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Dieses Thema hat 60 Antworten
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 Ganz, ganz viele Fragen
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Ivvan ( gelöscht )
Beiträge:

02.09.2011 00:53
RE: Antidepressiva erhöhen Suchtpotential! Zitat · Antworten

Ich weiß nicht mehr wo es geschrieben stand, aber ich habe gelesen, daß AD das Suchtpotential erhöhen sollen. Vielleicht liegt es daran, daß ich so unglaublich kämpfen muss. Meine tägl. Dosis Sertralin geben mir eigentlich ganz guten Halt den Alltag zu bewältigen, aber das Verlangen nach Alk am Abend, beginnend am Mittag, ist kaum zu bewältigen. Ich habe ja schon mal aufgehört, da viel es mir leichter, doch dieses Mal...... Himmel, ist das schwer.
Manchmal glaube ich wirklich, ich bin ein Bisschen plem-plem, so sehr wandern die Gedanken um den abendlichen Prosecco, oder was auch immer
Nun gut, lange Rede, kurzer Sinn: hat jemand von Euch schon einmal von diesem Zusammenhang gehört? Die Depression ist mehr oder weniger im Griff, doch das Verlangen nach Alk wird immer größer. In den Beipackzetteln wird immer vor Selbstmordgedanken gewarnt, und das beim Auftreten dieser Gedanken sofort ein Arzt konsultiert werden soll. Das eine Sucht sich verstärken kann, davon spricht keiner.
Bevor ich mit den ADs anfing hatte ich nie das Gefühl, unter einer Sucht zu leiden. Ich habe mir einfach darüber keine Gedanken gemacht. Alles völlig normal. Seit den ADs ist es wie ein Zwang darüber nachzudenken. Meine Gedanken Kreisen ununterbrochen um die Sucht. Ich werde noch ganz verrückt.
Kennt jemand diese Situation? Es ist noch nicht einmal ein Kreisen um das Getränk an sich, sondern um diese verdammten Gedanken, und die ändern sich stündlich. Ich hole sie quasi herbei. Soll ich, soll ich nicht? Furchtbar! Gibt es ein Mittel das abzuschalten? In meinem Hirn geht's zu wie im Kettenkarussell. Die Suchtgedanken beiseite zu schieben, ist ein so unglUblicher Kraftakt, verdammt.
Naja, morgen ist ein neuer Tag. Wenn ich doch ein bisschen blöder wäre, dann würde ich nicht soviel denken
Gruß Ivvan

[ Editiert von Ivvan am 02.09.11 0:55 ]

[ Editiert von Ivvan am 02.09.11 0:56 ]


crissy09 Offline



Beiträge: 664

02.09.2011 02:04
#2 RE: Antidepressiva erhöhen Suchtpotential! Zitat · Antworten

Hallo Ivvan,

auf Deine Frage( verstanden habe ich sie als Hilferuf), kann ich Dir nur meine ureigensten Erfahrungen mitteilen.
Das ist kein medizinischer Rat.
Grundsätzlich kann ich Dir nur raten, dies mit Deinem Neurologen zu besprechen.

Unabhängig von meinem Abstinenzbeginn, habe ich nach 2 Jahren Pause wieder begonnen Antidepressiva zu nehmen.
Beides ist dann unabsichtlich nebenher gegangen.

Suchtdruck hatte ich keinen, nur zu Beginn so ein paar Liebäugelgedanken, doch das war schnell vorbei.

Ich kann nur sagen, das ich die AD's als enorm unterstützend empfand und nicht als Suchtdruckauslösend.

Gut ich nehme Cipralex, das ist nicht eins der stärksten AD's und ich habe durchaus psychische Auf und Ab's, ich empfinde sie aber als helfende Unterstützung.

Ob es jetzt wirklich so war kann ich nicht behaupten, für mich war die Einnahme eine Unterstützung in mein trockenes Leben.

LG von crissy

Man fällt nicht über seine Fehler,
man fällt immer über seine Feinde,
die diese Fehler ausnutzen.

