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Saufnix  
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Dieses Thema hat 60 Antworten
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u1953we Offline




Beiträge: 4.223

15.08.2010 08:45
#31 RE: Gewinn statt Verzicht Zitat · Antworten

trollblume Offline




Beiträge: 3.582

15.08.2010 09:25
#32 RE: Gewinn statt Verzicht Zitat · Antworten

danke

Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche
(Seneca)


F10 2 Offline




Beiträge: 4.673

15.08.2010 11:45
#33 RE: Gewinn statt Verzicht Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von vicco55
Hi Ihrs,

angeregt durch ein persönliches Gespräch mit Uwe in Trave, bzw. durch seine neuen Beiträge im Selbsthilfeforum, und nicht zuletzt durch immer neue Fragestellungen zur "zufriedenen Abstinenz" in div. Threads,




Joo..dann "muss" ich ja...

Am Anfang meiner Abstinenz, wusste ich nicht wo die Reise hingeht...mit ging´s nur besser...Das war nicht schwer..

Und ich traute der neuen Euphorie nicht, der neuen Power die mich durchfloss, den neuen Ideen....Instinktiv und ohne Planung..der regelmäßige Gruppenbesuch..mit GENAU den richtigen Leuten, die heute noch entweder im CliC Team oder als Multiplikator, Mentor, Türöffner fungieren..mit der Anmeldung hier..mit der Struktur, die ich mir anfangs widerwillig gab..mit dem Kontakt zu einem Klinikleiter, mit dem ich einfach nur "mal reden" wollte, weil ich´s cool fand mit dem BIG BOSS labern zu dürfen und der mir heute noch 1000 Türen öffnen wird(!!!)..mit Schaffung von Arbeitsbedingungen, die SOOOOO gewerbeunüblich sind, daß sie schon wieder unglaubwürdig sind ..

Und alles ging fast wie von selbst....

Und die Power wurde real bzw. ich fing an ihr zu trauen..
Das was man gemeinhin den alkoholischen Honeymoonnannte, setzte ein..und das fand ich GEIL..

Die Fähigkeit Gefühle zu spüren..Euphorie..Kraft die durch den ganzen Körper strömt, beflügelt, stärkt, stimuliert, forciert und voran treibt..Räusche, Glücksgefühle, Lebenshunger, Appetit auf echtes...

So weit weg von stoffgebundnen Fakes, voller Lügen, Möchtegern, Zweifel..mit depressivem Rückstoss..und suizidalem runterkommen..

So weit weg von den Träumen, Vorstellungen, , Hirngespinsten, falschen Utopien und Visionen..im Promillezeitfenster, welches ihr alle kennt..wenn man rauschgesteuert, sich alles schöngesoffen hat und seine alkoholische Visionen lebt.. was MAN alles kann, sein wird, möchte und haben will..

Voller übergriffiger : "Ich bin doch der geilste und eigentlich so toll, es muss ja so sein..abgelöst von Affektlabilität mit weinerlichem Selbstmitleid und depressivem Erkennen, das man eben nicht in der Sonnenseite sitzt, sondern in einer versifften Bude, die aussieht wie ein bewohnter Aschenbecher, voller Alkgefäßen und einem der Speichel auf dreckige Shirt läuft..nicht gesehen von Augen, die wie Sickergruben voll Blut in eine geistige Leere starren, weil einem der Spiegel fehlt..den hat man nämlich abgehängt, zerschlagen oder vernebelt..

Aber das Gefühl, die paar Minten gefakter Euphorie, Kraft, Ideen, Wünschen, die muss doch da sein..
Keine Droge setzte das frei was nicht da ist...

Und so langsam kam´s...

Dieses: Ich will LEBEN..Drauf sein..Spüren..Echt und authentisch..HUNGER nach echten Gefühlen, nach Kribbeln,

Durch die Fähigkeit Musik zu einzuatmen und Gefühle wieder aus..ging auch die anderen Gefühle wieder..nach Liebe, Geborgenheit, nach Tragen und getragen werden..der Appetit auf alles, auf Kommunikation, auf andere Menschen, auf Neues, auf Lernen, auf Genüsse aller Art, voll von : Das ist aber jetzt geil, weil ECHT..

auf Körper spüren und pflegen..

auf Sehnsucht und WOLLEN, auf Bewegung und totaler Entspannung auf gechilltes Faulenzen und nichtmüdewerdende Neugier auf nüchterne Eindrücke..

