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Saufnix  
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Dieses Thema hat 51 Antworten
und wurde 7.092 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
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Dryfritz Offline



Beiträge: 40

21.05.2011 09:03
RE: meine Säuferkarriere Zitat · Antworten

Hallo Leute,
ich möchte mir hier auch einige Gedanken von der Seele schreiben, und auch den Austausch mit "gleichaltrigen" oder mit Menschen in einer ähnlichen Lebenssituation finden wie ich sie gerade bei mir erlebe.

Ich bin 30, männlich, Single. seit vier Wochen bin ich trocken.
ich habe mit 15-16 mit dem Partymachen angefangen. Immer und auch bei der Arbeit war ich ein Kopfmensch, so dass anfänglich der Alkohol geholfen hat mich aufzulockern. Spass zu haben und gelöster zu sein, nur mit Alkohol möglich, damals habe ich nciht gemerkt, dass dies eine Fähigkeit war die ich auch ohne Alkohol freischalten kann...
So gings los. Stufenfeten, Dorfdiskos, Jugendgruppen udn Schützenvereine...Azubidasein udn viel Kontakt zu vielen Leuten, viele Gelegenheiten zu feiern. Ich habe alles ausgekostet. Alles mitgenommen.
dabei habe ich nicht gemerkt wie sich über die Jahre hinweg mein Wesen und mein Körper verändert haben. War ich ein "wilder Junge" dem der Spaß am wichtigsten war, bin ich irgendwann zu einem verweichlichten Typen geworden, der jedem alles recht machen möchte. körperlich abgebaut, habe zugenommen, habe meine Karriereziele halbherzig verfolgt, weil das Feiern und saufen mit "Freunden" wichtig war...
bis in den letzen Monaten habe ich nicht gemerkt, dass ich mich bereits ganz unten in der Spirale befand. Ich funktionierte nur noch, es ist aber nur noch eine Frage der Zeit bis der Leistungsabbau durch den Alkohol mein Job und mein Leben gefährdet...ich glaube es wäre Ende diesen Jahres passiert...

Nun ja, immer schon halbherzige Aufhörversuche unternommen...letztes Jahr um Weihnachten habe ich dann einen Komplettabsturz hingelegt. überhaupt war 2010 ganz schön bitter, habe ich schon zu den täglichen Bierkonsum auch schon mit Wein und zuletzt leckerem Whiskey angefangen.
10-16 Liter Bier pro Woche, dazu auch manchmal 2 Liter Wein.

Da ich vor einiger Zeit mit dem Rauchen aufgehört habe, habe ich mich zusammengerissen und auch mittels Tagebuch(Gefühle und Gedanken niederschreiben) mit dem Trinken aufgehört.

Was ich aus dieser kurzen Zeit des Aufhörens mitgenommen habe, meine Fresse, was für Gefühlslawinen über einem niederregnen!!
Ich habe täglich neue Gedanken und Erkenntnisse,
habe gemerkt, dass ich mich sozial ins Aus geschossen habe.
Ich habe gemerkt, dass mir viele Gefühle und wichtige Gegebenheuiten verschlossen gewesen sind, die musste ich ausschalten weil das Saufen wichtiger war. Auf einmal kommen Gefühle wie Wut, Hass, Neid, Eifersucht usw hoch. Heftige Gefühle in Bezug auf verschiedene Baustellen in meinem Leben.
Ich bin eifersüchtig, weil eine wichtige Frau sich mit anderen Männern trifft, auf meine SmS nicht unbedingt antwortet, merke dass ich nur ein Kollege für sie bin. Dann kommt nach einigen Tagen meine Erkenntnis, dass ich im letzten Jahr die Chance hatte, öfter, und ich habe diese Chancen bei Ihr nicht genutzt weil mir diese Frau nicht so wichtig war wie der gute Freund Alkohol.
Also mein Pech.

In der Arbeit bin ich neidisch und böse dass einige LEute ihre Karrierepositionen erreicht haben, dann merke ich auch hier, dass ich einfach auch die letzten Jahre keine Ambitionen gezeigt habe, ich habe einfach alles so laufen lassen, hat ja keiner gemeckert und ich musste mich nciht anstrengen, weil für mich die Zit nach Feierabend wichtig war, das kalte Bier im Kühlschrank wartet ja auf mich...

