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Saufnix  
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Dieses Thema hat 58 Antworten
und wurde 6.577 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
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orsa ( gelöscht )
Beiträge:

10.01.2013 12:07
#31 RE: Geselle mich zu euch Zitat · Antworten

...und hierzu noch:

"Ich ertappe mich manchmal dabei nachzurechnen, wen ich denn wohl aus meiner Ursprungs-Familie altersmäßig bereits überlebt habe. Es gibt kaum noch jemanden der älter geworden ist als ich.
Dabei merke ich, dass ich eigentlich sehr froh bin darüber aber auf der anderen Seite auch immer wieder bezweifle, ob mir das zusteht?"

Fühlst du Schuld und Trauer, dass es so gekommen ist?

Schuld daran, dass du nichts ändern konntest für deine Eltern und den Bruder? Mir gehts so.

Und Trauer? Ich bin bereits in der Grundschule mit dem Grundgefühl Trauer durchs Leben gegangen. Die Verzweiflung folgte auf dem Fuss. Trauer kann aber auch - hab ich gelernt - andere Gefühle extrem gut verdecken, legt sich wie ein Schleier über Wut und Angst, die nicht geäussert werden dürfen.

Ich denke, ich bin immer noch zu sehr verstrickt in meinen Beziehungen zu meinen Eltern. Dass das Leben ohne besondere Anstrengungen für mich lebenswert sein darf, macht mir Schuldgefühle. Und wird es mal wirklich lebenswert, so wie im letzten trockenen Sommer/Herbst, wird eine neue Stelle tatsächlich so toll, wie ichs mir gewünscht habe, sabotiere ich das umgehend mit einem Rückfall. Soviel Glück ist ja nicht auszuhalten...

LG
Orsa


malo Offline




Beiträge: 1.797

10.01.2013 12:36
#32 RE: Geselle mich zu euch Zitat · Antworten

hallo orsa...

dieses buch ist sehr empfehlenswert für kinder von alkoholikern...

klick

lg malo

wer jeden tag kämpft
muss eines tages verlieren


orsa ( gelöscht )
Beiträge:

10.01.2013 13:00
#33 RE: Geselle mich zu euch Zitat · Antworten

Vielen Dank, Malo!

der Link öffnet eine Amazon-Seite mit ganz vielen Büchern zum Thema - welches genau empfiehlst du?

Ich wünsch dir einen schönen Tag!

lg

Orsa


Ruby Offline



Beiträge: 2.697

10.01.2013 13:14
#34 RE: Geselle mich zu euch Zitat · Antworten

orsa,

nach der Trauer kommt die Wut... alter Spruch ist aber ne Menge dran und ich fühle manchmal auch Schuld. Geht einher mit Minderwertigkeit und wenig Selbstbewusstsein. Ich habe allerdings auch jahrelange Therapie hinter mir und es ist viel besser geworden.
Ich kenne in meiner Pubertät Zeiten wo ich nur geheult habe, wo ich wirklich dachte ich überlebe das nicht. (Allerdings weiß ich nicht, ob so etwas nicht auch zur Pubertät dazu gehört)

Zitat
Darf ich dich mal fragen, welche hauptsächlichen Unterschiede du feststellst zwischen dir und Menschen (oder auch AlkoholikerInnen), die mit Eltern aufgewachsen sind, die "good enough" waren?


z.B....ich habe mich immer gefragt wie es Menschen schaffen, durch Konfliktsituationen oder auch Lebenskatastrophe zu kommen ohne sich "wegzumachen". Ich bin schon viele Monde trocken und habe es bis heute schwer damit. Sicher schaffe ich es, aber nicht so selbstverständlich wie Menschen die in einem suchtfreien Leben groß geworden sind.

