ich habe in diesem sogenannten Baclofen-Fachforum einige Berichte von Mitgliedern gefunden, die andere Erfahrungen gemacht haben. Aber möglicherweise funktioniert es nicht bei jedem gleich.
björn. auch ich muss mich bedanken , hab zwar nichts mit den medikamenten am hut, aber in dem forum stehen auch sehr intressante sachen , die mich wirklich intressieren, und wichtig für mich,uns sind
___________________________________________________ muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht
Wollte von mir jetzt noch ein Update einbringen. Ursprünglich wollte ich das Adepend ja bis zum Tagesklinikaufenthalt nehmen. Da ich jetzt wegen Dienstreisestreß die Tabletten 2 mal vergessen habe zu nehmen, hab ich mich dazu entschlossen sie jetzt schon abzusetzen. Hab zwar doch ein leicht mulmiges Gefühl, aber früher oder später muß ich sowieso ohne auskommen. Tja, mal sehen ob Saufdruck aufkommt oder ob ich sonst irgendeinen Unterschied merke...
Ich kann auch ohne Alkohol traurig sein. (Simon Borowiak)
für die erste Zeit ist eine Brückenlösung vielleicht nicht schlecht. 2 Tabletten immer in der Hosentasche als Notfallration mitführen. In vielen Fällen genügt bereits der Placebo-Effekt.
Die erste Woche ohne Adepend gut überstanden. Der Gedanke an Alkohol ist etwas häufiger aufgekommen, vor 3 Tagen einmal ungewöhnlich stark, kann aber auch am schönen Wetter und "Biergartenfeeling" gelegen haben. Sonst macht sich der Tablettenverzicht besonders bei der Libido bemerkbar, die ist seit 4 Tagen wieder so wie vor der Tabletteneinnahme. Alles in allem bin ich aber gut zufrieden, das mulmige Gefühl es ohne Chemie nicht zu schaffen ist auch weg!
Ich kann auch ohne Alkohol traurig sein. (Simon Borowiak)
Nach längerer Abstinenz, auch weil es wenig neues über Baclofen zu berichten gab, habe ich heute einige bemerkenswerte News die interessieren könnten.
Aus einer Dissertation (Université Descartes Paris) ist zu entnehmen, dass 80% der an Alkoholismus leidenden Patienten an einer oder mehreren Vorerkrankungen leiden. 106 von 132 Patienten wurden mit einer oder mehreren psychiatrischen Störungen diagnostiziert. Depressives Syndrom bei 74 Patienten, Bipolare Störung bei 15, Psychose bei 14, Angststörung bei 99. 18 Patienten wiesen Merkmale einer zumindest grenzwertigen Borderlinestörung auf. http://www.paradigmenwechsel-ev.de/Will ... tuell.html Ist leider nur in französisch verfügbar aber die Grafiken kann man auch ohne Kenntnis der Sprache entschlüsseln.
Mittlerweile haben sich aufgrund sich häufender Erfolgsgeschichten, immer mehr Ärzte zu diesem Behandlungsversuch entschlossen. Einige haben in Zusammenarbeit mit Patienten die 10 wichtigsten Fragen zu Baclofen in der Therapie bei Alkoholismus beantwortet. Für zufrieden Trockene kein Thema aber vielleicht für alle anderen.
Schon wieder ein Jahr vergangen, kaum zu glauben wie die Zeit dahinrast. Zeit also für ein kurzes Update. Erstmal zu mir persönlich, es geht mir gut und nach 3 Jahren ohne Rückfall, ist das ein bemerkenswertes Résumé.
In Sachen Baclofen gibt es eine deutliche Zunahme an Verschreibungen, wie die französische Kommission für Arzneimittelsicherheit unlängst mitteilte. Man muss für Frankreich von ca. 30.000 Patienten ausgehen, die mit Baclofen wegen Alkoholsucht behandelt werden. Diese Zahl wurde aber lediglich aufgrund der Hochrechnungen von Umsatzzahlen der Fa. Novartis ermittelt, andere Generikahersteller konnten nicht berücksichtigt werden. Eine randomisierte, placebokontrollierte, doppelblinde Studie mit 320 Probanden ist im Mai 2012 in Frankreich angelaufen. Eine kleinere Studie der Berliner Charité (2011) befindet sich in der Auswertung. Ergebnisse werden nicht vor 2013 erwartet.
