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Saufnix  
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Dieses Thema hat 41 Antworten
und wurde 3.378 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
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u1953we Offline




Beiträge: 4.223

27.06.2011 12:48
#31 RE: suchtdruck Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von newlife


Jeder Suchti hat irgendwo einen inneren Druck, den er versucht auszugleichen. Das kann auch Tag und Nacht Internet oder sonst was sein. Ist halt nicht mein Ding, weil ich auf dieser Schiene dann mit Zeit immer unzufriedener werde.



genau, deswegen sehe ich es als wichtig an, das zu erkennen.
es ist allemal besser zu saunen, als sich die birne vollzukippen.
wenn man glück hat, erlangt man die gelassenheit und erträgt die ganzen situationen, auch ohne alk.
das ist zwar anfangs schwierig, aber es ist zu schaffen.

lg uwe


u1953we Offline




Beiträge: 4.223

27.06.2011 12:50
#32 RE: suchtdruck Zitat · Antworten

so, und ich gehe jetzt zur massage, kann auch süchtig machen.


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

27.06.2011 17:53
#33 RE: suchtdruck Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von u1953we

suchtdruck verschwindet nicht, wenn man einen ausgleich gefunden hat. wie soll das gehen? rad fahren, bergsteigen, schwimmen und was es da so alles gibt sind die fortsetzung der sucht auf einer andern ebene. ich habe erkannt, dass ich durch und durch ein suchtmensch bin




wobei zu klären wäre, wer denn kein "Suchtmensch" ist.

Da gabs vor zweieinhalb tausend Jahren mal einen Menschen, der heute als Buddha bekannt ist und der behauptete, dass die Gier nach Leben das ganze Leiden am Wiedergeburtskarussel am Laufen hält. Ich will hier nicht auf das religiöse raus, nur draufhinweisen dass dieses Thema die Menschen schon sehr lange beschäftigt und ziemlich universell ist.

Die Raiffeisenbank wirbt damit, dass "jeder etwas hat, was ihn antreibt"
Und die Werbeindustie hat ihre ganze Daseinsberechtigung überhaupt nur daraus, dass sich im Menschen die Gier wecken lässt, wenn mans richtig macht...

Liste beliebig fortzusetzen...für mich ist vieles einfach menschlich und normal im Sinne von durchschnittlich, da muss ich nicht den Suchtbolzen hinterm Ofen vorholen im Sinne von "Süchtige sind anders".

Fahrradfahren Bergsteigen etc. unterscheiden sich für mich vom Saufen grundsätzlich dadurch, dass ich nach Sport zwar durchaus besser drauf sein kann, aber es kommt nicht in der Form zum Kontrollverlust und zu einer derartigen Realitätsverzerrung/Erlebnisverzerrung wie unter Alk oder Drogen. Ein Besoffener erlebt die Welt definitiv anders als ein Nüchterner, aber nach ner Radtour bist Du im Prinzip noch derselbe, vielleicht ein bissel entspannter und müde, aber der Kopf funktioniert noch.

Ausserdem im Sinne von Sucht kommt von siechen, also von "krank sein", ist das schon noch mal was ganz anderes, ausser in extremsten Fällen vielleicht. Ich glaube die wenigsten Alkis werden wirklich so sportsüchtig, dass es lebensbedrohlich wird oder dass sie gar nix anderes mehr machen können. Für Genüsse wie Sauna etc. ist das ähnlich.


u1953we Offline




Beiträge: 4.223

27.06.2011 18:06
#34 RE: suchtdruck Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von minitiger2
Ich glaube die wenigsten Alkis werden wirklich so sportsüchtig, dass es lebensbedrohlich wird oder dass sie gar nix anderes mehr machen können.



lebensbedrohlich nicht, aber ich kenne jemand, der es übertrieben hat.
und jetzt sind die knochen putt.
nichts gegen sport, wenns aber leistungssport wird, und dann noch aus der ruhe herraus, wirds gefährlich.
auch wenn du denkst, du kannst arbeiten wie ein pferd unterliegst du einem irrtum. die quittung dafür habe ich.

