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Dieses Thema hat 441 Antworten
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 Akute Hilfe
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Ulli Q Offline



Beiträge: 1.884

11.04.2012 09:05
#76 RE: Diese verdammte Sucht, sie schleicht um`s Haus Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Rocaille
[
Und mittlerweile kann ich das nachvollziehen. Zuviel Denken, zuviel Quark denken, überfordert das Gemüt. Die Seele wünscht dann Abstand und der Verstand... der, der die ganze Zeit unnütz gelabert hat, schafft Abhilfe. Das ist die Sucht, die sich ihre Gründe sucht.[/b]



Marianne!

Jeder Anfang beendet. (M. Jung)


Jetzisabergut Offline




Beiträge: 2.538

11.04.2012 09:41
#77 RE: Diese verdammte Sucht, sie schleicht um`s Haus Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Rocaille
Hi Peter, es ist immer sehr nett, wenn einer seine Möglichkeiten kund tut.

Ich bin aber der festen Überzeugung, dass deine Vorstellungen von Glück und Schönheit (tssstsss...) ganz individuell sind.

Ich wünschte mir, das Frau Ivvan ihren Weg selbst findet und nicht rundum jedem dankt, der irgendwelche witziglustigen Speziallösungen für sein Leben gefunden hat, die er patentiert haben möchte.

Natürlich macht so eine pseudopatentierte Lösung erstmal Laune und ermutigt zu ausladenden Danksagungen. Aber macht sie glücklich?

BIST DU GLÜCKLICH?



Hallo???

Wer möchte denn hier ne Danksagung??
Es geht hier doch im Grunde darum,einen sich anbahnenden Rückfall präventiv und ein wenig strategisch abzuwenden.
Dabei hat sich doch oft bewährt,sich auf seine Kreativität zu besinnen oder diese zu entdecken.
Und dieses wird doch auch in Therapien gefördert!

In meinen Therapien war der Bereich Ergotherapie fester Bestandteil des Wochenplanes und zwar 3 x.

Marianne,ich bewundere ja Deinen schwer intellektuell und philosophisch und sprachlich gut dargestellten Weg Deiner Heilung.
Nur,es geht nicht immer nur um Gefühle und Kognition, sondern doch wohl auch um praktische und haptisch fördernde Konzepte, um über diesen Weg einen heilenden Zugang zu sich und seinem Selbstwert zu bekommen.

Warum sollte mein Weg und Vorschlag nun weniger wichtig sein,als Deiner??

Ausserdem gebe ich nur meine Ansichten und meinen Weg wieder,was der Adressat daraus macht,bleibt ihm doch unbenommen.

Ich bin eben nur ein einfacher Mensch,der therapeutisch begleitet,über seine Kreativität einen Zugang zu sich gefunden hat.

Und ob ich glücklich bin?
Ja,bin ich.
Zumindest darüber und damit,dass ich meine innere Leere heute durch Anderes ausfüllen kann,als sie mit Alk zu betäuben.

Auch ,wenn ich mir wegen chronischem Geldmangel nichts kaufen könnte.
My way,um es mal mt Frankie zu sagen.

@Waldkatze

Ich hatte nicht so den Eindruck,dass Ivvan einen bewussten,sich selbst verdienten Konsum betreibt und auch mal bewusst verzichten kann.
Eher eine zwanghaften Konsum,um die innere Leere auszufüllen,was ja aber offenbar bei Ivvan nicht funzt.

Und wenn Du und andere hier sich in der Position befinden,sich immer alles gönnen zu können,was sie haben möchten,seid ihr eben einen anderen Weg gegangen.

My Way ist darum nicht weniger effektiv und heilsam.

Ich hatte auch alles, 2 Autos,Wohnung in Spanien,grosse Wohnung ,2 x im Jahr Urlaub, nur was hat es mir gebracht?
Gar nix hat es mir gebracht.

Also,materielle Armut heisst nicht unbedingt weniger Lebensqualität haben zu müssen.

