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Saufnix  
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 Deine eigene Alkoholkarriere
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swajj14 Offline




Beiträge: 793

19.10.2010 07:14
#31 RE: Rückblick Zitat · Antworten

danke newlife und kb für diese ehrlichen Worte..... wenn´s bei mir auch alkmäßig nicht so heftig war, die Verzweiflung war aber genauso da.

Liebe Grüße
swajj14


joli Offline



Beiträge: 159

19.10.2010 07:31
#32 RE: Rückblick Zitat · Antworten

sehr bewegende Geschichte. Um so mehr freut man sich für dich.


DerNick Offline



Beiträge: 643

19.10.2010 10:13
#33 RE: Rückblick Zitat · Antworten

KB: "hier verblödet ein Genie!"

Und das hätte auch gestimmt - bei allen... die einzige Möglichkeit, das zu vermeiden, ist: das Saufwerkzeug für immer niederlegen.

Allein in diesem Thread sind dadurch etliche Genies wieder "live on stage". Wenn's das nicht wert ist?!


Nick

--------------------------------------
Meine Religion ist die Freundlichkeit.
Und trocken bin ich seit Anfang 2006.


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

19.10.2010 11:03
#34 RE: Rückblick Zitat · Antworten

hallo newlife,
danke für die Geschichte. Es war auch die meine damals. Der einzige Unterschied war bloß, dass mich mein Chef auffand (selber Alki, ein Glück auch für mich!), mich zu meiner Gruppe fuhr, dort ablieferte. Dann haben mich 3 Leute mitgenonmmen und je rund um die Uhr gehütet, und das hat dann funktioniert, "lange Jahre". Max


Usa Offline




Beiträge: 356

20.10.2010 06:44
#35 RE: Rückblick Zitat · Antworten

Hallo newlife,
sehr eindringlich geschildert, hat mich berührt. Schön zu lesen, dass Du es geschafft hast. Eure Geschichten und Erfahrungen, wie auch von kb, Max und allen anderen machen immer wieder Mut.

LG Usa

Es ist besser, geringe Taten zu vollbringen, als große zu planen.
(Chinesisches Sprichwort)


newlife ( gelöscht )
Beiträge:

02.11.2010 09:59
#36 RE: Rückblick Zitat · Antworten

Wir hatten gestern Feiertag in B.-W. Zu Beginn des langen WEs habe ich mich richtig darauf gefreut, mal ein paar ruhige Tage verbringen zu können. War die vergangenen WEs meistens unterwegs bzw. hatte viel zu tun. Leider muss ich sagen, dass mir solche Wochenenden nicht so gut bekommen. Von Tag zu Tag wurde es schlimmer. Mit anderen Worten, ich hätte gerne mal wieder richtig zugelangt. Die Gelegenheit war günstig, meine SHG ist gestern wegen dem Feiertag auch ausgefallen.

Nun, mein Verstand funktioniert ja noch und ich habe keinen Bock auf Entgiftung und Arbeitsunfähigkeit, also lass ich es sein. Das Problem ist dabei ist, dass ich ja im Grunde genommen alles weiss, aber in solchen Momenten es nicht wissen will. Ich habe dann auch keine Lust, im Forum zu lesen oder mich kritisch mit der Sucht auseinanderzusetzen. Das geht dann alles nicht, am liebsten würde ich halt saufen. Um mich abzulenken, mache ich dann lieber Dinge, die damit gar nichts zu tun haben. Habe an meiner Umorganisation meiner Musiksammlung weitergemacht, bin ein wenig rausgegangen bei dem tollen Wetter, aber alles irgendwie nur halbherzig.

Es ist vorbei. Ich sitze wieder im Büro, bin zwar nicht so ganz auf der Höhe, aber mir geht es doch besser als gestern und am Sonntag abend. Am kommenden WE will ich fortfahren, danach habe ich eine Woche Urlaub und werde meine Eltern besuchen. Ich glaube das wird mir guttun.

Ich bin froh, dass ich mit meiner Arbeit einen geregelten Tagesablauf habe, sonst würde ich das wohl nicht aushalten können. Nur sonderbar, dass ich mich auf solche ruhigen Wochenenden im Vorfeld immer freue und danach immer mies drauf bin. Ist wohl ein Relikt aus der Saufzeit. Ich war immer der glücklichste Mensch, wenn mich meine Umwelt vollkommen in Ruhe lässt und ich soviel Stoff in der Wohnung habe, den ich so schnell gar nicht wegsaufen kann. Man, was ist das doch alles krank.

