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Saufnix  
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Dieses Thema hat 11 Antworten
und wurde 891 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
Latina Offline




Beiträge: 163

29.12.2009 17:24
RE: Im Januar in die Klinik... Zitat · Antworten

Hallo zusammen,

nachdem ich es mal wieder zum 1000sten mal alleine nicht geschafft habe und mittlerweile fast nur noch aus Selbstvorwürfen und schlechtem Gewissen bestehe, der Körper nun auch so langsam revoltiert mit heftigsten Magen- und Darmkrämpfen usw.,
will ich mir nun den Mut fassen und im Januar in einer psychosomatischen Klinik in meiner Nähe eine Entgiftung machen.
Am 7.1. 2010 habe ich einen Termin bei enem für mich neuen Neurologen und möchte mich ihm anvertrauen, falls ich den Mut dafür aufbringe..das ist mein größtes Problem.
Soweit der Plan.
Ich meine, der könnte mich doch dorthin überweisen, oder?
Jetzt muß ich es nur noch schaffen, nicht vorher wieder den nicht vorhandenen Schwanz einzuziehen und zu denken, ach, bei Dir ist es ja doch noch nicht gaaanz so schlimm, blablabla..ihr kennt das ja...
achso, noch eine Frage:
Gibt es bei der Entgiftung mittlerweile auch dieses neue Medikament, das den Suchtdruck lindern soll, weiß das jemand?
LG von Latina.


Prot Offline




Beiträge: 176

29.12.2009 17:39
#2 RE: Im Januar in die Klinik... Zitat · Antworten

Willkommen Latina
Siehe es wie Thomas Edison, jetzt weis du wie es eben nicht geht.Also lass dir helfen.Dass ist besser als weitere 1000 Versuche die du allein bewerkstelligen willst und im schlechten Fall zur gleichen Einsicht führen.
Das neue Medikament ? Wenn darauf jemand bezug nehmen soll wäre der Name gut.Oder sprichst du von Baclofen ? Das ist ja noch nicht durch die klinische Studie für diesen Anwendungsbereich.
LG
Prot

Ich ging in die Wälder,denn ich wollte Leben wohl überlegt Leben. Damit ich in der Stunde meines Todes nicht inne würde, das ich nicht gelebt habe.(H.D. Thoreau)


Lotta1 Offline




Beiträge: 550

29.12.2009 17:47
#3 RE: Im Januar in die Klinik... Zitat · Antworten

Hallo, Latina!!!

Dein Entschluss in die Entgiftung zu gehen ist richtig.

ABER: Der Weg aus der Sucht ist mit einer Entgiftung nicht getan, das ist nur der Anfang, der körperliche Entzug.
Ich habe das 11 mal hinter mir und erst nachdem ich nach der Entgiftung eine Langzeittherapie gemacht habe bin ich stabil.

Zu dem Medikament:
Es gibt KEIN Medikament, dass den Alkoholismus besiegt oder DIr den Weg aus der Sucht abnimmt.

Campral (ich nehm es auch) oder Baclophen sind Substanzen, die übergangsweise im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzeptes gegeben werden, die den Hirnstoffwechsel dahingehend beeinflussen, dass der starke Suchtdruck gemindert wird, aber nicht bei jedem zeigt es Wirkung.
In der Entgiftung kriegst Du sowieso kein Campral.

Also, nur Entgiftung und Medis -- das ist zu fremdbestimmt und geht definitiv in den wenigsten Fällen.

An Deiner Stelle würd ich zu einem Suchtberater gehen und Die Vorschläge machen lassen über Therapiekonzepte, es gibt viele Möglichkeiten, wichtig ist, dass DU dahinterstehst, den Weg selbst gehst, an Medis delegieren kann man diese Krankheit nicht.

Viel Glück,

LOTTA

Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....