Zitat
Soviel Glück ist ja nicht auszuhalten..


ja, das kenne ich auch. Es steht mir eigentlich nicht zu, dass es mir gut geht.
Arbeite daran, diese Glaubensätze abzuschaffen. Es lohnt sich.
lg Ruby

es sind die kleinen Dinge im Leben...


malo Offline




Beiträge: 1.797

10.01.2013 20:51
#35 RE: Geselle mich zu euch Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von orsa
Vielen Dank, Malo!

der Link öffnet eine Amazon-Seite mit ganz vielen Büchern zum Thema - welches genau empfiehlst du?

Ich wünsch dir einen schönen Tag!

lg

Orsa



hallo orsa...

"familienkrankheit alkoholismus" von ursula lambrou...da das buch immer mal wieder aktualisiert wird,
am besten die aktuellste auflage...

lg malo

wer jeden tag kämpft
muss eines tages verlieren


orsa ( gelöscht )
Beiträge:

12.01.2013 07:50
#36 RE: Geselle mich zu euch Zitat · Antworten

danke, malo

habe das buch gestern gekauft und merke, dass ich es bereits mal aus der bibliothek ausgeliehen hatte. macht aber nichts, gute bücher lese ich gern mehrmals.

ich träume beinahe täglich, dass ich trinke. es ist jeweils beängstigend, denn im traum fällt mir immer erst nach einer weile ein, dass ich ja antabus nehme. meistens breche ich den traum dann an dieser stelle ab und wache mit einem ganz miesen gefühl auf, so auch heute morgen.

wünsche ein schönes wochenende!

lg orsa


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

12.01.2013 10:02
#37 RE: Geselle mich zu euch Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von orsa
danke, malo

habe das buch gestern gekauft und merke, dass ich es bereits mal aus der bibliothek ausgeliehen hatte. macht aber nichts, gute bücher lese ich gern mehrmals.

ich träume beinahe täglich, dass ich trinke. es ist jeweils beängstigend, denn im traum fällt mir immer erst nach einer weile ein, dass ich ja antabus nehme. meistens breche ich den traum dann an dieser stelle ab und wache mit einem ganz miesen gefühl auf, so auch heute morgen.

wünsche ein schönes wochenende!

lg orsa


Eigentlich ist es doch klasse, dass du dich in deinem Traum Scheixe fühlst. Damit ist dir völlig klar, dass du es nicht real ausprobieren "musst".


Jetzisabergut Offline




Beiträge: 2.538

12.01.2013 10:20
#38 RE: Geselle mich zu euch Zitat · Antworten

Hallo orsa.

Ich denke,dass ich bald mehr Lebensgeschichten von alkoholabhängigen Menschen hören durfte/musste als die,von "normalen" Menschen...

Eine derartige Verarbeitung dieser Lebenssituation ist schon sehr extrem!
Meint,den fast täglichen "Umgang" mit dieser Krankheit,wenn wir wach sind...aber das diese Krankheit auch ständigen Zugang zu den Träumen hat,ist mir neu und sehr bemerkenswert!

Denkst Du denn,dass es möglich ist-so wie Du es beschreibst-sich im Traum an Antabus zu erinnern und dann abzubrechen?

Ich kann solche ,der ich jetzt trocken bin-eher seltenen- Träume,die dann aber auch psychisch so "raumgreifend" sein können,dass es mich stundenlang runterzieht,richtig traurig und verletzt zurücklässt,nicht inhaltlich beeinflussen.

Wer seine Trockenheit bearbeitet,sie dadurch auch erhalten will,wer sich kümmert und darauf achtet,nicht nachlässt in seinen Bemühungen,wachsam ist,das erste Glas stehen lässt, der sollte doch irgendwann eine Veränderung,auch und erst recht in seiner kognitiven Kondition erfahren...
Meint im groben Kontext,dass der Umgang mit unserem alltäglichen Leben nicht automatiisch den "Konfliktlöser" Alkohol parat hält.
Das wäre doch schon wieder ein in sich geschlossener pathologischer und eher ungewollter Zustand,der der Therapie nicht unbedingt förderlich sein kann.

Nicht falsch verstehen!
Natürlich ist der tägliche Umgang in der Rekonvaleszenz wichtig,gewollt und meistens ja auch alltagsbestimmend.