Die Kunst ist es doch auch,sich ohne Konsum und materielle Freiheit,also um es mal mitleidheischend zu sagen, in Armut seiner eigenen Möglichkeiten bewusst zu werden, um einen Zugang zu seinem Selbstwert zu bekommen.

LG Peter

Eher

_______________________________________________
Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich....
C.Adenauer


Rocaille ( gelöscht )
Beiträge:

11.04.2012 09:49
#78 RE: Diese verdammte Sucht, sie schleicht um`s Haus Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Jetzisabergut

Marianne,ich bewundere ja Deinen schwer intellektuell und philosophisch und sprachlich gut dargestellten Weg Deiner Heilung.
Nur,es geht nicht immer nur um Gefühle und Kognition, sondern doch wohl auch um praktische und haptisch fördernde Konzepte, um über diesen Weg einen heilenden Zugang zu sich und seinem Selbstwert zu bekommen.

Warum sollte mein Weg und Vorschlag nun weniger wichtig sein,als Deiner??




Danke Peter. Nichts ist wichtiger als was anderes. Ich wollte nix bewerten. Was du mir jetzt nochmal sehr deutlich vor Augen führst, ist das, was mir gelegentlich fehlt. Das Haptische.. hihi..

Darum gehts ja letztendlich, wenn du sauber bist. Aus dem Denkkarussell auszusteigen und einfach nur noch zu tun, was getan werden muss. Geht doch praktisch um nix anderes. Aber dafür braucht's halt nen klaren Verstand und den gibt's eben erst trocken.


Jetzisabergut Offline




Beiträge: 2.538

11.04.2012 10:21
#79 RE: Diese verdammte Sucht, sie schleicht um`s Haus Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Rocaille

Zitat
Gepostet von Jetzisabergut

Marianne,ich bewundere ja Deinen schwer intellektuell und philosophisch und sprachlich gut dargestellten Weg Deiner Heilung.
Nur,es geht nicht immer nur um Gefühle und Kognition, sondern doch wohl auch um praktische und haptisch fördernde Konzepte, um über diesen Weg einen heilenden Zugang zu sich und seinem Selbstwert zu bekommen.

Warum sollte mein Weg und Vorschlag nun weniger wichtig sein,als Deiner??




Danke Peter. Nichts ist wichtiger als was anderes. Ich wollte nix bewerten. Was du mir jetzt nochmal sehr deutlich vor Augen führst, ist das, was mir gelegentlich fehlt. Das Haptische.. hihi..

Darum gehts ja letztendlich, wenn du sauber bist. Aus dem Denkkarussell auszusteigen und einfach nur noch zu tun, was getan werden muss. Geht doch praktisch um nix anderes. Aber dafür braucht's halt nen klaren Verstand und den gibt's eben erst trocken.




Dir könnte ich ja Origami empfehlen...
Oder doch nicht?
Wir könnten ja gemeinsam anfangen,z.B. mit Knete.
Erste Lektion:
Wir rollen eine gleichmässige Wurst und basteln uns daraus einen eigenen Teufelskreis...

Oder worin möchtest Du Deine Haptik fördern?

LG Peter

_______________________________________________
Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich....
C.Adenauer


Rocaille ( gelöscht )
Beiträge:

11.04.2012 10:35
#80 RE: Diese verdammte Sucht, sie schleicht um`s Haus Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Jetzisabergut

Oder worin möchtest Du Deine Haptik fördern?

LG Peter



Hihi, Teufelskreis kneten find ich spannend. Dann bitte in leuchtendem Orangerot.

Ich denk mal, haptisch wirds von ganz allein, wenn ich den Alltag bewußt erlebe. Ich greife mein Bügeleisen, ich rücke das Hemd zurecht, ich besprühe das Hemd mit Wasser, damit es sich leichter bügeln lässt.

Das ist Alltagshaptik.