Latina Offline




Beiträge: 163

29.12.2009 17:51
#4 RE: Im Januar in die Klinik... Zitat · Antworten

Ja, ich meinte das Baclofen.
habe jetzt mehrfach gelesen, daß das dieses craving vermindern soll....
wäre ja schonmal die halbe Miete, natürlich in Verbindung mit Therapie, ganz klar..
Danke für Eure mutmachenden Worte.
Ouman, ich hab so einen Schiß:-(


Lotta1 Offline




Beiträge: 550

29.12.2009 18:00
#5 RE: Im Januar in die Klinik... Zitat · Antworten

..Schiss kann auch Motivation sein.
Vor was hast DU Angst??????
Viel schlimmer wie es DIr jetzt geht kann es doch nicht werden?

Und erwarte keine Wunder, das ´Campral oder Baclophen ist NICHT die halbe Miete.
So wie Du das schreibst hört sich das so einfach an, es trägt -falls es bei Dir anschlägt - zur Minderung des Saufdrucks bei, aber erstens kann man es nur begrenzte Zeit nehmen, und der Suchtdruck ist ja nur ein Symptom, die Ursache gilt es zu erforschen, dazu bedarf es einer Theraphie.

Also, keine Angst, nimm es in Angriff, trocken sein und hoch erhobenen Hauptes durch die Welt marschieren ist ein wunderbares Gefühl!!!

LG LOTTA

Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....


Latina Offline




Beiträge: 163

29.12.2009 18:08
#6 RE: Im Januar in die Klinik... Zitat · Antworten

Am meisten Angst hab ich,
daß ich die ganze Maschinerie jetzt wieder in Gang bringe..wäre ja auch bei mir nicht der erste Anlauf...
und dann doch wieder scheitere.
Ich glaube, dann wäre der letzte Rest meiner Selbstachtung auch noch dahin, und alles noch viel schlimmer als jetzt.
Trugschluß?


Lotta1 Offline




Beiträge: 550

29.12.2009 18:37
#7 RE: Im Januar in die Klinik... Zitat · Antworten

Ja, Trugschluss!

Die ANgst zu scheitern begleitet éinen immer!
Ich bin oft gescheitert.
Was ist die Alternative? Weitersaufen oder Kopf in den Sand stecken!

DU kannst nur gewinnen, wenn Du es anpackst!!!!

LG LOTTA

Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....


dry68 ( gelöscht )
Beiträge:

29.12.2009 19:34
#8 RE: Im Januar in die Klinik... Zitat · Antworten

Hi Latina

Zitat
Gepostet von Latina
[b]Am meisten Angst hab ich,
daß ich die ganze Maschinerie jetzt wieder in Gang bringe..wäre ja auch bei mir nicht der erste Anlauf...
und dann doch wieder scheitere.

...was für eine "ganze Maschinerie" meinst Du denn genau damit?...die Du im voraus erst garnicht erst in Gang setzen willst, um nicht "schon wieder" zu scheitern?

Ich denke eher, Du bist Dir noch nicht wirklich sicher, ob Du trocken werden/bleiben willst.
Und diese "Maschinerie" sind alle Menschen um dich, die Du ja mehr oder weniger freiwillig mit einweihen müsstest, falls Du in die Klinik gehst.....denn der "Maschinerie" Klinik und allem anderen pipapo drumrum ist das egal, mit wem die sich rumärgern

.....und dann hat nämlich auch dein folgender Satz seine Bedeutung.

Zitat

Ich glaube, dann wäre der letzte Rest meiner Selbstachtung auch noch dahin,

...mit der Ergänzung:
Es ist aber weniger die Angst, deine Selbstachtung zu verlieren, (denn jeder Versuch macht DICH stärker), sondern, es ist deine Angst, "den Rest der Achtung" der "Anderen" zu verlieren....mal wieder dein Umfeld zu enttäuschen, weil Du ihnen etwas erzählst, woran Du selbst (noch) nicht richtig glauben magst...vermute ich mal stark....
...denk mal drüber nach.

Zitat
und alles noch viel schlimmer als jetzt.
Trugschluß?

...auf den Rückfall danach bezogen?...sagt man allgemein: Ja, da wird´s schlimmer als zuvor.