Ich denke,das ist schon wieder ein pathologischer Zustand,der in der Rekonvaleszenz und Therapie kontraproduktiv wäre/ist.

Die Beschäftigung damit also ein ganz klares Ja,aber...
es soll aber doch auch im Ergebnis eine sichtbare Abkehr sein von dem krankhaften Gedanken daran,immer als Erstes im Konfliktfall Alkohol, anstatt anderer "strategischer" Maßnahmen, in den Gedanken zu haben.

Konfliktlösung mit Alkohol heisst,ich gehe nur mal eben zu Penny...
Konfliktlösung der 3.Art heisst doch aber eher eine gesundere und mehr effektive Lösung zu kennen und diese auch anzuwenden.

Insofern -mein Eindruck-beschäftigst Du Dich zuviel mit der pathologischen Lösung,immer zuerst die -schon familär bedingte- ,bekannte Lösung des sich Betäubens und der Ursachenforschung im eigenen Verantwortungsbereich zu suchen.
Und das mich diese Sucht heute noch täglich dergestalt heimsucht,dass sie eigenständig und beeinflussbar Zugang zu meinen Träumen hätte,würde mich schon darüber nachdenken lassen,mich zu einem Psychologen zu begeben.

Wie gesagt,in der Anfangsphase einer Trockenwerdung ist das wohl ok.Manche Medikamente verursachen auch derartige Träume,insbesondere und komischerweise die AD´s ,wie auch verstärkt Benzoes-also fast alle Psychomedis,die dämpfen und beruhigen.
Es sollte aber dann langsam auch nachlassen und den Träumen einen anderen Inhalt geben.
Und wer denkt,er könne seine Träume beeinflussen-bei Dir der Aspekt mit dem Antabus- schläft der Mensch denn wirklich?
Es würde mich schon sehr beunruhigen,wenn ich das könnte...und es möglich wäre.

Das Leben besteht nicht nur aus Krankheit und Verzweiflung,zumindest bei mir nicht mehr!

Nur musste ich das erst Lernen und annehmen.

Seitdem sind meine Träume auch sehr viel angenehmer,machmal auch noch "abturnend" aber das Letztere ist eher sehr selten.

LG Peter

[ Editiert von Jetzisabergut am 12.01.13 10:23 ]

[ Editiert von Jetzisabergut am 12.01.13 10:28 ]

_______________________________________________
Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich....
C.Adenauer


orsa ( gelöscht )
Beiträge:

12.01.2013 12:31
#39 RE: Geselle mich zu euch Zitat · Antworten

quote]Gepostet von Jetzisabergut
[b]

Meint,den fast täglichen "Umgang" mit dieser Krankheit,wenn wir wach sind...aber das diese Krankheit auch ständigen Zugang zu den Träumen hat,ist mir neu und sehr bemerkenswert!

Denkst Du denn,dass es möglich ist-so wie Du es beschreibst-sich im Traum an Antabus zu erinnern und dann abzubrechen?

es ist tatsächlich so, dass mir mitten im trinken der schreck in die glieder fährt: hei, spinnst du? du bist auf antabus!! aktiv abbrechen tu ich nicht, da hab ich mich wohl falsch ausgedrückt: der traum bricht ab, nicht ich breche ihn bewusst ab, ich bleibe im traumzustand, bis ich aufwache, kann ihn auch nicht inhaltlich beeinflussen. und doch vermute ich, dass der alarm "antabus!" aus der kognitiven ebene kommt und damit soviel realität ins traumgeschen bringt, dass ich aufwache. es ist aber nicht wirklich ein klartraum, wie wicki in einen beitrag ihn beschreibt:
http://de.wikibooks.org/wiki/Bewusstsein...artraum_Theorie


Ich denke,das ist schon wieder ein pathologischer Zustand,der in der Rekonvaleszenz und Therapie kontraproduktiv wäre/ist. du meinst damit solch anhaltende trink-träume?

