00:55
#47 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Hallo carus,

herzlich willkommen hier.

Deine Beiträe klingen in der Tat, sagen wir mal, ungewöhnlich, na ja.

Mich würde interessieren, was du so beruflich machst und wie du es hinkriegst, sozusagen zwei völlig verschiedene "Lebensstile" nebeneinander zu praktizieren.

Als Beispiel: Sieht dich nie ein Arbeitskollege betrunken und in abgerissenen Kleidern auf der Strasse?

"Ich weiß, man kann sich recht schnell irren."

Wie wahr...

"Aber es ist bei mir nicht so. Ich bin diszipliniert und bin beispielsweise auch auf Arbeit immer nüchtern und einsatzfähig."

Dass du immer mit Null Promille ohne Fahne auf der Arbeit erscheinst, glaube ich dir nicht. Ich glaube dir aber, dass du selbst glaubst, ohne Fahne und ohne Promille dort zu erscheinen.

[ Editiert von grufti am 29.07.13 1:04 ]

Liebe Grüße vom Grufti!
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)


karlbernd Offline




Beiträge: 4.484

29.07.2013 06:59
#48 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

hall carus

es gibt keine genaue definition von aussen, ob man alkoholiker ist oder nicht. die antwort liegt in dir selbst.
nur du selbst bist für dein leben, also auch deinen umgang mit alkohol verantwortlich. wenn die negativen seiten des trinkens immer grösser werden, gehörst du evtl. dazu.

alkoholismus ist schleichend. die sucht zieht ihr spinnennetz jeden tag etwas enger. lange wägt man sich noch in freiheit und das saufen macht spass. aber das unbehagen wird immer grösser. man beginnt sich und seine umwelt abzugleichen. man sieht, dass andere auch ohne alkohol spass haben und glücklich sind. dann schaltet man auf den "fuck you modus", denn die sucht braucht schliesslich nachschub.
alles wird verharmlost, verleugnet oder schöngesoffen. und so geht der strudel immer weiter abwärts.

gut, dass du schon mal hier geschrieben hast. das könnte der anfang einer lebenswichtigen entscheidung sein.

herzlich willkommen.


Mary61 Offline




Beiträge: 6.128

29.07.2013 07:22
#49 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

hallo und willkommen carus

hmmm .... mir ist da so einiges nicht klar.

du hast also von frühster jugend an getrunken und seit längeren auch abhänig-missbräuchlich.

bei der geschichte den mengen und der zeit die du versoffen hast
müßtest du eigendlich schwerst abhänig sein.

das hieße dann auch das ein aussieg einfach so und ohne heftigen entzug ( der sogar lebensgefährlich sein kann ) nicht mehr möglich ist.

außerdem müßtest du ein heftiges, kaum zu bändigendes verlangen nach alk haben
wenn du einfach so und ohne weitere hilfe die flasche stehen läßt....

das alles hast du nicht.

du sagst das läge am willen
und das heißt wiederum das wir anderen alkis alle nur willensschwach sind :

egal,

jedenfalls verstehe ich dein problem nicht!

- willst du all diese unangenehmen dinge haben damit du dich als echter alki fühlen darfst,
- willst du all diesen jammernden alkis mal zeigen wie so ein echter kerl das weg-steckt
- war dir gestern abend langweilig und du wolltest dich eigendlich nur unterhalten lassen
oder
- willst du dich vergewissern das man ohne entzugserscheinungen gar kein echter alki ist

- -

mich würde auch interessieren wie es kommt das du weder freunde noch familie hast.
wieso brauchst du keine anderen menschen um dich
oder brauchen andere dich nicht?

warum hast du getrunken,
wolltest du gefühle ausleben, ertränken oder ertragen
und wie erlebst und erträgst du das jetzt trocken?

warum macht dir deiner meinung nach dein "ausstieg" keine schwierigkeiten
oder anders gefragt,
warum bist du um so viel "willensstärker" wie die anderen?

