ZitatGepostet von dry68 Moin Kartoffel Ich versuche Dir mal zu verbildlichen, was u.a. die Bea auch schon erwähnte
Donnerstag 14. Januar...ganz siegesbewusst [quote]Gepostet von kartoffel1972 Der Tag heute war sehr schön - bis auf den Abend - und ich werde mal gucken, wie ich das Wochenende verbringe. Nicht trocken, das weiß ich. Aber ich weiß jetzt auch bewußt den Unterschied. Und spätestens ab Sonntag ist entgültig Schicht!!!!! ***
...gestern, genau 1 Woche später: [quote] Gepostet von kartoffel1972
Werde jetzt noch übers Wochenende trinken, und dann hab ich echt keinen Bock mehr auf den Scheß.
...fast genauso siegesbewusst
***
Zitat Gepostet von kartoffel1972 Drückt mir die Daumen - ich will es schaffen!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Danke Euch allen. LG Kerstin Bin ganz ganz traurig!!! ...Jo.....daumendrücken...mehr geht eh nicht...mach ich auch weiterhin...dass Du den Teufelskreis, den ich nur zu gut kenne, irgendwann durchbrichst und nicht mehr traurig sein musst
Aber glaub mir, es geht einfach so...von jetzt auf gleich....auch ganz ohne "Vorwand, oder "Planung"
Gruß Dirk[/b]
Dry, das ist doch Alkoholismus wie im Lehrbuch. Die Krankheit zeichnet sich eben gerade dadruch aus, dass ich nicht allein über das Wollen ans Ziel komme.
Die Sucht macht mir nämlich immer einen Strich durch die Rechnung. Die Sucht ist stärker als mein Wille. Wäre mein Wille stärker wäre ich nicht süchtig und krank.
Insofern ist für mich das rummoralisieren an Süchtigen sinnlos.
Meint NL
ich finde, rummoralisieren passiert hier nicht, könnte aber so verstanden werden.
Ich finde, es geht im Grund aber um die Frage, wie gut die angeblichen Saufgründe denn eigentlich sind, ob die einer nüchternen Betrachtung überhaupt standhalten würden. Da hapert es ja meistens ziemlich, denn das allermeiste würde sich ja nüchtern weit besser bewältigen lassen wenn "man" es täte.
Und da geht es nicht um Moral, sondern um Krankheitseinsicht. Um die Einsicht, das ich nicht wegen den guten Gründen saufe, sondern weil ich nicht anders kann. Und das nicht, weil ich zu blöd bin, sondern weil Alkohol eine Droge ist, die Wirkungen hat.
Ich finde, es geht im Grund aber um die Frage, wie gut die angeblichen Saufgründe denn eigentlich sind, ob die einer nüchternen Betrachtung überhaupt standhalten würden. Da hapert es ja meistens ziemlich, denn das allermeiste würde sich ja nüchtern weit besser bewältigen lassen wenn "man" es täte.
Genau MT,
aber genau das vermochte ich zu Saufzeiten überhaupt nicht zu erkennen. Ich konnte mir seinerzeit überhaupt nicht vorstellen, dass ich nüchtern irgendetwas besser bewältigen könnte, denn ich war nach meiner festen Überzeugung ein trauriges unfähiges kleines Häufchen Sch.....
Dass ich mich ohne Alk wieder zu etwas anderem entwickeln könnte, kam mir gar nicht in den Sinn. Also war es ja egal, ob ich soff, und das wollte ich ja auch so gerne...
Deswegen habe ich immer wenn ich hier an Trocknungswillige schreibe Zweifel, ob ich sie wirklich davon überzeugen kann, dass Abstinenz die Chance der Veränderung birgt. Denn diese Perspektive muss sich ihnen ja eröffnen. Wer will schon nix trinken, nur um nichts zu trinken?
Ich kann also nur versuchen, möglicht überzeugend meine eigenen positiven Erfahrungen zu schildern, authentisch und glaubwürdig rüberzukommen. Dass trotzdem dann auch der bestgemeinteste Beitrag beim Empfänger als "Herummoralisieren" ankommen kann, kann ich letztlich nicht verhindern, wenn es so ist.