Die Beschäftigung damit also ein ganz klares Ja,aber...
es soll aber doch auch im Ergebnis eine sichtbare Abkehr sein von dem krankhaften Gedanken daran,immer als Erstes im Konfliktfall Alkohol, anstatt anderer "strategischer" Maßnahmen, in den Gedanken zu haben.

stimmt, da scheint mir mein unterbewusstsein gnadenlos aufzudecken, dass das alte, bewährte bewältigungsmuster noch sehr aktiv und stark ist. zur erinnerung: der letzte rückfall ist einen knappen monat her.

Insofern -mein Eindruck-beschäftigst Du Dich zuviel mit der pathologischen Lösung,immer zuerst die -schon familär bedingte- ,bekannte Lösung des sich Betäubens und der Ursachenforschung im eigenen Verantwortungsbereich zu suchen.
sorry, das verstehe ich jetzt nur zum teil. was meinst du mit "ursachenforschung im eigenen verantwortungsbereich"? pathologische lösung bedeutet trinken. mich weniger damit zu beschäftigen, sondern produktivere strategien aufzubauen ist vonnöten. ganz sicher. ich bezweifle bloss, ob ursachenforschung da wirklich weggelassen werden kann, wenn unbewusste disfunktionale grundmuster wirksam bleiben
ich bin ja bereits seit zwei jahren therapeutisch "in Arbeit". Träume sind ein immer wiederkehrendes thema. Dein Hinweis zu den Medis ist aufschlussreich - benzo bin ich am ausschleichen, auf die ADs trau ich mich noch nicht zu verzichten, denn ich habe lange genug mit einer nicht erkannten Depression zu leben versucht.


Das Leben besteht nicht nur aus Krankheit und Verzweiflung,zumindest bei mir nicht mehr!

Nur musste ich das erst Lernen und annehmen.

Ja, so fühlt es sich für mich auch nicht an; ich freu mich mit jedem weiteren trockenen tag mehr am leben und blicke auf vergangene trockene zeiten zurück, in denen tatsächlich lebensgenuss möglich war. ich bin optimistisch - aber ich weiss, dass es nicht reicht, den alkohol wegzulassen und mich auf die nüchternheit zu konzentrieren. früher oder später in den letzten 10 jahren bin ich immer wieder über irgendwelche fiesen grundmuster gestolpert, die ich zu spät erkannt habe.

ich schätze dein , peter, danke!

lg
orsa


Jetzisabergut Offline




Beiträge: 2.538

13.01.2013 01:39
#40 RE: Geselle mich zu euch Zitat · Antworten

Hey Bärin.

"Ich ertappe mich manchmal dabei nachzurechnen, wen ich denn wohl aus meiner Ursprungs-Familie altersmäßig bereits überlebt habe. Es gibt kaum noch jemanden der älter geworden ist als ich.
Dabei merke ich, dass ich eigentlich sehr froh bin darüber aber auf der anderen Seite auch immer wieder bezweifle, ob mir das zusteht?"




Das könnten z.B., sog. erlaubniserteilende Erkenntnisse (furchtbare Wortbildung,aber in der Suchtarbeit gängig und bekannt) sein,die Dir eine Absolution erteilen, für sich daraus ergebende Rückfälle bzw., lahmende Abstinenzbereitschaft (noch schlimmeres Wort!)

Hast Du Dich schon einmal tiefer mit dem "zu früh verlorenen inneren Kind" beschäftigt?
Das hat mir damals sehr geholfen,so sehr,dass ich danach 8 Jahre trocken war.

Das war der rote Faden,nachdem ich immer vergeblich gesucht und gefragt hatte...
..und konnte daraufhin Vieles in meiner Amnamese und Lebensgeschichte zuordnen,was vorher nicht gelang.

Ich sah mich immer als kleinen Jungen in einer Menge von Erwachsenen,die an mir vorbeihasteten.