das sind zwei Beispiele aus 14 Jahren Trinkerei.
und nun stelle ich für mich die 28 Tage nicht Trinken gegenüber den ca. 5230 Tagen trinken, und ich freue mich, dass ich in den 28 Tagen mindestens viele Erkenntnisse, wenn auch schmerzhaft erfahren durfte. Und auch wenn die Gefühle heftigst sind, schreibe ich diese nieder, und bin froh dass mein geist und körper mir die zeichen geben mich zu verbessern...
Ich bin so froh, ich freue mich auf die nächsten 30-60 Tage und wenn auch ein wenig ungeduldig will ich die nächsten Verbesserungen erfahren, ich nehme meine Umwelt wahr. Ich beginne öfter NEIN zu sagen, ich mache es erst mir Recht und dann allen anderen. Ich lerne mich zuerst zu lieben, damit auch ander mich lieben dürfen. Ich flirte in der Stadt auch mal die nette Verkäuferin an. Teste mich voran ins richtige Leben.

Ich freue mich auf meinen Erfolg, war auch schon wieder in Lokalitäten, mit dem Wasser in der Hand. Ich habe auch gemerkt, dass ich im Grunde genommen der Partytyp und Gesellschaftstyp bin, aber ich hätte das in meinen wilden Zeiten auch gut OHNE Alkohol machen können, denn tanzen, nette Flirts und sinnfreie Gespräche mit guten Kollegen machen Spaß, der Alkohol hat das nciht gefördert, sondern im Grunde genommen hat er mir das genommen, da ich mich in den letzten Jahren meiner Trinkerei so richtig auf das zu Hause trinken und Kneipen beschränkt haben die den Charakter der Bahnhofskneipe besitzen...schade...


trollblume Offline




Beiträge: 3.582

21.05.2011 09:47
#2 RE: meine Säuferkarriere Zitat · Antworten

guten morgen dryfritz

an board.

hat doch schon gut angefangen mit dir.....


allerdings dein aufruf an die "gleichaltrigen" könnte das werte publikum hier etwas verschrecken

du zählst hier mehr zu den "küken"

guten austausch wünsch ich dir hier und das du deine entscheidung ausbauen kannst



gruß vera

Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche
(Seneca)


Hüftl Offline




Beiträge: 3.765

21.05.2011 10:00
#3 RE: meine Säuferkarriere Zitat · Antworten

Dryfritz und on Board.
Gut das du dem Alk den Rücken kehrst, ein guter Schritt in Richtung Leben tut sich auf damit.

Zitat
Gepostet von Dryfritz
Ich bin so froh, ich freue mich auf die nächsten 30-60 Tage


Aber denke erst mal 24 Stunden jeden Tag neu, dann bist du auf dem richtigen Weg.
Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg,und einen regen Austausch hier im Board.

Gruß Hüftl

LG Frank

Die Kraft des Geistes ist grenzenlos,
die Kraft der Muskeln ist begrenzt.


Koichi Tohai


Dryfritz Offline



Beiträge: 40

21.05.2011 10:06
#4 RE: meine Säuferkarriere Zitat · Antworten

danke für die nette begrüßung eich beiden!
ja die gleichaltrigen...ich habe dies extra geschrieben, da ich gemerkt habe dass zwar viele mal in meinem alter waren aber es ist wichtig für mich zu wissen wie die gefühlswelt anderer in einer ähnlichen lebenssituation aussieht, natürlich will ich mich allgemein austauschen, da ich glaube, dass viele menschen unabhängig vom alter etc mir hier helfen können

ach ja ich sehe jetzt zu dass ich das Wochenende zum ausspannen nutze und schreib hier rein wenn sich was bei mir tut, freu mich !


Hüftl Offline




Beiträge: 3.765

21.05.2011 10:25
#5 RE: meine Säuferkarriere Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Dryfritz
ach ja ich sehe jetzt zu dass ich das Wochenende zum ausspannen nutze


Wenn ich das auch nur könnte aber ich gönne es dir.

Gruß Hüftl

LG Frank

Die Kraft des Geistes ist grenzenlos,
die Kraft der Muskeln ist begrenzt.


Koichi Tohai


Dryfritz Offline



Beiträge: 40

22.05.2011 08:46
#6 RE: meine Säuferkarriere Zitat · Antworten

kleiner Zwischenstand. 'gestern bin ich auf einer Geburtstagsfeier gewesen, wo ca 90% der Personen fremd waren. Kleine Runde mit vielen Fremden und einigen Bekannten die sich natürlich dem zugewandt haben was ich noch vor Wochen selbstverständlich auch gemacht hätte. Denn was ist denn sonst auf einer Fete zu tun wo man eh niemanden kennt? Saufen Saufen Saufen...und diesmal alles anders, zu keinem Zeitpunkt habe ich auch nur das Gefühl gehabt ich muss mir jetzt auch ein Bierchen trinken. Auch ohne habe ich mich schön entspannt, habe mir ein Lächeln auf die Lippen gezaubert, weil ich nun ein schönes wochenende habe, mit Menschen um mich herum und eine Chance neue Menschen kennenzulernen.

