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Saufnix  
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Dieses Thema hat 54 Antworten
und wurde 5.069 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
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La_isla Offline



Beiträge: 21

24.02.2011 14:09
#16 RE: Mutig sein?! Zitat · Antworten

Tja, was könnte passieren?

Ich suche schon länger nach einem Notfallplan vorallem für mein Geschäft. Es gibt Branchen da kann man nicht einfach zu machen. Ich wills nicht näher ausführen, weil ich mich noch nicht vor Gott und der Welt outen kann.
Ich hab das Geschäft auch noch nicht lange d.h. ich bin auf jeden Auftrag angewiesen. Eine Aushilfe kann ich mir nicht leisten. Es läuft gerade so lala.

Ich weiss halt auch so garnicht, welche Möglichkeiten man denn überhaupt ausserhalb einer Klinik hat. So, dass ich halt weiter arbeiten kann.

Ich sollte vielleicht erstmal zu einer Beratungstelle gehen?


felidaela Offline




Beiträge: 796

24.02.2011 14:12
#17 RE: Mutig sein?! Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von La_isla
Wie fühlt sich das an, wenn der Leidensdruck gross genug ist? Ich weiss, dass ist eine blöde Frage!



Nein, genial!
Diese Frage sagt (dir), dass er noch nicht groß genug ist.
Wenn du sie nicht mehr stellst...dann....


Zitat

Ich zerfleische mich innerlich selbst! Ich hasse mich dafür, dass mir morgens kotzübel ist, dass ich Herzrasen bekomme und Schweissausbrüche. Dass ich wiedermal zum Job laufe, statt mit dem Bus zufahren....( ich laufe ja ansich auch gern) aber eben nicht um den Alk aus mir raus zulaufen und damit mir im Bus nicht schlecht wird. Ich schäme mich dafür, dass ich wiedermal auf der Couch eingepennt bin und mein Mann allein ins Bett gegangen ist. Und dass ich am nächsten Morgen nx mehr wusste oder nur Bruchstücke.



Das klingt schon gut. Nein, wirklich, ohne jede Häme.
Sowas nervt und das hältst du nicht mehr lange aus.
Es sei denn, du resignierst. Aber dann ist das eben auch so.


Zitat
Ich weiss, dass es eine totale Selbstverar...ung ist, wenn ich Mariendistel nehme und Sojalecithin in meinen Jogurth rühre, weil ich denke, na dann tue ich ja auch was dafür, dass es nicht so schlimm wird.



Wie gut ich das kenne....

Zitat

Ich hab Angst, dass man mich nicht ernst nimmt.



Höre auf, dich zu erklären. Es versteht keiner, der nicht das Gefühl der Sucht kennt.
Auch mir sagte man das erste Mal bei der Suchtberatungsstelle, dass das alles nicht so tragisch sei.
Ich weiß auch nicht, was die da machen. Ich meine wenn wer freiwillig kommt!
Dann müssen doch bei denen alle Lichter angehen.... wohl nicht.



Zitat
Ich hab Angst, dass da ein Doc sitzt der dann halt auch solche Sprüche bringt und mein ohnehin schon angeknackstes Ego vollkommen kollabiert. Kann das vielleicht jemand ansatzweise verstehen?




Aber ja!
Nur sollte dir auch das egal sein. Ein Arzt ist auch nur ein Mensch.... und Doktor wird man ja schnell

Ehrlich mal: Du trinkst doch auch wegen deines "angeknacksten Egos".
Hey, die können dir alle nix! Was denn???
Wenn dir ein Arzt blöd kommt, gehe zum nächsten.

Meine Ärztin hatt(e) Verständnis. Gut, ich kam trocken hin, aber bis unter's Dach voll mit Depressionen, Bulimie und Ängsten.
Sie ist in Berlin, aber nicht im Süden.
Aber ich habe auch immer selbst Initiative entwickelt, nicht darauf gewartet, dass sie mir das Heil bringt.
Sie konnte mich unterstützen, DA aber nicht rausholen.
Ich wohne jetzt im Süden, gehe dennoch zu ihr.

felidaela :hallo2:

Somatic Experiencing


newlife ( gelöscht )
Beiträge:

24.02.2011 14:16
#18 RE: Mutig sein?! Zitat · Antworten

Zitat
Wie fühlt sich das an, wenn der Leidensdruck gross genug ist?