warum ist es dir wichtig das dieses forum weiß das du eine respektsperson bist,
also jemand der etwas darstellt und erreicht hat
und warum "spielst" du im urlaub deine version von "penner"?

nichts für ungut carus,
aber deine geschichte nehme ich dir so nicht ab.

ich kann nicht beurteilen ob du ein troll bist
oder ob du dir selber etwas vormachst .....
..... aber es ist wenig echtes in deinen worten.

wenn ich dir einen rat geben darf,
dann mach dir einen termin in einer suchtberatung
und versuche dort zu erfahren wo du nun eigendlich stehst.

selbst wenn alles so stimmt was du geschrieben hast,
es ist äußerst unwahrscheinlich das du nur mit flasche stehen lassen und eisernem willen eine suchterkrankung dauerhaft besiegt hast.
vielleicht hast du grade eine schlacht gewonnen
aber das heißt ja nicht das der krieg damit beendet ist.

ich gebe dir noch einen tipp

diesen krieg kannst du garnicht gewinnen,
um frieden zu finden mußt du kapitulieren und dazu brauchst du andere andere eigenschaften als nur deinen willen

--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden.
Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin.....
..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."


Friedi Offline



Beiträge: 2.617

29.07.2013 09:37
#50 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten


"Also ich bin 45 Jahre, Ossi, weitgehend Einzelgänger und habe mich auch noch niemals zuvor mit Alkoholismus beschäftigt."


"Wenn ich betrunken bin, rede ich vor mich hin und weine oft."


Hallo carus,

warum erwähnst du, dass du Ossi bist? Soll das nur der allgemeinen Information dienen, oder siehst du einen Zusammenhang zwischen deiner Herkunft und deiner Alkoholkarriere?

Meine Selbstgespräche, wenn ich betrunken war, beschränkten sich darauf, laut auf andere zu schimpfen, die"alle blöd und gemein" waren. Geweint habe ich auch oft, konnte mich richtig reinsteigern. Geschah aber meistens, weil "alle blöd und gemein" waren und ich mich selbst bemitleidete.

Zum Ende meiner Trinkzeit hin habe ich aber auch oft geweint, weil ich echt unglücklich war. Ichspürte, wie ich mich isolierte und von mir selbst entfernte. Dann dauerte es aber immer noch lange, bis ich mich jemandem anvertrauen und Hilfe annehmen konnte.

Mich interessiert, warum du oft weinst.

Friedi

____________________________________________________________________________________________________
Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können.
Marc Aurel


Ilo132 Offline




Beiträge: 1.649

29.07.2013 09:46
#51 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Hallo Carus,
Willkommen

Ich glaube ja mittlerweile das eine stationäre Entgiftung sehr wichtig ist,obwohl ich selbst kalt entzogen habe,
ich habe live einen Krampfanfall meines besten Freundes miterlebt und große Angst gehabt er stirbt mir unter den Händen weg....aber er hatte ihn überlebt.
Er hatte schon öfter welche vorher gehabt....
Allerdings war es irgendwann einmal so. das er es nicht mehr geschafft hat .......er ist tot

Das du nicht so gravierende Entzugserscheinungen hattest...sei froh,
ich glaube nach 18 Tagen muß man auch nicht mehr damit rechnen.
Du denkst du schaffst ohne Probleme keinen Alkohl mehr zu trinken weil du charakterstark bist........
Das kannst du doch wenn es wirklich so ist als positiv sehen.....
Ich bin/war nicht so.......ohne LZT hätte ich es nicht geschafft.......und ich fühle mich auch heute noch nicht komplett auf der sicheren Seite.......

Dein Leben ist dir egal ,du siehst keinen Sinn darin......
ein schlimmes Gefühl.....
ich rate dir dennoch nicht weiter zu trinken,
sondern dem auf dem Grund zu gehen warum das so ist...