Stört mich dann allerdings auch nicht, da ich hier für mich schreibe, ohne missionarischen Ansatz. Was nicht heisst, dass es mich nicht freuen würde, wenn der eine oder andere durch meine wie andere Beiträge in die Spur kommt, zu glauben, dass es sich eben doch lohnt....
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
ZitatGepostet von minitiger2 [quote]Gepostet von newlife_reloaded [b]Nachtrag:
Und da geht es nicht um Moral, sondern um Krankheitseinsicht. Um die Einsicht, das ich nicht wegen den guten Gründen saufe, sondern weil ich nicht anders kann. Und das nicht, weil ich zu blöd bin, sondern weil Alkohol eine Droge ist, die Wirkungen hat.
Ich bin genau Deiner Meinung!
Ich hab mir schon oft gedacht, wenn ich die posts, die ich hier so vom Stapel lasse vor zwei Jahren zum Ratschlag bekommen hätte, wäre jedes einzelne links rein und - ohne Wirkung - wieder auf der anderen Seite raus.
Und ich glaube nicht, dass mein IQ in den 2 Jahren einen Sprung nach oben gemacht hat, oder ich meine moralischen Werte geändert habe, aber der Alkohol war immer wieder stärker als ich.
Drum denke ich, sind die posts auch keine Moralpredigten oder Besserwisserei, sondern nur die Vermittlung eigener Erfahrungen von einem Standpunkt aus, der auf dem Weg zur Abstinenz ein anderer geworden ist Und das hat meiner Meinung nach auch hier seine volle Berechtigung.
Was derjenige der es liest daraus macht, darauf hat keiner einen Einfluss und das ist auch gut so, jeder muss selbst durch.
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
ich denke wir sind alle einer Meinung. Es ist ja nicht das erste mal, das wir hier an dem Punkt sind, wie und ob sich überhaupt einem Nassen helfen lässt.
@ MT: Mein Beitrag war nicht als dummer Seitenhieb gegen Dich gedacht. Darauf lege ich wert.
In meiner Genesung haben sich zwei Kerngedanken herauskristallisiert:
1. Nicht das Denken war bei mir/ist beim nassen Alki kaputt, sondern vor allem das Fühlen.
Diffuse Ängste, Saufdruck etc. überlagern und bedrohen immer wieder die rational vorhandene Krankheitseinsicht und den ehrlichen Wunsch, ohne Alkohol leben zu wollen.
2. Gegenüber den Emotionen ist aber vor allem der nasse, auf die emotional stabilisierende Wirkung des ALks angewiesene Alki oft einfach machtlos. Ein kleiner Windzug pustet den wackeligen Strohhalm der Trockenheit ganz leicht um.
So kommt es m.E. zu der paradoxen Situation wie sie bei mir lange war: Ohne Alkohol hatte ich nichts als Alkohol und Saufdruck im Kopf, nach dem ersten Schluck fing ich wieder an nachzudenken, wie ich von dem Scheißzeug loskomme. Ich habe mich IMMER nur besch... gefühlt.
Die Frage ist, wie man dieses Paradox auflösen kann.
Für mich ist es die Kapitulation vor dem Alkohol, das ehrliche Zugeben und verinnerlichen, dass wir dem Alkohol gegenüber machtlos sind.
Wenn ich zugebe und verinnerliche, höre ich auf, mit dem Alkohol zu kämpfen, ich fange an, mich vor ihm zu schützen, ich suche mir Gleichgesinnte und alkoholfreie Schutzräume (Gruppen).
Dann ist ein Rückfall nur ein weiterer Beleg für meine Machtlosigkeit.
Wie sagte hier mal ein alter AAler zu einem Rückfälligen, der wieder in die Gruppe kam: "Sei froh, dass Du noch einmal anfangen kannst."
NL
minitiger2
(
gelöscht
)
Beiträge:
22.01.2010 17:28
#127 RE: ab heute kalter Entzug! Wieder ein Neuling
aber genau das vermochte ich zu Saufzeiten überhaupt nicht zu erkennen. Ich konnte mir seinerzeit überhaupt nicht vorstellen, dass ich nüchtern irgendetwas besser bewältigen könnte, denn ich war nach meiner festen Überzeugung ein trauriges unfähiges kleines Häufchen Sch.....
zu meiner eigentlichen Saufzeit konnte ich mir das ohne saufen auch nicht vorstellen.