Ich hatte schwere Entzüge und Panikattacken und glaubte meinen 39. Geburtstag nicht mehr zu erleben, den ich dann als Entgiftling "feierte".
Mit einfachen Worten gesagt. Mir gings nur noch zum kotzen und wenn ich nicht aufhöre mit der Sauferei, dann ist bei mir Schicht im Schacht.


Holger1 Offline



Beiträge: 39

24.02.2011 14:19
#19 RE: Mutig sein?! Zitat · Antworten

Klick doch mal den Link an den ich vorhin gepostet habe. Da könntest Du Dir schon mal Telefonisch Rat holen!


La_isla Offline



Beiträge: 21

24.02.2011 14:20
#20 RE: Mutig sein?! Zitat · Antworten

Danke Dame oder Herr Komplex

da hat ich gerade den gleichen Gedanken

Ja, dann werde ich das tun! Ich such schon nach einer Beratung in meiner Nähe.

Ich schüttel halt auch immer den Kopf über mich...ich hab einen tollen Mann, zwei super Kinder, 2 Patchworkkinder mit denen ich mich gut verstehe. Ich hab Freunde, meine beiden Geschwister mit denen ich mich gut verstehe...ein schönes Haus, einen stressigen aber interessanten Job...

UND ICH krieg es nicht gebacken! Irgendwann ist mir das normale Trinken entglitten und ich schaffs nicht, es sein zulassen. Ich hab von heute auf morgen mit dem Rauchen aufgehört und seit 11 Jahren keine Zigarette mehr angefasst.
Warum klappt das hier nicht? Warum ist das hier soviel schwerer?


karlbernd Offline




Beiträge: 4.484

24.02.2011 14:21
#21 RE: Mutig sein?! Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von La_isla



Ich gestehe mir ein tagtäglich, dass ich Alkoholikerin bin. Ja es tut noch so richtig weh, dass zu denken aber es ist ein Fakt.



ich wusste in nassen zeiten auch schon lange ,dass ich alkoholiker bin! und es tat mir genauso weh,dieses eingestehen zu müssen. vorallem trank ich auch weiter. erst als ich trocken wurde war es für mich nicht mehr schlimm, dass ich alkoholiker bin !

hast du die "botschaft" verstanden?

willkommen insel


Usa Offline




Beiträge: 356

24.02.2011 14:27
#22 RE: Mutig sein?! Zitat · Antworten

Es wurden schon so gute Antworten gegeben, die mir gleich wieder mit gut tun, weil ich auch wieder am Anfang stehe.

Ich denke auch, der Punkt ist, es sich einzugestehen, und für sich denken und handeln, und vorallem sich nicht scheuen, sich nicht nur scheuen, sondern auf jeden Fall Hilfe annehmen.

Wie schon erwähnt, ich stehe auch noch am Anfang, bzw wieder, und kann das noch nicht wirklich toll, erstmal nur gut schreiben ;-), aber ich geh inzwischen zu einer Beratungsstelle und hab mich meiner neuen Hausärztin anvertraut.

Sehr wichtig find ich unter anderem was Ruby schrieb.
"Du hast ein Recht auf Hilfe und du brauchst sie auch, du bist krank. Gott sei dank ist es eine Krankheit die du stoppen kannst. Andere haben da nicht so viel Glück..."

Das werde ich mir auch merken.

Ich kann auch nur raten, such eine Beratungsstelle auf, und sollte es nicht die Richtige für Dich sein, dann such eine Andere. Und genauso wirst Du auch so einen Arzt finden, dem Du vertraust, und der Dich ernst nimmt.
Ich wünsch Dir viel Glück.