Meine zu fördernde Haptik besteht wohl in einem echten Gegenüber. Einem Verlässlichen, immer wieder haptisch Erlebbaren. Ich schaffe mir gerade die für mich wichtige Infrastruktur. Lauftraining beispielsweise. Hier treffe ich jede Woche zur gleichen Zeit die gleichen Leute. Prima. Das ist Übung in Verlässlichkeit. Ich lerne, selbst zuverlässig zu sein und erlebe dabei, dass auch andere zuverlässig sind.

Ein Witz, wenn man das von klein auf kennt. Ich kenne das eben nicht und für mich ist das wie ein Wunder, verlässlich am selben Ort die immer wieder gleichen Leute.

Das ist die Haptik, die mir fehlt und die ich üben will. Eine Verlässlichkeit. Das kann man dann gedanklich anfassen.


Angsthäsin Offline




Beiträge: 2.029

11.04.2012 10:48
#81 RE: Diese verdammte Sucht, sie schleicht um`s Haus Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Ivvan


Ja ja, die Vergangenheitsbewältigung. Und Ihr habt alle recht, warum tue ich mir das an???? Aber ich WILL es eigentlich auch. Wobei ich aber auch weiß, daß eine reelle Aufarbeitung nur mittels professioneller Psychotherapie möglich ist (glaube ich zumindest).



Und was willst Du un-eigentlich?

Dein Körper und Deine Gedanken schicken Dir ununterbrochen Warnsignale in Form von immensem Saufdruck. Es wäre gut, würdest Du darauf hören.

Zitat
Gepostet von Ivvan
...ich bin schon Kilometer um Kilometer gefahren, weil ich es nicht aushalten konnte abzuwarten, bis man es mir evtl. schickt.



Ich sehe hier einen Zusammenhang.
Du scheinst es nicht abwarten zu können, bis eine Therapie Dich so gestärkt hat, dass Du es mit der Vergangenheitsbewältigung aufnehmen kannst.
Du willst das und zwar sofort, wenn nötig mit der Brechstange.

Ich glaube, viel wichtiger, als jetzt zu Deinen Eltern zu fahren und zu gucken, ob Du das ohne Alkohol aushälst wäre NICHT zu fahren und damit für DICH zu sorgen und zu gucken, ob Du DAS aushälst.

Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:


Jetzisabergut Offline




Beiträge: 2.538

11.04.2012 10:56
#82 RE: Diese verdammte Sucht, sie schleicht um`s Haus Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Rocaille

Zitat
Gepostet von Jetzisabergut

Oder worin möchtest Du Deine Haptik fördern?

LG Peter



Hihi, Teufelskreis kneten find ich spannend. Dann bitte in leuchtendem Orangerot.

Ich denk mal, haptisch wirds von ganz allein, wenn ich den Alltag bewußt erlebe. Ich greife mein Bügeleisen, ich rücke das Hemd zurecht, ich besprühe das Hemd mit Wasser, damit es sich leichter bügeln lässt.

Das ist Alltagshaptik.

Meine zu fördernde Haptik besteht wohl in einem echten Gegenüber. Einem Verlässlichen, immer wieder haptisch Erlebbaren. Ich schaffe mir gerade die für mich wichtige Infrastruktur. Lauftraining beispielsweise. Hier treffe ich jede Woche zur gleichen Zeit die gleichen Leute. Prima. Das ist Übung in Verlässlichkeit. Ich lerne, selbst zuverlässig zu sein und erlebe dabei, dass auch andere zuverlässig sind.

Ein Witz, wenn man das von klein auf kennt. Ich kenne das eben nicht und für mich ist das wie ein Wunder, verlässlich am selben Ort die immer wieder gleichen Leute.

Das ist die Haptik, die mir fehlt und die ich üben will. Eine Verlässlichkeit. Das kann man dann gedanklich anfassen.




Gut.
Deine Version von Haptik ist es dann eben,durch erlernen derselben gesellschaftsfähig(er) zu werden-verlässlich eben

Vielleicht kommst Du über die Knete wieder auf den Weg zurück,den Dein inneres Kind irgendwann und zu früh verlassen hat.