Was fehlt dir?

Und das schafft man meist nicht allein,also wäre es doch sinnvoll qualifizierte Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Du hast ja schon angefangen dich mit dir auseinanderzusetzen ............also hast du doch noch ein Funken Hoffnung das es irgendwo/irgendwas geben muß was das Leben lebenswert macht.

Das erstmal kurz von mir....wünsch dir guten Austausch hier

LG Ilo

Der Tag strahlt
in den schönsten Farben,
es duftet nach Leben,
und die Luft
schmeckt nach Glück.

Lieblingsspruch von der kleinen Ilo


HeinerHH Offline




Beiträge: 724

29.07.2013 13:24
#52 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Mary61


hmmm .... mir ist da so einiges nicht klar.

.....



das hieße dann auch das ein aussieg einfach so und ohne heftigen entzug ( der sogar lebensgefährlich sein kann ) nicht mehr möglich ist.

..................

ich kann nicht beurteilen ob du ein troll bist

...............




Das unterschreibe ich mal so...

Seit dem 10.03.06 trocken...
Immer noch trocken


carus Offline



Beiträge: 417

29.07.2013 18:50
#53 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Galini

Zitat
Gepostet von carus

Zitat
Gepostet von Galini



Ein klares Ergebnis dürfte dir deine Ängste nehmen.

lG Galini




Was bedeutet "ein klares Ergebnis"? Gibt es einen Wert, an dem man sehen kann, was noch zu erwarten ist? Irgend einen Metaboliten, der aus dem Ruder läuft, bevor man abdreht?

Carus




du hast ja schon geschrieben, dass deine Leberwerte in Ordnung sind.
Anders sieht es aus, wenn eine Leberzirrhose diagnostiziert wird. Dann ist es oft schon zu spät.[/b][/quote]

ach so, verstehe. Danke


carus Offline



Beiträge: 417

29.07.2013 18:54
#54 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Galini

Zitat
Gepostet von carus

Zitat
Gepostet von Galini



Ich weiß es ist widersprüchlich, aber es ist so in meinem Kopf. Es ist mir wirklich das Leben egal, ich bin Atheist, aufgeklärt, Wissenschaftler, ich mache mir da keine Illusionen was das Leben betrifft. Außerdem muss ich auf niemanden Rücksicht nehmen. Andererseits finde ich es wirklich gut, wie es im Moment ist. Ich war noch nie so clean wie jetzt, das ist schon gut.



Ich habe vor einem halben Jahr die Leberwerte untersuchen lassen und war erstaunt, dass sie unauffällig waren. Ds konnte ich mir bei zwei Flaschen Sekt nicht erklären. Ich gehe aber nochmal hin, sobald ich Zeit habe.

Die Ärzte kennen die Alkoholkrankheit ja auch nicht "von innen", so dass ich schätze, dass Ihr hier im Forum die besseren Ratgeber seid. (nicht als Kompliment gemeint, rein logisch)

Mein Problem ist, dass ich weiß, dass ich über kurz oder lang an dem Zeug zugrunde gehen werde und dass ich damit aufhören muss; andererseits aber rein emotional gesehen so gern betrunken bin. Ich habe keinen Ekel, es macht mir Spaß und ich wünschte, ich wäre nochmal 19 und könnte wieder zwanzig Jahre so weiter machen. Aber das geht nicht, weil hier einfach das Ende kommen muss mit dem Scheiß.