LG Usa

Es ist besser, geringe Taten zu vollbringen, als große zu planen.
(Chinesisches Sprichwort)


La_isla Offline



Beiträge: 21

24.02.2011 14:42
#23 RE: Mutig sein?! Zitat · Antworten

Danke an alle Poster

Tja warum trinke ich? Angeknackstes Ego? Ja vielleicht früher...heute? eher nicht

Ich belohne mich für einen anstrengenden Tag, ich motiviere mich, Dinge zutun die mir keinen Spass machen,
und manchmal weiss ich überhaupt nicht warum.
Ich zögere vor jedem ersten Schluck...dann nicht mehr. Dann rein was rein passt.
Mein Mann trinkt auch Alkohol aber er hat sich im Griff. Mal einen Wein oder einen Fernet.
Wir reden auch darüber, wir reden es auch nicht schön...nur ist er genauso hilflos wie ich früher bei meinen Eltern. Das schlimme ist, dass mein schlechtes Gewissen ihm gegenüber so extrem ist, weil ich ihm mich zumute. Er glaubt mir auch, dass ich sage...nun ist Schluss! Und er glaubt es mir immer wieder.
Gestern hat mich das Trinken so angekotzt, dass ich meinen Freund angerufen habe. Warum ihn? Weil er mal mit einer Alkoholikerin zusammen war.
Ich war die drei akfreien Tag so stolz auf mich. Es ging mir gut.


joli Offline



Beiträge: 159

24.02.2011 14:47
#24 RE: Mutig sein?! Zitat · Antworten

hallo,

ich habe mich auch letzten Montag getraut, trotz nicht Trinkens, Beratungsstelle aufzusuchen. Ich fühlte mich dort verstanden. Ich war bei Caritas. Na, mach das! Ruf erst an, dann geht es von alleine. Mir wurde ein Motivatioskurs angeboten, worauf ich mich sehr freue.
Gruss
Joli (Frau)


Maggoo Offline



Beiträge: 39

24.02.2011 14:48
#25 RE: Mutig sein?! Zitat · Antworten

Hallo La_Isla!

Na, wie sich so der ganz große Leidensdruck anfühlt ? Schweißausbrüche, kalte, aus allen Poren, Zittern, dass man seine Stirn nicht mehr abwischen kann, weil man sie nicht mehr findet, Panikattacken zum aus dem Fensterhüpfen, Herzrasen wie beim Marathonendspurt, extreme Unruhe, extremer Pulsschlag, als läge das Ding auf der Zunge, Übelkeit bis zum Kreislaufkollaps, Blutdruck 200/100 etc. - und das nicht nur einmal, sondern des Öfteren. Und glaube mir, spätestens da (beim letzten und schlimmsten Anfall) habe ich mich zu meiner Situation bekannt und es war mir bei der Aufnahme im KKH völlig wurscht, ob das meine berufliche Existenz bedrohen könnte, oder nicht! Denn so ein Entzug bedroht nicht nur die finanzielle/berufliche Existenz, sondern auch noch, bzw. viel mehr die menschliche an und für sich!!! Oder willste etwa einen kalten Entzug machen (klingt manchmal so bei dir:umschau? Das wäre das mit Abstand Schlechteste, was du vorhaben könntest, weils extrem gefährlich ist, absolut abzuraten davon!!
Die Mariendistel dagegen ist ok, aber erst nach der Entgiftung !!
Ich war 7 Tage zur Entgiftung im Krankenhaus und habe danach aber keine LZT angefangen, sondern gehe einmal wöchtentlich in meine SHG, die ist superaffen..., denn da kannste von dir und deinen Problemen, deinem Leben reden, frei von der gereizten Leber weg und es versteht dich jeder!! Das kannste draußen mit den "Normalos" vergessen, die kennen das nicht...
Also Entgiften, sonst kommt irgendwann zwangsweise der Zusammenbruch, und dann in Ruhe weiter entscheiden, aber es muss erst einmal die Basis stimmen bzw. geschaffen werden!
Viel Mut und Entschlusskraft!

Grüße
Tom


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

24.02.2011 15:00
#26 RE: Mutig sein?! Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Maggoo
Hallo La_Isla!

Na, wie sich so der ganz große Leidensdruck anfühlt ? Schweißausbrüche, kalte, aus allen Poren, Zittern, dass man seine Stirn nicht mehr abwischen kann, weil man sie nicht mehr findet, . . .
Ich war 7 Tage zur Entgiftung im Krankenhaus und habe danach aber keine LZT angefangen, sondern gehe einmal wöchtentlich in meine SHG, die ist superaffen..., denn da kannste von dir und deinen Problemen, deinem Leben reden, frei von der gereizten Leber weg und es versteht dich jeder!! Das kannste draußen mit den "Normalos" vergessen, die kennen das nicht...
Grüße Tom


das ist der "einfachste" Weg, er dauert dann bloß etwas, Max


La_isla Offline



Beiträge: 21

24.02.2011 15:23
#27 RE: Mutig sein?! Zitat · Antworten

Ja, Usa Hilfe annehmen, das konnte ich noch nie gut. Hilfe anbieten schon.