Aber es kam ja mal der Zeitpunkt, wo ich aufhören wollte. Wo das nicht nur leere Sprüche waren, sondern wo ich wirklich wollte. Und da wollte ich dann aber auch verschiedenes wissen. So über die Wirkungen des Alkohols, die sich eher im Verborgenen abspielen und darüber, wie "man" sich selbst in die Falle denken kann. Denn ich hatte ja auch Saufgründe ohne Ende und musste da raus, wenn ich trocken werden wollte. Und natürlich darüber, dass sich gedankliche/emotionale Fehlkonstruktionen unter Alkoholeinfluss sowieso häufen.
Langer Rede kurzer Sinn...es hat mir einigemale sehr geholfen, dass ich davon ausgehen konnte, dass sich das Hirn Selbsttäuschungen zusammenbastelt und dass dieses ganze Brimborium irgendwann aufhört, wenn ich konsequent nüchtern bleibe...dass ich dem Affen aber Zucker gebe, wenn ich mir was genehmige. Dass es nicht besser werden kann, solange ich immer wieder trinke.
Was das helfen angeht...ich gehe immer noch davon aus, dass hier Leute aufschlagen von denen zumindest einige ernstlich aufhören wollen. Und die nehmen das genauso auf wie ich seinerzeit. Es passt nicht jeder zu jedem, aber dafür gibts hier ja ne ganz gute Mischung.
@NR
ich hab das als Anlass genommen drüber nachzudenken ob das bei mir so ist und das hat mir nicht geschadet. Kein Problem.
ZitatGepostet von newlife_reloaded 1. Nicht das Denken war bei mir/ist beim nassen Alki kaputt, sondern vor allem das Fühlen.
2. Gegenüber den Emotionen ist aber vor allem der nasse, auf die emotional stabilisierende Wirkung des ALks angewiesene Alki oft einfach machtlos. Ein kleiner Windzug pustet den wackeligen Strohhalm der Trockenheit ganz leicht um.
NL
SUPER FORMULIERT!
Das ist ja das Wesen der Sucht, das Wissen im Hirn auf der einen Seite und das durch den Alk verbogene Emotionssystem auf der anderen. (von der chemischen Umprogrammierung in unserem Rezeptorensystem ganz abgesehen) Der Psychloge nennt das "DIssonanzverhalten"
Und ich glaube, weil ich zu dem Zeitpunkt mich selber nicht verstanden habe (ich weiss noch, wie ich mich bei jedem Rückfall verflucht habe, weil ich mir doch sooooo sicher war dass es nicht passiert), kriegen auch diejenigen die nachdrücklichsten post von mir, die sich in genau der Phase befinden. mir kommt beim Lesen oft der Gedanke: "Mensch, die meint wirklich sie hört heut auf, aber es wird wieder passieren, da muss man doch helfen können.... ....geht aber nicht,
aber wie ihr schon sagt, wenn es nur Denkanstösse sind, die beim einen oder anderen was bewirken lohnt sich die Sache.
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
dry68
(
gelöscht
)
Beiträge:
22.01.2010 18:53
#129 RE: ab heute kalter Entzug! Wieder ein Neuling
Was das helfen angeht...ich gehe immer noch davon aus, dass hier Leute aufschlagen von denen zumindest einige ernstlich aufhören wollen. Und die nehmen das genauso auf wie ich seinerzeit. Es passt nicht jeder zu jedem, aber dafür gibts hier ja ne ganz gute Mischung.
Jo...Echo MT...und wenn sich für den Betroffenen das ein oder andere Post dabei wie "rummoralisieren" liest....na und....warum denn auch nicht...auch wenns für manche sinnlos erscheint...schaden kann´s ja wohl auch nicht
Dann würde ich es aber etwas positiver, und eher als "Appell an die Moral" formulieren.
Da sehe ich es genau wie der Chris
ZitatGepostet von Elefantino Stört mich dann allerdings auch nicht, da ich hier für mich schreibe, ohne missionarischen Ansatz. Was nicht heisst, dass es mich nicht freuen würde, wenn der eine oder andere durch meine wie andere Beiträge in die Spur kommt, zu glauben, dass es sich eben doch lohnt....
...es hier beschrieben hat.
