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Saufnix  
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Dieses Thema hat 61 Antworten
und wurde 6.078 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
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olli85 Offline



Beiträge: 10

01.10.2010 13:24
#16 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Ach ja...Guten Morgen deshalb, weil wir heute ausgeschlafen haben... seh ja grad, das es schon fast halb zwei nachmittags ist ^^

[ Editiert von olli85 am 01.10.10 13:28 ]


Wilma Offline




Beiträge: 2.102

01.10.2010 18:31
#17 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von olli85
[b]Guten Morgen,


Bevor ich mir nun allerdings darüber den Kopf zerbreche, muss ich erst mal an mich denken



Zitat
und erst mal die Bestie besiegen.



nix besiegen wollen, kapitulieren!

..den Kampf beenden, der Alkohol ist doch schon längst Sieger, aber das macht ja nix

besser hier der Verlierer sein, als dein ganzes Leben am Alk zu verlieren

Ich lasse meine Schultern hängen und atme...


Sophie69 Offline




Beiträge: 103

01.10.2010 19:39
#18 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Zitat
nix besiegen wollen, kapitulieren!

..den Kampf beenden, der Alkohol ist doch schon längst Sieger, aber das macht ja nix

besser hier der Verlierer sein, als dein ganzes Leben am Alk zu verlieren



Ganz liebe Grüße!
Sophie :wippe:

Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug, zu wollen, man muß auch tun.
(Johann Wolfgang von Goethe)


Soda Offline



Beiträge: 103

01.10.2010 22:22
#19 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Hi Olli,

Zitat
habe ich mir geschworen, dass ich sie nie wieder verletzen werde



was sehr lobenswert ist, aber vergiss dich nicht dabei, tu es für dich, verletz dich nicht mehr.
Bin in 4 Tagen ein Jahr trocken und noch immer ist vieles sehr frisch, aber wichtig war, wieder gut zu mir selbst sein zu können.
Klingt egoistisch, ist es aber nicht wirklich, zumindest empfinde ich es nicht so, denn jetzt kann ich auch wieder gut zu meiner Familie sein.
Finde es auch toll, das deine Freundin dich nicht fallen läßt.

Grüße

Olaf


olli85 Offline



Beiträge: 10

02.10.2010 12:12
#20 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Hallo allerseits,

erst mal hab ich schlechte Nachrichten. Die SHG habe ich übers Internet gefunden, allerdings scheint es so, dass die Website nicht mehr aktualisiert wird. Ich war gestern bei der SHG, allerdings war das ein ganz normal bewohntes Haus und ich habe da auch 15 Minuten gewartet, dennoch blieb alles Dunkel. Ich hatte dann meine Freundin bezüglich der Telefonnummer angerufen, die sie mir dann gegeben hat. Hab dort probiert anzurufen, die Nummer ist jedoch nicht vergeben. Bin dann bissl frustriert losgefahren, meine Freundin war inzwischen bei unseren Freunden, zu denen ich danach auch hinkommen wollte und schließlich auch hingefahren bin. Vorher holte ich noch etwas beim Griechen zum Abendbrot, dabei trank neben mir ein älterer Mann schön ein Bier für die 3 Minuten Wartezeit auf sein "abholferiges Gericht". Im ersten Moment dachte ich wow, bis mir dann mal auffiel, dass der Wasserfluss in meinem Mund eher etwas mit meinem Hunger zu tun hatte, als mit dem Gift. Jedenfalls bin ich stark geblieben und dachte keine Minute daran, mich dem Alk zu ergeben. Ich war gestern Nachmittag auch Einkaufen und hatte für das WE für meine Freundin 2 Fl. Wein gekauft, weil wir heute Abend auch wieder bei Freunden eingeladen sind und die Mädels dort dann ihr Gläschen Wein trinken. Komischerweise stört mich sowas nicht...also sie können ihr Glas Wein trinken und ich habe kein Bedarf.