Und suchte ständig nach einer Hand,die mich mitnahm.
Eigentlich suchte ich nur/immer nach der Hand meiner Mutter,aber die gab es leider nie...
Nun ist sie seit 3 Jahren tot und seitdem ist meine Sucht fast abrupt zum Stillstand gekommen, wie auch meine seit über 30 Jahren erlittenen Depressionen.
Ich habe keine mehr und brauche seitdem auch keine AD´s mehr.
Auch der, bis dahin ständig vorhandene Wunsch, mich umzubringen und/oder totzusaufen war mit ihrem Tod mitgestorben...

Nachdem ich mich mit meinem inneren Kind beschäftigt hatte,konnte ich den kleinen Jungen endlich als Erwachsener selbst an die Hand nehmen und nach Hause bringen!
Damit war Vieles endlich gut und verständlich.Vielleicht gibt es für Dich auch die Möglichkeit,Deine "Suchkriterien" zu ändern (disfunktionale Grundmuster ,Ursachenforschung im eigenen Verantwortungsbereich,Alkoholismus in der Familie etc.)
Vielleicht ist es dann immer noch schwierig für Dich, alles zu verarbeiten,so dass Du endlich trocken und frei sein kannst, aber die Vergangenheit anderer Menschen zu filtern, ob ich da irgendetwas finde, was meine Verantwortung für mich selbst etwas weniger werden lässt, ist mM nach vergeblich und führt nie zu einem happy end für Dich,weil am Ende steht...warum sollte es mir besser/anders gehen als den Eltern, dem Bruder usw.,also weiter so wie bisher!

Ich habe bis auf die o.e. Literatur über das Innere Kind und Simmel´s "Bis zur bitteren Neige" nicht ein einziges schlaues Buch zum Thema Alkoholismus gelesen.

Na gut, dafür habe ich in 35 Jahren meiner Alkkarriere hunderte von Lebensgeschichten in den Kliniken (kurze und lange) gehört und könnte auch ein Buch über meine eigene Show schreiben,wenn ich nicht so unbegabt wäre

Oft braucht es offenbar nur einen Auslöser, um den Schalter im Kopf (endlich) umzulegen.
Darum versteife Dich nicht so sehr auf Deine bisherige Ursachenforschung,versuche mal einen anderen Weg.
Nicht nur den Rückwärtigen, sondern den Gegenwärtigen..was ist Dir am Nächsten?
Du.
Nimm Dein Inneres Kind an die Hand und los gehts

Der Weg ist das Ziel....aber viele Wege zu probieren ist erlaubt!

LG Peterund

PS: Die Beschäftigung mit dem Inneren Kind sollte man nicht allein für sich machen,weil es oft sehr ,sehr schmerzhaft sein kann...besser mit einer sehr vertrauten Person.

[ Editiert von Jetzisabergut am 13.01.13 1:40 ]

_______________________________________________
Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich....
C.Adenauer


Heizer Offline




Beiträge: 1.025

13.01.2013 10:10
#41 RE: Geselle mich zu euch Zitat · Antworten

Moin Jetzi

*klugscheissmodusan*
Dein letztes rotes Zitat kommt von Ruby und nicht von Orsa.
*klugscheissmodusaus*



Gruß

Heizer

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Ein neues Leben kann ich nicht anfangen, aber täglich einen neuen Tag...


Jetzisabergut Offline




Beiträge: 2.538

13.01.2013 19:57
#42 RE: Geselle mich zu euch Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Heizer
Moin Jetzi

*klugscheissmodusan*
Dein letztes rotes Zitat kommt von Ruby und nicht von Orsa.
*klugscheissmodusaus*



Gruß

Heizer



Oh, sorry an die "Beteiligten".
War wohl doch schon etwas spät

Aber von der Sache her ist es ja nicht verkehrt,denke ich.

LG Peter

_______________________________________________
Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich....
C.Adenauer


orsa ( gelöscht )
Beiträge:

14.01.2013 21:17
#43 RE: Geselle mich zu euch Zitat · Antworten

guten abend peter

dein letzter post gibt mir seit zwei tagen zu denken - und das ist gut so!