Wenn dabei noch die Bügelwäsche bewältigt wird, um so besser.

Ich bügele nie nich.
Habe gar nix zum Bügeln...

Was könnte ich denn mal in diese ,meine bestehende Infrastruktur mit einfliessen lassen,um spielerisch meinen Alltag zu bewältigen??
Ma eben 20 Löcher bohren,um richtiges Dübeln zu lernen.Nee!

Laufen hasse ich,nicht das sich Bewegen.

Ich bin dabei,meine versoffenen Muskeln aufzubauen,mit Erfolg.Ziel ist es verlässlich im Sommer ein Sixpack (oder mind. ein fourpack....na gut onepack) zu haben.

Nicht DAS Sixpack,menno!

LG Peter

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C.Adenauer


Jetzisabergut Offline




Beiträge: 2.538

11.04.2012 10:57
#83 RE: Diese verdammte Sucht, sie schleicht um`s Haus Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Angsthäsin

Zitat
Gepostet von Ivvan


Ja ja, die Vergangenheitsbewältigung. Und Ihr habt alle recht, warum tue ich mir das an???? Aber ich WILL es eigentlich auch. Wobei ich aber auch weiß, daß eine reelle Aufarbeitung nur mittels professioneller Psychotherapie möglich ist (glaube ich zumindest).



Und was willst Du un-eigentlich?

Dein Körper und Deine Gedanken schicken Dir ununterbrochen Warnsignale in Form von immensem Saufdruck. Es wäre gut, würdest Du darauf hören.

Zitat
Gepostet von Ivvan















...ich bin schon Kilometer um Kilometer gefahren, weil ich es nicht aushalten konnte abzuwarten, bis man es mir evtl. schickt.



Ich sehe hier einen Zusammenhang.
Du scheinst es nicht abwarten zu können, bis eine Therapie Dich so gestärkt hat, dass Du es mit der Vergangenheitsbewältigung aufnehmen kannst.
Du willst das und zwar sofort, wenn nötig mit der Brechstange.

Ich glaube, viel wichtiger, als jetzt zu Deinen Eltern zu fahren und zu gucken, ob Du das ohne Alkohol aushälst wäre NICHT zu fahren und damit für DICH zu sorgen und zu gucken, ob Du DAS aushälst.




_______________________________________________
Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich....
C.Adenauer


Rocaille ( gelöscht )
Beiträge:

11.04.2012 11:08
#84 RE: Diese verdammte Sucht, sie schleicht um`s Haus Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Angsthäsin


Ich glaube, viel wichtiger, als jetzt zu Deinen Eltern zu fahren und zu gucken, ob Du das ohne Alkohol aushälst wäre NICHT zu fahren und damit für DICH zu sorgen und zu gucken, ob Du DAS aushälst.



Wow.


Mary61 Offline




Beiträge: 6.128

11.04.2012 16:23
#85 RE: Diese verdammte Sucht, sie schleicht um`s Haus Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Ivvan
Schon auf der Fahrt nach Hause dachte ich, ach könnte ich doch heute abend auf die neue "Anschaffung" trinken, dann könnte ich die Freude mit ins Haus nehmen.
Doch STOP!!! Hier wird gar nichts mit genommen. Ich will keinen neuen "Dauergast", und daß er um`s Haus schleicht......das könnte ihm so passen.

Ihr seht, ich muß zu dem Punkt kommen, an dem ich ihn gar nicht mehr beachte. Einfach ignorieren.
Was für ein langer Weg.....[/b]



ignorieren ist wohl auch ein falscher weg.

"die freude mit ins haus nehmen"

das hört sich erstrebenswert an!
ich glaube aber nicht das dir alk jemals eine freude nach hause gebracht hat, höchstens eine illusion davon.

--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden.
Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin.....
..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."