...und auf das Glauben Dritter, Dir gegenüber:...kannst Du Dir ja sicher denken....wenn Du es (mal wieder) versprichst....und dann, wie von allen vorhergesehen (auch von Dir)...naja, Du weißt schon.......die übliche Enttäuschung eben

Also, meine Meinung dazu:
Eierei bringt Dich nicht wirklich weiter...entweder Du glaubst selbst daran, dass Du´s diesmal packst, oder deine Angst...(wegen wem auch immer) ist durchaus berechtigt.


Gruß
Dirk


Prot Offline




Beiträge: 176

30.12.2009 06:30
#9 RE: Im Januar in die Klinik... Zitat · Antworten

Zitat
Am meisten Angst hab ich


Wie sagt man so schön:"Immer an der Angst entlang, da führt der Weg lang.Ob nun bei den Schritt aus der Sucht oder in die eigene Indvidualität.Diese Aussage stammt von einem Psychotherapeut,nicht von mir.Veränderung im Leben führt uns immer ein Schritt weit auf unsere Angst zu.Man verlässt bekanntes ohne das das neue schon zu sehen ist.Das macht nunmal Angst.Ob in diesem Fall vor dem möglichen scheitern,scheitern kann man ja bekanntlich an allem was man ändert.Also Kopf hoch und heran an den Weg ins neue.

Ich ging in die Wälder,denn ich wollte Leben wohl überlegt Leben. Damit ich in der Stunde meines Todes nicht inne würde, das ich nicht gelebt habe.(H.D. Thoreau)


Latina Offline




Beiträge: 163

30.12.2009 12:26
#10 RE: Im Januar in die Klinik... Zitat · Antworten

Danke für Eure Worte!

Dry, ja, das wirds wohl sein...ich trau mir selbst nicht übern Weg:-((((

Ein anderes Problem könnte vielleicht noch sein, daß mein Mann auch sehr gerne Alk trinkt..
ich hab ihn gestern gefragt, ob er sich vorstellen könnte, mit mir gemeinsam aufzuhören, ich glaube, das hat ihm ganz schön Angst gemacht, und er hat viele Argumente dagegen angeführt...
wahrscheinlich hat er da auch ein "kleines Problem", das machts natürlich nicht einfacher.
Weiß jetzt nicht, was ich machen soll, eine Trennung kann und will ich mir nicht vorstellen, da wir wirklich eine glückliche Beziehung führen.


pitje Offline



Beiträge: 146

30.12.2009 12:59
#11 RE: Im Januar in die Klinik... Zitat · Antworten

Latina,
so ganz spontan beim Lesen stellt sich mir die Frage: Wen liebt dein Mann mehr, dich oder den Alkohol? Ihr führt eine glückliche Beziehung und er kann sich nicht vorstellen, mit dir oder auch wegen dir trocken durch das Leben zu gehen?
Das ist mir jetzt so durch den Kopf geschossen, vielleicht interpretiere ich das auch falsch, ich weiss es nicht, das müsstest du für dich selber entscheiden.
LG Pitje

Hakuna matata; Alles wird gut


Ahorn2 ( gelöscht )
Beiträge:

30.12.2009 13:56
#12 RE: Im Januar in die Klinik... Zitat · Antworten

hi latina,

find ich gut, dass du nägel mit köpfen machst und ich drücke dir alle verfügbaren daumen für deinen erfolg in der thera - und danach.
was mir allerdings bissel zu denken gibt ist deine einstellung gegenüber der "trinkerei" deines mannes.

kontroverse gedankengänge sind das:

zum einen kann (und wird) es dir egal sein, was wann wo an alk getrunken wird, WENN du 'zufrieden' abstinent bist. und die thera wird dich sicherlich auf diesen weg bringen!
zum anderen heisst es (allgemein!), dass eine beziehung zwischen 2 alkis (hierbei beziehe ich mit jetzt auf deine aussage mit dem "...kleines problem..." deines mannes) nur in den seltensten fällen dauerhaft gut geht (habe ich auch hier schon mehrfach gelesen!)

was deine angst betrifft: es ist halt nicht leicht, sich selber gutes zu tun.
aber nur anfangs!

so oder so: ich gratuliere dir zu deinem entschluß, meine besten wünsche werden dich begleiten.


Ahorn


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