Wenn ich das hier so schreibe hört sich das so einfach an, auch die noch kurzen 29 Tage ohne Alkohol, als wenn alles ein Klacks ist.
Aber mal ehrlich, dass ist einfach mal der Versuch der am längsten geklappt hat in den letzten Monaten.

Immer war nur der Gedanke ich MUSS mit dem Saufen aufhören, es war immer etwas was ich dachte machen zu müssen. seit Dezember habe ich so alleine bis April wahrscheinlich 50 Alkoholfreie Tage gesammelt, mal hier 10 Tage mal hier 5 Tage...alles nur Saufpausen mit folgenden Komplettbesäufnissen, da dann spätestens nach 2 Wochen die Pize im Takt eines Dampfhammers reingeschraubt worden sind...

Jetzt will ich das, ich denke mir, dass die ganzen Gefühlslawinen die ich erlebt habe, die sollen nicht umsonst sein und ich schmeiße den bisherigen "bezahlten Preis" für den Entzug nicht einfach so weg. NA JA SO MEIN STAND HEUTE. spätestens beim ersten beruflichen oder privaten Donnerwetter muss ich mir was einfallen lassen. Vielleicht jetzt eine Vertrauensperson oder SHG? Beim Thema Outing bin ich noch ne feige Nuss, meine Schwester, mein Papa, muss mal schauen, vielleicht auch einem guten Freund/in die Sache eröffnen, damit ich spätestens dann einen sicheren Hafen habe.
Früher war die Kneipe oder der Kasten zu Hause der Hafen.
kleine Probleme? oder mal die nötige Bettschwere erreichen? mal abschalten? sich die Probleme wegtrinken? Für alles war das gute Hausmittelchen da
Als nächstes für diese Woche möchte ich mir auch vornehmen, dass ich mich mitteile, wenn Situationen und Personen auf mich negativ und auch positiv wirken.
Ich bin immer der ausdauernde und stresserprobte Mitarbeiter, der in jeder Situation seine Ruhe behält und ausstrahlt. Dass ich auch Konflikte ertränkt habe und somit auch meine eigenen Gefühle und Wünsche hinten angestellt habe, das weiß niemand, so habe ich allen Gefallen, und wenn man ja jedem gefällt, ist das schon mal eine Eigenschaft die einem Lob erfahren lässt.
Und dieses will ich zuerst angehen. Menschen sollen wissen wenn ich sie mag und auch wenn sie meine Nerven angreifen, damit ich meine Ruhe habe. Denn ich will erstmal mir selber gefallen, damit ich anderen Menschen auch weiterhin helfen kann.
So das Wort zum Sonntag von mir;=)


Callysta Offline




Beiträge: 8.240

22.05.2011 08:49
#7 RE: meine Säuferkarriere Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Dryfritz
Denn was ist denn sonst auf einer Fete zu tun wo man eh niemanden kennt? Saufen Saufen Saufen...



Das ist hinrissig!

Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...


pueblo Offline




Beiträge: 2.288

22.05.2011 08:57
#8 RE: meine Säuferkarriere Zitat · Antworten

shg würde ich dir, auf jeden fall empfehlen,
besorg dir mal eine liste,
gemeinde ,rathaus ,suchtberatung,

musst ja eine finden ,wo du dich wohlfülst.
es ein paar leuten erzählen?(deines vertrauens)
ja warum nicht ,ist immer schön ,
wenn man drüber reden kann.

ansonsten , keinen stress,
was ich hier gelernt habe ,
und was ich für mich beherzige,
ist:
ertmal immer nur 24 std keinen alkohol,
soll heissen:
heute trinke ich nicht, und gut.

so sind es bei mir, schon mal ,232 tage geworden heute.

___________________________________________________
muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht


relaTIEF ( gelöscht )
Beiträge:

22.05.2011 10:26
#9 RE: meine Säuferkarriere Zitat · Antworten

Zitat
Ich freue mich auf meinen Erfolg, war auch schon wieder in Lokalitäten, mit dem Wasser in der Hand. Ich habe auch gemerkt, dass ich im Grunde genommen der Partytyp und Gesellschaftstyp bin, aber ich hätte das in meinen wilden Zeiten auch gut OHNE Alkohol machen können, denn tanzen, nette Flirts und sinnfreie Gespräche mit guten Kollegen machen Spaß, der Alkohol hat das nciht gefördert, sondern im Grunde genommen hat er mir das genommen, da ich mich in den letzten Jahren meiner Trinkerei so richtig auf das zu Hause trinken und Kneipen beschränkt haben die den Charakter der Bahnhofskneipe besitzen...schade...



