37 jahre nebel ich bin mit metzgerei und wirtschaft groß geworden,wo der alkohol eine natürliche sache ist.1 kleiner likör als belohnung,löste bei mir ein wohliges gefühl aus,daß bei mir bis jetzt alles durcheinander gebracht hatte.da wir alle im fammilienbetrieb mitarbeiten mußten,blieb wenig freizeit, und mit14 saß ich dann schon bei älteren abends am biertisch. in der lehre (73-75) war saufen ein heimlicher sport. nach bestandener prüfung gings bis zum bund auf montage,dort war sowieso abends und an wochenenden saufen angesagt. beim bund mußte ich das trinken nicht mehr lernen,aber die ersten begleit erscheinungen kamen auf.hatte ich zuviel,dann kotzen,weitertrinken,und manchmal konnte ich das wasser nicht halten. .da ich die kantine führte,kein problem den spiegel zu halten. nach dem bund in die großmetzgerei,akkordarbeit mit den metzgern . nach feierabend immer schön mitgehalten,was zu kreislauf zusammenbrüchen führte.nach krach mit meinem vater 1983 wiedermal ausgezogen,wieder auf montage,1985 dann nach wenig essen und viel bier und schnaps,2 mal 3wochen entzug in psychiatrie.danach 1.LZT bei badenweiler. danach mehrere jobs als spüler und hilfsarbeiter,wieder angefangen mit sprit,diesmal war viel hochprozentiges dabei, bis ich eines nachts große weisse spinnen sah. 3 mal entzug inPLK ,noch immer keine einsicht bei mir. wohnortswechsel und bis 1992 noch 3 entzüge krankenhaus. 2.LZT in ettenheimmünster,nach 4 wochen wieder altes spiel. arbeit habe ich bis auf wenige ausfälle immer gehabt,ein trinker ist ja leistungsfähig und immer gut drauf!. von89 bis 95 langes zusammenleben mit 1.frau bis sie am 6.8.95 am stillen infarkt in folge zuckerkrankheit verstarb. ich blieb auf anraten eines arztes nicht lange alleine, um nicht total unterzugehen. im november96 kam unsere tochter anna zur welt,dann ein schock,downsyndrom.die 1. 4jahre waren schwierig mit der kleinen,auch meine frau fing heimlich an zu trinken, ich versuchte,so gut es ging psychisch alles stabilzuhalten. das ging natürlich wegen dem trinken daneben,98 dann kreislaufzusammenbrüche,2 entzüge, dann 2000 3.LZT. diesmal 9 monate geschafft trocken zubleiben,wieder erneut rückfall. von 2001 bis juni 2010 4 entzüge krankenhaus. die letzten 10 jahre,immer eine mischung von: anfangen,aufhören,SHGs,ales mögliche lesen, immer im kreis herum. seit 2 jahren sind herzprobleme dazugekommen,die machen mir dann schon angst. ich bin müde geworden gegen den alk zu kämpfen, immer wieder aufstehen und hinfallen das hat mich kaputgemacht. nach einem innigem gespräch mit einer theologin,beim letzten entzug,kapitulierte ich! endlich neuanfang! jetzt 7wochen trocken
Boahh! Da läufts mir ja eiskalt den Rücken runter, wenn ich das lese. Hoffe einfach mal, dass du jetzt die Schnauze gestrichen voll hast und es diesmal packst. Du hast schon einige LZTs gemacht, dass Wissen daraus ist ja nicht verloren und kann dir insbesondere in den ersten trockenen Wochen hilfreich sein.
Hallo Rainer! Also mir sind einige Schauer den Rücken runter gelaufen bei deinem Beitrag! Ich wünsch dir ganz viel Kraft, damit du es diesmal endgültig schaffst. Mich würde auch interessieren, wie es deiner Frau und deinem Kind geht und ob du da Unterstützung findest.
heut ist mein 101.tag ohne alk. saufdruck bisher noch keinen gehabt. ich,denke das war mein tiefpunkt am 6.6.2010, und das gebet mit der KH-seelsorgerin,ist die kapitulation,und der neuanfang gewesen.
ich wünsche niemanden,einen grausamen tiefpunkt, der körper und geist zerreißt,aber vielleicht, muß das bei uns alkis so sein. ich stelle mich immer nur auf 24 stunden ein, das funktioniert dann auch gut. ich drücke allen die daumen,die es auch ernsthaft schaffen wollen, trocken zu leben.
Also..., aus heutiger Sicht bin ich eher dankbar dafür, in der Endphase meiner Saufzeit ordentlich "körperlich, geistig und seelische Prügel" bezogen zu haben, wann ich mich mit "dem Alkohol" eingelassen habe.
Das hat mein Verständnis, rückblickend, für bedingungslose Kapitulation und Machtlosigkeit dem Alkohol gegenüber doch sehr erleichtert. Ich habe mir bis heute bestimmte Ereignisse in der Erinnerung bewahrt, um nicht zu vergessen wie es war. Und das war alles real, verdammt real!
Gruß Liopleurodon Alkoholiker - seit Januar 1995 bis Heute Trocken ohne Rückfall