Ivvan ( gelöscht )
Beiträge:

11.04.2012 23:31
#86 RE: Diese verdammte Sucht, sie schleicht um`s Haus Zitat · Antworten

Da bin ich wieder!
Und mein Vorhaben hat sich nicht geändert! Ich will auf jeden Fall nach HH fahren. Ich habe das schon im Herbst geplant, als ich noch getrunken habe!!! Nicht erst jetzt, um mir etwas zu beweisen. Nee, nee, das würde auch nicht funktionieren. Ich habe das wirklich für mich entschieden und habe mich bereits mit einer Freundin, die auch von hier kommt, aber dort zu einem Kongress ist, zur "Hanse-Pferd" verabredet.
Der Saufdruck ist da, klar. Aber den habe ich hier auch. Ich nehme mein Notebook mit, ich nehme mein iPad mit, ich nehme mein Strickzeug mit, die Staffelei muß hier bleiben . Wenn ich es nicht aushalten kann, gehe ich zum Kieser-Training, oder an der Elbe mit dem Hund spazieren. Oder ich fahre irgendwo hin und schaue mir die Gegend an, in der ich früher soviel "wandelte". Ich mache alles, oder auch nichts. Lasse es auf mich zukommen. Bloß nicht zuviel planen!!!!
Das wird schon. Ich habe mich an das Alkohol-Verlangen gewöhnt. So ist es eben im Moment, und ändern kann ich es sowieso nicht. Vielleicht ist das Verlangen irgendwann zu anstrengend und hört von allein auf
Mein Suchtberater hält es übrigens für eine gute Idee zu fahren. Einige aus der SHG nicht.
Aber: "Heute muß die Glocke werden" F. Schiller


Soviele Jahre bin ich vor der Angst weggelaufen. Angst vor der Angst. Habe Anläufe genommen, bin immer wieder stehen geblieben und......schnell zurück.

Trotzdem, es gibt soviele Dinge, die ich immer noch nicht machen kann.
Beispiel: Ich kann nicht morgens einen Termin haben, und dann am späten nachmittag ins Kino gehen. Ich kann nicht vormittags bei meinem Pferd sein, nach Hause fahren und dann abends nochmal einkaufen oder essen gehen. Das ist ganz schlecht, oder geht nur ganz schwer!!! Die Zeit dazwischen ist kaum auszuhalten. Das war auch zu Trinkzeiten so. Wenn ich dann doch irgendwo abends angekommen bin, gingen die ersten Gläser weg wie nichts - so groß war die Anspannung. Hätte jemand eine Nadel dabei, könnte man zusehen, wie ich durch den Raum sause - wie ein zerplatzter Ballon.

Ich weiß, daß ist schwer zu verstehen, und mit Sicherheit bin ich da ziemlich bekloppt, aber so ist es eben. Kommt Zeit kommt Rat. Ich muß ja nicht alles gleichzeitig bearbeiten
Trotzdem: Mir geht es gut. Ich fühle mich wohl. Den Alkohol vermisse ich aber nach wie vor. Es wird noch lange dauern, bis ich diesen Geschmack vergessen habe; wenn ich ihn jemals vergessen werde. Irgendwann wird auch der Tag kommen, an dem ich nicht mehr täglich daran denke, hoffentlich.
Gruß
Ivvan


Mary61 Offline




Beiträge: 6.128

12.04.2012 05:48
#87 RE: Diese verdammte Sucht, sie schleicht um`s Haus Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Ivvan
Den ganzen Tag lauert sie schon und jetzt schleicht sie ums Haus. Nur ein Glas, komm` schon, nur ein Glas. In meinem Kopf kämpfen das Über-ich und das Es eine verheerende Schlacht. Mein Waterloo.
Ich stelle mich vor den Spiegel und frage: "Und, was willst Du denn jetzt tun?" Doch ich erkenne eigentlich niemanden. So leer bin ich. Seit 2 Wochen geht es mir jetzt so. Ich weiß nicht, was los ist, habe überhaupt keinen Halt, keine Freude und sehe die Zukunft verschwommen.