lg uwe


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

27.06.2011 18:11
#35 RE: suchtdruck Zitat · Antworten

Weiss ich, bei uns ist grad ein Marathonläufer - der nie gesoffen hatte, ganz nebenbei - tot umgekippt. Bestens trainiert, topfit. Paar Tage vorher hatte ich noch mit ihm geredet.


newlife ( gelöscht )
Beiträge:

27.06.2011 18:42
#36 RE: suchtdruck Zitat · Antworten

ich kenne einen Sportsuchti, der aber kein Alki ist. Der hat in jungen Jahre schon mit den Bandscheiben erhebliche Probleme, sieht durch seine Muskulatur bereits übertrieben verbaut aus, was auch nicht mehr schön ist. Ja, er kann einfach nicht damit aufhören, bis es ihn umwichst. Typisches Verhalten.


Andy1 Offline




Beiträge: 1.389

27.06.2011 19:47
#37 RE: suchtdruck Zitat · Antworten

Ich drücke das mal so aus wie der Eckart von Hirschhausen in seinem Buch, (Nein, nicht das mit der Leber) "Glück kommt selten allein" (Sehr zum empfehlen) beschreibt.

Es ist eine Art "Streben" in uns allen. Ein Streben nach Glück! Ein Streben nach Perfektion usw. Dies treibt uns an!

Der Marathon Läufer sucht sein Glück im Hochleistungssport und strebt nach Sieg.Der Spieler glaubt sein Glück am Automaten zu finden. Der Reiche findet sein Glück im Kaufrausch. Die Tabletten schalten den Schmerz aus und lassen uns glücklich lächeln. Der Raucher findet sein Glück in der Befriedigung seines Nikotinspiegels oder weil er zum Glück noch eine Packung Streichhölzer im Schrank findet, nachdem das Feuerzeug den Geist aufgegeben hat, der Alkoliker findet sein Glück ebenfalls im Schrank wo noch zufällig eine längst vergessene Flasche Eierlikör von Oma steht usw.

Bei uns trockenen Alkis ist es das Glück dieses Gesöff nicht mehr trinken zu müssen.
Und mit jedem gewonnenen Tag, mit jedem gewonnenen Suchtdruck, welchen auch immer, empfinde ich persönlich es als das schönste Geschenk und Glück.
Allein das morgendliche Aufstehen. Klar, auch mal schlecht geschlafen, vielleicht sogar geträumt Alkohol getrunken zu haben, vielleicht Zoff im Geschäft oder mit Schatz usw..
Aber das schönste ist, auf der Bettkante einen Moment zu verweilen und mich über dieses Glück zu freuen, einen klaren Kopf zu haben oder mein Gott, es war nur ein schlechter Traum. Mein Gott bin ich froh und mein Bestreben soll bleiben, trocken zu bleiben.

Noch nach Jahren als ich das Rauchen steckte, war es oft noch genau dasselbe Ritual.
Mein Gott ist das schön nicht mehr Nikotinabhängig zu sein! Und dein Tag ist dein Freund!

PS: Mir geht's wieder gut. Ich hatte Ende letzten Jahres und im Frühjahr einen heftigen Rückfall und mir wieder einmal gezeigt was mit mir los ist. Auch hier hatte ich Glück. Ich hatte noch Kräfte nochmal und nochmal den einmal abstinenten eingeschlagenen Weg wieder zu finden. Ich habe ungeniert Hilfe angenommen und ich habe das Glück in 2 Wochen eine Festigungstherapie von 6 Wochen antreten zu dürfen.
Auch wenn ich ein ewiger Rumeierer bin oder war, so bin ich dennoch froh, trotzdem sagen zu können: Es reicht mir. Ich höre jetzt auf! Das Glück finde ich nicht im Alkohol oder an der Theke, auch nicht mit einem Gläßchen Sekt in der Badewanne, oder mit einem Viertel Roten zum Braten.
Mein Glück finde ich in der Abstinenz!