Das könnten z.B., sog. erlaubniserteilende Erkenntnisse (furchtbare Wortbildung,aber in der Suchtarbeit gängig und bekannt) sein,die Dir eine Absolution erteilen, für sich daraus ergebende Rückfälle bzw., lahmende Abstinenzbereitschaft (noch schlimmeres Wort !)

ob das zitat nun von mir oder von ruby stammt, du erklärst damit, dass mit dem suchen und finden solcher erkenntnisse erst die halbe arbeit getan ist, nicht? und dass ein steckenbleiben am punkt "aha - deshalb bin ich / fühl ich / reagier ich so" sich kontraproduktiv auswirken kann, weil man sich so kurzschlussmässig die Erlaubnis zum trinken geben kann.

beispiel: anfang september, seit 4 tagen trocken, am 5. tag kann ich laut hausarzt mit antabus starten. ich gehe an eine beerdigung (vater einer freundin): bewegend, traurig, nehme als (hochsensible) person die trauer rundherum in mich auf, verliere meine eh schon schwachen aussengrenzen, bin dadurch erledigt und durchgewalkt,fahr nach hause und biege automatisch und ohne inneren widerspruch zur tanke ein. eine stunde und eine weitere fahrt zur tanke später und der antabuseinsatz ist wieder um tage verschoben...

mit der erkenntnis "hochsensibilität, grenzverlust, überflutung" erlaube ich mir küchenpsychologisch den rückfall. tja. da hab ich den nächsten schritt nicht getan, sondern durch ursachen-erkenntis das schalter-umlegen legitimiert.

Darum versteife Dich nicht so sehr auf Deine bisherige Ursachenforschung,versuche mal einen anderen Weg.
Nicht nur den Rückwärtigen, sondern den Gegenwärtigen..was ist Dir am Nächsten?
Du.
Nimm Dein Inneres Kind an die Hand und los gehts
Der Weg ist das Ziel....aber viele Wege zu probieren ist erlaubt!


muss mal ein wörtchen mit meiner therapeutin reden. danke, peter wir sind noch in der phase ressourcen aufbauen (bärenhöhle etc.), sie wartet wohl noch ein wenig, bis sie die taffen methoden wieder hervorholt.

deine offenheit ehrt mich, danke!

lg
bärin

ps: was anderes noch: ich möchte den thread gern in den mitgliederbereich schieben, da mir das langsam zu persönlich wird. wie geht das?


Jetzisabergut Offline




Beiträge: 2.538

15.01.2013 02:35
#44 RE: Geselle mich zu euch Zitat · Antworten

Hallo orsa.

...das verlorene Innere Kind..

Ich denke manchmal,dass Therapeuten hier bewusst nicht direkt darauf hinweisen, weil...der Patient/Klient/Betroffene sich (eigentlich) zunächst allein damit beschäftigen muss/kann/sollte.
Allein heisst: in Ruhe zuhause,in harmonischer Umgebung,mit Jemandem der sehr vertraut ist,weil...es tut oft sehr weh,sich die Fragen,die sich überwiegend auf die Kindheit und das Verhältnis zur Mutter und/oder Vater, Familie beziehen, ehrlich zu beantworten.

Das ist aber nur mein Eindruck.

Ich war zufällig auf diesen Terminus (?) mit dem Inneren Kind gekommen und sprach meine Bezugstherapeutin erst dann und darum darauf an.
Erst danach empfahl sie mir,mich damit zu beschäftigen, mich diesem meinem inneren Kind anzunehmen,welches viel zu früh seine Kindheit verlor,und zu früh Erwachsen werden musste,um sich Geborgenheit ,Zuneigung und sogar Dinge,wie Wärme, Aufmerksamkeit,Gesellschaft ,soziale Kontakte kümmern musste.

Sogar einen Roller-später Fahrrad- musste ich mir ausleihen, um mit meinen Kumpels "mithalten" zu können.