Es ist alles weg. Ich kann mich kaum noch konzentrieren und finde nur wenig Bezug zu meiner Lieblingsbeschäftigung: die Malerei. Eine furchtbare innere Unruhe quält mich.

Nur ein Glas! Nur ein Glas!

Jetzt denke ich wieder an die Zeit des Trinkens. Aufgequollenes Gesicht, schlechte Haut, 5 Kilo zuviel auf den Rippen. "Na, willst Du das wieder?"

Diese Woche sind Ferien. Das bedeutet: Keine SHG. Nächste Woche fahre ich nach Hamburg, meine Eltern besuchen. Wieder keine Gruppe. Die Woche drauf ist 1. Mai - wieder nicht! Anderer Termin geht nicht. Wie soll ich das aushalten? Bei meinen Eltern habe ich immer getrunken um`s dort zu ertragen.
Was packe ich in einen "Notfallkoffer"? Wahrscheinlich laufe ich 10 x am Tag mit dem Hund durch den Park....

Sooo, jetzt geht`s besser. Mein Tee ist durchgezogen, das Essen fertig, und der "Tatort" im Ersten wartet.
Ich bin vollkommen erschöpft von diesem inneren Kampf. Wie muß es da Napoleon gegangen sein?!

Ivvan



das hab ich verstanden und konnte es nachvollziehen!
dieser text war ehrlich und ohne ausreden.

....Da bin ich wieder!
Und mein Vorhaben hat sich nicht geändert! Ich will auf jeden Fall nach HH fahren. Ich habe das schon im Herbst geplant, als ich noch getrunken habe!!! Nicht erst jetzt, um mir etwas zu beweisen. Nee, nee, das würde auch nicht funktionieren. Ich habe das wirklich für mich entschieden und habe mich bereits mit einer Freundin, die auch von hier kommt, aber dort zu einem Kongress ist, zur "Hanse-Pferd" verabredet.
Der Saufdruck ist da, klar. Aber den habe ich hier auch. Ich nehme mein Notebook mit, ich nehme mein iPad mit, ich nehme mein Strickzeug mit, die Staffelei muß hier bleiben . Wenn ich es nicht aushalten kann, gehe ich zum Kieser-Training, oder an der Elbe mit dem Hund spazieren. Oder ich fahre irgendwo hin und schaue mir die Gegend an, in der ich früher soviel "wandelte". Ich mache alles, oder auch nichts. Lasse es auf mich zukommen. Bloß nicht zuviel planen!!!!
Das wird schon. Ich habe mich an das Alkohol-Verlangen gewöhnt. So ist es eben im Moment, und ändern kann ich es sowieso nicht. Vielleicht ist das Verlangen irgendwann zu anstrengend und hört von allein auf
Mein Suchtberater hält es übrigens für eine gute Idee zu fahren. Einige aus der SHG nicht.
Aber: "Heute muß die Glocke werden" F. Schiller

Soviele Jahre bin ich vor der Angst weggelaufen. Angst vor der Angst. Habe Anläufe genommen, bin immer wieder stehen geblieben und......schnell zurück.....


das kann ich nicht so gut nachvollziehen.
vor allem das rote nicht
es wiederspricht sich
und ich verstehe nicht warum man sich in gefahr begeben muß,
damit die glocken bimmeln.

ich wünsche dir eine schöne fahrt, und das nichts bimmelt.

aber ich denke solange du darauf wartest das du dich an den saufdruck "gewöhnst"
anstat ihn ernst zu nehmen und gegen zu arbeiten,
wird es nicht einfacher oder besser.

--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden.
Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin.....
..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."


Ivvan ( gelöscht )
Beiträge:

12.04.2012 10:45
#88 RE: Diese verdammte Sucht, sie schleicht um`s Haus Zitat · Antworten

Es scheint so, als würde ich an zwei Baustellen arbeiten, aber vielleicht können die "Arbeiter der einen" den "Arbeitern der anderen" helfen????
Ich befände mich in der gleichen Situation wenn ich jetzt in den Urlaub fahren würde. Im Urlaub, vor allen Dingen in Italien, gehört doch Wein dazu, oder? So war es zumindest immer. IMMER! Bald fahren wir wieder nach Italien - auch das muß ohne Alkohol werden. Den Uraub kann ich nicht absagen, will ich auch gar nicht, weil ich mich auch darauf freue! Mein Mann wird Wein trinken, das macht er hier auch. Aber ich habe ein Problem, nicht er!