Ähnliches kann man hier oft lesen. Und ich finde es immer wieder bemerkenswert, dass die Trockenheit daran gemessen wird, dass man ohne der Pulle in der Hand auf eine Party gehen kann. Mal ganz davon abgesehen, dass ich in den ersten 28 Tagen diese Selbstbestätigung -trocken durch eine Party- nicht gebraucht hätte.

Schwieriger, als trocken durch Party, sind doch andere Dinge. Jeden Tag aushalten, sich selbst aushalten und auch Mechanismen wie Belohnungsalkohol und Frustalkohol zu durchbrechen.


Dryfritz Offline



Beiträge: 40

22.05.2011 12:41
#10 RE: meine Säuferkarriere Zitat · Antworten

jepp trocken durch eine Party ist auch für viele was normales, vielleicht. Für mich war das nasse durch eine Party das worauf ich eingeschossen war. Trocken durch eine gute Laune Party zu kommen ist dennoch ungleich einfacher als trocken durch eine Alltagsstess-Situation zu kommen. Und davor habe ich halt Respekt. TRotzdem halte ich mich gerne an so einem kleinen Erfolg wie trocken durch die Party auch gerne fest
Zur Belohnung und auch zum runterkommen vom Alltag benutze ich nun, Spaziergänge, ein heißes Bad und einen guten Tee. Aber


Jetzisabergut Offline




Beiträge: 2.538

22.05.2011 14:20
#11 RE: meine Säuferkarriere Zitat · Antworten

Hallo Dryfritz.
Ist doch sehr gut, Dein Weg.

Und dass Du so jung bist und hier viele Ältere findest, solltest Du als Positiv sehen.
Es gibt-meine ich-sehr wenig junge Alkis, die es tatsächlich nachhaltig geschafft haben,trocken zu bleiben. Wohlbemerkt,junge Alkis, also Menschen, die auch schon abhängig sind.
Nutze das Wissen der Altvorderen und lerne.

Ich meine schon,dass zum echten Ausstieg aus einer Suchtlaufbahn eine gewisse Reife gehört.

Als Jüngerer hatte ich immer noch die Hintertür:
Nochmal, du hast noch Lebenszeit genug, um auch wieder aufzuhören und es musste ja nicht heute,an dem Tag eben sein.
Heute denke ich oft, wie schnell mir die restl. Lebenszeit davonläuft.
Wichtig ist,denke ich, dass Du die Zeit,die vorher mitb Suff und Ausnüchterung besetzt war, jetzt bewusst uind sinnvoll für Anderes benutzt.
Weiterbilden, berufl, wieder Ehrgeiz an den Tag legst, vielleicht das Spiel auf Partys mal nüchtern durchziehst.
Ich brauchte auch meistens einen Vorglüher, um gutgelaunt und smart, den Mädels den Hof zu machen.

Heute kann ich es auch nüchtern, aber heute ist mein Jagdtrieb eher meinem Alter entsprechend.

Trinken hat nie und wird zu keiner Lebenszeit etwas Gutes hervorbringen.
Wenn man Jung ist,sieht man das etwas anders.
Sehe ich jeden Freitag hier in der U-Bahn, 14-16 jährige Kids mit ner Wodkaflasche am Hals, meist schon fast leer,.

Mit dem Pegel gehen sie dann zum Feiern und Spass haben, was oft in Schlägereien und ähnlichem endet.

Aber Du hast schon einen vernünftigen Durchblick.

Trotzdem empfehle ich Dir auch, such Dir eine gute SHG, es hilft wirklich und bin ich heute der Meinung,ohne geht es gar nicht.
Wer das immer noch denkt, hat es noch nicht begriffen.

Also,weiter so,junger Mann.

LG Peter

[ Editiert von Jetzisabergut am 22.05.11 14:23 ]

_______________________________________________
Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich....
C.Adenauer


dry68 ( gelöscht )
Beiträge:

22.05.2011 14:29
#12 RE: meine Säuferkarriere Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Jetzisabergut


Trotzdem empfehle ich Dir auch, such Dir eine gute SHG, es hilft wirklich und bin ich heute der Meinung,ohne geht es gar nicht.
Wer das immer noch denkt, hat es noch nicht begriffen.

......