Die Selbstverletzung geht m.E. zurück auf die Kindheit. Ich hatte eine scheiß Kindheit und habe mir, auch lange vor dem Alk, immer wieder Sozialbeziehungen kaputt gemacht, um nicht sozial erfolgreich sein zu müssen. Deshalb bin ich auch Einzelgänger geworden, habe noch lange im Studentenstil (Wohngemeinschaft) gelebt, nur jüngere Bekanntschaften usw.. Selbstverletzung nicht im Sinne von Boderline-ritzen oder sowas, sondern auf einer eher höheren, seelischen Ebene. Vor zwei Jahren habe ich eine fünfjährige lockere Beziehung zu einer wesentlich jüngeren Dame kaputt gemacht, weil sie mir zu kompliziert wurde und ich nicht mehr wollte, sie weiterhin zu supportieren, ihre Lasten zu tragen, ihr Geschrei zu hören, ihre Rechnungen zu bezahlen usw.. Und als das zu Ende war, habe ich wieder richtig losgelegt mit trinken, wie oben beschrieben. Damit ging es mir deutlich besser. Es ist eine seelische Geschichte. Ich suchte mir immer aussichtslos komplizierte Dinge heraus, um nicht erfolgreich sein zu müssen.






Gut, du bist Atheist, das heisst ja nur, dass du an keinen Gott glaubst.
Du findest dein Leben so wie es jetzt ist, gut.
Deine Leberwerte sind ok.
Hört sich alles ganz vernünftig an.

Dass der Alkohol die Gesundheit zerrüttet und das Ende mehr als grauenvoll ist, ist bekannt. Niemand will auf diese Weise zugrunde gehen.
Ich nehme an, dass du noch nie Entzugserscheinungen in ihrer schlimmsten Form mitgemacht hast. Nur so kann ich es mir erklären, dass du gerne betrunken bist/warst und keinen Ekel empfindest.

Du schreibst, dass es dir Spaß gemacht hat dich zu betrinken - aber dass du dich damit selber (seelisch) verletzen wolltest, oder bestrafen???
Viele Widersprüche....
Du hattest eine kaputte Kindheit und machst dir soziale Bindungen kaputt, du willst nicht sozial erfolgreich sein, was immer du darunter verstehst...
klingt nach verletzten Gefühlen, gewollt unterdrückten...

Deine fünfjährige Beziehung kann ich nicht als ernste Angelegenheit betrachten, denn deine Beschreibung lässt auf alles andere als auf eine liebevolle Partnerschaft schließen.

Scheinbar hast du einiges an schlechten Erfahrungen gesammelt um lieber den einsamen Wolf zu geben.

Hast du schon einmal daran gedacht, eine SHG aufzusuchen?
Ich meine, der persönliche Kontakt könnte dir einiges bringen.


lG Galini




Nein, habe ich noch nicht. Ich denke das Forum reicht aus und die sind hier ja auch ganz schön kritisch, wie man sieht. Ich denke das reicht erstmal. :-)

Carus


carus Offline



Beiträge: 417

29.07.2013 19:03
#55 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Jetzisabergut
Ich glaube eher es ist dieses http://de.wikipedia.org/wiki/Apathie



vielleicht irre ich mich....

Es erscheint recht unwahrscheinlich, dass Du keine Entzugserscheinungen hattest.

Nach meinem ersten "richtigen " Entzug nach 22 Jahren durchgehendem Alkmissbrauch,bis letztendlich 30 Tage nur noch Alkohol, weil keine sonstige Nahrung mehr möglich war...,Haarausfall,Hallus,Depressionen und Suizidgedanken 24 Std.,Null Selbstvertrauen,Selbstmitleid und absolute Hilflosigkeit -im Alter von 45 Jahren.

Und erst 10 Jahre später empfand ich mich selbst als geheilt!

Und jetzt geht es mir erst gut und ich hole(fast) alles nach
was mir meine Sucht verwehrt hat, und...und...und

Ich will Dich hier nicht noch als Besonderheit herausstellen,welche das und dies alles nicht interessiert und den das Leben nie nicht hat und auch nie nich wird,was auch immer!


Für mich zeugt Dein Eingangsartikel von einer tiefen Depression.