Die nächste SHG ist laut Internet nun am Montag, das ist auch ein Tag, der mir langfristig passt (zwecks Studium und Vorlesungen). Vorher werde ich da auf jeden Fall anrufen und fragen, ob das wirklich stattfindet und noch aktuell ist.

Dienstag ist dann wie schon erwähnt die Sprechstunde bei der Suchtberatung, mit der ich dann die meisten Fragen klären werde.

Bis auf den kurzen Moment gestern beim Griechen hatte ich bisher nicht eine Sekunde über Alk nachgedacht und fühle mich auch wirklich gut. Entzugserscheinungen habe ich bisher keine...jedenfalls kein Zittern, Krampfanfälle...auch keine Aggressionen oder Nervosität. Der Schlaf ist tief und fest. Im Gegenteil, ich fühle mich nicht vom schlechten Gewissen geplagt und die Situation ist diesmal eine andere. Hab gestern Nacht auch wieder lange mit meiner Freundin gesprochen, sie hat selbst keine leichte Kindheit gehabt und ihr gings und gehts momentan nicht allzu gut. Sie ist eigentlich das Gegenteil von mir (hat ihr Leben gut im Griff, ist nicht wehleidig, jammert fast nie, ist stark...und ziemlich selbstlos). Seit paar Tagen kommen bei ihr viele nicht verarbeitete Gefühle hoch und das letzte was ich nun noch wollen würde, ist, das ich wieder rückfällig werde. Na ja, das sind ja nun auch erst 2,5 Tage und keine Glanzleistung, die harten Tage stehen mir bestimmt noch bevor. Letztlich konnte ich mit ihr die Nacht reden, wir haben viel über sie gesprochen und ich konnte auch richtig gut zuhören und habe wieder einmal mehr festgestellt, wie wichtig mir ein gemeinsames Leben mit ihr ist.

@ Wilma, das Problem habe ich so noch nicht gesehen...aber du hast 100% Recht was den den Sieg angeht. Wir sind alle Verlierer. Durch das Eingeständnis jedoch werden wir alle frei von der Sucht und sind keine Sklaven mehr.

@ Soda, herzlichen Glückwunsch zum baldigen einjährigen Jubiläum. Das zahlt sich auf jeden Fall aus, wenn ich daran denke, wie gut es dem Körper dann gehen wird und wie viel Zeit einem wirklich zur Verfügung steht, wie stolz die Menschen um einen herum sind und wie viel man vom Leben zurückbekommt. Jedenfalls höchsten Respekt an der Stelle und natürlich auch an alle anderen in dem Forum. Ich freue mich nun auch zu euch zu gehören und Tag für Tag ohne der Sucht leben zu können.

So, ich gehe heute Nachmittag dann auf jeden Fall mal wieder Volleyball spielen...ist nun auch schon gute 7-8 Monate her, als ich mich das letzte mal dort blicken ließ.

Liebe Grüße

Olli


Sabbelnich ( gelöscht )
Beiträge:

03.10.2010 02:45
#21 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Zitat
[i]Gepostet von olli85[/i


[quote]Ich will zu euch gehören.


Kleinerfuchs Offline



Beiträge: 3.729

03.10.2010 08:43
#22 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von olli85
Ich habe nun mit meiner Freundin gesprochen und sie wird mich verlassen, wenn jetzt nichts passiert.


Zitat
Ich war gestern Nachmittag auch Einkaufen und hatte für das WE für meine Freundin 2 Fl. Wein gekauft, weil wir heute Abend auch wieder bei Freunden eingeladen sind und die Mädels dort dann ihr Gläschen Wein trinken.


Für Deine Abstinenz bist DU verantwortlich, auch dafür, wenn Du wieder trinken solltest.Klar.
ABER das kanns doch wohl nicht sein, daß sie Dir die Trennung androht wenn Du nicht aufhörst Du trinken und sich gleichzeitig nach 2 1/2 Tagen Nichttrinken Alk von Dir mitbringen lässt.