Kurt Tucholsky


Maja82 Offline




Beiträge: 5.095

02.09.2011 07:13
#3 RE: Antidepressiva erhöhen Suchtpotential! Zitat · Antworten

Hallo Ivan

ich kann das nicht bestätigen.
Ich nehme jetzt seit ca. 4 Jahren AD.
Ein aufhörversuch endete in einer schweren Depression, obwohl es mir vorher sooooooo gut ging.
Da kam für mich leichtes Druckgefühl auf, aber nie so das ich das verlangen hatte unbedingt was trinken zu wollen.
Ich kann im Moment nicht ohne leben und laut Arzt werde ich das abesetzen die nächsten Jahre vergessen können.
Das ich mit den Medis verlangen nach Alkohol habe, kann ich überhaupt nicht bestätigen, obwohl ich zur Zeit eine hohe Dosis nehme.

Liebe Grüße Maja


sole Offline




Beiträge: 2.382

02.09.2011 07:25
#4 RE: Antidepressiva erhöhen Suchtpotential! Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Ivvan
Kennt jemand diese Situation? Es ist noch nicht einmal ein Kreisen um das Getränk an sich, sondern um diese verdammten Gedanken, und die ändern sich stündlich. Ich hole sie quasi herbei. Soll ich, soll ich nicht? Furchtbar! Gibt es ein Mittel das abzuschalten? In meinem Hirn geht's zu wie im Kettenkarussell.



Yep, Ivvan, ich kenne das.

Ich habe zu Beginn meiner Abstinenz auch so gekämpft. Vermute, das ist ein Merkmal von Alkis, die bis zum Schluss (auch) noch angenehme, positive Wirkungen des Alkohols erlebt haben. Selbst wenn die negativen längst die Oberhand hatten.

Mittlerweile kenne ich eine beträchtliche Anzahl trockener Alkis und frag sie denn auch mal nach ihrem Ausstieg. Meine Beobachtung: die, die keinen Saufdruck kennen, sind meist die, die am Schluss nur noch getrunken haben, weil sie mussten. Die mit der Nase vor der Wand standen und vor der Entscheidung, saufen oder sterben.

So war das bei mir (noch) nicht. Ich habe funktioniert, habe "nur" abends getrunken, fühlte bis zum Schluss die "Erleichterung" durch das erste abgekippte Bier.

Hier drüber schreiben ist schon mal gut. Noch besser ist es, den Saufdruck in die SHG zu tragen - so hab ich es Woche für Woche gemacht. Ansonsten gelten die üblichen Maßnahmen gegen Suchtdruck: Wasser, Ablenkung, Bewegung. Bei mir half immer (zumindest für den Moment): ein Eis.
Glaub mir: Es lässt nach und verschwindet irgendwann ganz.

Good Luck
sole

-----------------------------------------------
when in doubt: go to the water and swim


Maja82 Offline




Beiträge: 5.095

02.09.2011 07:32
#5 RE: Antidepressiva erhöhen Suchtpotential! Zitat · Antworten

Hi Sole ,


genau so

Am Anfang wollte ich es gar nicht lesen, der Suchtdruck lässt irgendwann nach...bei anderen vielleicht....aber bei mir dauert das bestimmt extra lang....

Die ersten Wochen hatte ich sogar fast keinen, erst so ab dem 2 Monat wurde es bei mir richtig schlimm....weite 4 Monate weiter gekämpft. Richtig gekämpft, psychische Erkrankungen kamen zum Vorscheinen, am schlimmste für mich der Gedankenzwang. Das war das grausamste was ich in meinem Leben je gehabt habe. Damals wußte ich nicht das es ein Krankheitsbild ist und ich dachte ich bin wirklich so ein schlechter Mensch das ich sowas Denke. Heute nach so langer Therapie sind die Gedanken fast weg ...das ist wie nach 2 Jahren Zahnschmerzen..

Ich hatte auch den Gedanken, bevor ich meinen Tieren was antue tue ich mir was an...
Bei Zwangsgedanken ist es so das sie sie sich das suchen was einem ganz besonders viel bedeutet...es war grausam und ich spüre heute noch beim Schreiben wie es mir kalt den Rücken runter geht...
Danke das ich das nicht mehr habe

Liebe Grüße Maja


yulia Offline



Beiträge: 389

02.09.2011 08:11
#6 RE: Antidepressiva erhöhen Suchtpotential! Zitat · Antworten

Hallo Ivvan,

zunächst einmal finde ich es toll, wieder von Dir zu lesen, ich habe Dich schon vermisst.