Wer meine Beiträge über die Jahre kennt, weiss welchen Tenor die haben..ist nicht für jede/n..

Aber so und GENAUSO ist es..

Und es brauchte noch einen letzten Kick..um es rund werden zu lassen

_______________________________________________

Fast 2 Jahre war ich "rückfällig" im Denken und Tun in einer Beziehung lebend, die mir UNS (:love3nicht guttat, unfähig zu hören und zu fühlen, zu ändern und zu bewegen und ich erwähne es nur, obwohl es (noch:frage3 nicht hierhergehört aber passtund es bedurfte eine tiefen Absturzes, wie das halt so ist nach "Trinkphasen"
_______________________________________________

Dem Gefühl der absoluten Verletzlichkeit, der tiefen Trauer, dem kalten Entzug, dem absoluten, : So schlecht ging´s mir noch nie...

um meine Kraft und Power rund werden zu lassen!!

Ich war auf einem Level nivelliert, der schlechtes NICHT zuliess und es ging mir blendend dabei

Erst jetzt wo ich auch das "schlechte" ECHT kenne--ohne Stoff..und ich sage euch, die ersten vier Jahre hatte ich [b]KEINEN
schlechten Tag, keine Depris, keine Zweifel, keine Hemmungen..

wird es richtig rund..die Power und Lebensfreude die ich spüre..Das Wollen von Genuss, Freude, Kraaaaaaft..völlig gleich in den Aussagen wie vorher..aber mit noch mehr Überzeugung und dem Wissen was ich will, kann und schaff´..

mit weniger plattwalzen und mehr Augenzwinkern..

mit mehr Empathie, echten Zuhören, Interesse, Neugier auf (fast)alles..und ich unterschreibe mein "Ich bin süchtig- Post

===>CliC

doppelt und dreifach..!!!!!!!!!!!!

Erst gestern wieder...die eine Hand am Lenkrad der Taxe, cool lenkend...mit lauter Musik dabei..wie die Klangeindrücke sich über mein Ohr inss Hirn schleichen..und ich blickte auf die Haare auf dem Arm, wie sich sich langsam aufstellten...und das geile Gefühl dazu..mit tränenauslösendem feeling, einfach nur von ein paar zusammengespielten Instrumenten..

Und DAS will ich..in der Partnerschaft oder auch nur im temporären Beisammensein..obs ne Stunde oder ein Jahrhundert dauert..beim Sex, beim Essen, beim Lesen, beim Arbeiten, beim Sport, bei der Körperpflege..beim Chillen..IMMER

und ich krieg es...und das ist meine zufrieden Trockenheit..

so gaaaaaanz weit weg von:

Zitat
Gepostet von septembersonne
...Genügsamkeit, Ruhe, "Heilfasten" ein Leben lang.

]




und ich kann es jetzt NOCH besser...nach den Strandferkeln..

Ich hab so viele Ideen, so viele Wünsche, soviel Drang, Sehnsucht,Neugier, Appetit, Begierde, Gelüste..

unjd es treibt mich an..ohne anzustrengen..einfach so..


und das versuche ich - mit Abstrichen - bei CliC rüberzubringen..das ist der Mehrwert der Abstinenz..
Und das gelingt mir..authentisch und echt...und das wollen soooviele...

einfach LEBEN..und das auf der Überholspur...

und wenn man das dazugehörige Auto zum fahren auf dieser Spur hat..gehört man : 1. : Da hin!! und 2.: ist es einfach!!..und ich weiss auch wie ich nachtanke...damit mich nicht liegenbleibe..

Und das ist süchtiges Verhalten????

Mir doch egal!!

Jo Baby Jo Baby Jo)




LG Uwe
___________________________________________
"Sie war weiss Gott die grösste Hure in Almada, aber ob mein Vater ´ne Stunde oder ein Monat mit ihr zusammen war..er ist immer ein glücklicher Mann gewesen!!"

_____________________________________________________________________________________
Auf MEINEM eigenen Weg kann mich keiner überholen.


StellaLuna Offline




Beiträge: 3.580

15.08.2010 12:33
#34 RE: Gewinn statt Verzicht Zitat · Antworten

dein beitrag!