Und jetzt mach ich mal Pause und gönne mir ein Trauben-Apfel-Himmbeer-Schorle. Eisgekühlt!

Die Sucht hat nur soviel Macht, wie du ihr gibst.


u1953we Offline




Beiträge: 4.223

27.06.2011 19:52
#38 RE: suchtdruck Zitat · Antworten

Zitat
PS: Mir geht's wieder gut. Ich hatte Ende letzten Jahres und im Frühjahr einen heftigen Rückfall und mir wieder einmal gezeigt was mit mir los ist. Auch hier hatte ich Glück. Ich hatte noch Kräfte nochmal und nochmal den einmal abstinenten eingeschlagenen Weg wieder zu finden. Ich habe ungeniert Hilfe angenommen und ich habe das Glück in 2 Wochen eine Festigungstherapie von 6 Wochen antreten zu dürfen.
Auch wenn ich ein ewiger Rumeierer bin oder war, so bin ich dennoch froh, trotzdem sagen zu können: Es reicht mir. Ich höre jetzt auf!Das Glück finde ich nicht im Alkohol oder an der Theke, auch nicht mit einem Gläßchen Sekt in der Badewanne, oder mit einem Viertel Roten zum Braten.
Mein Glück finde ich in der Abstinenz!



na gott sei dank. ich dachte schon, dein ausflug dauer solange wie meiner.(11jahre)
alles gute dir.

lg uwe


Hüftl Offline




Beiträge: 3.765

27.06.2011 20:13
#39 RE: suchtdruck Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von newlife
Ja, er kann einfach nicht damit aufhören, bis es ihn umwichst. Typisches Verhalten.



Hallo,
bei mir war es so, ich mache seit meinem 10. Lebensjahr aktiv Sport es fing an " bitte nicht lachen " mit Rollkunstlaufen.
Mußte wegen einer Augenverletzung aufhören,danach Tischtennis und Badminton.Alles extrem natürlich mit Training und so, 4 mal die Woche. Rundenspiele u. Ranglistenturniere kamen da noch dazu. Mit 16 Jahren kam dann noch Ju-Jutsu dazu,wo ich dann auch hängenblieb.Badminton und Tischtennis mußten weichen, da ich mich ganz den Kampfsport widmen wollte.
Extrem hartes und und mehrfaches Training in der Woche, 5 Mal 3 Stunden in der Woche und am Wochenende Lehrgänge in ganz Deutschland.Seminare, Ausbildung in der Sportschule Köln zum Trainer A . Zwischendurch auch Wettkämpfe bestritten im Vollkontakt. Das Ende vom Lied nach 35 Jahren extremer Sportlicher betätigung Hüfte rechts neu, sämtliche Gelenke zum teil kaputt, Viele Bänder ausgeleiert wegen der Arm und Beinhebel 3 Bänderabriss Fußgelenk.
Das war der Preis meiner Sucht nach Sport.
Heute geht nur noch Fahradfahren, leichtes Joggen,schwimmen, und mein Frauenselbstverteidigungs-Kurs.
Da muß ich die Übungen und Techniken nur vormachen.
Ist wie mit dem Alk,wenn ich normal getrunken hätte könnte ich jetzt noch ein oder zwei Bierchen trinken.
Hätte ich es mit dem Sport nicht so übertrieben,könnte ich jetzt noch meinen geliebten Kampfsport nachgehen.

Gruß Hüftl

LG Frank

Die Kraft des Geistes ist grenzenlos,
die Kraft der Muskeln ist begrenzt.


Koichi Tohai


grufti Offline




Beiträge: 3.764

27.06.2011 23:06
#40 RE: suchtdruck Zitat · Antworten

Hallo Andy1,

schön, dass du wieder schreibst!