Zu Deinem Post: Ich habe es nicht erlebt, dass meine AD suchtverstärkend gewirkt haben.

Bei mir ist es eher so, dass die Depressionen mich immer wieder gefährlich in die Nähe des Alkohols bringen. Nehme momentan keine AD und spüre oft eine abgrundtiefe Schwere und Traurigkeit und bin auch oft den Tränen nahe. Dann kommt öfter mal der Gedanke auf, jetzt mal eine Flasche Wein zu öffnen, damit ich mich wenigstens für kurze Zeit mal wieder leichter fühle. Nur ein paar Minuten!

Aber ich weiss auch ganz genau, dass, wenn ich diesem Gefühl nachgebe, es nur noch schwerer wird. Alles, was ich bisher erreicht habe, ist dann wieder weg, auch die Selbstachtung, die mit jedem trockenen Tag weiter steigt. Und die Depressionen werden noch schlimmer!

Kann es sein, dass Dir die Erklärung AD=suchtverstärkend nur dazu dient, doch abends wieder die Flasche zu öffnen? Ich denke, Du bist auch in einer total vertrackten Situation. Solange Dein Mann abends neben Dir seinen Wein trinkt und Du willst abstinent bleiben und ihm zudem nichts von Deinem Problem erzählen, wird es schwierig bleiben. Der Teufel Alkohol wird dann immer weiter versuchen, Dich zur Flasche zu treiben.

Ganz liebe Grüße

yulia
---------------------------------------------------------------

Es scheint immer unmöglich, bis es vollbracht ist. (Nelson Mandela).


Rübe Offline



Beiträge: 381

02.09.2011 09:57
#7 RE: Antidepressiva erhöhen Suchtpotential! Zitat · Antworten

Kann es sein, dass ADs manchmal wenig oder gar nicht wirken?

Meine Schwester nimmt ja auch schon lange ADs,
aber ich finde nicht, dass sich an ihrem Gemütszustand positiv etwas verändert hat.


Wenn sie mal wirklich gut drauf ist,
gesprächig und etwas aktiver,
-hat sie wieder getrunken.


AVE Offline




Beiträge: 3.085

02.09.2011 10:18
#8 RE: Antidepressiva erhöhen Suchtpotential! Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Ivvan
Naja, morgen ist ein neuer Tag. Wenn ich doch ein bisschen blöder wäre, dann würde ich nicht soviel denken




Damit bist du nicht alleine.
Schon viele hier haben sich gewünscht, auf einem IQ von 40 gemütlich auf dem Fluss des Lebens vor sich hinzudümpeln...

LG
Ave


newlife ( gelöscht )
Beiträge:

02.09.2011 10:36
#9 RE: Antidepressiva erhöhen Suchtpotential! Zitat · Antworten

Ich nehme auch AD und kann nicht bestätigen, dass ich deshalb mehr Suchtdruck habe. Ich hatte zwar schonmal ordentlichen Druck, der hat aber nach länger Abstinenzphase und meinen veränderten Lebensstil nachgelassen. Wenn ich an meine letzten nassen Zuckungen denke, war es wirklich kaum auszuhalten, wenn ich mal nicht sofort saufen konnte. So extrem habe ich in der Trockenzeit das nicht mehr erlebt.

Wichtig ist für mich, dass ich mich ausgeglichen ins Bett lege. Nehme das Mirtazapin (Handelsname Remergil), das haben die bei mir als Entgiftling angesetzt, inzwischen nehme ich nur noch 15 mg, also ganz wenig, aber ich komme klar.

Gegen meine Panikzustände nehme ich Venlafaxin (Handelsname Trevilor) 75 mg. Das würde ich gerne absetzen, weil es mir gut geht. Leider stellen sich Entzugssymptome ein, wenn ich das mal vergesse zu nehmen. Der erste Tag geht noch, am zweiten Tag gehts mir schlecht.