Zitat
Hab gestern Nacht auch wieder lange mit meiner Freundin gesprochen, sie hat selbst keine leichte Kindheit gehabt und ihr gings und gehts momentan nicht allzu gut. Sie ist eigentlich das Gegenteil von mir (hat ihr Leben gut im Griff, ist nicht wehleidig, jammert fast nie, ist stark...und ziemlich selbstlos). Seit paar Tagen kommen bei ihr viele nicht verarbeitete Gefühle hoch und das letzte was ich nun noch wollen würde, ist, das ich wieder rückfällig werde. Na ja, das sind ja nun auch erst 2,5 Tage


Olli, kümmer Dich jetzt erstmal um DICH, damit hast Du genug zu tun. Hast Du irgendeine Erklärung dafür, warum das ausgerechnet jetzt bei ihr hochkommt? Könnte es sein, daß sie es gar nicht so gut haben kann daß Du jetzt mal im Fokus stehst und nicht sie? Und/Oder könnte es eventuell sein daß Du das als ne ganz tolle Ablenkung von Dir selbst ganz gut gebrauchen kannst?

Zitat
Meine Beziehung ist mir hoch und heilig, eine Trennung würde ich nicht überstehen.


Und Deine Freundin hast Du direkt mit zur Heiligen erklärt?

Zitat
Sie ist eigentlich das Gegenteil von mir (hat ihr Leben gut im Griff, ist nicht wehleidig, jammert fast nie, ist stark...und ziemlich selbstlos)


Im Kontext Deiner Beiträge klingt das für mich irgendwie.........nicht gleichberechtigt, nicht auf Augenhöhe.
Als wärst Du ein Planet, der um die Sonne kreist.
Und als wärst Du in so einer Schuld-Schraubstocknummer.

Ich wünsch Dir daß Du abstinent bleiben kannst und trocken wirst, daß Du Dein Selbstwertgefühl neu aufbauen kannst, und daß Du Gründe zum Leben, zum trockenen Leben in DIR findest.
Und daß Du es dann irgendwann hinkriegst sie vom Podest zu holen bzw. runterzulassen, damit ihr mal auf Augenhöhe kommt.

Hat mich jetzt irgendwie persönlich erwischt, das Thema.

LG, Britta


AVE Offline




Beiträge: 3.085

03.10.2010 10:31
#23 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Kleinerfuchs

Ich wünsch Dir daß Du abstinent bleiben kannst und trocken wirst, daß Du Dein Selbstwertgefühl neu aufbauen kannst, und daß Du Gründe zum Leben, zum trockenen Leben in DIR findest. Und daß Du es dann irgendwann hinkriegst sie vom Podest zu holen bzw. runterzulassen, damit ihr mal auf Augenhöhe kommt.

Hat mich jetzt irgendwie persönlich erwischt, das Thema.



Boah Britta, mich auch, und nicht nur das Thema sondern auch deine Antwort!

@Olli: Britta hat völlig Recht, du darfst jetzt erst einmal vom Größten Anzunehmenden Unheil in der Beziehung ausgehen! Die arglose Vorstellung davon, dass sich alles wieder einrenkt, wenn ich bloß endlich die Flossen von der Flasche lasse, erweist sich oftmals als Trugschluss. Muss nicht, kann aber.
Pass gut auf dich auf und verlier' dein Ziel nicht aus den Augen!

LG
Ave


fitti Offline




Beiträge: 2.444

04.10.2010 08:04
#24 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von AVE
[quote]

Die arglose Vorstellung davon, dass sich alles wieder einrenkt, wenn ich bloß endlich die Flossen von der Flasche lasse, erweist sich oftmals als Trugschluss. Muss nicht, kann aber.

LG
Ave


Stimmt war bei mir nicht anderst,da ich wohl zuviel kaputt gesoffen hatte.

Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut:
:grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:


olli85 Offline



Beiträge: 10

05.10.2010 00:48
#25 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Hey,

ja, das mit den Weinflaschen für meine Freundin ist nicht gerade die vernünftigste Idee gewesen.

Nun ja, ich bin dennoch immer noch trocken und habe kein Verlangen danach, nicht nach dem, was ich derzeit familiär durchmachen muss.

Ich wollte heute zu den anonymen Alkoholikern gehen und mir morgen bei der Suchttherapie ebenfalls noch Hilfe holen.

Nun kam alles anders. Ich hatte ja geschrieben, das meine Mum im Krankenhaus war. Sie ist nun wieder zu Hause und mein Vater ist seit heute auf Dienstreise. Gestern hatte ich mit Ihnen telefoniert, meine Mutter war super blau gewesen und mein Vater auch ganz gut dabei.

Um die Situation kurz zu erklären. Ich bin heute zu meiner Mutter gefahren, meine Eltern wohnen ja knapp 400km entfernt. Ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten, sie ist am Boden zerstört. Das ganze hat wie folgt begonnen:

Meine Eltern lernten sich vor 27 Jahren kennen und mein Dad hat schon immer viel getrunken...damals bei der Armee Zeit und allgemein hat er wie ich in seiner Jugendzeit jede Menge Alk zu sich genommen. Vor 25 Jahren wurde meine Mutter dann mit mir schwanger und im Endeffekt war das aus christlichen Gründen in unserer Familie so üblich, dass sie heiraten muss. In der Zeit zwischen meinem 10 und 18 Lebensjahr habe ich etliche Abstürze meines Vaters erlebt. Besonders an den Feiertagen...da hat er sich mal 3-4 Tage ins Koma geschossen. Türen sind geknallt worden...Scheibe wurde zerdroschen...sie haben sich angeschrien und geschlagen...

1994 ist dann meine Oma (mütterlicher seits) an Krebs zu Grunde gegangen. Das ganze hat meine Mutter m. E. bis heute nicht verarbeitet und ich glaube auch das war so der Zeitpunkt, als sie auch auf die Alk-Droge angesprungen ist. Vielleicht auch früher, weil sie sich die Frage gestellt hat, entweder ich trenne mich von meinem Mann oder ich schließe mich an und saufe eben jedes Wochenende mit. Hinzu kam, dass meine Mutter abtreiben musste...es wäre ein Spiralenkind geworden und ich glaube auch mein Vater hat ihr gut zugeredet, es nicht auf die Welt kommen zu lassen. Sie weint heute noch, kann nicht damit abschließen und fällt durch den Alk natürlich auch immer tiefer. Ich glaube auch das sie mit der ethischen Situation der Entfernung des Embryos nicht klar kam. Sie sagt, das "Leben" ist einfach im Müll gelandet.

Über die Jahre hin weg hatte meine Mutter zwar über für 4-5 Jahre einen Job, doch die Firmen sind pleite gegangen und sie musste wechseln. Inzwischen hat sie einen kaufmännischen Arbeitsplatz, jedoch wird sie da elende gemobbt und kommt jeden Abend fertig nach Hause und weint. Das sehe ich zwar nicht, aber ich weiß es.

Mein Opa wohnt im Hause meiner Eltern, hat Alzheimer und Depressionen...will nur noch Sterben und klammert sich natürlich an meine Mutter. Seine andere Tochter wohnt einige Kilometer entfernt und bekommt somit nichts von dem Übel mit. Ein Altersheim kommt für meine Mutter nicht in Frage, da sie eine tolle Kindheit bei ihren Eltern hatte und nun das ihrem Vater schuldig ist. Das ganze setzt ihr extrem zu und sie ist fertig. Zumal hier in diesem Haus nicht mehr vernünftig entschieden wird und der Opa noch Auto fährt...auf mich hört keiner.

