ich glaube, es ist nicht die frage, warum man gesoffen hat, da gibts tausend gründe. was war der auslöser? diese frage habe ich für mich beantworten dürfen. was war mit mir, was mich ständig zur flasche greifen lassen hat. klar später war es sucht, aber es gab ja noch anfänge. ich kann dir sagen, einiges ist mir mehr als peinlich. ich habe ja ne lange säuferkarriere hinter mich bringen müssen, aber heute bin ich froh, dass ich normal empfinden kann. denke ich
Der hat da ganz interessante Thesen aufgestellt....
Sinngemäße Wiedergabe:
Wenn man Süchtig ist oder eine andere psychische Krankheit hat,und wenn die Voraussetzungen dafür schon entstanden, (gegeben) sind, fehlt nur noch ein Anlass um sie auszulösen. Das können Ärgernisse, Krankheit, Einsamkeit, Hunger, Schmerzen, Glücksgefühle und vieles andere mehr sein.
und....
Nur wenn man im Leben eine prinzipielle Übereinstimmung zwischen emotionalen Entscheidungen und den rationellen, vernunftgesteuerten Entscheidungen erreicht, ist man mit sich zufrieden, glücklich..
Soso.... *grübel Dann werde ich das mal fertig lesen...
Heute habe ich das Leergut vom 08.07 weggeschafft. Wie schon hunderte male vorher habe zu mir gesagt "Weg damit und nie wieder"
Plötzlich kam mir ein Gedanke "Nein, keine gute Idee sich das zu denken, das hast du schon so oft zu dir gesagt, und was ist dann daraus geworden ?"
Ich habe mir eine leere Sektflasche als "Mahnmal" da behalten...... Dann bleiben meine Gedanken vielleicht beim "nur für heute", und nicht beim "nie wieder" .....
in deinem alter habe ich auch oft alles ausgeschüttet, und genauso oft alle flaschen entsorgt. meistens wurde ich dann total verrückt,weil gar kein stoff mehr,in der wohnung war. ich war bedeutend ruhiger,wenn ich mir 2 flaschen für den notfall aufbehielt. manchmal hab ich um 5 uhr alles entsorgt,und um 6 uhr wieder bier besorgt. ich habe mit 40 gesoffen,aufgehört,SHG besucht, dann allesmögliche an alk-literatur gelesen, anschließend, wieder gesoffen,aufgehört,usw. immer schneller im kreis gedreht wie ein irrer. ich bin jetzt stolz auf 7 wochen trocken, ich versuche ,mich selbst nicht zu stressen, sonst war alles wieder umsonst. thomas,alles gute,mach langsam,ich kenn das alles viel zu gut.
Das ich mich über jeden Furz aufrege, das haben mir real schon einige angedeutet. Ich bin eigentlich mein Leben lang schon so... Wenn mich das zum Trinken verleiten kann, muss ich versuchen das zu ändern. Mal Yoga testen. Die Zeit die ich jetzt nicht mehr versaufe, kann ich dafür nutzen.
oder Tai Chi - neben den Grundformen gibt es intensive Partnerübungen, sog. Push Hands, wo dir sehr schnell klar wird, wenn du "über die Stränge schlägst" und nicht bei dir bleibst Keep cool! Tara
Tai Chi ist ne gute Methode um dich runterzubringen. Habe das in der LZT gelernt, kannst dich ja mal umsehen. Unsere VHS bietet da auch Kurse an.
Es hat bei mir auch gedauert, bis ich ruhiger wurde. Kopfkino total in den ersten trockenen Wochen, aber das geht vorbei. Mir hilft die Gruppenarbeit mit der SHG viel. Ich bleibe somit am Thema, nicht dass ich irgendwann glaube, dass wäre alles gar nicht so gewesen.
ZitatGepostet von Ingwertee Hi Thomas, Übrigens, neben manchmal den Arsch hochkriegen (bei mir jedenfalls ein Thema :rolleyes und beispielsweise was leckeres zu Essen kochen, joggen gehen,usw.usf. oder mir sonstwas aktiv (Saufen=passiv) Gutes zu tun, gehts manchmal auch einfach nur mal ums aushalten (GsD nicht andauernd ) bei mir.
Lieben Gruß Ingwertee
Verstehe ich dich da richtig @Ingwertee, das es eben für dich keinen wirklichen "Ersatz" für den Alkohol gibt ?
ZitatGepostet von Thomas70 Das ich mich über jeden Furz aufrege, das haben mir real schon einige angedeutet. Ich bin eigentlich mein Leben lang schon so...Mlg Thomas
Mir sagte eine Kollegin mal - allerdings im Bezug aufs Rauchen, aber passt genauso:
Raucher regen sich oft über Kleinigkeiten unbewusst auf, um dann einen Anlass zu haben, dann eine Rauchen zu gehen. Hat mich irgendwie beschäftigt - zum Saufen hat man ja auch oft Gründe genug gehabt. Ist dieses "Aufregen" also vielleicht auch so eine Strategie, die man sich unbewusst aneignet?