Viele Grüße von
Dirk


dry68 ( gelöscht )
Beiträge:

02.11.2010 10:16
#37 RE: Rückblick Zitat · Antworten

Schön, dass Du stark geblieben bist

Zitat
Ich habe dann auch keine Lust, im Forum zu lesen oder mich kritisch mit der Sucht auseinanderzusetzen.



Ich glaub ja sowieso, in diesen Momenten kommt es nicht so sehr darauf an, was Du in diesem Augenblick als "Ablenkung" für dich tust, sondern auf das, was Du im Vorfeld für dich getan hast.

Gruß
Dirk


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

02.11.2010 11:15
#38 RE: Rückblick Zitat · Antworten

hallo Dirk, steuerst du etwa auf deine Jahreskrise zu? Ich hatte immer einen Vertrauten, zu dem ich bedingungslos kommen konnte. "Bevor du säufst kommst du gefälligt bei mir vorbei, auch nachts, klar?!"
Und zwar ohne vorherige Anmeldung, weil eine Krise immer binnen Sekunden bis Minuten beginnt. Hatte ich seinerzeit gebraucht, und das muss nicht jemand aus deiner Gruppe sein. Ein freundlicher Langjähriger vielleicht? Gruß Max


dry68 ( gelöscht )
Beiträge:

02.11.2010 11:34
#39 RE: Rückblick Zitat · Antworten

Hi Max,

...keine Jahreskrise...die hab ich dieses Jahr glaub ich schon "überstanden"

Zitat
Gepostet von Max mX
Ich hatte immer einen Vertrauten, zu dem ich bedingungslos kommen konnte.

...schön...den hab ich auch.

Nein nein, ich wollte damit auf keinen Fall irgendwelche Sofortmaßnahmen für den Ernstfall, die übrigens jeder für sich haben sollte, unter den Scheffel stellen!

Wenn das so rübergekommen ist...dann sorry.
Aber ich denke trotzdem, primär kommt es darauf an, sich im Vorfeld mit dem Thema zu beschäftigen (gerade wenn es einem gut geht).

Sich öfter mal alle möglichen Szenarien durch den Kopf gehen lassen

Das hat mich damals im "Ernstfall" gerettet..denke ich jetzt.


Gruß
Dirk


newlife ( gelöscht )
Beiträge:

02.11.2010 12:08
#40 RE: Rückblick Zitat · Antworten

Hi Max,

wir hatten ja am Freitag noch über die sog. "Jahreskrise" gesprochen. Das war es aber meineserachtens nicht.

Am Freitag und Samstag war alles noch soweit o.k., Sonntag abend und auch gestern wars nicht einfach. Es hat immer viel mit dem psychischen Gleichgewicht zutun, ob der Druck kommt, oder nicht. Leider ist das nicht unbedingt vorhersehbar.

Im Urlaub war ich auch längere Zeit alleine zuhause und hatte Spaß an meiner Arbeit in der Wohnung. Da gings mir gut, obwohl draußen unser Weindorf tobte.

Ich habe oft Probleme mit solchen Gedanken "jetzt ist es gerade günstig und jetzt sieht es keiner, etc." Solche Gegebenheiten nutzt mein Suchtgedächtnis gnadenlos aus, wenn ich nicht ausgelastet bin, bis es irgendwann mal knallt.
Werde heute abend auch in eine SHG gehen, wo die Leute sind, die mich auf meinen ersten Schritten begleitet haben und da mal drüber sprechen.