Niemand, auch nicht alkoholkranke atheistische Psychopaten,schei...en so grundlos aufs Leben,wie Du.
Bei Deinem aufgezeigten Alkoholgenuss und der Dauer Deiner Trinkzeit,den Mengen....da fällt mir wieder http://de.wikipedia.org/wiki/Apathie ein.

"das Leben ist ohnehin nur Physik!" ....Na ja...

Oder es ist allet nur ein bisken Spassssssssss.

(Selbst dann könnte ein Gang zum Psychater hilfreich sein)

Sorry Peter



Das hat Dich ziemlich hart getroffen und Du hast es geschafft. Hattest Du manchmal hinterher noch Phasen, wo Du Dich betrinken willst?

Und wie wäre das rein hypothetisch, falls Du jetzt mal was trinken würdest. Würde das bei der ersten Flasche wieder an jener Stelle weiter gehen, wo Du früher aufgehört hast? Oder würde sich das erst wieder nach Wochen stärkeren Konsums einstellen? (Darf man hier sowas verbildlichen?)

Carus


carus Offline



Beiträge: 417

29.07.2013 19:05
#56 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Jetzisabergut

Zitat
Gepostet von carus
nochmal zur Selbstverletzung

Und ich benehme ich auch oft unter meinem Status. Im Urlaub laufe ich mit abgerissener Kleidung herum, schlafe mit dem Auto auf Raststätten oder unter Autobahnbrücken, laufe betrunken durch die Einkaufsmeilen oder am Strand mit einer riesen Flasche in der Hand, wo die ganzen normalen Urlauber sind, die ihren ersparten Jahresurlaub dort mit Kind und Kegel verbringen. Irgendwie gefällt mir das. Die Leute sehen mich dann mit anderen Augen, nicht als Respektsperson, sondern als betrunkenen Typen mit ungewaschenen Haaren, vor dem man sich in Sicherheit bringen müsste. Das ist irgendwie das, was meine Eltern mir geweissagt haben, was ich werden sollte: ein Versager. Obwohl ich das im eigentlichen Leben nicht bin.

Der Alkohol ist entweder Protest für mich oder eine Art und Weise, mich klein zu machen. Allerdings brauche ich ihn mittlerweile auch, als fuel. In Spanien bin ich mal im Suff bewusstlos geworden und über Nacht von einem Schwarm Insekten überrascht und total zerstochen worden, so dass ich mit einer riesen Bierfahne in ein Krankenhaus ging, wo keiner englisch konnte. Nur eine alte Ärztin, die mir Salbe und was zum Einnehmen verschrieben hat, und sie sagte, dass man zu dem Medikament auf keinen Fall Alkohol trinken darf. Da habe ich angefangen zu diskutieren, wie sich sich das vorstelle, ich sei immerhin Deutscher und könne ohne Bier nicht überleben.




Sündenbocksyndrom!
Selbstmitleid!

Ich sage, ab zum Psychater!




Ich bin einfach nur ehrlich und beschreibe es so. Hier kann einen ja niemand fremd beschreiben.

Und es ist ein Thema wo man sich vorstellen soll. Ich meine was soll ich schreiben? Wortgruppen?

Carus


carus Offline



Beiträge: 417

29.07.2013 19:06
#57 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Jetzisabergut
Damit es noch einmal deutlich ist: für mich kam es so merkwürdig herüber,Dein Eingangsartikel.

Sollte ich Dir unrecht getan haben, entschuldige!

LG Peter



Hallo Peter,

was genau ist da merkwürdig? Sag mal! Mir kommt es völlig normal vor, aber selbst merkt man ja oft nicht, wie man selbst ist.

Carus

[ Editiert von carus am 29.07.13 19:07 ]


carus Offline



Beiträge: 417

29.07.2013 19:20
#58 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von grufti
Hallo carus,

herzlich willkommen hier.

Deine Beiträe klingen in der Tat, sagen wir mal, ungewöhnlich, na ja.

Mich würde interessieren, was du so beruflich machst und wie du es hinkriegst, sozusagen zwei völlig verschiedene "Lebensstile" nebeneinander zu praktizieren.