Edit: Ich zitiere solche Sachen immer gerne, weil ich´s selbst nicht so gut (be)schreiben kann. Kommt oft anders an, als ich´s eigentlich meine....und dann gibt´s wieder Zunder
Was mir da auffällt ist Alk als Stabilisator. Bei mir war Alk in erster Linie Türöffner für die Wahrnehmung meiner Gefühle. Da ich diese nüchtern kontrollierte, unterdrückte und weit weg schob, bot mir der alkoholosierte Zustand eine Option, dass diese Gefühle an die Oberfläche treten konnten. Dafür mochte ich den Alk und setzte ich gezielt zu diesem Zweck ein..
Gefühle nüchtern zulassen, benennen und annehmen ist immer noch meine große Aufgabe.
dry68
(
gelöscht
)
Beiträge:
22.01.2010 20:07
#131 RE: ab heute kalter Entzug! Wieder ein Neuling
Ja, als vermeintlicher Stabilisator in der eigenen Wahrnehmung
ZitatBei mir war Alk in erster Linie Türöffner für die Wahrnehmung meiner Gefühle. Da ich diese nüchtern kontrollierte, unterdrückte und weit weg schob, bot mir der alkoholosierte Zustand eine Option, dass diese Gefühle an die Oberfläche treten konnten.
Bei Mir war er das u.a. auch....und hat deswegen nach außen hin, statt zu stabilisieren genau das Gegenteil bewirkt.
Hallo Ihr! Ich weiß eigentlich gar nicht, wie ich euch danken soll. Klar, ich bin immer noch nass. Aber ich habe durch eure Diskussion SOVIELE Gedankenanstöße bekommen, dass ich einfach überzeugt bin es zu schaffen. Und mir die Gefahr eines Rückfalles immer bewusster wird.
Stimmt, es gibt eigentlich keinen Grund zu trinken oder immer eine Grund --- Montag, Dienstag, Mittwoch oder der Sack Reis, der in China umfällt. Ich suche immer irgendwelche Entschuldigungen und Begründungen - und finde sie meist auch.
Aber das soll nun vorbei sein!!!
Habe auch meinem Mann gesagt, er soll mir Kontra geben, wenn ich nächste Woche wieder irgendwelchen Begründungen nenne. Egal ob ich ihn dann "anpupse" oder nicht. Holen kann ich mir das Zeug wenn dann schon selber - will ich aber NICHT!
Hoffe unser Freund kommt im Krankenhaus klar und es geht ihm bald besser - hoffe ich wirklich von Herzen und ich hätte eine Ausrede weniger.
Ich will leben - habe im April meine statistische Grenze von 5 Jahren nach Brustkrebs.
Statistisch gesehen ist man dann geheilt. Statistisch....
LG Kerstin
Wer die innere Ruhe nicht in sich selbst findet, wird sie woanders vergeblich suchen!
@lost honey, so kenne ich es auch. Ich fresse alles in mich rein. Kann mich nicht freuen und nicht trauern. Mit Alk kann ich auch stundenlang heulen, wenn mir was an die Nieren geht. (z. B. Tod von Papa vor 2 Jahren)
Gruß Kartoffel
Wer die innere Ruhe nicht in sich selbst findet, wird sie woanders vergeblich suchen!
Ich will leben - habe im April meine statistische Grenze von 5 Jahren nach Brustkrebs.
LG Kerstin
Das zeigt doch, dass Du eine Kämpfernatur bist, wenn Du den Kampf gegen den Krebs aufgenommen hast!!!
Traurig genug, dass das Schicksal bei DIr gleich noch eins draufsetzt mit dem Alkoholproblem, Du kannst das schaffen!!!!
Deinem Kumpelkannst Du nicht helfen, indem Du dich zwemürbst oder gar wieder trinkst, Du bist jetzt dran, wenn Du irgendwann mal alle Baustellen in Deinem Leben aufgeräumt hast ist immernoch Zeit,sich um andere zu kümmern.
Kämpf weiter!
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
Saufnix-Chat
0
Offline
auch schon erwähnte
...Jo..
...daumendrücken...mehr geht eh nicht...mach ich auch weiterhin
...dass Du den Teufelskreis, den ich nur zu gut kenne, irgendwann durchbrichst und nicht mehr traurig sein musst
....warum denn auch nicht
...auch wenns für manche sinnlos erscheint...schaden kann´s ja wohl auch nicht
