...ich muss das Chaos nun in Ordnung bringen das sich bei mir aufgehäuft hat und zusätzlich muss ich das Warenlager meiner Frau in ihr Haus Transportieren. Da habe ich eigentlich lieber einen schlechten Ruf aber MEINE RUHE.
Die Bilder zeigen nur die für Gäste zugänglichen Zimmer. Oben ist der eine Raum meiner Frau und wenigstens den anderen hätte ich für mich um ihn NICHT Aufräumen zu müssen.
Natürlich ist das spätpubertäres Verhalten was ich hier an den Tag lege. Und natürlich gehört Ordnungsliebe und letztlich auch die Gastfreundschaft zum Genesungsprozess eines trocken gewordenen Alkoholikers. Bloß dass mir das von solch einem Ekelpaket von Verwalter so brutal aufgezwungen wird ist einfach nicht fair. Und ich darf noch nicht einmal Rache an ihm nehmen für die Ängste die er in mir hervor gerufen hat. Nichts von meinen Phantasien darf ich ihm an tun.
Letztlich musste diese Entwicklung irgendwann kommen wenn ich Fortschritte machen möchte. Aber ich wehre mich dagegen dass sie mir von außen von solch einem Teufel aufgezwungen werden.
Da bin ich nicht viel länger als 14 Tage Trocken und schon kommt solch ein hammerharter Druck von außen. Ich hätte gerne vorher ein halbes Jahr Zeit gehabt um gesunde Freizeitstrukturen auf zu Bauen. Niemand hat behauptet dass das Leben schön oder fair sein muss. Aber in meinem Fall empfinde ich es als besonders unfair. Ich werde das auch schaffen - denn schließlich hilft mir mein Arbeitskollege.
ZitatGepostet von sevenfold1 Und natürlich gehört Ordnungsliebe und letztlich auch die Gastfreundschaft zum Genesungsprozess eines trocken gewordenen Alkoholikers.
Das finde ich nun gar nicht, dass diese Eigenschaften mit dem Genesungsprozess zwingend etwas zu tun haben müssen. Setz dich doch nicht mit solchen "moralischen" Anforderungen, wie "man" sein muss unter Druck. Du brauchst doch jetzt die Kraft für's Trockensein.
ZitatGepostet von sevenfold1 Und natürlich gehört Ordnungsliebe und letztlich auch die Gastfreundschaft zum Genesungsprozess eines trocken gewordenen Alkoholikers.
Das finde ich nun gar nicht, dass diese Eigenschaften mit dem Genesungsprozess zwingend etwas zu tun haben müssen. Setz dich doch nicht mit solchen "moralischen" Anforderungen, wie "man" sein muss unter Druck. Du brauchst doch jetzt die Kraft für's Trockensein.
Dafür alle guten Wünsche
Ulli
Naja, die Unordnung in der eigenen Wohnung hat oft auch was mit der Unordnung im Leben und Geist zu tun...
Bei mir wars in der Bude zum Schluß meiner Saufphase ordnungs- und hygienetechnisch echt grenzwertig und ich freue mich jetzt jedes mal wieder, wenn ich zur Tür reinkomme und feststelle, das meine Wohnung wieder öffentlichkeitstauglich ist!
Ich denke schon das Ordnen der Wohnung auch ein Schritt zum Ordnen des Lebens darstellt. Jetzt kann der/die eine oder andere bestimmt noch mit feng shui argumentieren, damit kenne ich mich aber nicht aus!!!
Ich kann auch ohne Alkohol traurig sein. (Simon Borowiak)
Ich hatte früher mal sowas wie einen Ordnungszwang. Da war alles tip top und im rechten Winkel und niemand durfte meine CDs anfassen. War auch richtig krankhaft.
Durch die Alksucht hab ich dann aber immer mehr alles schleifen lassen und meine Bude sah aus wie Sau. Habe aber trotzdem noch alles geputzt, wenn mal Besuch kam, auch mit satten Promille noch.
Da ich viel unterwegs bin, leidet die Wohnung noch immer. Wichtig ist für mich aber, bei einem gesunden Mittelmaß zu bleiben. Schlägt das eine Extrem bei mir aus, kommt auch das andere Extrem mit Sicherheit wieder zurück.
Ja, so das Mittelmaß ist für mich o.k. Ich hab' nur Schwierigkeiten damit, wenn ich jetzt plötzlich auch noch absolut ordnungsliebend, gast-)freundlich oder noch weitere gute Eigenschaften habend sein soll...