Als Beispiel: Sieht dich nie ein Arbeitskollege betrunken und in abgerissenen Kleidern auf der Strasse?
[ Editiert von grufti am 29.07.13 1:04 ]



Hallo grufti,

also bei mir ist nichts ungewöhnlich.

Beruflich hatte ich oben schon was erwähnt. Ich bin privat total anders als im Beruf, weil sich beides nicht verbinden lässt. Die Leute, die ich kenne, sind weitgehend Spießer und da kann man nichts machen. Daher habe ich zwei Seiten, aber das stört auch nicht, weil ich immer weg fahre, wenn ich Ruhe will. Die sehen mich auf keinen Fall.

Ich habe mich schon oft früh um fünf in eine Trabantenstadt gestellt und mich betrunken und zugeschaut, wie dort das Leben frühs los geht, wie die Leute hektisch aus den Häusern rennen und in den Bus steigen. Und später die Älteren raus kommen und einkaufen gehen. Das ist überall anders und doch überall irgendwie gleich. Was die alle für Probleme haben ... und dann schleppe ich meinen Kadaver zum Auto und schlaf mich aus, und dann kaufe ich Nachschub und fahre in die Berge oder so.

Oder beispielsweise kenne ich fast alle europäischen Tiergärten, weil ich hin gefahren bin und den ganzen Tag dort herum gelaufen. Montag Früh ist die Beste Zeit, die ist man fast überall allein.

Zitat
Gepostet von grufti
"Ich weiß, man kann sich recht schnell irren."

Wie wahr...

"Aber es ist bei mir nicht so. Ich bin diszipliniert und bin beispielsweise auch auf Arbeit immer nüchtern und einsatzfähig."

Dass du immer mit Null Promille ohne Fahne auf der Arbeit erscheinst, glaube ich dir nicht. Ich glaube dir aber, dass du selbst glaubst, ohne Fahne und ohne Promille dort zu erscheinen.

[ Editiert von grufti am 29.07.13 1:04 ][/b]



Sie haben nie was gesagt. Ich schätze es merkt keiner. Ich bin auch sehr sauber und immer sorgsam gekleidet. Ziehe jeden Tag frische Sachen an. Meine Gammelklamotten hingegen wasche ich eher selten.

Carus

[ Editiert von carus am 29.07.13 19:22 ]


carus Offline



Beiträge: 417

29.07.2013 19:27
#59 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von karlbernd
hall carus

es gibt keine genaue definition von aussen, ob man alkoholiker ist oder nicht. die antwort liegt in dir selbst.
nur du selbst bist für dein leben, also auch deinen umgang mit alkohol verantwortlich. wenn die negativen seiten des trinkens immer grösser werden, gehörst du evtl. dazu.

alkoholismus ist schleichend. die sucht zieht ihr spinnennetz jeden tag etwas enger. lange wägt man sich noch in freiheit und das saufen macht spass. aber das unbehagen wird immer grösser. man beginnt sich und seine umwelt abzugleichen. man sieht, dass andere auch ohne alkohol spass haben und glücklich sind. dann schaltet man auf den "fuck you modus", denn die sucht braucht schliesslich nachschub.
alles wird verharmlost, verleugnet oder schöngesoffen. und so geht der strudel immer weiter abwärts.

gut, dass du schon mal hier geschrieben hast. das könnte der anfang einer lebenswichtigen entscheidung sein.

herzlich willkommen.



Hallo karlbernd

Also hört man irgendwann nicht mehr auf wegen Angst vor Entzugserscheinungen?

Gibt es die Möglichkeit sich "runter zu trinken?" Also langsam zukzessive jeden Tag z.B. ein Gramm weniger, bis man auf null ist? Oder ist dann irgendwann bei 20 Gramm die untere Grenze erreicht und es kommt trotzdem zum Entzug?