Ivvan ( gelöscht )
Beiträge:

02.09.2011 10:49
#10 RE: Antidepressiva erhöhen Suchtpotential! Zitat · Antworten

Ihr Lieben!
Vielen Dank für die vielen Antworten!!
Es tut gut, hier zu sein.

Zitat
Gepostet von sole
Ich habe zu Beginn meiner Abstinenz auch so gekämpft. Vermute, das ist ein Merkmal von Alkis, die bis zum Schluss (auch) noch angenehme, positive Wirkungen des Alkohols erlebt haben. Selbst wenn die negativen längst die Oberhand hatten.
........
So war das bei mir (noch) nicht. Ich habe funktioniert, habe "nur" abends getrunken, fühlte bis zum Schluss die "Erleichterung" durch das erste abgekippte Bier.
.......
Bei mir half immer (zumindest für den Moment): ein Eis.
Glaub mir: Es lässt nach und verschwindet irgendwann ganz.
Good Luck
sole



So gings mir auch. Ich habe funktioniert, nur abends getrunken, aber nie so viel bis ich umfiel.
Den ganzen Tag die Freude auf den Abend. Und nun....?
Ich hätte niemals gedacht, daß das so unglaublich schwer ist.

Zitat
Gepostet von yulia
zunächst einmal finde ich es toll, wieder von Dir zu lesen, ich habe Dich schon vermisst.

Zu Deinem Post: Ich habe es nicht erlebt, dass meine AD suchtverstärkend gewirkt haben.

Bei mir ist es eher so, dass die Depressionen mich immer wieder gefährlich in die Nähe des Alkohols bringen. Nehme momentan keine AD und spüre oft eine abgrundtiefe Schwere und Traurigkeit und bin auch oft den Tränen nahe. Dann kommt öfter mal der Gedanke auf, jetzt mal eine Flasche Wein zu öffnen, damit ich mich wenigstens für kurze Zeit mal wieder leichter fühle. Nur ein paar Minuten!

Aber ich weiss auch ganz genau, dass, wenn ich diesem Gefühl nachgebe, es nur noch schwerer wird. Alles, was ich bisher erreicht habe, ist dann wieder weg, auch die Selbstachtung, die mit jedem trockenen Tag weiter steigt. Und die Depressionen werden noch schlimmer!

Kann es sein, dass Dir die Erklärung AD=suchtverstärkend nur dazu dient, doch abends wieder die Flasche zu öffnen? Ich denke, Du bist auch in einer total vertrackten Situation. Solange Dein Mann abends neben Dir seinen Wein trinkt und Du willst abstinent bleiben und ihm zudem nichts von Deinem Problem erzählen, wird es schwierig bleiben. Der Teufel Alkohol wird dann immer weiter versuchen, Dich zur Flasche zu treiben.

Ganz liebe Grüße[/b]



Du hast recht, Yulia! Vielleicht ist es so und ich sage mir die AD sind Schuld.
Aber ich habe das wirklich gelesen. Da stand:
Da die AD in den Hirnstoffwechsel eingreifen und neue (positive) Strukturen aufgebaut werden sollen, kann es auch sein, daß dadurch eine Struktur hin zum Alk aufgebaut wird, sprich durch AD ist die Suchtanfälligkeit viel größer. Die sich evtl. verstärkende Wirkung ist also nicht das Hauptproblem, sondern das erhöhte Suchtpotenzial

Ich will mich aber jetzt ganz bestimmt nicht rausreden, nee, nee!!!
Außerdem habe ich ja keine Wahl. Absetzen geht nicht. Auf gar keinen Fall.
Seltsam ist nur, daß ich neuerdings trotz der AD dieses schlimme Morgentief habe. Das Gefühl nur da sitzen zu können und aus dem Fenster starren. Als ich bei der Suchtberatung war, war das noch anders. Dem konnte ich noch erzählen, wie gut es mir morgens geht. Irgendwas ist in meinem Hirn passiert.

Warum nimmst Du keine AD mehr???

Zitat
Gepostet von Rübe
Kann es sein, dass ADs manchmal wenig oder gar nicht
wirken?
......
Wenn sie mal wirklich gut drauf ist,
gesprächig und etwas aktiver,
-hat sie wieder getrunken.