Partys, Treffen mit Freunden etc. alles immer MIT Alkohol. Klar, da konnte ich gehen, wenn ich wollte, aber in HH kann ich das doch auch?! Am WE bekommen wir Besuch der auch immer gerne und viel trinkt. Er wird auch jetzt gern und viel trinken, nur ich eben nicht. Was soll ich denn machen, hier sitzen und warten bis es mich auffrißt? Es heißt doch immer bei aufkommendem Saufdruck: Ablenkung!!

Ausserdem fällt mir hier gerade so ein Bisschen die Decke auf den Kopf. Ich muß einfach mal raus. Kein Pferd, kein Mann ( naja, der ist sowieso nur am WE da). Hier kann ich mich den ganzen Tag in meinem Alltagstrott einschließen und mich selbst bemitleiden, dort bin ich dann zumindest abgelenkt - und eigentlich freue ich mich auch.

Die Angstzustände hatte ich auch, als ich noch getrunken habe. Und das meine ich mit Weglaufen. Ich darf nicht immer weglaufen, sonst hört es nie auf. Die Angst wird kommen, das weiß ich genau. Habe jetzt schon so ein unruhiges Gefühl - wie Reisefieber; dabei ist erst Donnerstag....
Das liegt dummerweise in der Familie. Mein Großvater, leider Quartalsäufer gewesen, lag vor einer Reise allen ernstes mehrere Tage mit richtigem Fieber im Bett. Meine Tante saß 4 Std. vor Abfahrt des Zuges, im Flur auf ihrem Koffer.
Das sind doch die besten Vorraussetzungen, oder?
Gruß
Ivvan

[ Editiert von Ivvan am 12.04.12 10:46 ]


Komplex Offline



Beiträge: 3.878

12.04.2012 10:57
#89 RE: Diese verdammte Sucht, sie schleicht um`s Haus Zitat · Antworten

Ich bin überhaupt kein Freund von zu viel "Selbstschutz".

Durch die angst, sie als das begreifen, was sie doch ist: Zeichen, aufmerksam zu sein, sich zu schützen. Aber eben nicht so, dass ich mich nicht mehr bewegen kann. Ängste sind dazu da, sie zu betrachten und sie auf ihren eigentlichen Gehalt zu reduzieren. Und dann durch, durch die Angst. Hinten raus ist es meist befriedigend, wie klein an sich die Bilder von Versagen usw. sind. Wo sie doch vorher soooo groß waren.

Den Rhythmus aber finden für sich, nicht überfordern. Nicht zu viel. Nicht zu wenig. HH ja, aber musst Du bei Deinen Eltern ein "Fass" aufmachen? Muss doch gar nicht, wenn Du Dir das nicht geben willst oder wirklich kannst. Bleibt auch die Frage, ob das wirklich hilfreich wäre....

Zur "Haptik: Rein durch "was weiß ich" habe ich über Ostern nun endlich wieder meine Lieblingsschuhpaare ausgepackt, gewienert und trage sie wieder. Ging gaaanz selbstverständlich. Die sind lang. Und.... laut. Und schön. Na, nicht laut, aber man hört sie, wenn sie kommen. Jahrelang auf leisen Gummisohlen rum. Tss, und dann wundert man sich, dass dies alles so war und wie einfach und selbstverständlich dann wieder.....

____________________________________________________


Ivvan ( gelöscht )
Beiträge:

12.04.2012 11:11
#90 RE: Diese verdammte Sucht, sie schleicht um`s Haus Zitat · Antworten



und das Fass bleibt zu.....


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