Carus


carus Offline



Beiträge: 417

29.07.2013 20:03
#60 RE: Bin ich resistent? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Mary61
hallo und willkommen carus

hmmm .... mir ist da so einiges nicht klar.

du hast also von frühster jugend an getrunken und seit längeren auch abhänig-missbräuchlich.

bei der geschichte den mengen und der zeit die du versoffen hast
müßtest du eigendlich schwerst abhänig sein.



Nicht seit frühester Jugend, das mit dem Eierlikör war nur der Erstkontakt.

Ich habe so nach der Armeezeit angefangen, das war 1990. Während der Armee selbst gab es bei mir in der Einheit - damals untypisch für die Armee - keinen oder wenig Alkohol.

Und ja,das wundert mich eben, weshalb ich hier auch schreibe. Ich müsste eigentlich viel schlimmer dran sein. Klingt auch für mich komisch, aber ich wundere mich, dass ich nicht sowas bekommen habe wie die anderen. Mr ist es auch erst aufgefallen, als ich mich so ab einer Woche Abstinenz mal an den Rechner gesetzt habe und gelesen. Erst dachte ich, der stationäre Entzug wird von Entzugskliniken propagiert, damit die ihre Plätze voll kriegen, aber als ich hier gelesen habe, habe ich gemerkt, dass ICH ja gemeint bin.

Und ich finde es komisch, dass es nicht zutrifft, was hier dutzende, wenn nicht hunderte andere über sich schreiben.

Zitat
Gepostet von Mary61
das hieße dann auch das ein aussieg einfach so und ohne heftigen entzug ( der sogar lebensgefährlich sein kann ) nicht mehr möglich ist.

außerdem müßtest du ein heftiges, kaum zu bändigendes verlangen nach alk haben
wenn du einfach so und ohne weitere hilfe die flasche stehen läßt....

das alles hast du nicht.



ufff, ja also ... es ist eben so. Was soll ich denn sagen? Bei mir war überhaupt nichts! Nur geschwitzt eben sehr stark, aber das war das Wetter. Ist schon wieder vorbei.

Ich will Euch auch keineswegs Eurer schönes Konzept infrage stellen, aber ich sage Dir, ich habe die letzten zwei Jahre massivst gesoffen und in Schweden war ich wirklich so drauf, dass ich drei Tage gebraucht habe um wieder klar denken zu können. Und ich würde jetzt im Moment wahrscheinlich bei nur wenigen Schlucken auf nüchternen Magen einen Vollrausch bekommen.

Aber als ich aufgehört habe, kam nichts.

Bis vor ein paar Tagen dachte ich, das sei die Ruhe vor dem Sturm. Mittlerweile bin ich etwas beruhigt.

Zitat
Gepostet von Mary61
du sagst das läge am willen
und das heißt wiederum das wir anderen alkis alle nur willensschwach sind :

egal,



Nein, das meine ich nicht. Ganz und garnicht. Ich sagte, dass ich so wie ich gerade drauf bin es momentan annehme, es durchzuhalten. Und dann habe ich gefragt, ob es sein kann, dass ich mich da irre und dass doch noch irgend was passiert, was ich nicht beeinflussen kann? Zum Beispiel, dass sich meine Meinung wieder ändert, weil ich gern betrunken bin. Oder dass ich wieder anfange, weil ich nicht genug Angst vor den Konsequenzen habe.

Ich achte jeden, der hier schreibt.

Zitat
Gepostet von Mary61
jedenfalls verstehe ich dein problem nicht!

- willst du all diese unangenehmen dinge haben damit du dich als echter alki fühlen darfst,
- willst du all diesen jammernden alkis mal zeigen wie so ein echter kerl das weg-steckt
- war dir gestern abend langweilig und du wolltest dich eigendlich nur unterhalten lassen
oder
- willst du dich vergewissern das man ohne entzugserscheinungen gar kein echter alki ist



Ich will nix mehr saufen und das hier ist das Forum für alle, die nix mehr saufen wollen.