Wie wir alle wissen, finden lediglich 10% der von Alkoholismus betroffenen Menschen Zugang zu den Suchtsystemen und angesichts dieser Tatsache und jährlich 70.000 Todesfällen in Deutschland, dauert es viel zu lange, zu viele bleiben auf der Strecke. Bei bestimmten Patiententypen hat sich nach Ansicht vieler Ärzte, Baclofen schon heute als hilfreich herausgestellt und auf den bundesdeutschen Suchtforschungskongressen wird das Thema immer breiter diskutiert.
Im Juli diesen Jahres hielt Michael Krausz aus Vancouver/Kanada in München beim alljährlichen suchtmedizinischen Kongress einen bemerkenswerten Vortrag zum Thema Selbsthilfe über webbasierte Systeme. Auch dieses Forum und viele andere haben enormen Einfluss auf eine früher einsetzende Behandlung, da die Hemmschwelle deutlich niedriger ist. immer mehr Menschen fragen immer früher nach Behandlungsmöglichkeiten wie Entgiftung und Entwöhnung. Das Lebensalter der Erstkontakte zum System sinkt um ca. 10 Jahre und damit die Voraussetzung für langfristige Abstinenz.
Einen wesentlichen Anteil am Durchhaltevermögen haben Nachsorgeprojekte die internetbasiert betreut werden. In einem anschließenden Gespräch erklärte mir Michael Krausz, dass internetbasierte Therapiemodelle weltweit entwickelt worden sind, die in Brasilien, Canada und UK bereits sehr erfolgreich angewandt werden. Eine deutschsprachige Version sei noch in der Entwicklung, möglicherweise wird es diese aber 2013 geben. Der Unterschied zu reinen Selbsthilfeseiten wie saufnix und anderen ist die enge Klientenbindung und die Kommunikation per SMS und Telefon, die besonders bei auftretenden Krisen wichtig sei, erklärte er weiter. Zudem sind Fachleute wie Ärzte, Psychiater und Therapeuten permanent in das Projekt eingebunden.
Für mich sind das Entwicklungen die in die richtige Richtung gehen und Hilfe für eine wachsende Zahl an hilfesuchenden Menschen bieten, gemäß meiner Grundeinstellung: alles was helfen kann, ist grundsätzlich hilfreich und wer heilt, hat Recht.
Baclofen gehört nach meiner Meinung auch zu den hilfreichen Mitteln und wer von euch ähnlich denkt, kann dafür gerne seine Stimme abgeben.
"die petition des herrn friederich k. repräsentiert nicht die ansichten der AVAAZ-gemeinschaft."
wer ist herr friederich k. eigendlich, und wem repräsentiert der den nu?
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
besonders erwähnenswert finde ich die aussage das ...
... das ziel der behandlung nicht mehr die abstinenz ist sondern eine unterdrückung des suchtdruckes ....
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
....und Danke für Deinen Beitrag. Wieder interessante Ausführungen.
Welche Patiententypen sind gemeint, nach welchen Kriterien wird gegangen?
LG
Manuela
[ Editiert von septembersonne am 24.09.12 14:22 ]
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
Zu Deiner Frage: In erster Linie sind es Patienten die unter Angsterkrankungen leiden (oft undiagnostiziert) und deren Fähigkeit zur Selbststeuerung noch nicht übermäßig gelitten hat. Auch Patienten mit komorbiden Depressionen, PTBS und anderen Störungen zeigen gute Ergebnisse. Geht man nach dem alten Jellinek-Schema, hat der Spiegeltrinker gute Aussichten, beim sogen. Quartalstrinker wird es dagegen schwieriger. Im großen und Ganzen kann man sagen, es sind vor allem die Patienten deren Einsichtsfähigkeit groß ist und die aus eigenem Antrieb und Willen aus dem Teufelskreis aussteigen wollen, last but not least, noch ein gutes soziales Umfeld besitzen.
Sehr schwierig ist es bei Doppeldiagnosen mit ADHS und Borderline, bzw. anderen schwerwiegenden Persönlichkeitsstörungen.
Natürlich sind die Erfahrungen mit Baclofen noch nicht so gewaltig, am besten dokumentiert scheinen sie derzeit in Frankreich. Dort liegen Erfahrungen über ca. 2.000 Patienten von über 450 behandelnden Ärzten vor. Anders als bei uns wird Alkoholismus in Frankreich als überwiegend psychiatrische Krankheit gesehen und nicht wie bei uns als Zeichen von Willensschwäche.
Liest man zur Zeit die Berichte über Jenny Elvers-Elvertzhagen in der Presse, kommt man nicht umhin festzustellen, dass Alkoholiker ein Schimpfwort und nicht die Krankheitsbezeichnung ist. 50 Jahre Alkoholismus als Krankheit anerkannt, hat in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit daran nichts geändert.
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