Letztes Jahr hatte meine Mutter einen Autounfall und ist dann im Schockzustand die 2 km nach Hause gefahren. Den Unfall hat sie nicht verursacht und trotzdem ist mein Vater ausgeflippt und hat sich erst mal ins Koma gesoffen und eben nicht in dieser Situation seine Frau ins Krankenhaus gefahren.

Ich glaube mein Dad liebt sie, aber er ist nicht einfühlsam und checkt einfach nix. Er lacht natürlich darüber, dass ich mir helfen lassen will, was mein Alkproblem angeht und auf dem Dorf würde man ja sowieso schlecht darüber reden und keiner hat hier im Haus ein Alkproblem.

Seit dem 18 Lebensjahr bin ich ausgezogen, zwecks Bundeswehr, Ausbildung und Studium. 4 mal im Jahr fahre ich nach Hause und bekomme immer einen Schock, weil die beiden immer mehr saufen. Die Mutti trinkt um elf Uhr ihren Schnaps heimlich, der Vater macht sein alleiniges Frühschoppen. Sie trinken nicht zusammen - sie sind unterschiedliche Gemüter, d. h. mein Vater der Halligalli-Typ und Partylaune und meine Mum ruhig, insich gekehrt und am sinieren. Seit gut 2 Jahren geht sie jeden Freitag und Samstag 19 Uhr blau ins Bett und mein Vater säuft fröhlich weiter. Sie haben beide einen guten Job, nun das Haus siniert und in meinen Augen auch wohlhabend...d.h. es geht ihnen nicht schlecht und sie können sich so ziemlich alles leisten, was sie wollen.

Spreche ich meinen Vater auf den Alk an, kommt natürlich gleich die Keule mit "brings erst mal so weit wie ich" oder "kümmere dich erst mal um euren kram, bei uns ist ALLES bestens". Der Mensch merkt einfach nicht, dass er mit seiner Art meine Mutter zu einem unselbständigen Wrack gemacht hat. Sie kann nichts mehr...steuert nur noch durchs haus...bezeichnet sich als Flasche (nicht zuletzt, weil mein Vater hier immer den Topverdiener raushängen lässt und sie auf deutsch gesagt, ständig dumm macht...er textet sie dann betunken auf Englisch zu).

Vorletzte Woche hat meine Mutter erfahren, das sie einen Knoten in der Brust hat und ins Krankenhaus muss. Dort wurde eine Gewebeprobe entnommen und der Lympknoten links im Achselbereich entfernt. Das Ergebnis bekommt sie am Mittwoch. Ich habe heute früh zu Hause angerufen, meine Mutter war 9.00 Uhr total blau und hat am Telefon geweint.

Ich bin nun hier her gefahren um sie ein wenig abzulenken. Noch dazu kommt, dass sie ständig jammert, weil sie bei dem Autounfall im letzten Jahr nicht gestorben ist. Sie wollte nicht mehr leben.

Ich liebe sie von ganzem Herzen und will ihr helfen. Als ich erst nach Hause kam war sie natürlich auch noch total betrunken und meinte, falls am Mittwoch etwas Schlimmes raus kommt, dann wird sie sich nicht mehr unters Messer legen und keine Krebstherapie machen...sondern verrecken.

Sie hat immer alles für mich getan, jedoch wurde sie über Jahre hinweg von meinem Vater entfremdet. Sie hat keine Hobbys, sie will nichts mehr...mein Vater hat einen absoluten Kontrollzwang, er plant alles...verwaltet alles inkl. Finanzen. Für meine Verhältnisse wandelt sie durchs Haus wie eine lebende Leiche. Seit Jahren hat sie Depressionen und ich hab sie schon so oft gebeten, sich Hilfe zu holen...das Problem ist nur, sie ist extrem verschlossen - vertraut sich absolut NIEMANDEN an und hinzu kommt noch, das mein Vater alles herunterspielen kann und jedem ein tolles Familienleben vorgaukelt.