Zitat
Gepostet von F10 2
[

Und DAS will ich..in der Partnerschaft oder auch nur im temporären Beisammensein..obs ne Stunde oder ein Jahrhundert dauert..beim Sex, beim Essen, beim Lesen, beim Arbeiten, beim Sport, bei der Körperpflege..beim Chillen..IMMER

und ich krieg es...und das ist meine zufrieden Trockenheit..

so gaaaaaanz weit weg von:

Zitat
Gepostet von septembersonne
...Genügsamkeit, Ruhe, "Heilfasten" ein Leben lang.

]










wenn ich dich nicht 5 tage und nächte so erlebt hätte, wäre ich geneigt zu sagen:

geht doch so gar nicht, schwätzer, und für mich schon gar nicht,jawoll!

du bist das, was und wie du schreibst.

dafür und eine umarmung.

hast mir viel gegeben und ich grundlegendes genommen.


patricia, ehemals aus der heilfastenfraktion

•✿•ڿڰۣ✿• J E T Z T •✿•ڿڰۣ✿•


StellaLuna Offline




Beiträge: 3.580

15.08.2010 12:42
#35 RE: Gewinn statt Verzicht Zitat · Antworten

...möchte jedoch nochwas dazu schreiben.

meine basis fürs geile lebensfeeling in allen bereichen ist und bleibt die achtsamkeit und das bei mir bleiben, will sagen, meine langzeit-thera hat mir erstmal den grundlegenden stein geliefert, mich mit mir selbst bekannt zu machen und auszusöhnen.

dieser prozess wird andauern, ist spannend, schön, traurig auch, aber erst das runde ich-selbst-sein und mich annehmen ermöglicht mir das kraftvolle und lebenbejahende powern.

geiles feeling!

weils geht!

patricia

•✿•ڿڰۣ✿• J E T Z T •✿•ڿڰۣ✿•


Callysta Offline




Beiträge: 8.240

15.08.2010 13:18
#36 RE: Gewinn statt Verzicht Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von StellaLuna

dieser prozess wird andauern, ist spannend, schön, traurig auch, aber erst das runde ich-selbst-sein und mich annehmen ermöglicht mir das kraftvolle und lebenbejahende powern.

geiles feeling!

weils geht!

patricia



Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...


Ralfi Offline



Beiträge: 3.531

15.08.2010 13:21
#37 RE: Gewinn statt Verzicht Zitat · Antworten

Hi Uwe,

liest sich für mich wie wenn du noch viel Nachholbedarf hast.

Glaubst du das Tempo lange durchzuhalten.

Was heute ein Kick ist morgen Gewohnheit und übermorgen langweilig.

Gruß Ralf

Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast;
es hängt nur davon ab, was du denkst.


Adriana2 Offline



Beiträge: 2.442

15.08.2010 14:21
#38 RE: Gewinn statt Verzicht Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von F10 2


..und ich blickte auf die Haare auf dem Arm, wie sich sich langsam aufstellten...und das geile Gefühl dazu..mit tränenauslösendem feeling, einfach nur von ein paar zusammengespielten Instrumenten..

Und DAS will ich..in der Partnerschaft oder auch nur im temporären Beisammensein..obs ne Stunde oder ein Jahrhundert dauert..beim Sex, beim Essen, beim Lesen, beim Arbeiten, beim Sport, bei der Körperpflege..beim Chillen..IMMER



Hi Cowboy,

das ist ein ordentlicher Anspruch. Ich sag das, weil ich das kenne
Zumeist funktioniert es.

Wie verfährst Du denn mit den Tagen, die etwas weniger intensiv sind, wo's auch mal Frust oder auch mal Langeweile gibt? Oder gibt es das bei dir nie?
Kein Affront, pure Neugierde.

LG Adriana


...die das das dazugehörige Auto zum fahren auf dieser Spur von Natur aus hat ... klasse Vergleich, könnte von mir sein
Nur an dem realen, dem aus Blech und Stahl und mit Reifen dran, daran arbeite ich aktuell noch. So Richtung Dodge Charger, im Notfall ne Corvette. Mein Traum. Und den verwirkliche ich noch. Dann isses perfekt

Edith: manche sagen, in dem Punkt spinn ich. Das werd ich noch sehen.