Das gibt es bestimmt! Ich habe auch viel herumprobiert bis ich eins gefunden habe das zumindest etwas bewirkt und keine eklatanten Nebenwirkungen bei mir auslöst.
Mich würde aber interessieren, ob die Wirkung mit der Zeit nachlässt!!!
Manchmal überkommt mich auch wieder ein kleines Angstgefühl.
So komisch es ist, aber ich traue mich nicht, das mit dem Neurologen zu besprechen. Zumal ich es jetzt bereits seit November nehme. Was denkt der denn, wenn ich jetzt damit ankomme:" Herr Doktor, irgendwie wirkt`s nicht mehr!"

Herzlich willkommen in der Gedankenspirale

Zitat
Gepostet von newlife
Gegen meine Panikzustände nehme ich Venlafaxin (Handelsname Trevilor) 75 mg. Das würde ich gerne absetzen, weil es mir gut geht. Leider stellen sich Entzugssymptome ein, wenn ich das mal vergesse zu nehmen. Der erste Tag geht noch, am zweiten Tag gehts mir schlecht.[/b]



Mach` das nicht! Setze das nicht ab. Ich habe unter Trevilor auch gedacht mir geht`s prima, jetzt brauche ich das nicht mehr. Abgesehen davon, daß das Absetzen ziemlich unangenehm war, mit Zapps im Kopf, Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit, dauerte es nicht lange, und mir ging es wieder schlecht. Ich habe das Trevilor dann wieder reumütig genommen, bin dann aber über Cipralex zu Sertralin gekommen

Zitat
Gepostet von AVE

Damit bist du nicht alleine.
Schon viele hier haben sich gewünscht, auf einem IQ von 40 gemütlich auf dem Fluss des Lebens vor sich hinzudümpeln...
LG
Ave


Was hat 4 Beine und einen IQ von 40?
Zwei Männer vor der Sportschau!
Das nur am Rande....

Gruß
Ivvan


Ulli Q Offline



Beiträge: 1.884

02.09.2011 11:20
#11 RE: Antidepressiva erhöhen Suchtpotential! Zitat · Antworten

Hi Ivvan,

Zitat
So komisch es ist, aber ich traue mich nicht, das mit dem Neurologen zu besprechen. Zumal ich es jetzt bereits seit November nehme. Was denkt der denn, wenn ich jetzt damit ankomme:" Herr Doktor, irgendwie wirkt`s nicht mehr!"



Das Gefühl kenne ich auch. Ich hab' mich aber darüber hinweg gesetzt. Es gibt so viele ADs und jedes wirkt bei jeder etwas anders. Es ist normal, dass du eine Weile brauchst, bis du das richtige für dich findest. Auch das, was dir früher mal gut getan hat, muss jetzt nicht mehr wirken.
Neurologen wissen und kennen das! Also, nur Mut und hin!

Die suchtverstärkende Wirkung von ADs kann ich mir insofern vorstellen, dass die Kombination von Alk mit ADs die Gefährlichkeit vom Alk nicht richtig einschätzen lässt. So war das bei mir.

Mir geht es auch so, dass ich in der Zeit, seit ich keinen Alk mehr trinke, gedanklich sehr um meine Sucht kreise. Das nervt mich zwar, ist vielleicht aber auch eine Form der Bewältigung, da sich das Hirn jetzt unvernebelt mit der "Realität" befassen kann.

Gruß Ulli

Jeder Anfang beendet. (M. Jung)


crissy09 Offline



Beiträge: 664

02.09.2011 16:45
#12 RE: Antidepressiva erhöhen Suchtpotential! Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von sole
[quote]Ich habe zu Beginn meiner Abstinenz auch so gekämpft. Vermute, das ist ein Merkmal von Alkis, die bis zum Schluss (auch) noch angenehme, positive Wirkungen des Alkohols erlebt haben. Selbst wenn die negativen längst die Oberhand hatten.

Mittlerweile kenne ich eine beträchtliche Anzahl trockener Alkis und frag sie denn auch mal nach ihrem Ausstieg. Meine Beobachtung: die, die keinen Saufdruck kennen, sind meist die, die am Schluss nur noch getrunken haben, weil sie mussten. Die mit der Nase vor der Wand standen und vor der Entscheidung, saufen oder sterben.

