ich habe eine vielleicht bescheuerte Frage: Was machst Du diesmal anders als in der Vergangenheit?
Ich kann Dir nur meine Strategie schildern, um mich vor Saufdruck in Sicherheit zu bringen:
- Ich lasse das erste Glas stehen und verhandele nicht mehr mit mir selbst oder anderen bzgl. Alkohol. Ich weiß, dass nicht externe Instanzen oder Behandler meinen Hintern vor dem Alkohol retten können, sondern nur ich selbst. Therapie ist was für Trockene. Ein Nasser ist noch nie durch eine Therapie trocken geworden.
- Ich mache vor einer Flasche Bier nicht den dicken Macker, so nach dem Motto: "Mit Dir werd ich schon fertig". Alkohol hat mir eine Menge Respekt abgenötigt, weil ich gemerkt habe, dass ich ihm gegenüber machtlos bin. Ich meide also "alte Spielplätze".
- Wenn Saufdruck im Anmarsch ist oder er übergroß wird, rette ich mich in eine SHG. Diesbzgl. lebst Du ja in Berlin im Paradies. In Berlin gibt es ja sogar suchtmittelfreie Treffpunkte.
Auch wenn ich mich gemäß meinem Naturell immer etwas flapsig ausdrücke (was ich im übrigen auch vor meiner zweifelhaften Säufer-Karriere gemacht habe) so bringen es Deine Worte genau auf den Punkt und ich bin völlig Deiner Meinung !
Ich weiß zwar nicht, wie lange Du schon "trocken" bist, aber ich nehme an, sicher einige Jahre !
Nun, Du fragst, was ich diesmal anders mache ?
Ich werde mich z. Bsp. mehr auf mich selber konzentrieren und das, was ich wirklich erreichen will !
Die Therapie kann mich bestenfalls ein wenig dabei unterstützen, letztendlich liegt es aber ganz alleine bei mir !
Wie Du schon schreibst : Die ERSTE Flasche stehen lassen!!!
Und sich irgendwelche Selbstversuche in Richtung "kontrolliertes Trinken" ein für alle mal aus dem Kopf schlagen !
Diesen Fehler habe ich nämlich anfangs gemacht, jedoch waren alle Experimente zum Scheitern verurteilt!
Nun, soweit bin ich ja schon, diese Experimente bleiben zu lassen !
Meinen letzten Absturz habe ich, blöd wie ich bin, bewusst herbeigeführt, da ich mich mittlerweile schon mit dem Gedanken abgefunden habe, für den Rest meines Leben keinen einzigen Schluck Alkohol mehr zu trinken !
Da wollte ich mich gebührend von meinem "guten, alten Freund verschieden", und bin noch einmal auf die Schnauze gefallen !
Was soll`s : Jetzt habe ich ja "Abschied gefeiert" (obwohl ich mir diese "Abschluss-Party" etwas anders vorgestellt habe) und bin schon wieder mal ein ganzes Stücken weiter!
Irgendwie freue ich mich auch auf die Therapie, obwohl ich noch gar nicht so recht weiß, was mich dort erwartet.
Aber ich bin mir, trotz meiner Kritik und meiner Skepsis, sicher, dass auch die Therapie ein weiterer Schritt zu einem "trockenen" Leben sein wird !
In diesem Sinne verbleibe ich,
Euer "Frischling" Andy
Suffkopp69
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10.08.2010 15:11
#47 RE: Bin ein oller Quartalssäufer und neu hier !
ZitatGepostet von Picadora - Anmerkung: Angelesenes Wissen, keine selbst gewonnenen Erkenntnisse -
[Quote=Suffkopp69]1 Tag, 1 Woche, 1 Monat, 1 Jahr oder aber erst ein ganzes Jahrzehnt nach der letzten Flasche ?
Man kann trocken sein oder eine Saufpause haben. Die Dauer sagt darüber nichts aus. Der eine ist seit 3 Tagen trocken, der andere hat eine 8-monatige Saufpause.
[Quote=Suffkopp69]Ich habe nicht behauptet, dass "trocken" bleiben ein Kinderspiel ist, jedoch ist meine Behauptung (bzw. die meines langjährig "trockenen" Bekannten), dass wir "nur den Alkohol meiden müssen", nicht von der Hand zu weisen ! [/Quote] "nur den Alkohol meiden" bringt nichts. Dann ist es doch wieder.... nur eine Saufpause
Reinschleichende Grüße,
Picadora[/quote]
Hallo, Picadora !
Was soll das heißen "Nur den Alkohol meiden" bringt nichts. Dann ist es doch wieder.... nur eine Saufpause" ???
Darum geht es ja wohl, oder ?
Suffkopp69
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10.08.2010 15:20
#48 RE: Bin ein oller Quartalssäufer und neu hier !
ZitatGepostet von Picadora - Anmerkung: Angelesenes Wissen, keine selbst gewonnenen Erkenntnisse -
[Quote=Suffkopp69]1 Tag, 1 Woche, 1 Monat, 1 Jahr oder aber erst ein ganzes Jahrzehnt nach der letzten Flasche ?