[ Editiert von Adriana2 am 15.08.10 14:24 ]


u1953we Offline




Beiträge: 4.223

15.08.2010 15:06
#39 RE: Gewinn statt Verzicht Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Ralfi
Hi Uwe,

liest sich für mich wie wenn du noch viel Nachholbedarf hast.

Glaubst du das Tempo lange durchzuhalten.

Was heute ein Kick ist morgen Gewohnheit und übermorgen langweilig.

Gruß Ralf



recht haste. ich bekomme beim lesen magenschmerzen. für mich ist es, wie es schon in der bibel steht, jagt nach dem wind.
wieviel drogen bräuchte ich, um so drauf zu sein,
um dann irgendwann mal zu erwachen.
ich glaube, da will ich nicht wieder hin.

lg uwe


DerNick Offline



Beiträge: 643

15.08.2010 16:17
#40 RE: Gewinn statt Verzicht Zitat · Antworten

Hi Ralfi und u1953uwe,
ich denke, daß ihr beide einer kleinen Täuschung unterliegt. Der Lübecker jagt nicht mit Acid-Power seinen "Winden" nach, er ist sozusagen mit ihnen unterwegs. Das ist ein riesiger Unterschied, den man womöglich nur zur Gänze erfassen kann, wenn man dergleichen selbst erlebt.

Erstens hat er seine Träume bereits großteils (?)wahr gemacht und in seine Realität geholt, in der er durchaus mit beiden Beinen steht, zweitens darf man auch nicht vergessen, dass jeder Mensch eine eigene "Geschwindigkeit des inneren Erlebens" hat und die ändert sich zwangsläufig ein wenig mit fortschreitendem Alter, aber bei einem "erwachten" Menschen deutlich weniger, als der Laie sich vorstellt. Und die äussere Geschwindigkeit ist eh an körperliche Faktoren gebunden, ist deshalb natürlich genauso individuell, hier aber uninteressant.

Als extrem gerne staundender und oft der Magie auch der Worte verfallener Mensch mag ich natürlich das Plastisch-Wuchtige, das der Taxler-Uwe mit bombastischen Wortbildern beschreibt, ungeheuer gern in Form und Inhalt, da lasse ich mich in Gedankenbildern freudvoll immer wieder mitnehmen, zumal er einige meiner großen Lieben ebenfalls teilt und ich ihm deshalb auch ohne Schwierigkeiten folgen kann.

Vielleicht ist das auch der Grund für Eure kritischen Anmerkungen: ihr habt einfach eine andere "Schwingungsebene" und dadurch eine ganz andere tägliche Realität. Das macht ja nix. Diese kleinen Verschiedenartigkeiten *lautlach* geben doch unserem Zusammenleben erst, ja was eigentlich, nix halt. Sie erklären aber, warum natürlich der eine Trockene so garnicht dem Weltbild des anderen entsprechen muß - und trotzdem beide zufrieden mit ihrer Welt sein können.

Ich bin es z.B. lieber mit vielen Aspekten des Lübeckers - aber eben auch nicht mit allen - und ihr habt eure eigene innere Balance, eure eigenen Erwartungen an euren Alltag - und all das ist doch gut für uns, wenn wir uns diese Gemeinsamkeit bewahren können: die Freiheit, uns gegen den Alkohol in unserem Körper entschieden zu haben und dabei zu bleiben. Mit welchen Mitteln und aus welchem "Ur"grund auch immer.

Ausserdem ist der CliC-Uwe ein augenzwinkernder Sauhund. Wir hier unten in den gottverlassenen Herrgotzwinkeln sagen zu einem solchen Gebräu anerkennend "Retzkopf" und schlürfen noch ein zusätzliches Kochkäsle. Und dieses "Bacchantische" teilen wir auch und auch ich würde nie auf die Idee eines "lebenslangen Heilfastens" verfallen, wie sie z.B. Manuela immer wieder mal durchwabert *lach*.

Mahlzeit.

GrinsNick

--------------------------------------
Meine Religion ist die Freundlichkeit.
Und trocken bin ich seit Anfang 2006.


marimba Offline




Beiträge: 913

15.08.2010 16:28
#41 RE: Gewinn statt Verzicht Zitat · Antworten

Schöner Beitrag, Viktor.
Ich habs für mich auch mal durchgespielt…

Zitat
Gepostet von vicco55
1) Solange der vermeintliche Nutzen des Saufens größer war als der Nutzen der (gefürchteten) Abstinenz, konnte ich nicht aufhören zu trinken.