Um es kurz zu machen:das war der Knackpunkt in meinem Leben-die zu früh verlorene Kindheit...natürlich unbemerkt damals.
Dieses frühe Erwachsenwerden hat mir viel von meiner kindlichen Vorbehaltlosigkeit genommen, mich früh das Leben eher als Kampf empfinden lassen, wer schlauer,stärker war,hatte mehr Freunde und war angesehener, beliebter, interessanter als die,die von Mutti immer so schön umsorgt wurden und soviele teure, neue Sachen bekamen.

Oft beneidete ich meine "Kollegen",wenn Mutti sich heiser schrie,damit sie endlich zum Essen hoch kamen-ich war Schlüsselkind-Essen stand im Kühlschrank, wenn...zuhause war meist tagsüber Niemand.

Diese Ursachenforschung und mein Umgang damit ,mein Kind selbst an die Hand zu nehmen und ihm zu zeigen,dass es doch etwas wert war und liebenswert, war sehr schwer und aufwühlend-aber am Meisten effektiv!

Und ich begann auch erst mit 45 Jahren damit.
Die Jahre dazwischen habe ich damit zugebracht, mich langsam mit Alk umzubringen.
Mehrfach habe ich versucht es zu beschleunigen,blutig und mit dem Wunsch,nicht mehr aufzuwachen-Pulsadern, Kopfschuss,Überdosis...es waren wohl "nur" Hilfeschreie und selbst die hörte wohl Niemand...

Na gut,ich will nicht weiter Jammern und möchte auch kein Mitleid erregen.

Ich möchte damit nur sagen, dass Ursachenforschung ,was Deine Familie und deren Umgang und Ende mit Alkohol,warum, wie lange,und wer starb daran zuerst...,dass Du das hinterher ,wenn Du nicht mehr trinken möchtet, es nicht mehr brauchst ,aufarbeiten kannst-wenn Du es dann noch willst.

Vielleicht solltest Du Dich heute mit Deiner -noch nassen-Gegenwart beschäftigen?

Wie komme ich aus der Suchtspirale heraus?
Was brauche ich dafür? SHG?LZT? Therapeuten?-oder alles?
Womit schaffe ich mir Erfolge,die meinen Selbstwert stärken?
etc.pp....
Wie kann ich gut für mich und dieses verlorene Kind sorgen?


Oft verrennt man sich -glaubt endlich auf dem richtigen Weg zu sein-oft waren es Sackgassen,Kreisverkehre oder endeten direkt vor Penny...und in der Entgiftung...

Nachzulesen in Hunderten von Eingangsbeiträgen in diesem Forum!

Offenbar ist mir ein jetzt hier ein wenig der Faden Deines Threads entglitten...

Aber egal,musste ja auch mal gesagt werden,wann sonst?

LG Peter

LG Peter

[ Editiert von Jetzisabergut am 15.01.13 2:37 ]

_______________________________________________
Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich....
C.Adenauer


annilein Offline




Beiträge: 4.212

15.01.2013 19:43
#45 RE: Geselle mich zu euch Zitat · Antworten

Zitat

Zitat
Na gut,ich will nicht weiter Jammern und möchte auch kein Mitleid erregen.



Ich hoffe einfach mal, dass diese Aussage ironisch gemeint war. Auch wenn wir schon oft darüber sprachen, Peter, so hat mich Deine Erzählung sehr berührt.
Es hat bei mir sehr lang gedauert - überhaupt zu verstehen, welche Bedeutung "das innere Kind" doch hat - und bis ich die kleine Anja annehmen konnte!
Es gelingt mir immer besser, es gibt aber auch Momente, da finde ich überhaupt kein Gefühl für/zu ihr, und das sind dann Tage, an denen ich furchtbar traurig bin obwohl "gestern" oder Stunden zuvor noch alles supergut war!

Aber so ist das wohl

Danke für diesen Einblick in Dein Inneres!

Anja

Menschen, die mit mir nicht klar kommen,
müssen eben noch ein bisschen an sich arbeiten
:grins2:


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