Manchmal kann ich schonmal für mich sein und die Ruhe genießen, aber meist nicht über mehrere Tage. Dann kommen immer wieder mal Erinnerungen daran, wo das Saufen noch lustig war. Ist halt auch Kacke, weil ich alleine wohne.


septembersonne Offline




Beiträge: 5.747

02.11.2010 12:44
#41 RE: Rückblick Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von newlife
Hi Thomas,

ich kann das mittlerweile ganz gut einordnen, wo Suchtdruck entstehen kann.
Es sind zum einen solche Orte, wo ich ständig getrunken habe, bzw. schon angetrunken ankam und das Suchtgedächtnis mir einen angeblich "geilen" Abend vorgaukelt. Der Suchtdruck lebt von der Erinnerung.
Nun, mein Leidensdruck war sehr groß am Ende und da ich weiß, dass das alles wiederkommt und schlimmer wird wenn ich saufe, verlasse ich solche Situationen meist schnell und rede auch darüber.
Am Anfang der Trockenlegung war auch die Einsamkeit und Langeweile in der Wohnung kaum auszuhalten. Den meisten Alk habe ich ja doch allein in der Bude gesoffen. Das ist aber deutlich besser geworden. Wenn ich Lust zu trinken habe, esse ich oft ein Eis mit Sahne oder mach mir nen Eiskaffee, o.ä. Das wirkt Wunder und schmeckt super!





Hallo, Dirk!

Für mich ist es wichtig, täglich ein Ziel vor Augen zu haben, das ich mir jeden Morgen stelle, gerade an den Tagen die ich daheim verbringe, denn auch ich habe meist daheim allein und heimlich konsumiert.

Wer auf ein Ziel zusteuert, erlebt dies als sinnvoll, aber kein Ziel zu haben, führt zu Unzufriedenheit und Unlust. Da ist die Gefahr groß, das Erreichte wieder zu zerstören.

Meinem Leben einen Sinn zu geben,... in allem, ob positiv oder negativ, einen Sinn zu sehen....ja, das gibt mir Halt.

....und den Sinn in meinem Leben fand ich nur, weil ich meine Seele befragte....was gibt meinem Leben Tiefe und Wert.

Ich bin auch eher die Einzelgängerin,introvertiert, lieber Zuhörerin als Rednerin....eine die die Stille, Nachdenklichkeit und Ruhe liebt....die hatte ich ja damals, als ich allein daheim war....und trotzdem diese "geliebten" Momente versoff....

Es war dieser innere Druck der sich über Jahre aufgebaut hatte und mich nicht mehr zur Ruhe kommen lies....immer taff sein, immer perfekt sein, immer alles müssen und das auch noch schnell..."Everybodys Darling" eben.

Irgendwann war meine Kraft erschöpft, aber da gab es ja eine "Lösung"....bis zum Zusammbruch vergingen allerdings so an die 13 Jahre...

Jetzt nach über 3 Jahren zufrieden, abstinentem Leben geniese ich die Ruhe und Stille daheim die ich brauche, um nachdenken zu können, meinen Hobbys zu frönen und mir ein gemütliches Heim zu schaffen, denn ich brauche diesen Wohlfühlfaktor....und meine Familie hat ja auch was davon, wenn sie heimkommt.


LG

Manuela

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

02.11.2010 13:13
#42 RE: Rückblick Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von dry68
Ich hatte immer einen Vertrauten, zu dem ich bedingungslos kommen konnte.

...schön...den hab ich auch.
Nein nein, ich wollte damit auf keinen Fall irgendwelche Sofortmaßnahmen für den Ernstfall, die übrigens jeder für sich haben sollte, unter den Scheffel stellen!
Aber ich denke trotzdem, primär kommt es darauf an, sich im Vorfeld mit dem Thema zu beschäftigen (gerade wenn es einem gut geht).
Gruß Dirk[/b][/quote]

Max:
Das Beschäftigen mit dem Thema geht gegen den Suchtdruck.
Bei einer Krise ist es aber wie ein negativer Schwebezustand, zu dessen Beheung ich dann einen "Vertrauten" hatte, Gruß Max


newlife ( gelöscht )
Beiträge:

02.11.2010 14:18
#43 RE: Rückblick Zitat · Antworten

habe gerade in der Mittagspause mit einem vertrauten Arbeitskollegen darüber gesprochen. Er bietet mir jede Hilfe an und sagt, ich soll doch direkt anrufen, wenn es mir nicht gut geht.

Ich weiß das doch alles. Ich hätte es am WE aber doch nicht getan, ich wollte mit gar keinem über Probleme reden.

@Manuela
Danke für deinen lieben Beitrag. Ich verfalle leider immer wieder mal in alte Verhaltensweisen.

Kann zwar gut Tips und Ratschläge austeilen, regle meine Abstinenz zumeist nur über meinen Verstand.