Der “Nutzen” hatte sich bei mir längst verabschiedet. Um aufhören zu können brauchte es die berühmte “persönlicher Tiefpunkt”- Erfahrung. Bei mir war dabei weniger die “Tiefe” entscheidend als vielmehr die Erkenntnis, daß ebendieser Tiefpunkt zwingend mit meiner Sauferei zusammenhängt und ich genau da den Hebel ansetzen muß wenn ich weiterhin auch nur noch irgendwas auf die Reihe kriegen will. Tiefpunkte die in einer ähnlichen Liga spielen hatte ich sowohl davor als auch danach, aber entscheidend um ins TUN zu kommen war dann diese ein-deutige, plötzlich völlig klare Verbindung von Ursache und Wirkung und somit das Wissen WAS ich tun muß. Der unüberschaubare Berg an Problemen auf der einen Seite und diese eine und einzige Lösung auf der anderen - aufhören zu saufen. Und dann sehen wie der Rest hinzukriegen ist. Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon eine ganze Weile im saufnix mitgelesen, war also mit weiten Teilen der Trockentherorie bereits vertraut, insofern war das Aufhören überhaupt denkbar, weil ich es nur mit Disziplin und Verzicht vermutlich nie angegangen wäre. So gesehen war ich von Beginn an “zufrieden trocken”.

Zitat
Gepostet von vicco55
2) Moralische Vorhaltungen, Drohungen und Vorschriften haben bei mir immer nur Trotz hervorgerufen und das Gegenteil bewirkt.


Dito, ohne meine eigene Überzeugung hätte mich nichts und niemand zum Aufhören bewegen können. Dass ich das “sollte” wusste ich ja lange genug, aber geändert hat sich deswegen nichts. Das geht mir aber mit praktisch allem Veränderungswürdigem so und es ist so verdammt mühsam mich zu überzeugen.

Zitat
Gepostet von vicco55
3) Mich rettete kein Gott, noch 'höheres Wesen', sondern ich konnte mich erst dann auf den Weg der Genesung machen, als ich die Verantwortung für mich selbst übernahm. Dazu gehörte auch, meinen Stolz zu überwinden und Hilfe anzunehmen.


Richtig bei saufnix aufgeschlagen bin ich seinerzeit mit einem Beitrag der sich um die Thematik “Hilfe annehmen” drehte und meiner Frage dazu was das wohl sei und der Hoffnung, dass ich das früher oder später lernen würde. An der Frage laboriere ich immer noch herum und bin irgendwie nicht wesentlich schlauer als damals.

Zitat
Gepostet von vicco55
4) Wie immer hier im Forum betont wird: Aufzuhören mit dem Trinken ist 'nur' der Anfang. Ohne die nachfolgende Bearbeitung der Baustellen, die ich jahrelang zu-, bzw. übersoffen hatte, könnte ich heute nicht zufrieden abstinent sein.


Hm, zufrieden abstinent zu sein bereitet mir keine Probleme. Die Bearbeitung der Baustellen habe ich versucht, lange scheinbar auch erfolgreich, aber im Moment ist da eher ein Trümmerhaufen. Ich weiß gerade nicht wie und wo ich jetzt wieder ansetzen soll. Aber mit Alkohol hat das alles irgendwie nichts zu tun. Es wäre schön, wenn andere Dinge auch so einfach zu lösen wären. Vermutlich sind sie das sogar, ich komm bloß nicht dahinter wie.

Zitat
Gepostet von vicco55
5) Ich war in dem Moment zufrieden trocken, als ich vom Muß ins Wollen kam.


Ja, ich auch. Auch die Umstände hätten mich vermutlich nicht zwingen können, sondern eben ausschließlich die eigenen Entscheidung/Überzeugung. Dass es eben auch, bzw. eigentlich nur, ohne “Müssen” geht hab ich dann auch hier gelernt. Das hat den Gedanken an Abstinenz überhaupt erst möglich gemacht.

Zitat
Gepostet von vicco55
6) Abgesehen davon, daß ich wohl bereits auf dem Münchner Ostfriedhof läge, hätte ich weiter gesoffen, sind die abstinenten Jahre die geilsten meines Lebens.