@all
Ich will nicht mehr trinken. Das schlimme ist nur, ich wills mal wieder allein schaffen.
Ich denke auch schon die ganze Zeit, dass ich noch nicht genug unten bin. Ich hatte halt auch immer wieder mehrere Tage dazwischen wo ich nix getrunken habe und ja den Entzug hab ich gemerkt aber alles verlief moderat. Ich weiss, dass das kompletter Irrsinn ist. Es kann beim nächsten Mal auch ganz anders sein..

Ja, ich weiss das ist alles rumgeeiert. Ich muss ne Lösung für meinen Laden finden! Zumachen geht nicht, hier hängen noch andere Menschen mit dran und drin.

Ich ruf jetzt erstmal in der Beratung an.


newlife ( gelöscht )
Beiträge:

24.02.2011 15:29
#28 RE: Mutig sein?! Zitat · Antworten

wenn ich ehrlich zu mir hätte sein können, wusste ich auch schon lange, dass ich süchtig bin. Ich wollte das aber nicht wissen und verdrängte es immer wieder.

Das war ja bei mir auch nicht erst "seit vorgestern" so mit den Entzügen. Als das anfing, habe ich mich noch weitere 7 Jahre quälen müssen.
Es war zwischendrin manchmal etwas besser und ich schoss mich nicht ganz so oft ab.
Es hat sich aber immer mehr verdichtet, bis die Sucht die endgültig die Oberhand bekam und ich die einfachsten Dinge nicht mehr verrichten konnte.


La_isla Offline



Beiträge: 21

24.02.2011 15:44
#29 RE: Mutig sein?! Zitat · Antworten

@newlife

Ich habe es auch ganz klar lange verdrängt, obwohl ich sehr gut über die Krankheit bescheid wusste. Ich hatte ja zwei lebende Beispiele zu Hause. Ich hab damals alles darüber gelesen. Aber als ich selbst Betroffener wurde, hab ich das alles fein säuberlich ausgeblendet. Meine Mutter ist daran gestorben, da war ich noch sehr jung. Mein Vater hat lange "durchgehalten". Er ist nicht direkt am Alkohol gestorben aber es hat seine Erkrankung nicht besser gemacht. Ich hab alles gesehen von Krampfanfall bis Bauchwassersucht. Deshalb weiss ich EIGENTLICH wie schlimm es ist. Und doch bin ich nicht unbedingt schlauer. Noch nicht!


Kati1972 Offline



Beiträge: 69

24.02.2011 16:21
#30 RE: Mutig sein?! Zitat · Antworten

Hallo La Isla,
ich bin in einer ähnlichen Situation wie Du und fühle mit Dir. Schaffe es mal tageweise nicht zu konsumieren und dann knalle ich wieder weg, der Schalter geht um. es gibt nie einen wirklichen Grund. Seit einiger Zeit bin ich in die Suchtberatung eingebunden und gehe regelmässig in die SHG und siehe, die nüchternen Tage überwiegen. Ich werde auch bald eine Langzeittherapie zwecks meiner Sucht machen. Denn dahinter steckt sehr viel Angst und ich weiß ohne Therapie würde ich es nicht wirklich schaffen. Da würde ich mir quasi zu viel zu muten. Durch meine Sauferei habe ich inzwischen viel verloren, daß ich auch nicht mehr so die Angst habe es zu tun: Job, Beziehung, Freundschaften,...
Oft hilft es mir einfach zu sagen: ich habe nichts zu verlieren. Mich habe ich und mich werde ich auch so schnell nicht verlieren, auch wenn ich mich durch den Alk selber loswerden will, am morgen werde ich wieder mit mir wach, und das ist gut so.
Hoffe ich konnte etwas helfen und das mein Beitrag etwas gebracht hat!!

Viele Grüße
Kati


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