Ich habe nun vor, die Woche mit ihrer Hausärztin zu sprechen und sie von allem in Kenntnis zu setzen. Falls meine Mutter eine Krebstherapie machen muss bzw. sie überhaupt zur vernunft kommt, da Brustkrebs zu 75 Prozent geheilt werden kann, sollte sie in der Rheha auch gleich einen Psychotherapeuten bekommen. Natürlich sagt sie mir, sie hat keine Probleme und trinkt nix. Die Fahne habe ich erst gerochen...der Vater hat schleppt natürlich immer schön Alk an...und die Weinflaschen sind hier überall versteckt.

Ich sehe momentan nur, das meine Mum sich totsäuft...ein psychisches Wrack ist und natürlich das äußere Bild der Familie gewahrt werden muss. Meine Mutter hat kein Leben mehr, der Vater ist ignorant oder will es einfach nicht sehen. Dazu kommt noch, das er säuft...Quartalsmäßig, inwzischen allerdings jedes Wochenende und unter der Woche natürlich nur 3-5 Bier am Abend. Auf Dienstreisen trinkt er nur Mineralwasser...und spielt dann bei den Aufenthalten im Restaurant am Abend einen glückliches, alkfreies Verhalten vor. Natürlich war er auch schon einige male abgestürzt und krankgeschrieben, im Großen und Ganzen hat er sein Leben aber im Griff, was so viel heißen soll, es ist über 25 Jahre schlimmer geworden, (nur nicht so, das er vorm Abgrund steht) er hat es aber zu etwas gebracht...eben das Materielle, was jeder sehen kann und was er sich immer schön redet. In seinen Augen ist ein Alkoholiker nur ein richtiger Assi...wie er immer so schön zu sagen pflegt.

Mein Vater hat genug hier angerichtet, ich will nur nicht, das meine Mutter nun vor die Hunde geht, denn das hat sie einfach nicht verdient. Sie war - auch wenn sie getrunken hatte - immer ein liebenswerter Mensch...selbstlos...und belastet natürlich heute noch niemanden mit ihren Problemen.

Ich bin auch am Ende, weil ich das ganze nicht ertragen kann. Alk werde ich nicht anrühren, weil ich das Paradebeispiel habe, wo es endet. Morgen fahre ich dann meine Mum erst mal zu ihrer Frauenärztin, obwohl sie da auch schon wieder alleine hinfahren will und keine Hilfe braucht.

Ich hab keine Ahnung, wie das hier weiter gehen soll...es ist einfach nur ein Albtraum.

Olli


RdTina Offline




Beiträge: 4.304

05.10.2010 06:11
#26 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Hallo Olli,

Du bist im gleichen Alter wie mein jüngster Sohn und es tut mir in der Seele weh, wenn ich Deine Geschichte lese.
Aber nichts desto Trotz sind Deine Eltern erwachsen und dürfen selbst bestimmen, wie sie ihr Leben weiterleben. Und das Wichtigste: DU bist nicht für sie verantwortlich.

Und vll ist es ja auch so, dass, wenn sie sehen das DU Dich bewegst, zumindest Deine Mutter ins Grübeln kommt. Ich verwende dazu immer gerne das Beispiel des "Familienmobiles". Ihr habt Euch schön eingependelt und solange jeder auf seinem Platz bleibt, bleibt auch alles im (ungesunden) Gleichgewicht. Sobald sich aber nur EINER bewegt, kommt alles ins Wanken und die anderen müssen sich ebenfalls bewegen, damit wieder alles richtig läuft.

Paß auf Dich auf Olli und nimm alle Hilfe und Unterstützung in Anspruch die Du bekommen kannst.