Ich hätte wahrscheinlich noch dreißig Jahre so irgendwie weitermachen können, aber abstinent ist schon fraglos die weitaus bessere Variante. Die “geilsten Jahre” meines bisherigen Lebens liegen allerdings weit vor meiner Abstinenzentscheidung. Ich hoffe sehr da kommt noch was…

Fazit: Ich bin zufrieden trocken aber zur Zeit beschissen unglücklich.

Die Maus steht für den inner groove, für ne einwandfreie Sache, für den Wunsch, daß es einen so richtig erwischt.
aus Koppstoff von Feridun Zaimoglu


u1953we Offline




Beiträge: 4.223

15.08.2010 16:32
#42 RE: Gewinn statt Verzicht Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von DerNick
Vielleicht ist das auch der Grund für Eure kritischen Anmerkungen: ihr habt einfach eine andere "Schwingungsebene" und dadurch eine ganz andere tägliche Realität.
GrinsNick[/b]



stimmt nick. jeder jeck ist anders.
ich schreibe das auch nur für mich, weil ich solche ähnlichen gedankengänge in meiner nassen zeit hatte.
wer so leben möchte, für mich wäre das nichts.

lg uwe


Ralfi Offline



Beiträge: 3.531

15.08.2010 16:39
#43 RE: Gewinn statt Verzicht Zitat · Antworten

Hi Nick,

Zitat
daß ihr beide einer kleinen Täuschung unterliegt



ich bin mir nicht sicher ob du meinen Beitrag richtig interpretiert hast.

Zitat
Das ist ein riesiger Unterschied, den man womöglich nur zur Gänze erfassen kann, wenn man dergleichen selbst erlebt.



Aha, du hast es also erlebt und glaubst das ich es nicht erfassen kann?

Zitat
als der Laie sich vorstellt



darf ich daraus schließen ein Laie zu sein während du keiner bist?

Zitat
mag ich natürlich das Plastisch-Wuchtige, das der Taxler-Uwe mit bombastischen Wortbildern beschreibt



ich auch. Hat aber mit meinem vorherigen Beitrag nichts zu tun.

Zitat
ich würde nie auf die Idee eines "lebenslangen Heilfastens" verfallen



ich würde das nicht einmal eine Woche machen.

Ich finde du kannst unwahrscheinlich gut in Bildern sprechen, aber mir eine Beitrag eines anderen erklären zu wollen gehört IMHO nicht zu deinen Stärken.

Gruß Ralf

Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast;
es hängt nur davon ab, was du denkst.


septembersonne Offline




Beiträge: 5.747

15.08.2010 19:22
#44 RE: Gewinn statt Verzicht Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von DerNick
Hi Ralfi und u1953uwe,
ich denke, daß ihr beide einer kleinen Täuschung unterliegt. Der Lübecker jagt nicht mit Acid-Power seinen "Winden" nach, er ist sozusagen mit ihnen unterwegs. Das ist ein riesiger Unterschied, den man womöglich nur zur Gänze erfassen kann, wenn man dergleichen selbst erlebt.

Erstens hat er seine Träume bereits großteils (?)wahr gemacht und in seine Realität geholt, in der er durchaus mit beiden Beinen steht, zweitens darf man auch nicht vergessen, dass jeder Mensch eine eigene "Geschwindigkeit des inneren Erlebens" hat und die ändert sich zwangsläufig ein wenig mit fortschreitendem Alter, aber bei einem "erwachten" Menschen deutlich weniger, als der Laie sich vorstellt. Und die äussere Geschwindigkeit ist eh an körperliche Faktoren gebunden, ist deshalb natürlich genauso individuell, hier aber uninteressant.

Als extrem gerne staundender und oft der Magie auch der Worte verfallener Mensch mag ich natürlich das Plastisch-Wuchtige, das der Taxler-Uwe mit bombastischen Wortbildern beschreibt, ungeheuer gern in Form und Inhalt, da lasse ich mich in Gedankenbildern freudvoll immer wieder mitnehmen, zumal er einige meiner großen Lieben ebenfalls teilt und ich ihm deshalb auch ohne Schwierigkeiten folgen kann.

Vielleicht ist das auch der Grund für Eure kritischen Anmerkungen: ihr habt einfach eine andere "Schwingungsebene" und dadurch eine ganz andere tägliche Realität. Das macht ja nix. Diese kleinen Verschiedenartigkeiten *lautlach* geben doch unserem Zusammenleben erst, ja was eigentlich, nix halt. Sie erklären aber, warum natürlich der eine Trockene so garnicht dem Weltbild des anderen entsprechen muß - und trotzdem beide zufrieden mit ihrer Welt sein können.