Also, ich denke auch nicht, dass Ordnung halten unbedingt mit dem Genesungsprozess eines Alkoholikers einhergehen muss/sollte. Auch hier kann ich nur wieder schreiben, was ich hier schon öfter geschrieben habe...um das so pauschalisieren zu können gibt es doch viel zu viele Sorten von Alkoholikern und von Menschen allgemein!
Ich z. B. war schon immer recht ordentlich, sehr strukturiert, extrem überpünktlich, etc. Teilweise geht es fast ins Zwanghafte. ich denke, dass meine Alkoholexzesse u.a. auch zustande kamen weil ich dann kurzflüchtig aus diesen, mir selbst auferlegten, starren Strukturen ausbrechen konnte.
Deswegen würde ich für mich als Teil des Genesungsprozesses eher das entgegengesetzte sehen, nämlich, dass ich lerne, dass auch die Welt nicht gleich unter geht, wenn in der küche mal zwei Tage ein dreckiger Topf steht, oder ich mal 5 Minuten zu spät komme zu einer Verabredung. Und so komisch sich das für manchen auch anhören mag - das sind Dinge, die nicht ganz einfach sind für mich
ich denke, dass meine Alkoholexzesse u.a. auch zustande kamen weil ich dann kurzflüchtig aus diesen, mir selbst auferlegten, starren Strukturen ausbrechen konnte.
Deswegen würde ich für mich als Teil des Genesungsprozesses eher das entgegengesetzte sehen, nämlich, dass ich lerne, dass auch die Welt nicht gleich unter geht, wenn in der küche mal zwei Tage ein dreckiger Topf steht, oder ich mal 5 Minuten zu spät komme zu einer Verabredung. Und so komisch sich das für manchen auch anhören mag - das sind Dinge, die nicht ganz einfach sind für mich[/b]
ZitatIch z. B. war schon immer recht ordentlich, sehr strukturiert, extrem überpünktlich, etc. Teilweise geht es fast ins Zwanghafte. ich denke, dass meine Alkoholexzesse u.a. auch zustande kamen weil ich dann kurzflüchtig aus diesen, mir selbst auferlegten, starren Strukturen ausbrechen konnte.
Ich kann mich noch gut erinnern wie gut ich mich gefühlt habe, als ich - trocken - da erste Mal verschlafen habe.
Während meiner Saufzeit ist das nie vorgekommen, schließlich hatte ich mich ja unter Kontrolle
Viele konnten das nicht verstehen. Ich habe im Laf de Jahre den Eindruck gewonnen, das der Großteil der Alkis eher wieder Struktur, Ordnung usw lernen muss. Ich dagegen und auch viele andere, musste lernen mal locker zu lassen. Ich war immer völlig überstrukturiert und durchgeplant - die Trinkerei brauchte ich um da hin und wieder auszubrechen.
Uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
Wichtig ist doch im Endeffekt nur, daß ich mich wohl fühle, so wie ich lebe und daß ich es ändere, wenn es nicht so ist. Einfach für sich sorgen, hin und wieder mal in sich reinhorchen: geht es mir gut, so wie es ist? Und wenn es mir gut geht - scheiß auf die Meinung der anderen. Erwachsen und selbstverantwortlich halt.
Und gleichzeitig aber anderen Menschen natürlich das selbe Recht zugestehen.
ich war schon zu saufzeiten: mr. zuverlässig. das hat sich auch nicht gross geändert.
ich empfinde es als einen grundrespekt anderen gegenüber, pünktlich zu sein, bzw. zuverlässig. damit bin ich immer gut gefahren. für mich. ich habe aber auch viele unzuverlässigkeiten von anderen aushalten müssen. das war/ist berufsbedingt richtig ätzend. privat verzeihe ich unpünktlichkeit schon mal. einen dreckigen kochtopf kann ich auch gut stehen lassen..
ZitatGepostet von sevenfold1 ...ich muss das Chaos nun in Ordnung bringen das sich bei mir aufgehäuft hat und zusätzlich muss ich das Warenlager meiner Frau in ihr Haus Transportieren. Da habe ich eigentlich lieber einen schlechten Ruf aber MEINE RUHE.
Die Bilder zeigen nur die für Gäste zugänglichen Zimmer. Oben ist der eine Raum meiner Frau und wenigstens den anderen hätte ich für mich um ihn NICHT Aufräumen zu müssen.
Klaus
Wenn ich die "für die Gäste zugänglichen Zimmer" und die darin herrschende "Unordnung" ansehe: Möchtest Du nicht mal bei mir vorbeikommen und Deine "Unordnung" schaffen.