LG, Tina




FAMILIEN-MOBILE Erklärung

Alles im Leben hat seinen Sinn



Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern


trollblume Offline




Beiträge: 3.582

05.10.2010 06:25
#27 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

oh man olli,

harter tobak,

das einzige was du in der hand hast ist tatsächlich für dich zu sorgen und auszusteigen.
manchmal kommt so tatsächlich was in bewegung.bei mir ist mein sohn nachgezogen und hat die kifferei beendet.

auf jeden fall hilft es dir erstmal,besser mit all den schwierigkeiten umzugehen.
du siehst ja wie wenig dir die strategie "zulöten statt lösungen finden" zusagt.wenn man nüchtern an die dinge rangeht erscheint einem vieles absurd,einiges traurig, manches unabänderlich aber vieles läßt sich auch plötzlich mit wenig aufwand und einsatz ändern

such dir auf jeden fall unterstützung(in form einer selbsthilfe gruppe oder bei einer suchtberatung),es ist wohltuend mit anderen betroffenen über die probleme reden zu können und stärkt auf dem langen weg in die innere freiheit

alles gute dir gewünscht

gruß vera

[ Editiert von trollblume am 05.10.10 6:33 ]

Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche
(Seneca)


swajj14 Offline




Beiträge: 793

05.10.2010 07:47
#28 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

oh Mann, Olli, pass bloß auf Dich auf...... und vergiss Dich nicht in dieser sehr belastenden Situation.

Den Satz fand ich in Tina`s tread ganz wichtig, Du hast für Deine Eltern keine Verantwortung.... ich weiß, wovon ich rede.....

Liebe Grüße
swajj14


Lauralisja Offline




Beiträge: 1.674

05.10.2010 09:37
#29 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

Hallo Olli

hat mich sehr an meine versoffene Familie erinnert, der einzige Unterschied ist, das meine Eltern gemeinsam gesoffen haben.

Mein Vater war dann immer laut und polternd, meine Mutter wehleidig und hat alles was sie nicht getan hat auf meinen Vater geschoben.

Leider wird das einzige was Du tun kannst sein, selbst nicht mehr zu saufen und Dich gescheit um Dich zu kümmern.
Jetzt säufst Du schon mal 3 Tage nicht und schon ist die Sauferei Deiner Eltern Grund für Dich, nicht in die Gruppe zu gehen, nicht für Dich zu sorgen.

Du bist ganz allein für Dich verantwortlich. Deine Eltern sind erwachsen, wenn Deine Mutter säuft kannst Du nichts dagegen machen, sie trinkt weil sie abhängig ist.

Ich kann Dir aus eigener Erfahrung nur empfehlen - nimm die Beine in die Hand, geh zu Deinen Terminen, kümmere Dich um Dich.Grenze Dich ab soweit das geht und pass gut auf das Du nicht mit untergehst.
Es ist furchtbar wenn Eltern sich so verhalten wie die Deinen das tun, aber Du bist dafür nicht verantwortlich.

Viele Grüße
Uta

"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!" Selma Lagerlöf


funkelsternchen Offline



Beiträge: 3.824

05.10.2010 10:05
#30 RE: Vorstellung Zitat · Antworten

guten morgen olli,
deine mama ist selbstlos?? belastet niemanden mit ihren problemen??? neiiiiiiin!!! sie erzählt nur so ganz nebenbei ihrem sohn, dass sie am liebsten gestorben wäre, und dass sie, falls krebs, dann am besten verrecken usw.
olli, ich will deine mutter nicht schlecht machen, ich will dir nur zeigen, dass sie nicht selbstlos ist, sondern dass sie etwas sehr brutales mit dir macht. sie macht dir, ihrem kind angst. auch, wenn du schon erwachsen bist, ist das totaler mist. ich bin selber mutter, hab selber getrunken, bin selber durch die tiefen der depression gegangen und hab meinen kindern NICHT erzählt, wie toll es wäre hoffentlich bald zu STERBEN und wenn ich es mir achzigmillionenmal gedacht hab ...

pass auf dich auf. deine mutter muss für sich selber sorgen. DU NICHT.

funkelsternchen


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