Ich bin es z.B. lieber mit vielen Aspekten des Lübeckers - aber eben auch nicht mit allen - und ihr habt eure eigene innere Balance, eure eigenen Erwartungen an euren Alltag - und all das ist doch gut für uns, wenn wir uns diese Gemeinsamkeit bewahren können: die Freiheit, uns gegen den Alkohol in unserem Körper entschieden zu haben und dabei zu bleiben. Mit welchen Mitteln und aus welchem "Ur"grund auch immer.

Ausserdem ist der CliC-Uwe ein augenzwinkernder Sauhund. Wir hier unten in den gottverlassenen Herrgotzwinkeln sagen zu einem solchen Gebräu anerkennend "Retzkopf" und schlürfen noch ein zusätzliches Kochkäsle. Und dieses "Bacchantische" teilen wir auch und auch ich würde nie auf die Idee eines "lebenslangen Heilfastens" verfallen, wie sie z.B. Manuela immer wieder mal durchwabert *lach*.

Mahlzeit.

GrinsNick



Danke für die Erläuterungen, Nick, so habe ich es noch nicht betrachtet

Unterschiedliche "Schwingungsebenen", das wird´s wohl sein.

Ich bin ja berauscht vom Leben, habe aber ein ganz anderes Tempo angenommen....zurückgeschraubt eher, lebe meine Melancholie.... und erlebe dadurch neue Perspektiven.

Ist schon erstaunlich welche Wege uns das Leben gehen läßt.

Der Plan des Lebesn ist im Fluß.Habe gelesen, das Bewußtseinsforscher von bis zu 50 Persönlichkeitswandlungen eines Menschen ausgehen, die nötig sind, um am Ende der/die zu werden,die ich bin.

LG

Manuela

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.


malo Offline




Beiträge: 1.797

15.08.2010 19:56
#45 RE: Gewinn statt Verzicht Zitat · Antworten

hi vicco...

schöner thread...wegen weil so aktiv subjektiv...bis auf ein paar vielleicht...

bei mir wars am anfang ja ein schubser durch den arbeitgeber...taggeträumt wie es
ohne alkohol in meinem leben sein würde hatte ich oft...aber ins tun bin ich selbst nicht
wirklich gekommen...obwohl...es war allerhöchste zeit...zwar noch nicht
gesundheitlich...aber mein job hing am faden und meine frau wär wohl auch bald lieber
ohne mich glücklich geworden...

als es soweit war und ich was tun "musste"...hab ich nur gewusst...das ist meine chance...
ich hatte keine ahnung was kommt...aber egal was...am ende wollte
ich nicht mehr in dieser scheiss mühle hocken müssen...zu meinem glück kam ich
in der klinik in eine kleine gruppe die auch noch für sich allein untergebracht war...
und die von einem therapeuten begleitet wurde der für mich passte wie arsch auf eimer...
nach relativ kurzer zeit war mir klar geworden wie dauerhafte abstinenz für mich
erreichbar sein würde...das war sozusagen mein "klick" im schädel den es gebraucht hat...

ab dem zeitpunkt ging es voran und mir machte es spass trocken zu werden...

endlich bewusstes erleben und aktives
handeln...das ganze spektrum menschlicher
gefühle die eigentlich mein ganzes leben verschüttet waren...traten
an die oberfläche...eine elementare erfahrung endlich die empfindungen zu spüren...
die ich als kind nicht entfalten konnte und als erwachsener mensch von anfang an
weggesoffen hatte...das machte mich zufrieden...

heute basiert diese zufriedenheit auf die gelassenheit die sich in den jahren
entwickeln konnte...es gibt keinen grund mehr zu saufen...komme was wolle...
ich hab es in der hand mein leben zu gestalten...geht die eine richtung nicht...
wird eine andere eingeschlagen...geht nicht...gibts nicht...ohne es zumindest versucht zu haben...

meine frau und ich stellen immer mal wieder für uns fest...ohne meine alkoholsucht
wären wir nicht in unserem heutigen leben gelandet...und das wollen wir nicht
mehr missen...

lg malo

wer jeden tag kämpft
muss eines tages verlieren


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