So war das bei mir (noch) nicht. Ich habe funktioniert, habe "nur" abends getrunken, fühlte bis zum Schluss die "Erleichterung" durch das erste abgekippte Bier.




Das mag mehrheitlich so sein, ich kann das aber nicht bestätigen.
Mag von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein.

Liebe Ivvan,

vermutlich setzt Du Dich gerade wirklich mit Deinem Suchtproblem auseinander, da Du dieses ja gaaanz allein mit Dir ausmachen willst.
Das wird wohl nichts werden.
Weil Du ja von beiden Seiten Druck aufbaust.
Deinen Abstinenzwillen, ich finde das ist schon Arbeit genug.
Aber die "Versuchung" neben Dir auf der Couch und dann allein mit dem Problem?

LG crissy

Man fällt nicht über seine Fehler,
man fällt immer über seine Feinde,
die diese Fehler ausnutzen.

Kurt Tucholsky


Ivvan ( gelöscht )
Beiträge:

02.09.2011 17:14
#13 RE: Antidepressiva erhöhen Suchtpotential! Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von crissy09
die "Erleichterung" durch das erste abgekippte Bier.


Aber die "Versuchung" neben Dir auf der Couch und dann allein mit dem Problem?
LG crissy[/quote]

Die Versuchung neben mir auf der Couch, und das darf ich vielleicht in diesem Zusammenhang sagen, ist glücklicher Weise nur am Wochenende da

Ich denke, ich werde mich doch mal um eine SHG bemühen. Das hat mir natürlich auch der Suchtberater empfohlen. Weiß ich ja alles - aber diese schreckliche Lethargie. Ich bin abends nicht mehr in der Lage irgendwohin zu gehen. Wenn ich nachmittags nach Hause komme, ist der Tag für mich erledigt. Dann kann eigentlich die Nacht kommen, ich kann wieder schlafen und am nächsten Tag genau das selbe von vorn. Ich habe immer das Gefühl, ich warte auf etwas. Wenn das ist, dann wird es besser, wenn erstmal Herbst ist, wird es besser, nächstes Jahr wird alles besser. Ich schaufele mein Leben hinter mich - arbeite den Tag ab. Morgen wird alles anders, bestimmt. Und dann haste die gleiche Sch.... wie eh und je.
Oder vielleicht doch eine Therapie?
Gruß
Ivvan


Hüftl Offline




Beiträge: 3.765

02.09.2011 17:48
#14 RE: Antidepressiva erhöhen Suchtpotential! Zitat · Antworten

Mensch Ivvan,
eier doch nicht so rum.
Du weißt du hast ein Problem dann geh das aber auch an, ohne wenn und aber. Sonst kriegst du nie die Kurve.
Das ganze gedöhns Soll ich, oder vieleicht nächste Woche, oder warte ich, bringt dich kein Schritt weiter.
Ich war fest entschlossen und bei mir wurde das alles in einer Woche geregelt, mit Arzt-Suchtberatung- und Entgiftung.
Aber das wollte ICH so.

Gruß Hüftl

LG Frank

Die Kraft des Geistes ist grenzenlos,
die Kraft der Muskeln ist begrenzt.


Koichi Tohai


Ivvan ( gelöscht )
Beiträge:

02.09.2011 20:36
#15 RE: Antidepressiva erhöhen Suchtpotential! Zitat · Antworten

Hast ja recht! Hast ja recht! Ich weiß, ich weiß, ich weiß!! Aber ich habe bislang gedacht, ich schaffe das allein. Doch langsam will ich wissen, warum mich diese Sucht befallen hat. Liegt es an den Genen? Habe ich die Disposition dazu? Warum fällt man da hinein? Und warum fange ich jetzt erst an, so intensiv darüber nachzudenken. Getrunken habe ich doch schon immer und hatte nie ein Problem damit
Verdammt noch mal 8 Jahre Psychoanalyse, und was hat es gebracht? Im Moment würde ich sagen gar nichts, ausser unselbstständig und süchtig zu sein.
Nächste Woche packe ich's weiter an, ehrlich.
Gruß Ivvan


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