Man kann trocken sein oder eine Saufpause haben. Die Dauer sagt darüber nichts aus. Der eine ist seit 3 Tagen trocken, der andere hat eine 8-monatige Saufpause.
[Quote=Suffkopp69]Ich habe nicht behauptet, dass "trocken" bleiben ein Kinderspiel ist, jedoch ist meine Behauptung (bzw. die meines langjährig "trockenen" Bekannten), dass wir "nur den Alkohol meiden müssen", nicht von der Hand zu weisen !
"nur den Alkohol meiden" bringt nichts. Dann ist es doch wieder.... nur eine Saufpause
Reinschleichende Grüße,
Picadora[/quote]
Hallo, Picadora !
Was soll das heißen "Nur den Alkohol meiden" bringt nichts. Dann ist es doch wieder.... nur eine Saufpause" ???
Darum geht es ja wohl, oder ?[/quote]
Hallo, ich bin`s noch einmal !
Eine bessere Frage : Wie unterscheidest Du zwischen "trocken sein" und einer "Saufpause" ???
Lautet die Parole nicht (fast) jedes Mal "nach dem Rückfall ist vor dem Rückfall" ?
Man kann zwar gute Vorsätze fassen, eine 100 %-ige Garantie gibt es aber nie !
Aus meiner Sicht bin ich solange "trocken" solange ich nichts saufe und wenn ich dann doch einmal wieder zur Flasche greife, kann man die vorangegangene, abstinente Zeit doch nicht einfach negieren !
Andy
newlife
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10.08.2010 15:25
#49 RE: Bin ein oller Quartalssäufer und neu hier !
Trinkpause oder trocken ? Mit der Fragestellung beschäftige ich mich nicht. Interessiert mich auch gar nicht. Für mich kann ich sie nicht beantworten, ich gehöre aber auch zu denjenigen, die sich grundsätzlich nicht vornehmen, nie wieder Alk zu trinken. Ich kann nunmal nicht hellsehen, ich möchte hier und heute nicht trinken, weil ich möchte, dass es mir gut geht. Das ist alles.
Suffkopp69
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10.08.2010 15:51
#50 RE: Bin ein oller Quartalssäufer und neu hier !
ZitatGepostet von newlife Trinkpause oder trocken ? Mit der Fragestellung beschäftige ich mich nicht. Interessiert mich auch gar nicht. Für mich kann ich sie nicht beantworten, ich gehöre aber auch zu denjenigen, die sich grundsätzlich nicht vornehmen, nie wieder Alk zu trinken. Ich kann nunmal nicht hellsehen, ich möchte hier und heute nicht trinken, weil ich möchte, dass es mir gut geht. Das ist alles.
Hallo, newlife !
Genauso sehe ich das auch !
Ich finde, man hat schon sehr viel gewonnen, wenn man über einen längeren Zeitraum (3, 4, 5 oder mehr Jahre) hinweg absolut abstinent lebt !
Und wenn es dann doch wieder mal einen "Ausrutscher" geben sollte und man darauf schnell und richtig reagiert, so das es nicht wieder in einem Totalabsturz endet, ist das schon die halbe "Miete" für ein tolles Leben !
Die meisten trockenen Alkis scheitern nämlich an ihren überzogenen Ansprüchen, insbesondere sich selbst gegenüber!
Liebe Grüße
Andy
newlife
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10.08.2010 16:19
#51 RE: Bin ein oller Quartalssäufer und neu hier !
ZitatDie meisten trockenen Alkis scheitern nämlich an ihren überzogenen Ansprüchen, insbesondere sich selbst gegenüber!
Da mag durchaus was dran sein. Habe jahrelang im beruflichen Bereich meine Ansprüche viel zu hochgesteckt und nicht bemerkt, wie ich immer süchtiger wurde.
Ab und zu auch mal ein oder zwei Gänge zurückschalten wirkt oft Wunder.
Ich bin schließlich nicht bereit, nur wegen meines Problems (welchem ich ja auch aus dem Wege gehen könnte, wenn es bei mir einmal "klick" gemacht hat) für den Rest meines Lebens einen schwarzen Trauerflor zu tragen, ständig mit finsterer, bedeutungsschwangerer Mine herumzulaufen und mich selbst zu bemitleiden
assoziiere ich ja (plus Scham, Angst, Selbstverachtung und noch einiges mehr an selbstverursachtem Elend) ja ganz klar und ausschließlich mit der Sauferei und kein bisschen damit, dass ich nicht mehr saufe Fand ich grad gut, was Sabine schrieb: wenn ich wieder saufe, bin ich krank, sonst bin ich nur eine Alkoholikerin - ich auch
Lieben Gruß und herzlich Willkommen nachträglich Ingwer
nachschub: das selbstverursachte Elend, naja, hab ich irgendwie blöd ausgedrückt, hat sich ja schließlich niemand seinen Alkoholismus angelacht und außerdem hat das was von Schuld haben, find ich grad, und das find ich sehr überflüssig und und und --> also das selbstverursacht nehm ich zurück, passt nicht
Thomas70
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10.08.2010 22:01
#54 RE: Bin ein oller Quartalssäufer und neu hier !
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