"PS: Mir geht's wieder gut. Ich hatte Ende letzten Jahres und im Frühjahr einen heftigen Rückfall und mir wieder einmal gezeigt was mit mir los ist. Auch hier hatte ich Glück. Ich hatte noch Kräfte nochmal und nochmal den einmal abstinenten eingeschlagenen Weg wieder zu finden. Ich habe ungeniert Hilfe angenommen und ich habe das Glück in 2 Wochen eine Festigungstherapie von 6 Wochen antreten zu dürfen.
Auch wenn ich ein ewiger Rumeierer bin oder war, so bin ich dennoch froh, trotzdem sagen zu können: Es reicht mir. Ich höre jetzt auf! Das Glück finde ich nicht im Alkohol oder an der Theke, auch nicht mit einem Gläßchen Sekt in der Badewanne, oder mit einem Viertel Roten zum Braten.
Mein Glück finde ich in der Abstinenz!"


Mich freuts, dass du den Rückfall hier offen postest und dass du die Kurve nochmal gekriegt hast und ich wünsche dir, dass du in den 6 Wochen soviel wie nur irgend möglich für dich mitnehmen kannst.

Trotzdem denk ich mir: Jedes Mal wird das Aufstehen schwerer! Für mich selbst war dieser Gedanke schon immer ein Mosaiksteinchen für meine Trockenheit. Auch du wirst nicht unbegrenzt oft wieder aufstehen können.

Liebe Grüße vom Grufti!
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)


Andy1 Offline




Beiträge: 1.389

28.06.2011 09:38
#41 RE: suchtdruck Zitat · Antworten

Ja Grufti, grüß dich, schön von dir zu hören. Das kann schon sein, dass einmal das aufstehen nicht mehr geht. Ich denke an meinen Vater im Moment. Letzten Herbst fiel er einfach um vor einem Schrank. Darin fanden wir später zwei fast leere Flaschen Schnaps.

Er hatte nie aufhören können. Im Urlaub mit Mutter, ja, da war er unter Kontrolle und durfte nicht soviel und kam erholt und wesentlich jünger aussehend wieder zurück. Ich sagte es ihm oft! Aber es nutzte nichts. Er wurde aber immerhin 85.

Ich eire schon seit 1992 rum. Da hatte ich meine erste Entgiftung. Und wenn ich genauer nachdenke und an meine Tagebucheinträge denke, eire ich schon seit 1982 und früher rum.

Auch wenn rumeierern nicht das ist was ich möchte, hatte ich aber auch lange gute abstinente oder auch kontrollierte Zeiten. Diese Gedanken halfen mir wieder u.A. das positive an der Abstinenz zu finden und den Schritt dahin zu machen.

Muss los jetzt, hab gleich Gruppe bei gefühlten 30 Grad jetzt schon! Puh.....
Freu mich aber trotzdem!
Bis denne!

[ Editiert von Andy1 am 28.06.11 9:40 ]

Die Sucht hat nur soviel Macht, wie du ihr gibst.


newlife ( gelöscht )
Beiträge:

28.06.2011 10:01
#42 RE: suchtdruck Zitat · Antworten

Welcome back auch von mir.

Das ist schon was, mit dem Nicht-Mehr-Aufstehen-Können. Ich meine das jetzt im übertragenen Sinn.
Wenn ich saufe, wird mir immer alles scheißegal. Mich interessiert nur der Stoff und meistens hör ich erst auf, wenn ich unterm Tisch liege.
Lange Zeit konnte ich mich noch mit einer Menge Energie zumindest unter der Woche noch halbwegs zusammenreißen, aber auch das klappte nicht mehr. Ich habe schon enormen Respekt davor, dass wenn ich wieder saufen sollte, dass mir dann alles sonst wo vorbeigeht. Ich kann mich auch nicht ertragen, wenn ich gesoffen habe, also saufe ich wieder, damit ichs aushalten kann. Da komm ich wohl erst wieder raus, wenn ich wieder irgendwo gefunden werde und in der Klinik wach werde oder wenns dumm läuft, nicht mehr wach werde.

Für mich gilt es weiterhin trocken zu bleiben und damit verbunden auch die Veränderungen zu leben und sie zu genießen.

Gruß
Dirk

[ Editiert von newlife am 28.06.11 10:02 ]


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