Und so war mein ganzes Leben. Immer super-duper nach außenhin und auf der Arbeit, d.h. mir kann sowieso keiner was anhaben und kurz darauf war ich schon wieder stockbesoffen irgendwo in der Ecke gelegen.

Ich konnte meinen sauberen Anschein am Ende nicht mehr wahren. Viel zu stark war die Sucht, so dass ich manchmal auch völlig betrunken auf der Arbeit war oder mit dem Entzug nicht mehr klarkam.

Und jetzt fahr ich wieder eine ähnliche Linie. Arbeit wieder super-duper. Gruppenleitung in der SHG, Auftreten und Rhetorik wieder klasse...

...und dann wieder nur Saufgedanken in der Birne.

Sorry, bin halt gerade etwas depri unterwegs. Mir ist aber schon bewusst, dass ich momentan mehr für mich tun muss und ich werde es mir nicht nur "auf der Couch" bequem machen.
Auch das Schreiben tut mir gerade richtig gut, früher hätte ich niemals auch nur einen Hauch von mir preisgegeben.

Viele Grüße von
Dirk


Lauralisja Offline




Beiträge: 1.674

02.11.2010 14:46
#44 RE: Rückblick Zitat · Antworten

Hallo newlife-Dirk

das hier:

Zitat
Ich habe oft Probleme mit solchen Gedanken "jetzt ist es gerade günstig und jetzt sieht es keiner, etc." Solche Gegebenheiten nutzt mein Suchtgedächtnis gnadenlos aus, wenn ich nicht ausgelastet bin, bis es irgendwann mal knallt.



kenne ich gut. Während meiner Saufzeit habe ich immer auf die freien Tage gegiert an denen keiner da war - nur ich und der Stoff. Ich wollte nix anderes als trinken trinken trinken.

Als ich trocken wurde hat sich mein Suchtgedächtnis das natürlich zu nutze gemacht Grund: ich konnte einfach nicht entspannen. Wenn ich dann mal nix zu tun hatte habe ich mir nicht erlaubt runterzufahren und wirklich nix zu machen - der Alk hatte mir genau das ermöglicht.
Da ich nicht immer auf hocjtouren fahren kann und viel Zeit für mich allein brauche, musste ich lernen, mir die Zeit zu erlauben. Zeit, in de ich völlig unkonstruktiv in die Glotze glotze oder zocke oder an die Wand starre. Für mich, ohne schlechtes Gewissen.

Was Du machst habe ich auch gemacht. Irgendetwas, nur nicht trinken. Manchmal bin ich einfach sitzen geblieben bis der größte Druck vorbei war. Es hat geholfen.
In solchen Momenten will ich mich nicht mit meiner Sucht auseinandersetzen, ich will nicht puzzlen, aufräumen, telefonieren Bilder malen mit dem Hund rausgehen oder sonstwas - ich will in den Momenten saufen und gehe trotzdem lieber mit dem Hund raus male Bilder setze mich mit meiner Sucht auseinander auch nur halbherzig und ohne Lust.

Es geht vorbei, es wird viel viel besser. Manchmal zwickts mich auch heute noch wenn mein Leben besnders stressig ist und ich glaube ohne mich gehts nicht. Aber ich merke es viel eher und milder ist es auch.

Machste alles ganz richtig - freut mich sehr

Liebe Grüße
Uta

"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!" Selma Lagerlöf


Ruby Offline



Beiträge: 2.697

02.11.2010 15:27
#45 RE: Rückblick Zitat · Antworten

Dirk,

ich möchte mich gern Uta anschließen...es wird wirklich besser.
Ich kenne auch immer wieder diese Senken in die ich abstürze, auch noch nach Jahren der Abstinenz. Sicher kann ich inzwischen besser damit umgehen aber ich spüre meine Sucht immer mal wieder und sie gaukelt mir etwas vor.
...einmal nur entspannen, merkt ja keiner, kannst morgen ja wieder aufhören... blöde Tusse, meine Sucht ist weiblich
Versuch mal deinen Perfektionismus an den Nagel zu hängen und stell dich an erste Stelle.
Wie du dich öffnest, find ich richtig Klasse.
Weiter so...
Lieben Gruß Ruby

es sind die kleinen Dinge im Leben...


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