Ich war ein hibbeliges, flatteriges Nervenbündel, als ich noch getrunken habe - und die Ruhe und Gelassenheit, die ich seit Trocknung habe, ist ein sehr sehr großes Geschenk, für das ich extrem dankbar bin!
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
Mir kommen in den letzten Tagen immer wieder Erinnerungen an meine "Alkoholfreie" Zeit. Ich versuche herauszufinden, wie ich damals ohne Alkohol meine Probleme und Sorgen verarbeitet habe.
Leicht aufzuregen und auf-brausend war ich schon immer, auch als ich noch nicht geraucht und getrunken habe.
Vielleicht liegt es daran, das ich schon als Kind Bluthochdruck hatte, dieser aber nicht behandelt wurde.
also in kurz: die Frage nach "Alkohol ersetzen" stellt sich für mich gar nicht, außer ich würde denken, dass das Leben an sich Ersatz für Alkohol ist. Naja, und so ists wohl eher nicht (und wenns doch so wäre, auch latte, besser (--> nervenschonender, spannender) ists in jedem Fall ).
In lang: Alkohol ersetzen? Also, bei mir wars eher so, dass Alkohol alles andere, was man so tun kann, denken kann und fühlen kann, ersetzt hat. Ich habe ja bevorzugt abends und das drei, vier Mal die Woche gesoffen --> *rechnen* also gab es immer drei, vier Tage pro Woche die ich nicht mit einem Besäufnis abgeschlossen habe, bis zum Schluss übrigens.
Und trotzdem, das wird mir zunehmend deutlicher, hat Alkohol, die Option Alkohol, bei mir jeden Tag gewirkt und nicht nur in den Stunden des Saufens, des sich Abschiessens, und auch nicht nur an den Terror-Kater-Tagen danach. Ich glaube, folgendes hört sich etwas seltsam an, aber: wenn ich mal den gesamten körperlichen Komplex (Folgeschäden, Entzugserscheinungen) weglasse --> ich würde Alkohol bzw. den Griff zu selbigem im Grunde genommen durchaus als Gedankenhaltung bezeichnen wollen, jedenfalls was mich selber betrifft.
Beispiel: irgendein Konflikt im Job, mir fiel es recht leicht, den wegzuschieben (weil: unangenehm oder auch: kein Bock, mich damit auseinanderzusetzen, der/die ist eh blöd, grad keine Zeit, hat keinen Sinn etc.pp. also: irgendeine Ausrede findet sich ja immer:umschau, weil ich ja wusste, dass ich heute oder morgen oder meist spätestens halt übermorgen in Ruhe *hoch die Tassen und Prost!* darüber "nachdenken" konnte. "Nachdenken" --> mit ein paar Promille im Blut ließ es sich ja wesentlich gelassener Schimpfen, Fluchen oder Heulen, und das echt unangenehme Bewusstsein, dass man zusätzlich zu dem Ärger mit dem Kollegen auch noch mit der eigenen Verhaltensweise recht unglücklich ist (Untergraben des eigenen Selbstbewusstseins, ich kriegt ja sehr wohl mit, dass ich mit mir lassen mache, dass ich keine Traute hatte), ließ sich damit ebenfalls irgendwie aushalten und/oder relativieren, also jedenfalls wegschieben. Und so betraf das eigentlich jeden Aspekt meines Lebens. Heute geht das so nicht mehr. Und das ist gut so! Was übrigens nicht automatisch heißt, dass ich das immer und zu jeder Zeit auch ganz toll finde
Zum Aushalten Beispiel Saufdruck: die ersten zwei Monate war ich ja Saufdruck geplagt, gepeinigt, genervt - also mich brachte der wirklich hin und wieder schwerst an meine persönlichen Grenzen. Ich lernte dann ja, dass ich z.B. durch Essen, Gespräche, rausgehen, usw. diesen oftmals lindern konnte, mich ablenken konnte. Außer halt ein paar Male, wo echt mal überhaupt gar nichts half, keine irgendwie geartete Handlung konnte ihn vertreiben. Das waren sehr schwere Stunden, in denen ich unter massivem Druck, unter beinahe unerträglicher Anspannung stand. Da musste ich dann einfach aushalten, ging ja auch nicht anders, denn Saufen wollte ich ja auf gar keinen Fall mehr. War übrigens ziemlich wichtig für mich, das erkennen (also, als der Spuk vorüber war), dass ich in der Lage bin, auch ziemlich unangenehme innere Zustände, die ich nicht irgendwie wegmachen kann, durchstehen, ertragen kann. Und hier erst recht: finde ich ebenfalls nicht immer toll, aber ich weiß: es geht, ich kann das! Wenns ganz arg wird (sehr unangenehme Gefühle allgemein): ich brauche nur drüber nachdenken, was wäre, wenn ich wieder täte --> ist ganz praktisch, dieses Gedankenspiel lässt alles (bis jetzt jedenfalls) wieder in einem anderen Licht erscheinen.
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) bei mir.
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täte --> ist ganz praktisch, dieses Gedankenspiel lässt alles (bis jetzt jedenfalls) wieder in einem anderen Licht erscheinen.