Das ist alles.


Zitat
Gepostet von Mary61
- -

mich würde auch interessieren wie es kommt das du weder freunde noch familie hast.
wieso brauchst du keine anderen menschen um dich
oder brauchen andere dich nicht?



Ich bin bei meinen Großeltern aufgewachsen und die sind 1994 gestorben.

Alle anderen Versuche, eine eigene Familie zu gründen, sind schief gegangen, weil ich sie kaputt gemacht habe. Das hängt aber nicht nur mit dem Alk zusammen, aber auch, wahrscheinlich. Ich habe mir auch meistens Freundinnen ausgesucht, die zu kompliziert für mich waren. Oder die ich umsorgen und bemuttern kann. (Helferkomplex Vorderseite) oder die mich umsorgen und bemuttern. (Helferkomplex Rückseite)

Zitat
Gepostet von Mary61
warum hast du getrunken,
wolltest du gefühle ausleben, ertränken oder ertragen
und wie erlebst und erträgst du das jetzt trocken?



Bis vor zwei Jahren weil es mir gefiel. Seit zwei Jahren um sich selbst irgendwie zu schädigen. Ich wollte mich wegsaufen um zu vergessen.

Ich weiß auch nicht, wo ich jetzt nicht mehr getrunken habe ist das alles irgendwie weg, als ob das nicht gewesen wäre. Also zumindest seit heute kommt es mir wieder normal vor. Vorher war ich total begeistert von der Klarheit im Kopf.

Zitat
Gepostet von Mary61
warum macht dir deiner meinung nach dein "ausstieg" keine schwierigkeiten
oder anders gefragt,
warum bist du um so viel "willensstärker" wie die anderen?



Weiß ich nicht. Das ist eine Antwort, wegen der ich mich hier angemeldet habe.

Ja, ich habe von Entzug gehört, aber ich dachte nicht, dass mich das betrifft oder dass es was mit mir zu tun hätte, wo ich dazu gehöre. Ich dachte, das betrifft lediglich die "echten Alkoholiker", die schon ewig Alkohol trinken. Dabei BIN ICH DAS, wovon die hier alle schreiben.

Zitat
Gepostet von Mary61
warum ist es dir wichtig das dieses forum weiß das du eine respektsperson bist,
also jemand der etwas darstellt und erreicht hat
und warum "spielst" du im urlaub deine version von "penner"?



Man soll hier schreiben was man denkt, richtig? Und es kann ja auch niemand anderes hier einen beschreiben.

Zitat
Gepostet von Mary61
nichts für ungut carus,
aber deine geschichte nehme ich dir so nicht ab.

ich kann nicht beurteilen ob du ein troll bist
oder ob du dir selber etwas vormachst .....
..... aber es ist wenig echtes in deinen worten.

wenn ich dir einen rat geben darf,
dann mach dir einen termin in einer suchtberatung
und versuche dort zu erfahren wo du nun eigendlich stehst.

selbst wenn alles so stimmt was du geschrieben hast,
es ist äußerst unwahrscheinlich das du nur mit flasche stehen lassen und eisernem willen eine suchterkrankung dauerhaft besiegt hast.
vielleicht hast du grade eine schlacht gewonnen
aber das heißt ja nicht das der krieg damit beendet ist.



Ja, das befürchte ich auch. Daher will ich mich damit auseinander setzen.

Zitat
Gepostet von Mary61
ich gebe dir noch einen tipp

diesen krieg kannst du garnicht gewinnen,
um frieden zu finden mußt du kapitulieren und dazu brauchst du andere andere eigenschaften als nur deinen willen



Welche?

Weiter oben hat einer geschrieben, dass, wenn man aus Vernunft abstinent leben will, man bessere Karten hätte und es vermutlich schafft.

Carus


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