Dryfritz Offline



Beiträge: 40

22.05.2011 21:15
#13 RE: meine Säuferkarriere Zitat · Antworten

Hallo Peter, danke fürs bauchpinseln

ja der durchblick, das die Gedanken und dien Kopf dir sagt was schlecht ist, und was die Triebe,Gefühle, Sucht mit einem machen und dich zum alk hintreiben...das ist ja gerade für mich das schlimmste, man weiß dass es schlecht ist und man muss sich wirklich darauf konzentrieren und argumente finden und auch die Gefühle zulassen und bewusst erleben.
Und das mit den Jungen Jahren, ist auch bei mir so. Wenn man mit 20 Jahren 3 Tage ballern kann und am Montag am Arbeitsplatz ist als wenn nichts gewesen wäre, dann nützen all die ermahnenden Worte der Eltern etc einen feuchten Dreck, denn mir gehts doch gut und ich kann das aushalten.
Als Junger Mensch nimmt man die vermeintlichen Vorteile wahr, und wenn eh alle aus dem Freundeskreis mitmachen, dann fällt ja auch nichts auf.
Bei mir ist es so, dass das Aufhören mit dem Rauchen, mit dem trinken, die Diär seit einem Jahr alles daraus ensteht, dass ich mir eingestehen muss, dass ich stressmäßig und körperlich nicht mehr so belastbar bin wie noch vor 10 Jahren, und die Erkenntnis ist bitter. Jeder Mensch behandelt sein Auto und seine Haustiere(Ernährung) besser als sich selbst...und deswegen ist bei mir das umdenken gekommen.
Reife hin oder her, ich glaube es liegt bei jungen Menschen einfach daran, dass sie meist noch zu Beginn ihrer Säuferkarriere stehen, und egal wann man anfängt, mit 14 oder 45, braucht man immer einige Jahre um zu realisieren dass ein Problem mit dem trinken besteht und anschliessend wenn man Glück hat kommt man überhaupt erst wieder einige Jahre später auf die Idee dass man auch aufhören "kann" und es versuchen darf.

Vielen Dank für die bisherigen unterstützenden Worte. Vielleicht kann ich auch mal was hier zum Forum beitragen und andere unterstützen wie ihr das mit eurem Zuspruch und auch den eigenen Erfahrungen macht.

Übrigens SHG google ich bereits!

LG
Dryfritz


Rocaille ( gelöscht )
Beiträge:

23.05.2011 08:45
#14 RE: meine Säuferkarriere Zitat · Antworten

Dryfritz,

In meiner AA-Gruppe sitzt einer, der ist seit seinem 27sten Lebensjahr trocken. Als ich das hörte, hab ich echt stutzen müssen. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, dass man in diesem Alter schon so einsichtig sein kann. Dass man das Problem erkennt, beim Namen nennt und was dagegen tut.

Mittlerweile ist er knapp 50 und erzählt von sich, dass ihn die Gruppe trocken hätte werden lassen. So lange ist dieser Mensch tatsächlich in ein und derselben Gruppe. Mich fasziniert das und zeigt mir, dass es Menschen gibt, die es sich wert sind und dran bleiben.

Dran bleiben kann man natürlich auch anders.(z.B. wenn man hier schreibt und sich einlässt) Aber ich denke, man muss sich als trockener Alki immer mit seiner Krankheit beschäftigen. Und wenn ich lese, dass über Jahre Trockene Rückfälle bauen, dann ist es eben eine Krankheit für mich, die zum Stillstand kam, aber jederzeit unter gegebenen Umständen wieder ausbrechen kann.


Jetzisabergut Offline




Beiträge: 2.538

23.05.2011 10:57
#15 RE: meine Säuferkarriere Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Dryfritz

.........

Vielen Dank für die bisherigen unterstützenden Worte. Vielleicht kann ich auch mal was hier zum Forum beitragen und andere unterstützen wie ihr das mit eurem Zuspruch und auch den eigenen Erfahrungen macht.

Übrigens SHG google ich bereits!

LG
Dryfritz



Da mach Dir nur keine Sorgen.
Wenn Du trocken wirst und bleibst,ist das schon der beste Beitrag hier.

Aber es zeigt auch, dass die meisten Alks völlig hilflos sind, wenn sie sich nicht auf irgendeine Art Hilfe suchen.
In der Gemeinschaft vin Gleichgesinnten,ist die Chance sehr gross,es zu schaffen, wenn man ehrlich ist und nicht hier dummes Zeug schreibt,während man die Flasche neben sich stehen hat.

Du wirst es schon schaffen.
Viel Glück.
LG peter

[ Editiert von Jetzisabergut am 23.05.11 10:58 ]

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C.Adenauer


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